Verwandlung zu einer PX250 829/827

  • Hallo Lampengemeinde,


    also, am Anfang war es mehr nur eine Vision. Ich hatte eine PX 250 („827“) im Kopf, mit „großem“ Tank von der 829 und eben mit Rapidvorwärmer (ja, ich bin halt ein bekennender Fan der Rapidvorwärmung).

    Da es die so nicht „von der Stange“ gab, wagte ich mich an einen Eigenumbau heran, den ich Euch nun in Form von ein paar Zeilen Text und einigen Bildern nicht vorenthalten möchte.


    Das Problem ist nun zunächst, daß das Tragegestell von der 827 im unteren Bereich einen geringeren Durchmesser als die 829 hat. Der Anschluß des Rapid liegt somit von der Mitte des Tanks betrachtet zu weit außen (von der Mitte entfernt), als daß der Rapid durch die vorgesehene Öffnung am mittig aufgesetzten Tragegestell passen würde. Der Rapid ist bekanntermaßen in eingeschraubtem Zustand zur Tankmitte und nach rechts geneigt. Somit war klar, daß das Tragegestell eben soweit hochgesetzt werden musste, damit sich die Öffnung des Tragegestells für den Rapid und dieser selbst, entlang seiner Neigung, sich an einem „gemeinsamen Punkt“ trafen. Durch die Rechtsneigung des Rapid ergab sich gleichzeitig eine leichte „Verdrehung“ des Tragegestells nach links, da dies beim „Hochsetzen“ ja der Rapidneigung folgen musste.

    Um dies zu realisieren, habe ich zunächst ein Vergaserunterteil von der 829 ausprobiert, dies ist (oberhalb der Position des Exzenters) um 18 mm länger als das der 827. Damit ließ sich dann dankenswerterweise genau die Höhe realisieren um die auch das Tragegestell „hochrücken“ musste. Dazu ergänzend habe ich an das Tragegestell von der 827 unten ein abgesägtes Teil von einer 829 adaptiert, damit auch dies auf die notwendige Höhe (+ 18 mm) kam: das abgesägte Teil musste lediglich auf einen etwas kleineren Radius gebogen werden; was dabei am Umfang geringfügig an Blech „übrig“ war, habe ich in den „Knick“ (Ausschnitt vom Rapid) „eingearbeitet“. Das Blechteil von der 829 habe ich dann an dem der 827 außen überlappt und mittels Messingschrauben festgeschraubt.

    An dieser Stelle möchte ich sagen, daß es mir ein Bedürfnis war, alles mit einfachsten Mitteln („Bush-Style“) zu realisieren - also ohne Strom. Gesägt, gebohrt und gefeilt wurde von Hand am Esstisch!

    Nun war das Problem mit der Durchführung des Rapids also gelöst.

    Der nächste Schritt bestand darin, eine passende Stange für den Vergaser zu basteln. Der Vergaser bestand nun aus einem Unterteil von der 829 und einem Oberteil von der 827. Für den unteren Teil, die Ventilstange (191), konnte somit ein unverändertes Teil von der 829 zum Einsatz kommen. Für die obere Führungsstange (101) hingegen musste ich eine Stange anfertigen; das Vergaserunterteil war oberhalb der Exzenterposition ja besagte 18 mm länger, also musste auch die Stange um diese 18 mm länger sein.

    Das heißt, eine serienmäßige „lange“ Stange einer 829 wurde entsprechend passend gekürzt und dann mit einem in der „Großen Bucht“ besorgten „Made in China“-Windeisen ein Gewinde draufgeschnitten (ich dachte mir, für Messing wird das billige Werkzeug schon taugen). Das war nun aber doch nicht so leicht, wie ich dachte. Die Messingstange hatte ich mittels Schraubzwingen zwischen zwei Hartholzklötze gespannt (auch am Esstisch). Sobald es beim Schneiden etwas mehr Kraft erforderte, drehte die Stange jedoch jedesmal durch. Auch reichlich weitere Kraft beim festschrauben der Zwingen führte zwar zu einem bedenklichen „Aufbiegen“ derselben, aber nicht zur gewünschten Haltekraft. O.K., nachdem es mit reichlich Kraft nicht geklappt hat, habe ich es mal mit Hirnschmalz probiert und daraufhin einfach ein wenig Schmirgelpapier beidseitig im Haltebereich der Stange aufgelegt … und siehe da, nun ließ sich das Gewinde ohne Durchrutschen der Stange draufschneiden.

    An dem zusammengefügten Tragegestell musste im Bereich des ehemaligen 827er-Exzenterwellenausschnitts noch das nun nicht mehr benötige „Loch“ mittels einem Stück Messingblech und Lötzinn verschlossen werden (die Exzenterwelle geht ja jetzt durch den unteren 829er Stumpf). An dieser Stelle etwas Asche über mein Haupt, ich bin kurzzeitig vom „Bush-Style“ abgekommen und habe elektrisch gelötet, weil ich nix anderes hatte ;-).

    Zu guter letzt musste ich mir noch Zentrierboden und Prallteller von einer 821 (ohne Rapid) besorgen, und den Durchbruch für den Rapid passend von Hand herstellen. Grund hierfür, wie schon oben erwähnt, die „Verdrehung“ des Tragegestells etwas nach links, durch die Schräge des Rapids und das „Hochsetzen“ bedingt. Da haben Originalteile (Lochabstand Vergaser zu Rapid) nicht gepaßt.

    Angenehmer Nebeneffekt dieses „Verdrehens“ ist, das es nun egal ist, wie rum die Haube aufgesetzt wird - es sitzt immer ein Durchbruch zur Zugänglichkeit vor der Stellschraube für das Mischpaddel!

    Am Ende habe ich den oberen 827er-Teil des Tragegestells noch in Grau-matt lackiert, da mir der vorhandenen Chromglanz gegenüber der restlichen Mattverchromung doch nicht so gut gefiel.

    Die Lampe hat auch noch eine Vorheizschale bekommen, so daß sie trotz meiner Vorliebe für Rapid rundum ausgestattet ist.

    Und abschließend habe ich mir dank Lichtgestalt noch den Wunsch nach einem ganz unauffälligen aber individuellen Typenschild erfüllen können.

    Die Brenndauer („ausgelitert“ nach einer Zeit x) beträgt ungefähr 13,5 Stunden.

    Und etwas noch: dieser Erlebnis- und Erfahrungsbericht ist gewidmet meiner Frau, die meinen Spleen erträgt und mich all diese herrlichen Dinge (am Esstisch) machen läßt!


    Viele Grüße - Steven