Glühstrümpfe für die Aladdin und sonstige Petroleumglühlichter

  • Hallo Kollegen!

    Winter- und Eiszeit = Bastelzeit.

    Um es kurz zu machen. Ich habe meine Aladdin 23 "vergewaltigt" nachdem und ne Testserie von verschiedenen Socken ausprobiert.

    Die dünnen Gewebe taugen nicht viel, die klappen sehr schnell zusammen, sind also nicht tragfähig, zumal der Socken sich nachher selbst abstützen muss..

    Also kommen nur die hochwertigeren Exemplare zum Einsatz. Alternativ habe ich auch den Socken einer Northstar geopfert.

    Die Anbindschnur wird vollständig rausgenommen und durch ein passendes Stück Wickeldraht ersetzt. Vom orginalen Sockentragegestell wird der der Bügel mit dem oberen Haltering entfernt. Der Socken wird auf die Ringnut des Tragegestells aufgebracht, im Bereich zwischen der gestanzten Kantung und den Steckaufnahmen für den Bügel. Mit einer Spitzzange wird der Draht etwas gedrillt und auf Zug gebracht. So daß die Fuhre sauber sitzt. Mit einem Drahtbügel bringst Du den Socken leicht auf Zug dann flammst Du ihn von oben nach unten ab. Im Anschluß lässt Du das Aschegerüst ausglühen, eben so lange bis keine Glut mehr vorhanden ist. Dann hältst Du mit einer kleinen Spitzzange das Gestell an den Aufnahmelaschen für die ehemaligen Bügelaufnahmen.

    Mit einer härteren Gasflammebläst Du den Socken aus und härtest ihn.

    So! Dann auskühlen lassen.

    Die Problematik ist, daß die Socken von PX und Co enger gestrickt sind als die Aladdinsocken. Das bedeutet, daß die Abgase nicht so toll abziehen können. Die Maschenlöcher sind einfach zu klein!

    Wenn Ihr nun eine Öffnung in den Socken schneidet, in der Größenordnung der Orginalöffnung des Aladdinsockens, dann wird die Lampe überhitzen und hochbrennen. Daher in Ruhe die Öffnung mit einem Durchmesser von 2 bis 2,5 cm einschneiden, Haltering einstecken und Feuer frei!

    Die Lichtleistung ist ein rundes Drittel schwächer als beim Orginalsocken. und Ihr müsst mit etwas Fingespitzengefühl feiner einregulieren.Ich hab meine Lampi so einreguliert, daß ich an der weißen Wand ein weisses Licht mit leichtem Gelbstich habe! Die Lichtleistung reicht vollkommen um ein Buch zu lesen oder einen Brief zu schreiben!

    Alternativ habe ich den Schlauchsocken einer Coleman Northstar ausprobiert.

    Durch seine enge Maschung und robiste Strickweise eignet er sich vorzüglich für die Aladdin und vergleichbare Lampen.

    Nur muss er etwas vorbereitet werden. Ich habe ihn für 2 Wochen über das Lampenglas einer 250er Geniol gespannt. Der untere Drahthaltering wird entfernt, der obere Ring bleibt drin und wird verdreht. Ein V-förmiger Drahthalten wird am oberen Drahtbügel eingeklemmt. Mit einem Abbrandhaken wir der Socken aufgehängt, unten wird eine alte Aluminiumdose eingesteckt, max 2 cm Höhe als innerer Anschlag. Mit dem Laborbrenner wird der Socken abgebrannt und nach dem Ausglühen mit einer starken Gasflamme ausgeblasen und gehärtet. So und jetzt kommt der Unterschied:

    Der Socken kann in diesem Zustand nicht montiert werden, er ist zu weich, die Gefahr ist zu hoch, daß er bricht. Deswegen wird der Socken in einer Collodiumslösung behandelt. Diese besteht in der Regel aus Äther und Schießbaumwolle! Der Socken wird über das Sockentragegestell gestülpt und abgeflammt. Und dann beginnt das fröhliche Leuchten.

    Der Northstar-Socken darf nicht langer als 5 cm sein, eher kürzer. Ist er zu lang, dann überhitzt die Lampe und brennt hoch.

    Zum Abflammen habe ich einen Propangas Laborbrenner verwendet, zum Ausblasen und härten einen alten Kartuschenbunsenbrenner con Camping Gaz.


    Viel Spass beim Basteln wünscht

    Lampendoktor

  • Moin,


    hört sich interessant an. Hast Du dazu mal Bilder gemacht?


    MfG Carsten