Brillant Spirituskocher

  • Tach zusammen,


    da konnte ich mal wieder nicht widerstehen und hab mir diesen Rostkocher angetan. 100 Jahre Dachboden sind nicht spurlos geblieben, ein klarer Fall für den Hochdruckreiniger.
    Kann mir wer was zur Firma Brillant erzählen?


    tschüss Peter

  • Hallo Peter,
    immer wieder stoße ich auf Deine Sammelstückvorstellungen in den Foren. Da stellt sich mir die Frage : WO BEKOMMT DER IMMER SO GEILE TEILE HER??????? :respekt:
    Ich selber finde auch so dann und wann mal was, aber Du schlägst alle, wie man auch bei diesem tollen Kocher sehen kann.
    Über einen Tip würde ich wirklich sehr freuen :rauch:


    Gruß Clemens

  • Hallo Peter,


    in meiner Restaurationsstauecke habe ich zwei Brillant Teile gefunden. Dürften wohl auch mit Spiritus betrieben werden.
    Der zweiflammige Kocher ist grün emailliert und die Tankform ist etwas anders als bei Deiner Ausführung.


    Die Verkäuferin des einflammigen Kochers war um die 70 Jahre alt und sagte mir der Kocher wäre von Ihrem Vater.


    Mehr Info über den Hersteller sowie über das Baujahr habe ich nicht. :traurig:


    Ich muss unbedingt die beiden Teile aufarbeiten, bin jetzt sauneugierig geworden aufs Probekochen.8o

  • Hi Peter,
    wenn das die selbe Firma Brillant ist die ich kenne, dann gehörte sie zur frühen Schwerindustrie des deutschen Kaiserreiches unter Friedrich WilhelmII.
    Ich weiß von Hausgeräte- und Landmaschienenproduktion im späten 18. und 19. Jhd.
    und glaube, die haben noch bis in die 1940er/50er Jahre Agrarschlepper gebaut, - bzw. ich glaub, die sind irgendwann in Hanomag oder Demag aufgegangen. - Ich schlag nochmal nach.


    :besserwisser: Die Aufschrift D.R. Patent meint Deutsches Reichspatent. Der Grüne von Lampenlos spricht optisch erstmal die Sprache des Jugendstil, (florale Lilienmuster)wird etwa 80-100 Jahre auf dem Buckel haben, bzw. um die vorletze Jahrhundertwende gefertigt worden sein. Deiner dürfte ein ähnliches Alter haben.


    Vorausgesetzt, das Designs waren epochal bedingt und nicht nur eine Fertigungsmode.



    Hoffe, meine Geschichts- und Kunstgeschichtsseminare hatten mal einen Sinn, beste Grüße, Björn



    Hab da gerade noch eine Fa. Brilliant aufgetan, aus USA-Chicago um 1914
    am Beispiel einer Grubenlampe - aber da gibt es kein D.R.Patent und die hat ein i zuviel.

  • Hallo Andreas,


    dann pass blos bei den rostigen Schrauben der Brenner auf, eine ist mir schon abgerissen. Im Prinzip brauchen die auch nicht los. Wenn man die hinteren Verschlusskappen abschraubt kann man ein Blechrohr mit Asbestfüllung herausziehen. Sieht bei mir noch brauchbar aus.
    Vorne braucht er sicher eine neue Packung, aber soweit bin ich noch nicht.
    Die Griffe sind aus aufgewickeltem Papier :-)
    Was mich noch interessiert ist wie wohl der Tank auf das Rohr montiert ist?
    Dat eiert bei meinem...


    tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Hallo Peter,


    Danke für Deine Tips!


    Der Tank müsste mit einer Mutter, die durch die Einfüllöffnung zu erreichen ist, befestigt.


    Grußn Andreas

                       :hail:ZUR BEACHTUNG!!!:hail:
    "Ich löse im Moment meine umfangreiche Lampensammlung auf"

    Bei ernsthaften Interesse bitte bei mir melden!!!:hail:


    :rauch:"Die wahre Avantgarde ist der mutige Rückschritt zur Vernunft", Zitat aus "Roula Rouge" von Mathias Nolte :rauch:

  • Hallo zusammen,


    ja, ist ein alter Thread, aber es scheint mir besser, die Infos zusammenzuhalten. Außerdem bin ich deswegen hier.


    Papääh: Ich habe auch so ein Ding, deshalb habe ich mich über die Infos hier gefreut.



    Ein wenig Liebe hat er allerdings gebraucht, bis er so aussah. Da war erstmal eine erkleckliche Menge Mörtel drauf verteilt. Der Tank wackelte und eine Zuleitung war am Brenner gerissen. Aber die Regler ließen sich drehen!

    Wegen dem Riß mußten die Brenner raus, weichlöten geht ja nicht. Es blieb nichts anderes übrig, als die Schrauben aufzubohren :(. Würde ich mir heute nochmal überlegen.

    Außerdem mußte der Docht raus. Das gab auf einer Seite Bruch, weil die umgebende gelochte Messinghülse stark korrodiert war. Also gleich beide neu gemacht. Ganz rund wurden sie nicht, er blubbert deshalb ein bißchen, aber immerhin. Die Dochte bestehen übrigens aus ordinärer Baumwolle. Der zerrissene wird jetzt durch ein Stück Unterhemd vertreten (Feinripp). Tut einwandfrei, es ist auch ziemlich egal, wie fest der Stoff gewickelt ist. Vor dem Einbau die Brenner mit Spiritus spülen! Bei mir waren lauter schwarze Krümel drin, wohl Korrosionsprodukte, die anfangs ständig den Brenner verstopften.

    Den Riß durfte ich an der Uni mit Hartlot flicken. Das Silberlot erwies sich als Glücksgriff. Es schmolz wie geplant vor dem Messing, floß einwandfrei und wurde dabei gelblich - man sieht nichts mehr. Gehalten hat es auch...

    Die Kappen hinter den Dochten sind die einzigen Stellen, wo man dichten muß. Ein schmaleres Teflonband tut es und ist nicht sichtbar. Die Nippel vorn müssen wegen dem niedrigen Druck überhaupt nicht gedichtet werden. Teflonband verschmurgelt und wirkt außen allenfalls als Festbrennschutz. Die Reglerwelle wird damit schwergängig. Graphitfett oder -pulver ist besser.

    Die Griffe sind übrigens aus Holz.

    Am Ende sah das so aus:



    Wenn der Tank voll ist, kann man sich nicht über mangelnde Leistung beschweren. Eher schon über zuviel, denn beim Abregeln überhitzen die Brenner. Die Flammen werden dann grün durch das aufgelöste Kupfer. Optimal für Vollgasgerichte oder Teewasser. Brillantgekochten Tee gönne ich mir an Festtagen im Sommer ab und zu.

    Also, Lampenlos (Andreas?), hast du inzwischen? Es lohnt sich!


    Grüße,


    Steffen