Spiritus-Umbau Coleman Powerhouse

  • Der Umbau ist geglückt.
    Es gibt zwar keine Langzeit-Erfahrungen, aber ich hoffe mal, dass die Korrosion im Rahmen bleibt.
    Die Brenner der Coleman sind ja aus messing, dürften also ein bisschen was aushalten.


    Zum besseren Verständnis erst mal eine kleine Einleitung über die Funktion des Coleman-Schnellstarts.


    Das Ventil-Unterteil der Lampe (über das der Brennstoff aus dem Tank gefördert wird) sieht so aus:
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    der Blaue Pfeil zeigt das Loch, für die Luft, die während des Start-vorganges gebraucht wird.


    90722131ib0.th.jpg
    auf der anderen Seite findet man unten ein kleines Loch (dieses hier hatte ich aufgebohrt) für den Sprit


    Beim Starten passiert nun folgendes:
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    Durch den großen Benzin-Bedarf beim Starten wirkt das kleine Benzin-Loch als Widerstand für das einströmende Benzin, es strömt oben mehr aus der Düse raus, als unten durch das kleine Loch nachströmen kann und es wird auch Luft angesaugt, die sich im Ventil-Unterteil mit dem Benzin vermischt und für ein zündfähiges Gemisch sorgt.


    Im Betrieb strömt ja nur Benzin-Gas aus der Düse, es wird also extrem wenig Benzin benötigt und das kleine Löchlein lässt genügend Benzin einströmen, so dass keine Luft mit rausgelassen wird.


    Für meinen Spiritus-Umbau habe ich nun folgendes getan:


    Ich habe als erstes die Düse am Vergaser mit einem Draht aus einer Drahtbürste auf etwa 0,3 bis 0,4mm erweitert (hab es nicht nachgemessen, aber es ist jetzt schon ein ziemliches Loch)
    Dann habe ich den Vergaser "ausgeräumt", das heißt Nadelgestänge raus (das hat immer rumgeklackert), Papier-Einlage raus und den Vergaser mit gerollter Messing-gaze gestopft.
    Um dem verringerten Luft-Bedarf bei Spiritus-Verbrennung Rechnung zu tragen wurde einfach das Luft-Ansaugrohr unten zugedrückt, so dass nur ein etwa 2mm breiter Spalt übrig geblieben ist (hier muss man esperimentieren, bis man die Richtige Größe gefunden hat)
    Um das nun längliche Rohr in die vorgesehene Runde öffnung im Lampenboden einsetzen zu können, muss man etwas feilen, damit es wieder passt.


    Beim Schnellstart ergaben sich auch Probleme:
    Durch die vergrößerte Düse kann während des startens soviel Luft entweichen, dass das kleine Loch im Ventil-Unterteil nicht genügend Sprit fördern konnte, und fast nur Luft ausgestoßen wurde.
    Deshalb habe ich das Sprit-Loch mit einer Nähnadel durchgestoßen und leicht vergrößert, etwa auf den doppelten Durchmesser.


    Ja, und jetzt läuft sie,
    ich glaube aber, sie ist ein ziemlicher Spiritus-Vernichter.
    Der Tank dürfte etwa halb voll gewesen sein, als ich sie angezündet habe, und den hat sie jetzt auf etwa 3 Stunden ziemlich geleert.
    Folglich ergibt sich etwa ein Verbrauch von 150ml pro stunde und eine Leuchtdauer von 6 Stunden.
    Vielleicht habe ich aber einfach zu viel Druck gegeben.
    Ich muss mal den Luft-Schlitz im Ansaugrohr noch etwas verbreitern und bessere Glühstrümpfe nehmen.
    Die jetzigen machen ein sehr gelb-stichiges licht und machen wenig hell.

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven