Beiträge von Loklaterne

    Servus zusammen,


    im Gegensatz zu Rolf seiner Facettenlaterne, die wahrscheinlich auch von der Fa. Knodt produziert worden ist, hat die meinige Ausführung beidseitig die Möglichkeit, eine rote Vorsteckscheibe zu Signalisierungszwecke einzustecken.


    Eine sehr seltene Variante mit einer schmalen, rückseitigen Scheibentasche.


    Die gerahmte, rote Vorsteckscheibe wird seitlich in den Führungsschlitzen und hinten in der Scheibentasche durch Ms-Klemmvorrichtungen fixiert.


    Der rückseitige Blechschuh wird für die Aufnahme in das sog. Brustleder verwendet. Die Verriegelung der hinteren Tür wird, im verschlossenen Zustand, durch das Einklappen in einer Aussparung des Führungsbleches der Vorsteckscheibe erreicht.


    Diese Bauart, mit durchgestecktem Tragebügelhalter, finde ich in keinem meiner Kataloge, dürfte daher evtl. alleinig von der Fa. Knodt verwendet worden sein.


    Gemarkt ist die Schaffnerhandlaterne, rückseitig auf der Abdeckung der Zuluftöffnung, mit Fa. „G. Knodt aus Frankfurt A/M“ und der vorderseitigen Einprägung „E.L.“ für Elsass-Lothringen.


    Das Reichsland Elsass-Lothringen war ein aus Teilen der alten Landschaften Elsass und Lothringen gebildetes Verwaltungsgebiet des Deutschen Reiches von 1871 bis 1918.

    Anders als die Bundesstaaten unterstand das Reichsland unmittelbar dem Deutschen Kaiser.



    Grüße von Alex















    Servus Wilhelm,


    Danke für den Hinweis, da bin ich sehr gespannt, von welchem Hersteller diese Laterne ohne eingefassten Vorsteckscheiben kommt.

    In meinen Katalogunterlagen diverser Hersteller konnte ich so eine Ausführung nicht finden. Und das blaue Glas deutet auf einen Militäreinsatz hin.


    Grüße aus München


    Alex

    Servus zusammen,


    um das Geheimnis bezüglich der Vorsteckscheibe bei Schaffner-Handlaternen mit Facettengläsern zu lüften, hier ein Exemplar der Fa. Knodt aus Frankfurt von der K.E.D. Frankfurt (Königliche Eisenbahn Direktion).

    Diese Bezeichnung wurde bis 1918 in Preußen für die Direktionsbezirke verwendet.


    Die beiden Vorsteckscheibenführungen hatten innenliegend zwei gebogene Federstahlbleche, die ein Herausrutschen während des Betriebes verhinderte.


    Die Lösung von Wilhelm, mit der Vorsteckscheibe ohne Rahmen hinter dem Facettenglas, gab es bei der Bahn nicht.


    Bei der vorgestellten Handlaterne mit den Facettengläsern von Rolf fehlt hinten die schräge Blechabdeckung für die Zuluftöffnungen.


    In meiner Sammlung befindet sich die gleiche Laterne mit der Markung von Elsass-Lothringen, die ich bei Interesse mal vorstellen kann.


    Grüße von Alex















    Servus Heri,


    zu deiner Information über Markscheider-Laternen hier ein paar Auszüge aus dem Buch "Des Bergmanns Geleucht", zweiter Band.


    Und in diesem Ring passt tatsächlich ein 60mm Hindenburglicht oder Dosenlicht. Zur Zeit bei der Fa. Glafey in Nürnberg nicht erhältlich, aber hier:

    https://oekolicht.com/products/dosenlicht


    Früher haben diese Dosenlichter knappe € 3,00 gekostet.......


    Grüße von Alex





    Servus beinand,


    weil das Thema noch so frisch ist, hier die Fotos einer originalen Dunkelfeindpackung aus Kriegszeiten mit komplettem Inhalt.

    Dieser Dunkelfeind, oder auch Hindenburglicht bezeichnet, konnte in diversen Handlaternen und auch in anderen Formen von Notbeleuchtungen eingesetzt werden.


    Alex







    Servus Stefan,


    nein, die erste Bauserie mit dem geschlitzten Kaminabzug besaß ein Innenblech, damit wurde das Oberteil mit der Prägung nicht so heiß, somit war eine Asbestplatte nicht nötig.


    Viele Grüße von Alex

    Dankeschön!

    Die Lichtpatronen in den Messinlampen und im Holzschrank entsprechen deiner Ausführung, die anderen: siehe Foto.


    Es wurde damals eingesetzt, was gerade da war, Hauptsache das Ding hat geleuchtet und bis zum nächsten Bahnhof hat es immer gereicht.


    Vor Einsatz der elektrischen Beleuchtung, also Petro und Gas, in den Waggons gab es andere Notbeleuchtungen, von denen habe ich nicht nur viele Laternen, sondern auch Fotos im Einsatz habe.


    Gruß Alex








    Servus beinand,


    hier ein paar Ergänzungen zum Artikel von Rolf, wie immer, sehr akribisch verfasst und perfekt fotografiert.


    Diese Notlaternen wurden ursprünglich nur in vierachsigen Reisezugwagen mit elektrischer Beleuchtung ab ca. 1929 eingesetzt. Danach in allen Reisezugwagen, die einen eigenen Generator für die elektrische Beleuchtung hatten.


    Meine erste Zeichnung davon ist datiert mit 1930, die Dienstvorschrift (DV) von 1929.


    Aufbewahrt wurde diese im jeweiligen Waggon in einem absperrbaren und verplombten Holzschrank, der u.A. jeweils 6 Stück Laternen und 18 Stück Lichtpatronen enthielt.


    Bei Ausfall der elektrischen Beleuchtung wurden dann diese Notlaternen vom Zugbegleiter auf die jeweiligen Halter (siehe Fotos) aufgesteckt und angezündet. Alles Weitere steht im § 6 des Anhanges zur Dienstvorschrift für elektrische Zugbeleuchtung von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft vom September 1929.


    Die Halter befanden sich im jeweiligen Ausstiegsbereich und im Seitengang verteilt.


    Leider kenne ich kein Foto, die eine aufgesteckte Notlaterne zeigt.


    Ursprünglich wurde das Gehäuse komplett aus Messing oder aus brüniertem Messing gefertigt.


    Ab 1939, als das Messing für andere Aufgaben gebraucht wurde, ist sie aus Alublech beschafft worden und ab 1941 sogar nur noch aus Stahlblech in einer abgespeckten Version, dessen Gehäuse nach der Produktion galvanisch verzinkt wurde.


    Sogar die damalige Deutsche Bundesbahn (DB) setzte diese Notlaternen noch ein, wie lange ist nicht bekannt.


    Die DR (Ost) entwickelte dann nach dem Krieg ein eigenständiges Modell, das mit einem Milchglas versehen war.


    Alex