Ich habe das meiste was ich habe online erworben.
Grundproblem ist, man verpflichtet sich aufgrund der Angaben des Verkäufers zum Kauf.
Da gibts drei Typen von Anbietern.
Die ersten sind Gelegenheitsanbieter und verstehen nichts von ihrer Ware, oft sind es Hausräumungen oder Dachbodenfunde. Da muss man halt aufgrund der Bilder entscheiden, ob sich die Fahrt lohnt. Meist gibts einen Kaffee und einen Schnack. Dafür ist die Ware vielleicht ein Schnäppchen, vielleicht Schrott. Wenn solche Leute schreiben, die Ware sei ganz, heisst das nur, dass sie keinen offensichtlichen Defekt gesehen haben, trotzdem kann der Brenner vernudelt sein oder es sind (sehr oft) unpassende Teile kombiniert worden.
Dann gibts die Professionellen, die was von der Sache verstehen. Das sind dann aber keine Schnäppchen.
Dann gibts noch die Luftikusse, die aufgrund angelesenen Halbwissens ihre Ware in der Verkaufsanzeige aufwerten oder absurde Vorstellungen vom Wert einer Sache haben. Hier ist es wie bei den Immobilienanzeigen, wo das was nicht im Exposé steht oder gezeigt wird genaus so aussagekräftig ist wie das was angepriesen wird. Manchmal wird das direkt im Text abstrus, wie etwa hier:
ja was jetzt???
(aus einem grossen Schweizer OnlinePortal)
Bewusster Betrug ist es aber in den meisten Fällen nicht.
Man muss sich in die Sache einarbeiten und die häufigsten Mängel kennen (wobei hier immer wieder Überraschungen auftauchen), da liegt es in der Natur der Sache dass man den einen oder anderen Fehlkauf macht. Dem kommt man nur aus, wenn man einen Kollegen hat der sich schon auskennt und bei dem man Basiswissen sich in der Praxis und am Objekt erarbeiten kann.
Das ist aber genauso wenn man sich für Modelleisenbahnen oder alte landwirtschaftliche Geräte interessiert.
Ich würde es als Lehraufwand und nicht als Fehlkauf bezeichnen. Genauso wie bei jedem Handwerkerlehrling kommen die ersten nicht ganz gelungenen Übungsstücke dann eben in die Tonne.
Das einzige wovor man sich hüten muss weil es wirklich nur Zeitverschwendung ist, sind billigste Kopien aus Fernost - Neuschrott eben. Auch bei elektrifizierten Objekten zum Rückbau ist Vorsicht geboten - mit einem 14er Metallbohrer von oben durch den Brenner und dann mit der Heissleimpistole ne E14 Fassung reingepappt, da ist wenig zu retten.
Die Alternative, nämlich Erwerb beim Trödel oder Flohmarkt, hat eigentlich nur den Nachteil, dass es da oft noch ganz viele andere Sachen hat wo man, wenn man davorsteht, ganzt plötzlich merkt dass man das eigentlich schon immer ganz dringend haben wollte. Also das eine tun und das andere nicht lassen.