So, gestern Abend habe ich zum Thema Ablassschraube noch ein paar Tests gemacht. Meine Benzindichtungen kommen zwar wohl erst heute an, sodass ich sie morgen am Feiertag hoffentlich einbauen kann, aber zum Test habe ich das Lämpchen gleichwohl mal mit Benzin betankt.
Dann habe ich, bei geöffneter Schraube (anfangs ca. 2 bar) mit einem langen Seil aus sicherer Entfernung ein Teelicht aus dem Bereich hinter der Lampe in den Ausströmbereich gezogen. Dort war es dann ca. 15-20 cm vom Ventil entfernt direkt im "Wind". Wie von mir erwartet passiert - nichts. Nur die Flamme des Teelichts wird im Luftstrom bewegt. Offenbar ist das Gemisch an dieser Stelle für eine Zündung schon viel zu mager.
Also habe ich in der Folge unter Einhaltung gewisser Sicherheitsstandards (Leder-Motorradkleidung mit Integralhelm, außerdem direkt am Ufer zu meinem großen Teich) bei der laufenden Lampe das Ventil geöffnet und den Luftstrom (von mir abgewendet) entzündet. Abgesehen davon, dass dieser auch mit einem Gasbrenner wirklich schwer zu entzünden ist, passierte das Erwartete: Das Gemisch verbrennt in einer etwa 20 cm langen Flamme - vergleichbar dem Rapid. Völlig unspektakulär. Bei etwa 1 bar brennt es auf den ersten ca. 2 cm nicht nicht, woraus ich schließe, dass das Gemisch im Tank (selbstverständlich) viel zu fett und daher nicht zündfähig ist. Erst außerhalb mischt es sich dann mit Luft und kann zünden. Mit abnehmendem Druck beschleunigt sich dann die Vermischung, ein Zurückschlagen in den Tank kann man aber wohl aus genanntem Grund ausschließen.
Meine Schlussfolgerung: Der Gas-Strahl ist in einem bestimmten Bereich entzündlich. Davor ist er noch zu fett, ab einer gewissen Distanz hat er sich - da er ja gegen die Luft strömt(!) - mit ebendieser so stark vermischt, dass das Gemisch zu mager ist. Das dürfte recht schnell gehen, da die Zündfähigkeit nur bei einer Benzinkonzentration von grob 1-10% gegeben ist. Spätestens bei 15-20 cm Distanz zündet es nicht mehr.
Nun mag man Angst haben, dass sich eine zündfähige Wolke bildet, die dann zum Lampenkopf wandert. Wie oben dargestellt, tritt allein durch die Ausströmgeschwindigkeit - auch bei sonst ruhiger Luft - eine zu starke Verdünnung ein. Anders sähe es nur aus, wenn das Gemisch z.B. unmittelbar gegen eine Wand strömt, vor der es sich sammelt und dann langsam ausbreitet und mit Umgebungsluft mischt. Theoretisch könnte das vielleicht, beim Auslassen nach oben, der Lampenschirm sein (wobei der wohl schon wieder zu weit weg ist).
Daher sollte m.E. das Ventil so gedreht sein, dass es exakt nach rechts horizontal ausbläst. Dort sollte mindestens 1m weit kein Hindernis sein, damit allein durch die Ausströmgeschwindigkeit eine bestmögliche Verdünnung eintritt. Das Ventil sollte weder zum Boden gedreht sein, noch der Strahl durch die Hand abgelenkt (und damit gebremst) werden. Wind halte ich für völlig egal. Würde dieser das Gemisch in Richtung Lampe wehen, würde er gleichzeitig die Verdünnung nur noch verstärken.
Wer also nicht grad seine Fluppe in den Luftstrom hält, wird diesen wohl kaum versehentlich entzünden. Und falls doch, halten sich die Folgen m.E. sehr in Grenzen.