Beiträge von badwolf

    Zitat

    Original von Cosmos
    eigentlich lustig
    alle die hier im forum sind finden china nachbauten
    auf der einen seite zum :kotz:
    aber komischer weise besitzen zu meiner überraschung viele
    eine oder zwei solche billige lampen


    Tja, ist wie mit der BILD-Zeitung.
    "Keiner" kauft sie, aber in jeder Werkstatt liegt sie auf dem Tisch und alle greifen danach :)

    Es könnte aber auch sein, dass bei der Undichtigkeit an der Befestigung des Vergaserrohres am Tank nicht die Verschraubung (mit der Blei- oder Kunststoffdichtung) undicht ist, sondern die in den Tank eingelötete Buchse hat nen Schlag abbekommen und ist nicht mehr dicht (verlötet). Das hatte ich mal und weil kein Lötbrenner zur Hand war, hab ich Hylomar genommen. Da unten alles richtig eingeschmiert, dicht und Dauerlösung. :)
    Ist eben alles etwas blau, aber das Hylomar ist auf jeden Fall temperaturfest genug, im Vergleich zu irgendwelchen noname-Schmierdichtungen.


    Am Rapid: Dasselbe Problem.
    Der Rapid ist ziemlich tricky aufgebaut, man soll das nicht unterschätzen. Er besteht (von oben betrachtet) aus einer äusseren Düse, die auf der inneren Düse aufgeschraubt ist. Darauf sitzt noch im "Ruhezustand" das Gummihämmerchen, das kann auch verschlissen/undicht sein.
    Bei mir war es die Verschraubung zwischen äusserer und innerer Düse, die war undicht.
    Jetzt hilft es aber auch nicht, die äussere Düse einfach etwas fester anzuknallen, das System ist ziemlich fein austariert und es kann sein, dass Du den Rapid nachher nicht mehr anbekommst, weil er zuviel oder zu wenig Nebenluft bekommt.
    Genau: Obere Schraubdüse ab, Hylomar ins Gewinde, wieder draufschrauben (so wie es vorher war)


    Falls es doch die Dichtungen sind, findest Du hier ja genügend Tips, sollte für einen VW-Schrauber überhaupt kein Problem sein :)

    Aha, danke für die Bilder. :)


    Jetzt kann ich mir was drunter vorstellen. So, wie auf deinen Bildern, hatte ich mir die Wirkung dieser Glimmerfolien aus der Elektronik auch vorgestellt, so eine leicht bräunlich/gelbliche Tönung. Das ist dann die moderne Glimmerfenstervariante und nicht diese dicken Dinger aus dem Archäologie- oder Hochtemperaturbereich.


    Ich hätte jetzt einfach ein entsprechend breites Glimmerfolienband zusammengebogen und geklebt, aber wenn es das schon fertig gibt...


    Wie dick ist das denn, würde mich noch interessieren. Und vor allem: wie stabil?


    Werde die Tage mal etwas herumsuchen, nochmal Danke für Deinen Tip :)


    -Stefan

    Hallo Ernst,


    das ist ja interessant. Diese Glimmerplatten, die du wahrscheinlich meinst, kenne ich nur aus historischen Darstellungen. Sowas wurde ja teilweise bis in die frühe Neuzeit als Glasersatz benutzt. Dabei handelt es sich wohl (so, wie ich das aus der Literatur kenne) um richtig dicke, unbiegsame Glimmerplatten, die dann auch eine entsprechend gelb/bräunliche Lichtwirkung haben und anscheinend recht stabil sind.


    Ich dachte eher an die modernen Glimmerfolien aus der Elektronik. Man verwendet dort dünne Glimmerfolien und -scheibchen, um z.B. Leistungstransistoren, deren Gehäuse selbst spannungsführend ist, von dem angeschraubten Kühlkörper zu isolieren. Die Glimmerschicht von vielleicht einem halben Millimeter Dicke ist elektrisch hoch isolierend (Glimmer ist einer der besten natürlichen elektrischen Isolatoren), aber ausreichend wärmeleitfähig, so dass die Kühlwirkung erhalten bleibt.
    Diese Glimmerfolien sind nahezu transparent, allerdings sehr empfindlich und haben einen geringen Biegeradius.
    Für ein 500er "Glas" würde allerdings vielleicht ausreichen, es hängt sicher von der Schichtdicke und der Bauart ab. Natürlich wäre das eher ein technisches Experiment, denn ein mechanischer Schutz des Glühstrumpf wäre das wohl kaum, ein stärkerer Stoss würde die Folie sofort zerbröseln lassen.
    Vorteilhaft wäre die Hitzestabilität, gegenüber Temperaturgradienten ist Glimmer weitestgehend unempfindlich, da können die hier im Thread beschriebenen Phänomene gar nicht auftreten.


    Einfach aus technischem Interesse würden mich beide Verfahren auf jeden Fall interessieren, vielleicht können wir mal einen Vergleich machen.


    Meine Preisinformation ist übrigens so 15 Jahre alt, seitdem habe ich keine Glimmerfolie "vom Meter" mehr in der Hand gehabt. Keine Ahnung, was das heute kostet oder ob es das überhaupt noch gibt. Bei den Transistoren verwendet man heute auch Silikonplättchen, oder baut das Ganze schaltungstechnisch so, dass Transistor und Kühlkörper auf dem gleichen Potential liegen.


    Viele Grüße


    -Stefan

    Zitat

    Original von Frei's Petrollampen


    Ich hasse Glas, Glimmer wäre besser.


    Irgendwo gibts bestimmt noch so grosse Glimmerfolien, habe ich aber lange nicht mehr gesehen. Interessant wäre das sicher mal - gäbe dem Licht allerdings einen ungewöhnlichen Farbton und wäre etwas spröde (Transport?)


    Und wohl relativ teuer, für das Geld gibts 20 Gläser.

    Naja, aber irgendwann wird es an dieser Stelle auseinanderfallen, wenn auch nur beim Transport.
    Gefahr für Leib und Leben besteht allerdings nicht, ich würde es, wenn ich kein neues zur Hand hätte, erstmal drinlassen und mir dann gelegentlich ein neues bestellen.
    Ewig halten tut das erfahrungsgemäß nicht mehr und bröselt vielleicht gerade im ungünstigen Moment auseinander.

    Zitat

    Original von vladi
    mannomannomann...


    ich wollte nur licht im keller und werde hier ganz nebenbvei zum mechaniker.


    v


    Das ist bei den Lampen ganz normal. Die kommen eben noch aus einer Zeit, wo auch die normale Hausfrau noch gewisse mechanische Grundfähigkeiten besitzen musste, um ihre Haushaltsgeräte am Laufen zu halten. Wenn ich da in alten "Hausfrauenratgebern" aus den 50er Jahren so lese, was die drauf haben mussten...
    Du wirst das schon schaffen, eine Petromax ist Kult, Spass und Technikgeschichte - und auch ein wenig Lerneffekt, das kann eben nicht jeder :)
    Wenn man nur unkompliziert Licht haben will, ist es heutzutage sicher einfacher, denn 15eur Baumarktsstrahler oder eine Batterielaterne zu nehmen.

    Vielleicht ist doch der Druck ein bisschen hoch? Ich habe hier eine 500er bei der ich sofort nach den ersten paar Pumpenhüben, wenn sich der Manometerzeiger gerade mal bewegt, den Rapid anzünde. Bei höherem Druck reisst da auch oft die Flamme ab.
    Ansonsten das übliche: Den Rapid mal vorsichtig zerlegen, wichtig sind die oberen zwei übereinandergeschraubten Düsen. Sauber? Grat aus der Fertigung? Genug Sprit? Die oberste nicht zu doll auf der darunterliegenden angeknallt?
    Das fällt mir erstmal so ein...


    Ansonsten gibts auch noch den "sanften Start" mit der nierenförmigen Spiritusschale unten um das Vergaserrohr.

    Also die Petromax-Pelams erscheinen mir fast so hart wie diese Industrieglühstrümpfe, die hier noch für die Gas-Strassenbeleuchtung verwendet werden. Die werden ja betriebsbereit abgebrannt mit Sockel geliefert und lassen sich auch mal (sanft) am Material anfassen - genauso wie die Pelams.
    Nur das Schrumpfungsmass ist bei den Pelams etwas lästig, auch die 500er bilden eher einen Knubbel am Brenner.

    Zu den Pelam-Glühstrümpfen: Ich hatte in den letzten Monaten auch welche für die 500er-Doppelloch und die 150er. Dabei war ich auch überrascht, wie stark die schrumpfen, das kannte ich so noch gar nicht.
    Die für Doppellochmontage hat es gleich aus dem unteren Loch gezogen, das hat zweimal gar nicht richtig funktioniert.
    Der 150er Glühstrumpf ist auch extrem stark geschrumpft, im Rohzustand dachte ich erst, der sei für eine größere Lampe. Im Betrieb funktioniert aber alles, er schaut leider nur so 1cm aus der Vergaserwendel heraus.
    Dafür sind diese Glühstrümpfe (zumindest bei mir) sehr langlebig und stabil. Keine Probleme mit Erschütterungsabrissen (auch bei den 500er-Einloch) oder überhaupt mit der Lebensdauer, nicht kaputtzubekommen.

    Ich würde sagen: Statistik... ;)


    Wenn Du die Lampen schon jahrelang in dieser Situation betreibst und nichts passiert ist.


    Mir sind auch schon nagelneue Gläser nach ein paar Stunden kaputt gegangen, nach meiner Erfahrung in den letzten 20 Jahren gibt es da durchaus Qualitätsunterschiede und manche gehen auch "einfach so" mal kaputt.
    Am robustesten sind (zumindest nach meiner Erfahrung) die Original-Gläser in den alten BW-Petromax, die habe ich wirklich nur einmal mit einem kaputten Strumpf sprengen können. Ein "no-name"-Glas ist mir schonmal durch die Rapid-Flamme zerbrochen, das passiert also auch mal.

    Etwas fummelig kann das mit dem Rapid schon sein.
    Es kommt auch sehr auf den Abstand der äusseren, aufgeschraubten Düse zur inneren Düse an, die sollte man also nicht einfach nur anknallen.
    Als ich genau dasselbe Problem mal hatte, habe ich mir irgendwann entnervt einen komplett neuen Rapid (ohne den Kipphebel, der kam vom alten) gekauft und damit war dann alles sofort einwandfrei, was solls...



    Noch ein Nachtrag: Gerade habe ich meine ewig undichte BW-Petromax nochmal mit in die Badewanne genommen. Die Luft kam aus dem Gewinde zwischen der oberen und der mittleren Rapiddüse. Das hat man gar nicht an auslaufendem Brennstoff erkannt.
    Also: Das Gewinde ordentlich mit Hylomar eingeschmiert, drei Stunden gewartet und jetzt ist die Lampe absolut dicht.
    Der Flammenstrahl aus dem Rapid ist auch weniger zerfächert und zündet sich leichter an, da gab es vorher wohl massiv Nebenluft.
    Hope it helps...

    Also ich starte hier den Rapid immer schon wenn der Manometerzeiger gerade mal zuckt (also deutlich unter 1bar). Bei höherem Druck reisst oft die Flamme ab. Wenn er dann an ist, kann man schnell pumpen, damit der Vergaserdruck erreicht wird.

    Ja, ok, klar. Das Molekül sieht aber unterschiedlich aus.
    Paraffinöl wird auch oft synthetisch gewonnen, weil es ein Abfallprodukt bei der Herstellung hochwertiger Fette sein kann. Petroleum ist ein einfaches Erdöldestillat. Die physikalischen Eigenschaften sind auch nicht identisch.
    Die Strukturformeln müsste ich nochmal suchen...


    -Stefan

    Chemisch betrachtet sind beides völlig unterschiedliche Kohlenwasserstoffverbindungen, ist auch ein unterschiedliches Herstellungsverfahren.
    Beide ähneln sich eben nur in Viskosität und Flammpunkt, deswegen kann man meist beides verwenden

    Mit neuerer Zeit hatte ich eher an die 50er/60er Jahre gedacht. Wusste nicht, dass es so eine kleine auch schon vor WWII gab.
    Vor/im ersten Weltkrieg ging es bei den Starklichtlampen wohl nur um viel Licht, massenweisen Einsatz, simpelste Bedienung durch ungeübte. Da hat sich keiner an die winzigen "Camping-" Druckpetroleumlampen getraut :)

    Klar, die ist noch irgendwo undicht.


    Der Rapid ist komplett neu (war völlig zu), ebenso das Pumpenventil (hat schon damals vor 10 Jahren immer die Pumpe rausgedrückt).
    Die 90er-Dichtung ist auch neu.
    Wahrscheinlich müsste noch was geschweisst werden, irgendein Depp hat mal an der Vergasereinschraubung in den Topf und an der Rapid-Befestigung (das sind ja nur eingelötete Muttern) herumgehämmert, keine Ahnung, warum, der ganze Topf ist etwas zerdellt.
    Im Moment hab ich kein Werkzeug für sowas, das bleibt dann so, ist ja nicht die einzigste Lampe hier :)
    Ausserdem sieht sie sehr authentisch aus und erinnert an meine wilden Zeiten, wo ich noch jeden Sommer mit den Dingern auf den Amateurfunk-Fielddays umhergezogen bin

    Ich habe vor ca. 3 Wochen eine Messing-150er aus dem Shop bekommen. Anscheinend war sie schonmal kurz ausprobiert worden (müffelte etwas danach) und es lag auch ein Prüfzettel dabei ("dieses Gerät wurde getestet", oder so ähnlich).
    Die Lampe hat auch auf Anhieb funktioniert, allerdings ist das ganze Oberteil irgendwie schief, das sieht man schon von aussen am schief liegenden Brenner. Mich hat es erstmal nicht gestört, es ging ja alles und der Glühstrumpf bekommt ja (zumindest bei mir immer) nach dem Abbrennen auch irgendeine schiefe Form, da ist das dann eh Zufall.
    Vielleicht biege ich nochmal alles nach, bisher steht die Lampe aber nur als Ausstellungsstück auf dem Schreibtisch.


    Übrigens: In einem alten Lampenbuch von 1914 habe ich gefunden, dass damals ganz bewusst die kleinsten Starklichtlampen mit 500HK gebaut wurden (eher größere). Für die Stube war das denen damals auch zu hell, aber um diesen ganzen Vergaservorgang mit einer Mindest-Strömungsgeschwindigkeit in Gang zu halten, konnte man auch die Löcher im Brenner nicht beliebig klein machen. Ein Absenken der bauartbedingten Helligkeit war also nicht möglich (für sicheren Betrieb).


    Die Mini-Petromax gibts ja erst in neuerer Zeit und eben aufgrund des geringeren Durchsatzes kommt es wohl öfter mal zu Betriebsbedingungen, bei denen dann der Glühstrumpf schwarz wird, oder sonstwas nicht funktioniert