Hallo Ernst,
das ist ja interessant. Diese Glimmerplatten, die du wahrscheinlich meinst, kenne ich nur aus historischen Darstellungen. Sowas wurde ja teilweise bis in die frühe Neuzeit als Glasersatz benutzt. Dabei handelt es sich wohl (so, wie ich das aus der Literatur kenne) um richtig dicke, unbiegsame Glimmerplatten, die dann auch eine entsprechend gelb/bräunliche Lichtwirkung haben und anscheinend recht stabil sind.
Ich dachte eher an die modernen Glimmerfolien aus der Elektronik. Man verwendet dort dünne Glimmerfolien und -scheibchen, um z.B. Leistungstransistoren, deren Gehäuse selbst spannungsführend ist, von dem angeschraubten Kühlkörper zu isolieren. Die Glimmerschicht von vielleicht einem halben Millimeter Dicke ist elektrisch hoch isolierend (Glimmer ist einer der besten natürlichen elektrischen Isolatoren), aber ausreichend wärmeleitfähig, so dass die Kühlwirkung erhalten bleibt.
Diese Glimmerfolien sind nahezu transparent, allerdings sehr empfindlich und haben einen geringen Biegeradius.
Für ein 500er "Glas" würde allerdings vielleicht ausreichen, es hängt sicher von der Schichtdicke und der Bauart ab. Natürlich wäre das eher ein technisches Experiment, denn ein mechanischer Schutz des Glühstrumpf wäre das wohl kaum, ein stärkerer Stoss würde die Folie sofort zerbröseln lassen.
Vorteilhaft wäre die Hitzestabilität, gegenüber Temperaturgradienten ist Glimmer weitestgehend unempfindlich, da können die hier im Thread beschriebenen Phänomene gar nicht auftreten.
Einfach aus technischem Interesse würden mich beide Verfahren auf jeden Fall interessieren, vielleicht können wir mal einen Vergleich machen.
Meine Preisinformation ist übrigens so 15 Jahre alt, seitdem habe ich keine Glimmerfolie "vom Meter" mehr in der Hand gehabt. Keine Ahnung, was das heute kostet oder ob es das überhaupt noch gibt. Bei den Transistoren verwendet man heute auch Silikonplättchen, oder baut das Ganze schaltungstechnisch so, dass Transistor und Kühlkörper auf dem gleichen Potential liegen.
Viele Grüße
-Stefan