• Hallo zusammen !


    Bin absoluter Beginner was Hochdrucklampen anbelangt!


    Ich habe mir eine solche Lampe bei *** ersteigert ein Aufkleber weist sie als mannesmann 500 aus.
    Der Glaszylinder wurde nicht mitgeliefert,so habe ich mir einen von Schott im Campinghandel gekauft.Dieser Glaszylinder passte nicht exakt von oben hinein,es fehlten etwa 1mm,daher musste ich den oberen Rand etwas beibiegen...


    Glühstrumpf drauf und mit einem Autoventiladapter und einer Fußpumpe auf roten Zeiger gebracht...gezündet...(auf dem Balkon zum Glück)...und dann gab es eine rießen Flackerflamme am Kopf der Lampe...hm...nach dem runterdrehen des Handrades ...hurra...frohlockte auf einmal das tolle Licht!
    Dann habe ich nachgepump,wieder etwa bis zur Markierung und habe mich daran erfreut...bis nach etwa fünf Minuten das Ding zu husten und zu stinken anfing...ich die Panik bekam und das Ding nun ausgemacht auf dem Balkon zur Übernachtung abgestellt habe!


    Frage:
    ---muß man ständig nachpumpen,oder reicht ein einmaliger Druck für eine längere zeit?


    ---Was ist das Modell Mannesmann für ein Ding?Eine ChinaKopie oder was besseres?


    ---Wo könnte ich es einmal von einem echten Fachmann durchchecken lassen (Raum Frankfurt/Main)


    Für Eure Ratschläge wäre ich sehr dankbar!Irgendwie hat mich die Feuerlust gepackt und ich würde das Ding gerne artgerecht zum leuchten bringen!



    Tolles Forum!


    cu
    Feuerschlucker

  • Hallo Feuerschlucker,
    erstmal herzlich willkommen im Forum ! :prost: Ne Mannesmann is ne Anchorlampe die hier auch über
    Mannesmann vertrieben wird. Generell ziemlich baugleich mit ein paar Einschränkungen. Statt Messing wie
    bei Maxen wird dort stahlblech verwendet. Die Gewinde sind fast sammt und sonders anders, damit
    die Maxenteile nicht passen. Was positives hat die Lampe aber den Maxen Gegenüber : Das Vergaserfussventil
    ist das, was früher bei den Maxen eingebaut wurde, aber der Sparwut von Heinze zum Opfer fiehl.


    So zu Deinem Problem : Am besten wird es sein, wenn Du die Lampe mal schnell wieder rein holst, die rosten nämlich !
    Dann würde ich Dir empfehlen, gleich mal hier im Shop ein paar Dichtungen 90 (Vergaser und Rapid) zu ordern.
    Die kosten nicht allzuviel ! Wenn Du die hast, zerlegste die Lampe mal am besten, und holst den Dreck und
    die Späne aus Vergaser und Tank raus, die dort üblicherweise drin sind. Nachdem Du dann alles schön zerlegt
    und gereinigt hast, baust Du alles wieder zusammen. Hat den Vorteil, dass Du dabei gleich das Innenleben
    der Lampe mal kennenlernst. Solltest Du dabei Probleme bekommen, bist Du hier genau richtig. Wir helfen
    Dir gerne mit bebilderten Beiträgen weiter. Wichtig ist vor allen Dingen, dass die Brennkammer und der Tonbrenner
    (da wo der Socken dran kommt) fest sind. Außerdem sollte der Abstand zwischen Oberkannte Düse
    und Mischrohr 14 mm betragen. Weiterhin mußt Du sicherstellen, dass auch die Düse fest ist ! Das sind die Grundregeln.
    So zum Aufpumpen der Lampe : erstmals Aufpumpen so auf 2 - 3 Bar, dann den Rapid entzünden und ca. 90
    Sekunden brennen lassen, dabei immer fleißig nachpumpen. Dann Handrad auf, und dann sollte die Lampe
    ohne Flammendes Inferno sauber Starten. Dass Du vor dem öffnen des Handrads ein Feuer hattest, deutet auf
    ein undichtes Vergaserfussventil hin, oder dass Du vor dem Zünden schn mal das Handrad offen hattest.
    Das Vergaserfussventil kann undicht sein, wenn Späne drin sind, oder das Ventil schon zu alt ist und verhärtet.
    Vergaserfussventil und Dichtungen passen alle von der Petromax. Nur die geschraubten Teile nicht, wegen der Gewinde.

  • Dass die Gewinde nicht passen ist aber keine Bosartigkeit, sondern liegt einfach daran, dass die Chinesen auf Grund der Britischen Besatzung in der Vergangenheit die Zölligen Normen übernommen haben.

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Moin Feuerschlucker,
    auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen im Forum.


    Ja, Jörn hat ja schon alles Wesentliche gesagt.


    Aber das Zerlegen würde ich mir erst mal sparen.
    OK, dass in den Lampen gerne mal ein paar Messingspäne "vergessen" werden ist bekannt, aber muß nicht sein.


    Mein Gefühl sagt mir, dass Du entwerder zu kurz vorgeheizt hast, oder beim Vorheizen schon das Handrad offen hattest.


    Halte Dich mal genau an die Bedienungsanleitung, die kannst Du hier auch downloaden.
    http://www.pelam.de/german/500828958a03b3f01.html


    Wenn die Lampe zwischendurch mal röchelt, oder schwächer leuchtet,
    dann drehe einfach mehrfach das Handrad.
    Es kommt halt ab und zu vor, dass die Düse etwas verstopft und damit kannst Du mit der Nadel die Düse wieder freibekommen.


    Wenn die Lampe einmal leuchtet, musst Du nicht ständig nachpumpen, halt nur beim Starten mit dem Rapid, wie Jörn schon schrieb.
    Alternativ kannst Du ja mit der Vorheizschale und Spiritus vorheizen.
    Ist was für "Pumpfaule", so auch für mich. :D


    Die Lampe sollte schon mindestens ne Stunde, oder länger, ohne Nachpumpen leuchten.
    Kommt natürlich immer auf die Menge Petroleum im Tank an, je weniger Sprit drin ist, umso mehr Luft hast Du, die komprimiert wird.


    Ciao


    Hartmut

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Hallo,


    erst mal vielen Dank für die schnelle Hilfe,ist ja Wahnsinn,wie fix das ging!



    Also jetzt weiß ich schon mal wesentlich mehr-ich glaube mein Fehler war,daß ich nur so 10 sec.den Anheizer auf hatte,da mir das "Getöse" und der "Strahl" des Pet-Luft-Gemisches zu heftig vorkam.


    Außerdem werde ich das Ding jetzt einmal genau untersuchen auf Dichtungen etc.


    Heute Abend wollte ich sie nochmals starten-wenn ich es schadlos überstehe melde ich mich wieder mit einer Feuernachricht!!!



    p.s. ist eine orginal Petromax jetzt wesentlich besser als mein Chinakracher?


    Feurschlucker

  • Hallo Feuerschlucker,
    alles wichtige zum Starten der Lampe haben die Forumskollegen ja schon gesagt. Zur Frage: Ist eine Original-Petromax besser als eine China-Lampe? würde ich ganz klar JA sagen. Allerdings betrifft das nur die alten Petromaxen, die noch im Greatz-Werk hergestellt wurden, so in den 60er bis 70er Jahren. Die Verarbeitung ist besser. Aber es kommt immer darauf an, was man von so einer Lampe erwartet. Für einen Gelegenheitscamper ist eine Sea Anchor durchaus eine gute Wahl. Ich besitze übrigens auch eine. Die Hauptkritikpunkte sind für mich das schwundige Glas und der Rapid, der ist doch sehr klapperig und die Dichtung nicht von langer Lebensdauer. Man kann aber auch Probleme mit dem Vergaser oder dem Innenmantel kriegen, habe ich schon verschiedentlich gelesen. An Deiner Stelle würde ich die Tipps von Jörn und Hartmut mal befolgen und dann berichten, was passiert ist.
    Die China-Lampen sind auf jeden Fall nach einiger Überzeugungsarbeit in der Lage, gut zu leuchten und zu heizen. Die Schwachpunkte kann man aus der Ferne kaum diagnostizieren, da wirst Du Dich selbst rantasten müssen. So ist das eben mit diesem Hobby:


    Basteln und Leuchten!


    i.d.S.


    Egbert


    – this is not a love song –

  • :stark:


    Hallo Ihr Leut-ich habe es geschafft,dank Eurer super Hilfe!


    Nachdem ich alles genau befolgt habe,was Ihr mir geraten habt und ich auch die pdf´s reingesaugt habe, erstrahlt die Lampe nun in Ihrer ganzen Pracht - ohne das die Feuerwehr bis jetzt...antraben muß!


    Ein paar Fragen stellen sich aber doch wieder:


    -aus welchem Grund muß der Start mit voller Leistung ,also offenem Vergaser, ca 90 sec.andauern?
    -welche giftigen Gase entstehen bei der Verbrennung von Petroleum,die man so bewußt /unbewußt einatmet,wenn man die Lampe in einem Raum (z.B: Werkstatt,geschlossen,Fenster gekippt) betreibt?
    -kann einem so ein Feuerroß um die Ohren fliegen?


    Das würde mich noch "brennend" interessieren!


    Nochmals tausend Dank!


    Feurschlucker :prost:

  • Hi Feuerschlucker,
    freut mich, dass es jetzt geklappt hat... :stark: Also das Starten mit dem Rapid von 90 Sekunden ist notwendig,
    um den Vergaser und die Lampe so vorzuwärmen, dass das Petroleum auch richtig vergast. Tut es das nicht
    (vergasen) dann gibt es diese netten Feuerbälle, mit viel Rauch und Feuer, die Du ja schon kennst.
    Also Zünden würde ich die Lampe nur draußen oder im gut belüfteten Keller. Betrieb in Wohnräumen geht,
    aber nur wenn Du ein Fenster schön auf kipp hast. Die Abgase, die entstehen, sind die wie bei jeder Petrolampe.
    Was Dir bei dem Teil so um die Ohren fliegen kann... Dabei fällt mir spontan nur das Anchorglas ein.
    Vorrausgesetzt, Du machst Dir nicht zum Hobby, die Lampe mit defekten Socken zu betreiben... :pfui:
    dann könnte Dir im Extremfall der Tank um die Ohren fliegen. Für Maxen gibts da ein Prallblech... Auf Anchor passend ?

  • Hi Jörn,


    Zitat

    dann könnte Dir im Extremfall der Tank um die Ohren fliegen. Für Maxen gibts da ein Prallblech... Auf Anchor passend ?


    Warum nicht, hab´s selbst aber noch nicht getestet.


    Ciao


    Hartmut

    Und möge das Licht mit Dir sein. ;)

  • Also das mit dem Prallblech muß ich mir mal anschauen...kaputte Socken -wer weiß ob das nicht noch viel mehr gast... ;(...


    Also ich bin begeistert,hatte den Kracher jetzt eine Stunde auf Volllast am leuchten bei offenem Balkonfenster...richtig gemütlich und irgendwie archaisch...


    Dabei kam mir der Gedanke:könnte man so ein Ding nicht auch mit Rapsöl befeuern?das wär doch mal eine Aufgabe für die Feuermeister hier im Forum!


    da würde es halt nach Frittenbude stinken,aber sonst wären keine giftigen Dämpfe on the road to hell...


    Das wars für heute...nachher werd ich sie wieder starten,das Ding macht richtig süchtig!


    :nacht:


    Feuerschlucker

  • Das mit dem Pflanzenöl oder Rapsöl würde ich bleiben lassen. Der direkt über der Flamme liegende Vergaser wird so warm, dass das Pflanzenöl nicht nur verdampft, sondern sich auch thermisch zersetzt. Es wird sich unglaublich viel Teer und Kohle in Steigrohr und Vergaser ansammeln und den Vergaser verstopfen. Nach kürzester Zeit wird die Lampe nicht mehr brennen. Hier sind die Mineralöle klar im Vorteil, sie lassen sich sauber verdampfen und auch problemlos hoch erhitzen. Pflanzenöle machen das leider nicht mit.

    Der Heilpraktiker, der die nostalgische Technik liebt und Benzin sicherer als Gas findet.

  • Da kann ich Bleizucker nur beipflichten! Das Thema hatten wir auch schon in einem anderen Beitrag hier im Forum angesprochen. Bei der thermischen Zersetzung von Pflanzenölen entstehen nicht nur klebrige, sondern auch giftige Stoffe, z.B. Acrolein (wie in altem Frittenfett). Wie ungesund die Abgase sind, hängt nicht nur vom Brennstoff selbst ab (die Aromaten in ungereinigtem Petroleum stinken nicht nur, sondern sind auch ungesund, aber nach der Verbrennung sind die ja weg), sondern auch von den Brennbedingungen. Wenn genug Luft (Sauerstoff) zur Verfügung steht, sollten im Idealfall nur Kohlendioxid und Wasser entstehen. Bei Luftunterschuß könnte auch etwas Kohlenmonoxid entstehen, was ziemlich giftig ist; Luftüberschuß führt bei so hohen Temperaturen zur Bildung von reizenden Stickoxiden. Mir wäre nicht bekannt, daß es bei den Petroleumdrucklampen bisher größere Probleme gegeben hat, aber für etwas Raumlüftung sollte man definitiv sorgen, und sei es nur, um das entstehende Kohlendioxid loszuwerden. Ich persönlich verwende farbloses unparfümiertes Lampenöl (habe mir mal vor geraumer Zeit einen 30 l-Kanister geordert, aber auch der geht langsam zur Neige), weil ich den Petroleumgestank nicht mag. Funktioniert ohne Probleme; nur meine 150er war zu Anfang etwas zickig, aber das kann verschiedene Ursachen gehabt haben.


    Gruß,



    Aladdin

    :megaphon: Tilley X246-Ersatzteil 707 (Spigot) gesucht!

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