Hallo miteinander,
meine Frage zum korrekten Betriebsstoff und Weiteres, zu diesem kleinen Flammenwerfer von BARTHEL SM 118. Das konnte vor ca. 18 Jahren, in einem anderen Forum meine ich, nicht beantwortet werden. Dieses verflixte Teil hat mich damals mit dem Brennstoffvirus erstmals infiziert!
Das ist ein Familienerbstück.
Lt. meiner Oma, überliefert über meine Mutter, wurde der Brenner von etwa 1910 bis 1930 von meinem Uropa zum Abbrennen von abstehenden Fasern bei der Korbwarenherstellung benutzt. Uropa war gelernter Korbmacher aus dem Landkreis Lichtenfels in Oberfranken. Er vertickte seine Waren damals mit dem Leiterwagen und Eisenbahn bis nach Dresden. Ich fand den Brenner dann damals 2005 im elterlichen Haus.
Ein Lötbrenner oder ähnliches also, davon hatte ich schon gehört. Aber wo ist die Luftpumpe? Egal. Also Reinigungsbenzin in den Tank und in die Schale. Gut das ich vorsorglich ein Blech auf eine gepflasterte Fläche im Freien legte und darauf mein Experiment durchführte.
Das Benzin entzündet, nach kurzer Zeit spuckte der Brenner brennende Tropfen aus, danach eine rauschende Flamme von ca. 50 cm. Das habe ich dann schnell mit einer alten Decke gelöscht. So kann Uropa doch keine Körbe abgefackelt haben! Ist wohl eher ein Handflammenwerfer für den damaligen Grabenkrieg.
Mein Vater meinte: "Versuche es mal mit Spiritus ...". Er hatte sich 25 Jahre früher mal einen Spirituskocher von DESCA DDR gekauft.
Also den Grabenbrenner geleert, den Sprit über Nacht verfliegen lassen und am nächsten Tag Spiritus rein - Schale entzündet. Er spuckte am Anfang noch restliches Benzin, dann fing er an zu rauschen. Eine fast unsichtbare, ins bläulich gehende Flamme, ca. 12 cm entwickelte sich. SUPER!
Ich habe den Brenner nie mehr mit Benzin betrieben, Spiritus war aufgrund meiner vorherigen Erfahrung die erste Wahl.
Ich habe den SM 118 vorhin auf einer französischen Website vom Juli 2024 gefunden, ohne die Korbflechtung am Griff. Das war es, und vor 18 Jahren konnte mir niemand weiteres darüber berichten.
(Ich glaube ich schreibe einfach zuviel .... )
Meine Fragen und Gedanken rund um diesen hochinfektiösen Gegenstand:
- kennt jemand dieses Model von BARTHELS, war der verbreitet? (es gibt BM 118!)
- das er mit Spiritus betrieben wird ist für mich klar - oder doch Benzin?
- der Überdruck entsteht durch die Erwärmung des Tanks - richtig?
- ist der Überzug am Griff original oder hat mein Uropa diesen optimiert?
- für was wurden solche Spiritusbrenner damals noch verwendet?
- SM 118: S für Spiritus? M für?? Die Nr. steht ggf. für was?
Vielen Dank schon mal für eure Bemühungen.
Gruß Jürgen
Und nein - der wird nicht wieder auf Hochglanz poliert. Der ist in diesem Zustand ein beeindruckendes Gebrauchs- und Vorführobjekt aus längst vergangenen Zeiten, für Kinder (... und für viele Erwachsene). Ich will ja für Nachwuchs für das Forum werben. 😁