Haffa Baustellenmarkierlampe

  • Aus Beständen der Schweizer Armee, in Liquidation

    Hersteller gemäss Prägung auf dem Deckel Haffa AG Pfäffikon ZH

    Zum Zerlegen muss man bloss den Haltebügel zusammendrücken. Sie hat einen in den Tank gesteckten Brenner der Firma Barton. Der gelbe Windschutz ist aus Kunststoff. Es gibt unten keine Löcher oder Rillen um die Luft zum Brenner zu lassen.

    Ich habe aus den reichlich zwei Dutzend vorhandenen Lampen noch eine gefunden mit Porzellankopf und Brennerkörper aus Messing, die meisten Brenner sind aber wohl Kriegsware und aus Zinkblech oder verzinktem Stahlblech gefertigt.

  • Hallo JP,


    nur weil der Name einer Baufirma draufsteht, heißt das noch lange nicht, dass selbige diese Laterne auch gefertigt hat.


    In diesem Falle wurde die Lampe von der Firma Jules Egli, Kempten bei Wetzikon in der Schweiz patentiert und evtl auch gefertigt.

    Zitat von der heutigen Homepage:

    Die Jules Egli AG betrieb am heutigen Standort Strassenbau, Strassensanierungen, Gartenbau, Metallbau, etc.

    Diese Firma wurde im Jahre 1946 als Straßenbaufirma gedründet und im Jahre 2002 in eine Immobilien AG umgewandelt.

    CH-309327-1953-Jules-Egli.pdf

    Im Lampenkatalog des Schweizer Armeemuseums ist das auf Seite 61 ebenfalls falsch beschrieben worden.


    Der Brenner ist ein sogenannter Fischschwanz Brenner wie er früher, besonders von englischen Firmen, sehr häufig verwendet wurde.


    Grüße

    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von stonewasher ()

  • > ein sogenannter Fischschwanz Brenner


    ...auch bekannt als "Barton-Brenner", wie es in englisch auch auf dem DSR steht. Dort auf der Insel haben viele Verkehrslampen so einen Brenner verbaut.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • ... und den Angaben von Jörg zufolge, betr. des Gründungsjahrs der Fa. Egli,

    kann es sich beim Blech-Brenner wohl kaum um "Kriegsware" handeln,

    was meiner Annahme nach, auch nicht zu dem gelben Plastik-"Windschutz" passen würde.


    BTW

    Habe auch so eine Laterne hier stehen, allerdings in einem besseren Zustand,

    jedoch mit einem Schwalbenschwanzbrenner aus Blech,

    auf dem Deckel ist ebenfalls "Haffa AG Pfäffikon ZH" eingeprägt, plus "PATENT ANGEM."

    :?::/:?:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Danke für die kompetente Antwort.

    Das "Pat. angem." in der gleichen Schrift wie die Firmenbezeichnung hat mich auch irritiert, deswegen nahm ich mal an das sei der Hersteller gewesen. Was bedeutet dann HAFFA, wenn die Firma Jules Egli hiess?

    Bei Luftschutzlampen aus dem Krieg wurden beispielsweise die verwendeten Helvetia-Lampen mit einem zusätzlich seitlich am Tank aufgelöteten Blechschild mit dem Namen des Eigentümers, z.B. Baudepartement Basel, bezeichnet.

    Kriegsware deshalb, weil kriegsbedingt ja alle Buntmetalle durch anderes ersetzt wurden. In der Schweiz waren ab 1942 bis 1946 auch die 1 und 2 Rp. Münzen aus Zink. Auch die Lebensmittelrationierung in der Schweiz wurde erst 1947 oder 48 aufgehoben, Also kann man wohl auch in den ersten zwei oder drei Friedensjahren nach dem Krieg noch von qualitativer Kriegsware oder präziser Nachkriegsware sprechen, weil damals im Umfeld der Sachweiz alles kaputt war und viele Rohstoffe noch nicht frei erhältlich waren.


    Die Lampe entspricht in der Bauart nicht dem verlinkten Patent von 1955. Es gibt keine Kanäle, welche wie im Patent beschrieben den Brennstoffbehälter nach unten durchbrechen. Der Bügel ist federnd in zwei sich gegenüber stehenden auf der Tankoberseite aufgelöteten Metalllaschen eingehängt.

    Die Luft zum Brenner kommt offenbar wirklich nur durch die Undichtheit des unteren Sitzes der gelben Blende.

    Ob das nun ein Vor- oder ein Nachfolgemodell zur Lampe in der Patentschrift ist? Weil der Verzicht auf die Luftkanäle eine Vereinfachung ist, vermute ich deshalb dass sie jünger ist.

    Der verwendete Kunststoff ist sehr alterungsbeständig, keine Versprödung, keine Absplitterungen, keine Farbänderung.

  • Die Firma Haffa AG, Pfäffikon ZH, ist offenbar von und mit Jules Egli gegründet worden, unter anderem zum Zweck der Lampenfabrikation:



    (Quelle: Schweizerisches Handelsamtsblatt von 1952, S. 1817, auf https://www.e-periodica.ch/ )


    Ebenfalls gemäss Schweizerischem Handelsamtsblatt ist der Firmensitz der Haffa AG 1965 von Pfäffikon ZH nach Wetzikon verlegt worden, und zwar "c/o Jules Egli Bauunternehmung" (SHAB 1965, S. 2670).


    Egli und Haffa sind also kein Widerspruch. Die Laterne könnte damit aus der Zeit zwischen 1952 und 1965 stammen, als die Firma in Pfäffikon ZH ansässig war.


    Grüsse ins Forum,


    Christina