Erfahrungsaustausch grüner Turm Ofen (Blaubrenner)

  • Hallo zusammen,


    die ersten Erfahrungen mit einem Petroleumofen hatte ich zuvor mit einem Turm L51.

    Dabei hatte ich soweit gelernt, daß der Ofen wirklich geruchsfrei läuft, wenn die blaue Flamme mit größtmöglicher Leistung betrieben wird.

    D.h., Flamme "oben am Anschlag", kurz bevor sie dann gelbe Spitzen ausgibt.


    Ich hatte dann das Glück, an einen "jungfräulichen" und gut erhaltenen grünen Turm-Ofen (Version Schweizer Armee) zu gelangen. Bild 1.

    Beim Betrieb müffelte der etwas. Die Flamme ließ sich auch nicht wirklich hochdrehen, es kamen relativ schnell gelbe Spitzen an einer Seite.

    Nun habe ich mir den Ofen etwas genauer unter die Lupe genommen.

    Die schwarze Luftführung (siehe Bild 2), die außen an der Dochthülse aufgesetzt war, hatte an dem Luftschlitz zur Dochthülse ungleiche Abstände.

    Die Abstände waren sowohl in der waagerechten wie auch umlaufend über den Umfang unterschiedlich.

    Hat man diese Luftführung nun um die Achse gedreht, so sind die gelben Spitzen immer mitgewandert.

    Das lag letztendlich daran, daß die Luftführung mit den inneren Blechklemmen schief auf der Dochthülse aufsaß.

    Ich hatte dann eine Blechklemme vorsichtig so "hingedengelt", daß die Luftführung nun in alle Richtungen gleiche Abstände hatte. Siehe Bild 2.

    Das war mal der erste Schritt in die richtige Richtung. Die gelben Spitzen waren weg.

    Des weiteren habe ich die Feststellung gemacht, daß die Flammscheibe etwas schräg auf dem Rohr sitzt, und somit der Abstand zum Docht nicht umlaufend gleich war.

    Ich habe den Doch parallel zur Flammscheibe nachfrisiert und die passende Position der Flammschiebe einfach mit einem Bleistift darauf markiert.

    Nun ist die Flamme auch umlaufend weit ähnlich groß in der Ausbreitung.


    Alles in allem kann man die Flamme jetzt schon deutlich weiter hochregeln, bevor wieder gelbe Spitzen kommen. Siehe Bild 3.

    Dennoch verbleibt bei maximal möglicher Leistung noch ein ganz, ganz geringes Müffeln.


    Ich wollte mal gerne in die Runde fragen: wer hat konkret so einen Ofen und was sind Eure Erfahrungen bezüglich Flammausbildung und Geruch damit?


    Freue mich auf Euer Feedback!


    Grüße - Steven

  • Hab einen und meiner Möffelt nicht, Docht muss aber wirklich gut gerade geschnitten sein und der Ofen ordentlich warmgelaufen. Zugluft mag er nicht

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Über einen kleinen Umweg bei meinem Turm L51 bin ich auf einen neuen Sachverhalt gestoßen.

    Der L51 lief seither bei mir quasi "geruchsfrei". Eines abends dann plötzlich nicht mehr ...


    Zunächst ein Hinweis: hier und auch in meinem vorigen Posting ging und geht es mir bei dem Begriff "Geruch" nicht um ein seichtes riechbares etwas, sondern um einen Geruch, der wirklich etwas "beißt" und "sticht" und (subjektiv) unangenehm ist.


    Wie auch immer. Ich habe dann entdeckt, daß zwischen Brennerrohr und Tank in dem Bereich des Bajonettverschlusses ein Petroleumfilm war. Bereiche siehe Bild 1.
    Meine Vermutung ging dahin, das dies verdunstet wenn das Rohr heiß wird und somit zu dem Geruch führt.
    Nachdem ich das am Tank und am Brennerrohr sauber trockengewischt hatte, lief der Ofen wieder absolut "geruchsfrei".
    Nun habe ich mir das auch nochmal an dem grünen Turm angeschaut.
    Da ist das Brennerrohr eingeschraubt. Auch dort war im Anschlußbereich zum Tank und auf den Gewinden (Bild 2) Petroleum.
    Auch dort konnte ich mit ordentlichem Abwischen erreichen, daß der Ofen nun "geruchsfrei" läuft.
    Bei beiden Öfen liegt nach meiner Auffassung und Beobachtung die eigentliche Ursache darin, daß
    a) Petroleum dort hinschwappen kann, wenn man den Ofen "spazieren" trägt
    b) Petroleum dorthin gelangt, da es bei längerem Nichtbetrieb vom Docht abgegeben wird und dort aufgrund der Kriechfähigkeit hineinwandert.

    Es lohnt sich somit allemal, vor der Inbetriebnahme diesen Bereich kurz "trockenzulegen".
    Dies habe ich nun bei beiden Öfen einige male konsequent durchexerziert und bin jetzt in Puncto "Geruchsfreiheit" zufrieden.
    Hoffen wir mal, das es so bleibt und ich nicht in ein paar Tagen ein weiteres Posting nachliefern muß ;-)

    Grüße - Steven

  • Moin,

    so einen Ofen hatte ich mal als Heizung für eine (recht zugige) Jagdhütte.

    Kann absolut nichts nachteiliges darüber berichten. Wenig Geruch, sparsam,

    sehr wartungsarm.


    Wie du schon dargestellt hast, ist es zu empfehlen, den Tank u. Brennerteile vor der Benutzung

    mit einem Lappen trockenzuwischen. Damit spart man sich das "müffeln".


    Beim letzten Foto ist Verschmutzung bzw. Flugrost an den Auflageflächen zu erkennen. Da würde

    ich empfehlen, mit Stahlwolle abzureiben und mit Rostumwandler zu behandeln. Dann kann das

    Petroleum nicht über die Rostschicht kriechen.

  • Hallo Steven,


    ich kann deine Erfahrung mit dem Petroleumfilm zwischen dem Bajonettverschluss mittlerweile teilen!

    Mein Turm Calorifix hat, nachdem ich den Docht gewaschen, höher gesetzt und nach unten ins Reservoir verlängert hatte,

    zunächst einwandfrei funktioniert.

    Vor der Aktion hat er sehr unangenehm gestunken, das lag aber an der alten "Plörre", ein Petroleum unbekannter Geschichte...(Selber schuld!)


    Jedenfalls nach dieser Aktion brannte der Ofen zunächst einwandfrei. Ich benutze neues Petroleum aus der Hütte.

    Jedoch nach ein paar Tagen?!?, ich kann das nicht mehr so genau einordnen,

    vernahm ich beim Brennen alsbald einen unangenehm beißenden Geruch.

    Das Petroleum "Aida", was sich im Tank befand, roch aber gut. Genauso wie das in den Flaschen. (Die "Plörre" stinkt da ja schon...)


    Als sich der Leidensdruck vergrößerte, fand ich den Tipp von Steven, die Bajonettverbindung zu überprüfen.

    Es befand sich flüssiges, sauberes Petroleum zwischen den Blechteilen. Ansonsten war da sauber.

    Da jedoch das Brennerrohr nur mit 4 Punktschweißungen am Bajonett befestigt ist, kam ich auf die Idee,

    dass sich sozusagen in dem Schlitz zwischen Brennerrohr und Bajonett ebenso Petroleum befinden könnte.


    Und dem war so! Der Spalt ist zwar blickdicht, jedoch nicht dicht gegen Flüssigkeiten.


    Nun suchte ich nach einer Möglichkeit, diesen Spalt zu verschließen. Löten mit dem guten Weller Lötkolben wollte

    einfach nicht klappen. Klar, Werkstück zu groß, Hitze reicht nicht...

    Also das ganze Teil auf die alte!!! Herdplatte und gib ihm!

    Elektroniklot schön in den gereinigten Spalt reingleiten lassen und mit dem Lötkolben verstreichen.

    Sieht nicht sehr schön aus, hat aber geklappt und der Ofen riecht jetzt beim Brennen wieder zimmertauglich!

  • Ich habe auch so einen grünen Turm mit blauen Flamme, aber bei mir brennt er nicht gut, die Flamme sind klein und gelb, und man riecht nach eine Weile deutlich nach Petroleum. Kann sein, dass mein Docht zu kurz ist? Wo kann man den Ersatzdocht kaufen? Oder muss man das selber basteln?

    Danke!

  • Hallo luke,

    wenn der Docht alle ist, wird es umständlich.

    Soweit ich weiß, sind originale Dochte im Handel nicht mehr zu bekommen. Ich habe in meinen Turm einen Schlauchdocht von 38mm Durchmesser hineingefummelt. Das funktioniert zufriedenstellend. Die Metallhülse des alten Dochtes mußt Du natürlich wiederverwenden. Die Widerhaken darin geben dem Schlauchdocht genügend halt

    -

    Gruß vom Irrlicht

  • Tach,


    :besserwisser: ... in der Anfangszeit meiner Sammlertätigkeit habe ich auch so einen Blaubrenner- Grünrock erworben, der sich später als Gelbbrenner herausstellte... :aua:


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Ich habe auch so einen grünen Turm mit blauen Flamme, aber bei mir brennt er nicht gut, die Flamme sind klein und gelb, und man riecht nach eine Weile deutlich nach Petroleum. Kann sein, dass mein Docht zu kurz ist? Wo kann man den Ersatzdocht kaufen?

    Ersatzdocht gibt's z.B. bei Hytta. Du mußt dort unter den "diversen Ofendochten" nach "Schlauchdocht für 30-linige Öfen" schauen.

    Bist Du dir sicher, daß es ein Blaubrenner und nicht ein Gelbbrenner ist (siehe Beitrag 19)? Sonst stelle mal ein Photo ein.

    Grüße - Steven

  • Tja, von dort ist auch der von mir genannte Schlauchdocht 38mm ...

    Das ist aber der falsche für den kleineren grünen Turm.

    Da brauchst Du den mit 40 mm = 30-linig.

    Kann ich mit Sicherheit sagen, da selber gekauft, eingebaut und beheizt ;-)

    Grüße - Steven

  • hmm, ...wie auch immer - in meinem Turm sorgt der 38er für Wärme. ...und das deutlich besser als der verflixte Runddocht-Blueflameheater Series 15 im Aladdin :cursing: (aktuell anderes Thema)

    Ich will da aber keinesfalls zanken oder klugschwätzen, hauptsache Eure Öfen heizen! ...evtl. kommt es ja auf die zwei mm nicht an