Typ und Altersbestimmung Petromax

  • Moin moin,

    nachdem ich mich jetzt schon ausgiebig im Bereich der Dochtlampen austoben durfte, wurde es mal Zeit für was Neues.


    Ich hab mir daher in der kleinen Bucht eine Petromax gekauft, die mir doch einige Rätsel aufgibt.

    Kann mir von Euch jemand sagen wie welcher Typ(ich vermute mal 829 BW) und welches Baujahr die Lampe hat?


    Unter dem Tank konnte ich keine Einritzung oder Ähnliches finden und das Typenschild fehlt anscheinend.

    Außerdem wollte ich mal Fragen, ob ihr wisst woher ich ein entsprechendes Typenschild bekommen könnte und ob jemand seinen Wendelvergaser mit mir tauschen würde,

    da ich sie aus Sicherheitsgründen gerne mit Petroleum betreiben würde.

    Viele Grüße


    Sascha

  • Hallo Sascha,

    ab wann bei der BW die Benzinversion in Petroleumversion gewechselt wurde kann nur über mehrere Jahre abgeschätzt werden.grob 60er/70er Jahre

    Sofern der Rapid noch original verbaut ist läßt sich das über die Bauform (Dominorapid vs heutige Machart) etwas eingrenzen

    Siehe z.B. hier im Forum neben etlichen weiteren Einträgen:

    Baujahr und Typ bestimmen..


    Bzgl. des Wendelvergasers gibt es bei Hytta gebrauchte für knapp 20€ zu kaufen, ein neuer kostet ja deutlich über 30 (ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob diese zu den älteren Versionen voll kompatibel sind).

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo Sascha,


    wesentliche Merkmale an Deiner Laterne sind ja der Benzinvergaser und das Schild "nur für Benzin".

    Anhand dessen, was ich bei mir im Bestand habe, würde ich die Laterne auf spätestens 1961 schätzen, eher sogar spätestens 1961.

    Ich schätze das mal neben den Laternen, die ich habe, auch anhand der bei mir vorhandenen Transportkisten ab:

    die mit 1959 datierte ist beschriftet mit "Laterne, Benzin-", die von 1960 mit "Laterne, Benzin-, Petroleum-" und eine von 1962 mit "Laterne, Petroleum-".

    Somit scheint ab 1962 "Schluß" mit Benzin zu sein.


    Es gibt dann noch weitere Merkmale, wie die Rändelung der Tragebügelschrauben, die Ausführung der Pumpenverschraubung,

    Form des Rapid-Kipphebels, usw. die ich aber aus dem Stand auch nicht weiß.

    Wenn Du noch mehr Details erfahren möchtest, hilft Dir eine Suche, ggf. auch in anderen Lampenforen (bei Interesse an mehr Info PN).


    Grüße - Steven

  • 829B dürfte stimmen bezieht sich eher auf das Finish. Bei Ex-Bundeswehrlampen gibt es des Öfteren auch Patchwork-Lampen aus der Instadnhaltung oder welche mit damals neue eingebauten Austauschteilen, ggf. "Geniol-Teile" aus den 70ern ohne Markungen. Hier passen aber alle Teile vom vermutlichen Fertigungsraum her gut zusammen und die sieht auch nach sehr lange nicht zerlegt aus. Von daher würde ich mich an den Rapid halten und Ende 50er bis Mitte 60er tippen. Ich kann mir vorstellen, daß die bei der "Umstellung" auf Diesel ausgesondert und dann mit entferntem Typenschild "zivilisiert" wurde.
    Eventuell läßt sich da einer Aufarbeitung der Tankunterseite doch noch eine Ritzung erkennen, ggf. auch mal mit farbigem oder UV-Licht gucken.


    Wendevegaseroberteile sind gebraucht/Altlagerteile seltener zu kriegen als Benzin, aber hier und da immer mal lieferbar. Damit sollte eine Umrüstung gehen. Gegen ein Neuteil könnte zu ziemlichem Gefrickel führen, da würde ich an Deiner Stelle dann lieber einen Komplett-Neuvergaser reinbauen. Den alten Vergaser oder die Einzelteile würdest du bestimmt gut los werden.
    Oder Du sucht mal nach einer zweiten 829B Petroleum als Teilespender im Gebrauchtmarkt, solche wo der Tank und/oder das Tragegestell total fertig hat oder sonst viel demoliert is sind auch ggw. noch nicht so absurd teuer. Und Ersatzteile aus Ausschlachtung machen eine "Bundeswehr"-Lampe ja heute viel authentischer.


    Grundsätzlich laufen tut die übrigens auch mit Petroleum und Benzinvergaser, ist nur etwas labiler und Du must mehr Vorheizen (die dafür hilfreiche Spiritusschale für Sanftstart solltest Du eh nachrüsten). Ggf. mit kurzkettigem Grilli und den ggf. noch mit etwas Waschbenzin verdünnen. Dann kannst du die erstmal in Betrieb nehmen und dann in Ruhe auf Teilesuche gehen oder auf Lieferbarkeit warten.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Super, vielen Dank für die ganzen Infos.

    Dann werde ich sie jetzt erstmal ordentlich aufbereiten und schau mal wie Sie mit Petroleum läuft.


    Hat noch jemand einen Tipp geben wie ich an ein neues Typenschild komme?

  • Hier im Forum, hat die jemand mal nachgemacht, probier mal in der Forensuche nach Typenschild zu suchen.


    Grüße Ulrich

    Grüße Ulrich

  • Soweit ich mich aus den Threads erinnern zu waren auf den Bw-Typenschildern aus der Zeit allerhand "codierte" Daten drauf. Um ein wirklich authentisches Typenschild nachzumachen wäre also wohl viel Recherche nötig. Ein nur ähnliches Ersatz-Typenschild wäre aus meiner Sicht kein Gewinn, da kann dann auch irgendwas allgemeines oder individuell gestaltetes drauf, wenn Dich die Lücke im Tragegestell stört.


    Übrigens:

    Auch wenn Du dir sonst ja ruhig Zeit lassen kannst, könnte der Innenmantel mal eine Demontage der Anbauteile und danach einen Scotchbrite und ein anschließendes Cola-Bad gebrauchen, um weiteren Verfall zu stoppen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Soweit ich mich aus den Threads erinnern zu waren auf den Bw-Typenschildern aus der Zeit allerhand "codierte" Daten drauf. Um ein wirklich authentisches Typenschild nachzumachen wäre also wohl viel Recherche nötig. Ein nur ähnliches Ersatz-Typenschild wäre aus meiner Sicht kein Gewinn, da kann dann auch irgendwas allgemeines oder individuell gestaltetes drauf, wenn Dich die Lücke im Tragegestell stört.


    Übrigens:

    Auch wenn Du dir sonst ja ruhig Zeit lassen kannst, könnte der Innenmantel mal eine Demontage der Anbauteile und danach einen Scotchbrite und ein anschließendes Cola-Bad gebrauchen, um weiteren Verfall zu stoppen.

    Danke für die Tipps.


    Das stimmt wohl, dann werde ich das wohl vorerst mit dem Typenschild lassen.


    Zerlegt hab ich sie bereits und wollte mich die Woche mal ans abschleifen machen (musste gerade erst mal Scotchbrite googlen:rofl:)


    Reicht zur Passivierung tatsächlich normale Cola?

  • Soweit ich mich aus den Threads erinnern zu waren auf den Bw-Typenschildern aus der Zeit allerhand "codierte" Daten drauf. Um ein wirklich authentisches Typenschild nachzumachen wäre also wohl viel Recherche nötig.

    Hallo miteinander,

    jetzt macht es doch nicht zu sehr mystisch und kompliziert.

    Wir hatten das mögliche Baujahr doch schon halbwegs sicher abgegrenzt.

    Da ist z.B. ein vom Baujahr halbwegs passendes Schild zu sehen:

    Petromax 829b

    Auch Google (Bilder-)Suche bringt reichhaltig Ergebnisse.

    Grüße - Steven

  • fette Hervorhebung

    Okay, mein Fehler. Das hatte ich nicht richtig formuliert.

    Statt "Da ist z.B. ein vom Baujahr halbwegs passendes Schild zu sehen" sollte das korrekt heißen

    "Da ist z.B. ein für diesen Zeitabschnitt passendes Schild zu sehen".

    Die Schilder an sich, wenn man sich im entsprechenden Zeitabschnitt bewegt, sind gleich; bis auf die Jahreszahl und den eingeprägten Monat.

    Grüße - Steven

  • Moin,


    also die heutige Cola bringt rein garnichts. Da ist mehr Zucker drin als alles andere.

    Zudem sollten Lebensmittel, auch wenn es ein ungesundes ist, nicht für so etwas vergeudet werden, da gibt es genügend preiswertere Mittel die für sowas geeignet sind.

    Dieser Mythos hält sich leider immer noch, auch in der Szene von Restaurationen. Der Phosphorgehalt ist verschwindend gering.


    Gruß


    Julian

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer ()

  • Solange die Cola bei mir den gewünschten Effekt hat ist mir die aktuelle Zusammensetzung egal und die bleibt für mich erste Wahl für minimalintensive Bearbeitung. Bessere Mittel zumindest im Sinen von wirksamer gibt es natürlich, aber die sind mir oft zu wirkintensiv. Billiger sind sie allerdings eher nicht, allein schon aus Steuersatzgründen.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Die in Cola enthaltene Phosphorsäure ist der verantwortliche Wirkstoff, sonst nix.

    Ansonsnten wird es außer mit Cola schon wieder ein kleiner Act, Phosphorsäure zu beschaffen und das verbrauchte Zeug muß auch irgendwo hin.

    Wenn genug Zeit ist reicht der Anteil in Cola schon aus um die gewünschte Wirkung zu erzielen, dauert eben ein bisschen längerwegen der geringen Anteilsvwie Julian schon schrieb.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !