Nachkriegsprodukt: Wandlampe mit Gasmasken-Tank

  • Heute will ich euch einmal ein recht ungewöhnliches „Nachkriegs-Produkt“ hier vorstellen zu dem ich bezüglich des Tanks und des Brenners einmal eure Hilfe benötige.

    Über diese Art Lampe habe ich hier im Forum bereits zwei Beiträge gefunden.

    Titel: Frowo-Wandlampe mit Gasmasken-Tank von Andi39218 am 14. April 2020

    Frowo-Wandlampe mit Gasmasken-Tank

    und:

    Titel: Endlich habe ich eins gefunden...Küchenlampe anno 1945 von popo_fireman am 17. Februar 2018

    Endlich habe ich eins gefunden...Küchenlampe anno 1945.


    In beiden Beiträgen wird diese Lampe auch beschrieben.

    Der Unterschied zu dieser Lampe hier liegt aber am Maskenfilter.


    Die ursprünglichen Gasmaskenfilter hatten alle ein recht großes Außengewinde um den Filter in die Maske zu schrauben.

    Darauf wurde in den beiden vorherigen Beschreibungen auch der Brenner befestigt.

    Der Filter hier hat ein Innengewinde in das der Brenner eingeschraubt wird. Am Brenner gemessen Ø 22,5 x 1,5 mm.

    Daraus schließe ich, dass der Tank dieser Lampe nur indirekt etwas mit dem ursprünglichen Gasmaskenfilter zu tun hat bzw. nur auf den gleichen Maschinen gefertigt wurde. Aber eben speziell als Tank für Petroleumlampen.


    Dadurch konnte der Ring am Brenner eingespart werden.

    Solche Brenner, welche in einen Ring eingeschraubt sind, habe ich schon bei anderen Lampen gesehen.


    Wie ist eure Meinung dazu bzw. gibt es irgendwelche Infos darüber.

    Und:

    Hat jemand vielleicht noch so einen Brenner für diese Lampe von dem er sich gerne trennen würde?

    Bei diesem hier fehlt leider die halbe Galerie. Bitte PM. Danke schon mal.:]


    Jetzt aber zunächst Fotos der Lampe:











    Danke und Grüße aus Franken

    Wilhelm

  • Guten Abend Wilhelm,

    Eine weitere Produktion von Filtern/Tanks schließe ich aus. Diese rohlinge waren noch reichlich vorhanden. Sie haben nur kein 40mm Gewinde bekommen. (Vorerst bleiben dies Spekulationen und keine handfesten Beweise).

    Ich glaube, dafür gibt es leider keine Beweise mehr... Warum? Die Menschen waren schon froh, dass statt Kriegsmaterial wieder Konsumgüter für die Zivilbevölkerung produziert werden konnten.

    MfG aus Belgien,
    Christophe :rauch:

    (will jemand meine gasmaskensammlung kaufen? ich habe noch etwa 300 übrig). :P

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, Hipólito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Dem Brenner nach hast du ein Frowo Produkt. Die Lampen gab es in diversen Varianten.

    Hier meine. Wie man sieht mit kürzerem Tank und nachträglich angerolltem Boden.
    Mir gefällt allerdings besonders die Datierung am Tankboden.

    image.jpg

    image.jpg

  • Wilhelm bei Deinem "Filter" ist wie bei so vielen Filter-Lampen diese Rille geprägt für den Spiegel, also muss das irgendwie umgearbeitet worden sein und das sieht nicht selbstgemacht aus. Wird also wohl doch maschinell/fabriksmäßig produziert worden sein. Poe's Lampe dürfte wirklich ein Filter gewesen sein da diese Rille fehlt.

    Ich mag diese zivile Weiterverwendung von Kriegsmaterial. Mein Opa hat das nach dem Krieg auch praktiziert und die schrottplätze in der Steiermark nach brauchbarem durchsucht. In seinem Nachlass fand ich schon einiges was von "schwertern zu pflugscharen" wurde. Das zeugt vom Einfallsreichtum und der not in den nachkriegsjahren.

    Gruß Markus

  • Hallo zusammen,
    in der Tat spricht sehr vieles dafür, dass er Brenner von FROWO ist.

    Bei der Zuordnung von Gasmaskenfiltern zu 'Kriegsverwendung' bin ich äußerst vorsichtig.
    Nur Filter mit der außen angebrachten Zulassungsnummer, die jedem Hersteller zugeteilt wurde, waren gestattet für den Einsatz lt. Luftschutzgesetz.
    Je nach Hersteller und Ausführung war die Nummer eingegossen, eingeprägt oder aufgedruckt.

    Es gab ja auch noch den Einsatzbereich der Filter für industrielle Zwecke, z. B. Chemieindustrie oder auch Grubenwehr im Bergbau.

    Gruß Lutz

  • Bezüglich einer Kennzeichnung auf den Filter denke ich eher dass der Hersteller, vor allem in der Nachkriegszeit, wirklich alles unternommen hat dass seine Produkte ja keinen Rückschluss auf die Nähe zur „Vorgängerregierung“ aufzeigten.


    Aber ich suche immer noch einen besseren Brenner dafür.

    Hat denn Niemand was passendes rumliegen????

    Grüße aus Franken

    Wilhelm

  • Hallo Rolf.


    Hier kannst du selbst nachschauen und vergleichen ob du deine Filterteile aus deutscher Produktion sind:

    http://www.gasmasklexikon.com/Page/Germ-Mil-FE.htm

    Ich denke aber dass die Teile aus russischer Produktion sind.

    Dazu musst du über die Startseite des Gasmaskenlexikon suchen:

    http://www.gasmasklexikon.com/Page/Start01.htm


    Ich habe übrigens noch einen interesanten Link im Netz gefunden welcher auch viele Fotos von den Filtern der Volksgasmaske zeigt:

    http://www.gasmasklexikon.com/Page/Germ-Mil.VM-Filter.htm

    über die Masken und eine Zeichnung der Filter findet sich hier:

    http://www.gasmasklexikon.com/Page/Germ-Mil-Luftschutz.htm


    Grüße aus Franken

    Wilhelm

    2 Mal editiert, zuletzt von Wilhelm H. () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Keine Ursache.

    Sind auf jeden Fall Gasmaskenteile bei deiner Lampe.

    Das gelochte Oberteil deiner Lampe könnte zum Beispiel der Boden vom Filter sein.

    Wegen der Verstärkungsrillen oben auf dem Tank deiner Lampe bin ich auf Russland gekommen:

    Filter Russland.jpg

  • Auch diese Laterne gab es in zahllosen Versionen, ja nachdem was als Reste gerade beschaffbar war. Eine einheitliche Filterzuordnung ist nicht möglich, vgl. nachfolgend, das Unterteil trägt die Markung FROWO sowie "FE 42" , womit schon mal klar ist was das war :-)

    image.jpg

  • Hallo,


    die Vermutung, dass die Gasmaskenfilter aus russischen Beständen kommen, ist nicht mit der Quellenlage in Übereinstimmung zu bringen.


    Es liegt mir eine Kopie des geschäftlichen Lebenslaufs von Ludwig van Bernum (der Ältere) vor. Der war ab 1945 in der Betriebsleitung von Fröhlich und Wolter tätig.


    Darin schreibt er eindeutig, dass die Heeres- und Volksgasmaskenfilter von der Firma Nier - Feuerhand erworben wurden. Die notwendigen Brenner wurden aus Metallabfällen hergestellt. Wo diese Abfälle herkamen, wird leider nicht berichtet. Es kann aber als sicher gelten, dass auch Teile aus dem Bestand von Nier - Feuerhand verwendet wurden. Ein Teil der Brenner hat das Feuerhand-DSR.


    Außerdem hatte Russland keine Veranlassung Gasmaskenfilter an die besetzte Zone zu liefern. Der Warenstrom lief nach dem Krieg eindeutig in die andere Richtung - als Reparationen.


    Viele Grüße


    Hans-Werner