Vorstellung, Neuling mit ersten Problemen

  • Na, ich weiß ja nicht.

    Steter Tropfen höhlt den Stein ... hier ist Wasser gemeint, das mit der Zeit schon auch abrasiv wirkt.

    Richtig?


    Bei mir im Beruf ist es z.B. Vorschrift, daß Kanülen nach jedem Gebrauch gewechselt werden müssen,

    weil sie schon beim ersten Gebrauch abstumpfen (wobei es bei wiederholter Anwendung beim gleichen Pat. geht).

    Insulinpflichtige Diabetiker aufgemerkt!

    Grund ist, daß durch die verranzte Spitze der Kanüle den Stichkanal ausfranst, was einerseits für eine vermeidbare Verletzung sorgt (höhere Infektionsgefahr) und andererseits verhindern soll, daß eingebrachtes Injektat (z.B. Insulin) aus dem Stichkanal wieder nach außen abfließt (weil sich die ausgefranste Haut nicht, wie gewünscht, sofort elastisch wieder verschließen kann) und ein Teil des eingespritzten Medikamentes so verloren geht und somit nicht wirken kann.

    Beim Beispiel von Insulin, kämen also etliche Einheiten nicht zur Wirkung und der Blutzucker bleibt hoch.


    Im Endeffekt würde man die Insulingabe unnötigerweise steigern, was auch dazu führen könnte, daß man irrigerweise zuviel Insulin gibt, wenn man "zufällig" mal wieder eine ungebrauchte Kanüle verwenden würde (wo das Injektat unter der Haut wie vorgesehen bleibt). Deswegen die Vorschrift zu jeder Injektion eine neue Kanüle.

    (Empirische Studien haben das nachgewiesen.)


    Was ich ausdrücken will: Hier geht eine geschliffenen Stahlkanüle (Nadel) durch weiche Haut.


    Warum sollte es eine Stahlnadel also nicht schaffen, abrasiv auf Messing zu wirken?

    Stahl ist härter als Messing, oder?

    Und wo eine Düsennadel heiß ist, ist es das Messing der Düse auch.


    Von daher halte ich das schon nicht für so abwegig, daß häufiges Nadeln mit der Zeit eine Düse aufnudelt.

    Vor allem vermeidbar, wenn man es unnötigerweise tut, weil man denkt, damit die Lampe in der Helligkeit regeln zu können oder über das Vergaserfußventil die Lampe abzustellen (löschen).


    Außerdem soll es schon öfter vorgekommen sein, daß sich eine Nadel in der Düsenöffnung festgebacken hat.

    Deswegen von mir aus, weiterhin die Empfehlung, daß die Nadel nur verwendet wird,

    um die Düseöffnung von Russpartikeln zu befreien.

    (Ob es hierzu empirische Studien gibt, weiß ich nicht.)


    :baby:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • wie werden diese feinen Bohrungen heute überhaupt gemacht? Erodiert? Gelasert?

    Wir bewegen uns ja da in der Größenordnung von Dieseleinspritzdüsen, und da sind wohl beide Verfahren verbreitet. Was die Chinesen da so treiben, wird man wohl schlecht in Erfahrung bringen können. Nur so als Mutmaßung: Die Fertigungstoleranzen wären beim Lasern sicher geringer, weil da keine Elektroden verschleissen bzw. perfekt ausgerichtet sein müssen. Ausserdem ist so ein Laserbohrer viel teurer und frisst viel mehr Strom.

    Wie die bei Graetz vor dem Krieg 0,15 und 0,17mm gebohrt haben, lässt mich einfach nur Staunen...

  • Von daher halte ich das schon nicht für so abwegig, daß häufiges Nadeln mit der Zeit eine Düse aufnudelt.

    Vor allem vermeidbar, wenn man es unnötigerweise tut, weil man denkt, damit die Lampe in der Helligkeit regeln zu können oder über das Vergaserfußventil die Lampe abzustellen (löschen).

    Das kann man nicht oft genug predigen! So ein Handrad ist kein Spielzeug! Natürlich wirkt auch die geringste Reibung abrasiv, aber das sollte in der Praxis keine große Rolle spielen. Ich persönlich muss so selten mal nadeln, das ich mich an nahezu jedes Mal erinnern kann! Und wenn das öfter nötig sein sollte, läuft schon an anderer Stelle was verkehrt (Treibstoffwahl, vom Vorbesitzer zugesaute Wendel etc.)!

  • Das bei Insulin-Nadeln schon nach wenigen Benutzungen ein stark wahrnehmbarer und degressiver Abstumpfungseffekt eintritt kann ich aus mittlerweile mehr als 8 Jahren mehrfach täglicher Eigenempirie bestätigen.


    Ich kann mir allerdings vorstellen, daß neben der ständigen Erosion durch den Hochgeschwindigkeitsstrom vergleichsweise mehr bewirken als die Nadel, wenn ich mir überlege wie z.B. Turbinenschaufeln nach Störungen mit zuviel Wassertröpfen so aussehen tun ...


    Mal ne Frage:

    Ich lese hier seit vieloen Jahren passiv mit, erst ohne dann mit Benutzer, kann mich aber an die Sache mit den früher viel feineren 150er-Düsen wirklich nicht erinnern. Hab ich das stets übersehen oder jetzt zum ersten mal gelesen?

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Das mit den früher feiner gebohrten Düsen habe ich tatsächlich hier auch noch nie gelesen, das habe ich auch nur aus meiner persönlichen Erfahrung. Ich wundere mich auch darüber, das die typischen 150er-Probleme scheinbar als gegeben hingenommen werden.

    Wenn man sich die Herstellervorgaben bzgl Mischrohrabstand mal so anguckt... wieso kriegt man dann ständig gesagt, der müsse so weit wie möglich usw. und Mischrohrentgraten und die Gemischbildung ist bei diesen Lampen grenzwertig - das liegt in meinen Augen und aus meiner Erfahrung einzig an den "neuen" Düsen. Mit den alten Düsen waren 7-8mm Perfekt, und so, wie ich die Geniol 150 in den 90ern kennengelernt habe, würde niemand hier auf die Idee kommen, sie als Zicke zu titulieren. Die war genauso unproblematisch wie ihre großen Schwestern...

    Irgendwann hat der Hersteller ja auf die Probleme reagiert. Erst wurde das Mischrohr modifiziert (änderung der Schenkellänge) dann wurde der Innenmantel verändert. Dann hat der Hersteller auf seinem Portal Anfängern von der 830 abgeraten, und schließlich wurde sie ganz vom Markt genommen. Die Lampe hat konzeptionell 80 Jahre funktioniert. Danach zielte alles darauf ab, irgendwie mehr Luft durch einen Brenner zu prügeln, der soviel Gemisch gar nicht verkraftet, und damit wurde das Pferd von hinten aufgezäumt. Das Gemisch ist nicht zu fett, weil zuwenig Luft dazu kommt, sondern weil die Düsen sch... gebohrt sind und zuviel Spritz raushauen.

    2 Mal editiert, zuletzt von tom b. ()

  • Jeder Benutzer der eine 900 Little Baby sein eigen nennt, kann bestätigen, dass diese Lampen 1: leiser sind, da weniger Gasströmung herrscht, da die Düse kleiner ist und 2. Neue Nadeln schon per Auge sichtbar dicker sind als die originale 900Lb Nadel

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Danke, Wen1g, ich wusste, dass ich unmöglich der einzige sein kann, dem das auffällt. Ich hatte zu diesem Thema auch schon mal ein längeres Gespräch mit einem hier nicht nennbaren Oberförster, der der gleichen Meinung ist....

  • Hallo tom b.,

    folgendes habe ich vor langer Zeit mal überprüft.


    Schönen Guten Abend, liebe Gemeinde!


    Vor einiger Zeit bat ich euch um Tipps, wie ich meine Petromax HK250 aus dem Jahr 1962 in der Leistung drosseln könnte. Zum ersten wollte ich die thermische Belastung der Lampe verringern (ich brauche es auch nicht so hell) und wenn weniger Parafin-Öl verbrennt, riecht es auch weniger penetrant. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die neue HK150 Düse einzuschrauben (ich dachte, das Gewinde würde wegen der Schwergängigkeit nicht passen) und Dichtigkeitsproblemen (Messing auf Messing) leuchtet die Lampe problemlos. Egal wie gross der Mischrohrabstand ist (ich habe mich auf 8mm festgelegt) und auch bei jedem Druck (max. bis gar kein Druck ablesbar). Nach Einbau der Düse fiel sofort die geringe Geruchsbestung auf, die nach Wechsel der Parafinöl-Sorte noch angenehmer für mich war. Zur Zeit läuft sie mit einem Pelam 250er Glühstrumpf und ist für meine Augen auch ohne Schirm auf dem Tisch beim Lesen gut zu gebrauchen (nicht zu grell). Da ich ein Penibelchen bin, habe ich danach einmal die originale HK250-Düse von 1962 gemessen. Nach meinen Recherchen sollte diese 0,17 mm im Durchmesser sein, ist sie auch. Eine als Reserve gekaufte neue HK250-Düse misst 0,18mm!
    Jetzt die Werte meiner neu eingebauten HK150-Düse: Der Solldurchmesser beträgt nach meinen Recherchen 0,15mm und gemessen >0,16mm(!), tendenziell also eher HK250-Werte. D.h., dass bei korekter Düsengrösse ein kleinerer Glühstrumpf (wie von euch beschrieben) zum Einsatz kommen müsste (kleinerer HK-Wert, bzw. gibt es auch Wettbewerber, deren Glühstrümpfe kleiner ausfallen). Abschliessend brauchen wir uns bei diesen Toleranzen nicht wundern, dass bei dem Einen die Haube blau anläuft und bei dem Anderen nicht. Das gilt auch für viele andere Parameter. Übrigens verkneife ich mir in diesem Rahmen die gemessenen Nadel(un)stärken mitzuteilen.

    Das war am 9. 3. 2014


    Gruß, Peterle

    PX-pleibs xund

  • Eine als Reserve gekaufte neue HK250-Düse misst 0,18mm!
    Jetzt die Werte meiner neu eingebauten HK150-Düse: Der Solldurchmesser beträgt nach meinen Recherchen 0,15mm und gemessen >0,16mm(!), tendenziell also eher HK250-Werte.

    Hey danke, möglicherweise erklärt das ja endlich auch, warum meine vor knapp einem Jahr restaurierte Aida 1250 von vermutlich Ende 40er/Anfang 50er (alter Innenmantel mit Kontermuttern) mit einer neuen 250er Düse zwar magerer als mit der adipositösen Alten, aber tendenziell immer noch zu fett läuft. Da werd' ich bei nächster Gelegenheit mal ne neue 150er Düse einschrauben und mal testen ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hallo Peterle,

    das deckt sich ja mit meinen Erfahrungen. Die letzten 150er Düsen, die ich testweise vor 3 Jahren gekauft habe, haben locker 250er Nadeln aufgenommen. Die hätte ich prima für meine 827 verwenden können, hätte aber dafür die Gewinde nachschneiden müssen. Habe sie am Ende verärgert in den Müll geworfen.


    L. G. Thomas

  • Tut mir leid, ich war da so sauer, daß ich in dem Moment nicht an die anderen Kinder gedacht habe, die gar keine Düsen haben - waren auch nur drei Stück...

  • Hallo Thomas,


    bitte entschuldige die jetzt vielleicht falschen Fachbegriffe.

    Ich hatte mir von einem Werkzeugmacher eine Mikrometerschraube und runde Fühllehren geborgt.



    Lieben Gruß, Peter.

    PX-pleibs xund

  • Hallo Peterle,

    das deckt sich ja mit meinen Erfahrungen. Die letzten 150er Düsen, die ich testweise vor 3 Jahren gekauft habe, haben locker 250er Nadeln aufgenommen. Die hätte ich prima für meine 827 verwenden können, hätte aber dafür die Gewinde nachschneiden müssen. Habe sie am Ende verärgert in den Müll geworfen.


    L. G. Thomas

    Hallo Thomas,


    deine Beobachtungen stimmen.

    -alte Nadel 250hk 0,16mm gemessen

    -neue Nadel 250hk 0,15mm gemessen


    Lieben Gruß, Peter.

    PX-pleibs xund

  • Hallo Peter,

    habe meine Nadeln und Düsen aus alten Beständen, also Graetz...

  • Eine scharf geschliffene Kanüle ist etwas anderes als eine Düsennadel. Deren extrem dünne und überscharfe Spitze legt sich sehr leicht um, was bei der Düsennadel nicht der Fall ist. Man kennt dieses Phänomen auch bei sehr scharfen Küchenmessern, die nach jedem Gebrauch mit einem Stahl wieder geschärft werden müssen. Das ist kein 'wetzen', sondern die umgelegte Schneide wird mit einem harten Stab wieder aufgerichet. Hier sind wir allerdings im Bereich von Mikrometern (my), das sieht man von blossem Auge nicht. Bei der Kanülenspitze wird es wohl ein Mehrfaches davon sein.

  • Hallo zusammen.


    Ich habe die alte Düse wieder montiert zusammen mit der alten Nadel. Die neue, krumme ist mir direkt abgebrochen.


    Jedenfalls hat die Lampe soeben eine gute Stunde geleuchtet. So hell hatte ich sie noch nie am leuchten. Jetzt weiß ich, warum man die Dinger Starklichtlampe nennt.


    Ich muss nur alle 15 min nachpumpen. Da sind immer gut 100 Hübe nötig, bis ich wieder beim Strich bin. Da muss ich nochmal ran.


    Wahnsinn was ihr hier zwischenzeitig über Nadeln diskutiert habt...

  • Moin,


    das schaut doch schonmal nicht schlecht aus vom leuchten her !


    Wegs dem vielen Pumpen, solltest Du unbedingt den Eimertest machen um festzustellen

    wo Dir der Druck abhaut...


    Wenn ich das gerade richtig sehe, hast Du deine Haube um 180grad verdreht aufgesetzt.

    Normaleweise ist die Öffnung so das Du an die Mischrohrschraube dran kommst ohne die Haube

    runter nehmen zu müssen. Bei verdreht aufgesetzter Haube kommst Du nicht an die Mischrohrschraube

    dran... ;-)

    Gruß & :respekt: ,


    Claus