Vorstellung, Neuling mit ersten Problemen

  • Hallo zusammen,


    Ich habe nochmals getestet und die Lampe mal eine Stunde leuchten lassen. Mit der Helligkeit bin ich nicht zufrieden, die ist deutlich zu dunkel. Sieht sehr schön aus, leuchtet gleichmäßig und macht sich sicherlich auf der Terrasse gut, sollte aber nach meinem Empfinden erheblich heller leuchten.


    Was mir ebenfalls aufgefallen ist, das Manometer bekomme ich nicht über 1,5 bar. Es braucht allein schon hunderte Pumpenhübe, bis es sich überhaupt bewegt. Ich habe nun das Leder geprüft, gewalkt und gefettet sowie eine Spreizfeder platziert. Bei einer ausgeschalteten Lampe, alle Ventile zu, bewegt sich die Nadel auch nach 100 Hüben nicht. Der Tank ist zu ca. 2/3 gefüllt mit Pelam Petroleum. Erwartet hätte ich hier, dass es nach vielleicht 50 Hüben einen deutlichen Druckanstieg anzeigt.

    Bei jedem Pumpenstoß hört man ein qiuetschendes Geräusch aus dem Tank, da vermute ich Luftblasen, die ich rein drücke. Auch kann ich nach 10 Hüben bereits Druck an der Manometerschraube ablassen. Der Pumpenschacht ist auch trocken, abgesehen von Vaseline. Insofern behaupte ich, dass die Pumpe und das Pumpenventil korrekt arbeiten.

    Ich habe die Lampe mit beaufschlagtem Tank mal einige Stunden stehen lassen und kann danach deutlich Druck ablassen. Dicht scheint es also auch zu sein.


    Die Nadel ist schon wieder unter der Düse zusammen gefaltet. Ich werde Düse und Nadel nochmals ausbauen, prüfen und ggf. tauschen. Das Problem vermute ich bei der Düse selbst. Die Bohrung sieht nicht rund aus, sitzt etwas außerhalb der Mitte und insgesamt macht die Düse, obwohl neu, keinen hochwertigen Eindruck. Haben die Düsen immer eine solch miese Qualität? Ich kenne Messingdüsen bislang nur von meinem 3D Drucker. Die kleinste hat 0,25mm Durchmesser und die billigste China Ware hat bessere Qualität als das, was bei der gebrauchten Lampe als Ersatzteil dabei lag.


    Ich hoffe das Schätzchen irgendwann mal richtig ans laufen zu bringen.


    Gruß Patrick

  • Düsen können Miserabel sein, müssen es aber nicht. Die aus aktueller Fertigung, die ich hier habe sind alle ok. Die die bei deiner Lampe dabei waren stammen vermutlich aus irgendeiner Quelle aus dem fernen Osten, ohne Qualitätscheck. Das Manometer wird liebevoll auch Schätzeisen genannt. Es lässt sich mit einer nicht angewärmten Buthangasdose überprüfen. (Feuerzeuggas) Dazu einfach den Befüller von unten in die Manometeröffnung drücken, es sollte dann ~2Bar anzeigen. Tut es das nicht ist es entweder innendrin verbogen oder fritte. Threads zum kalibrieren von den Schätzeisen gibt es im Forum genug.

    Manche Lampen brauchen auch mehr Druck und manche weniger, die meisten Petromaxen laufen unter 1 Bar noch vernünftig, wenn technisch in OrdnungBei 100 Pumpenhüben sollte eigentlich der Tank schon eine Kugel sein, wenn die Pumpe richtig zieht.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Bei jedem Pumpenstoß hört man ein qiuetschendes Geräusch aus dem Tank,

    Das tritt bei mir übölicherweise auf, wenn das PuBoV nach längerem Nichtbetrieb am verkleben ist oder die Feder zu stark ist. Vor allem letzteres kann den Luftmengendurchsatz stark verringern, was den lahmarschigen Druckaufbau erklären könnte.

    Das Schätzeisen ist wei schon gesagt nicht zum Anzeigen eines Wertes da sondern um Veränderung anzuzeigen und damit man sich die Punkte merken kann, wo die jeweilige Lampe und ggf. der Rapid in der jeweils aktuellen Einstellung ab besten laufen. Man kann sie aber auch kalibrieren, wenn einem langweilig ist.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hallo Grischa,


    das Thema hat mir keine Ruhe gelassen, ich habe zwischenzeitig weiter probiert. Das mit dem Butangas habe ich irgendwo gelesen, schnell ausprobiert und siehe da, sobald das Gas strömt, schlägt die Nadel deutlich aus. Das Manometer scheint soweit gut zu schätzen, schätze ich ;-)


    Also nochmal an die Pumpe gesetzt. Ich habe das neue, gefettete Pumpenleder gegen das alte, trockene getauscht. Zuvor das alte natürlich dick eingeschmiert. Es braucht zwar immer noch zahlreiche Hübe, aber das Manometer bewegt sich deutlich Richtung 2 bar. Das Pumpgeräusch ist auch von quietschen zu blubbern geworden. Ich vermute nun, dass das neue Pumpenleder nicht dicht anliegt und daher ab einem gewissen Druck im Tank die Luft am Leder vorbei kommt, statt durch das Ventil in den Tank.


    Ich werde mir dann hier im Shop mal eine neue Düse und Nadel bestellen und hoffe, damit Licht ins dunkle zu bringen.

  • Hallo,

    wenn das PuBoV nach längerem Nichtbetrieb am verkleben ist oder die Feder zu stark ist

    dann wird es letzteres sein. Das Ventil habe ich im Rahmen der Instandsetzung direkt gegen ein neues (Komplettteil) aus dem Shop getauscht. Wenn mir die Pumperei also auf die Nerven geht, werde ich die Feder mal um 1/2 Windung kürzen.

  • Das Pumpgeräusch ist auch von quietschen zu blubbern geworden. Ich vermute nun, dass das neue Pumpenleder nicht dicht anliegt und daher ab einem gewissen Druck im Tank die Luft am Leder vorbei kommt, statt durch das Ventil in den Tank.

    Das Blubbern ist eigentlich gut. Mit Spreizfeder kann ich mir das mit dem nicht anliegen kaum vorstellen, aber das mit dem schnelleren Druckaufbau mit dem alten Leder würde das erklären.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • ... mal eine neue Düse und Nadel bestellen und hoffe, damit Licht ins dunkle zu bringen.

    Es empfiehlt sich zudem, die Nadelspitze vom (oft vorhandenen) Grat zu befreien;

    z.B. mit Gefühl auf sehr feinem Schleifpapier abziehen.

    Neben der Vermeidung von möglichem verhaken reduziert dies auch den Düsenverschleiß.

    Grüße - Steven

  • So jetzt hat's mich gejuckt,ich wollte wissen wie weit der Weg ist ,den die nadel in dem Kanal zurückliegt.

    Also flugs in den Keller,eine 250er Düse mittig durchgesägt.



    Dann beide Schnittflächen glatt geschliffen zur besseren Veranschaulichung.




    Mit Schieblehre natürlich gemessen,gut 2,5mm von Spitze bis Oberseite Düse.

    Nie und nimmer schaut die nadel von dieser " dicke" Material ab,und vergrößert den Durchmesser.

    Nur mal so.

    Und ich hab auch noch nie eine nadel mit Grat gehabt.

    Patrick,wenn die nadel sich verbiegt,wird eine riefe,oder Grat an der Spitze innen sein.

    Da wird sich wahrscheinlich die nadel krumm biegen.

    Nimm mal eine dickere Nähnadel,oder angespitzten Schweißdraht ,etc. Und rühr mal in der Bohrung. Dann mit einer reinigungsnadel wieder von vorne durchstoßen/säubern.

    Dafür kannst du eine einfädelhilfe für Garn nehmen.

    Einfach mit der schere die Öse durchgehen,so hast du 2 Nadeln.

    Oma,Frau,freundin(O,F,F):tongue: können dir dabei helfen.

    jetzt kann auch jeder gut abschätzen,wenn man die düse neben den vergaser hält, wieweit man hoch unter runter muss mit der Nadel.

    Gruß Thomas

  • Wow, da hatte ich ja eine völligstens falsche Vorstellung davon! Danke für den Beitrag!!!

  • Hallo Thomas,


    leider kann ich die Bilder nicht öffnen (da sind nur kleine Icons "ohne Funktion" sichtbar).


    Ich bin ein wenig irritiert. Ich laß hier im Forum schon oft, daß zu häufiges Nadeln die Bohrung der Düse aufweitet.

    Also kann man doch annehmen, daß dort auf Dauer mechanisch etwas abgetragen wird?


    Nadeln mit "Grat" habe ich schon öfter erlebt. Mit "Grat" meine ich eine kantige Spitze, so wie wenn der Draht mit einem leicht stumpfen Saitenschneider abgetrennt worden wäre.


    Deinen weiteren Ausführungen stimme ich absolut zu; an das Düseninnere hatte ich im Moment nicht gedacht.


    Grüße - Steven

  • Guten Morgen Steven.

    Ja,das ist halt so. Irgendwann hat irgendeiner mal das gesagt.

    Und so alle paar Jahre schreibt es der nächste Ab,ohne es vielleicht mal getestet, oder bewiesen hat.

    Stell dir vor ,ein 0,2mm "dickes " stahldrähtchen ,das auch noch heiß wird soll dann noch messing abtragen? Und dann bei ein paar mal Nadeln? Nie im Leben.

    Die nadel muß ja etwas stupmf sein.

    Sie soll ja die düse von Dreck befreien.

    Wäre sie spitz,drückt sie ja mehr den Dreck nicht raus.

    Vereinfacht gesagt.

    Stellt euch einfach mal alles etwas größer vor .

    Kuli mit Kappe z.b.

    Nur mal so als Denkanstoß.

    Gruß Thomas

  • Ja, so ist das. man ließt etwas und versucht sich eine Meinung darüber zu bilden / ein Bild von der Sache zu schaffen.

    Da kann man dann schlichtweg auch mal falsch liegen.

    Um so mehr darf man nicht alles ungeprüft glauben und sollte kritisch hinterfragen bzw. auf Plausibilität prüfen.

    Insofern bin ich für Deine Antwort als weiteren Denkanstoß dankbar.

    Wenn ich nun über Abnutzung der Düse durch die Nadel nachdenke, muß ich sagen, ich habe das "artverwand" auch schon selber erlebt.

    Und zwar dachte ich in meinen frühen Petromax-Tagen, es wäre gut, die Löcher der Rapiddüse öfter (mit der Handnadel) zu nadeln.

    Was dazu führte, daß schnell die Bohrungen zu groß waren und der Rapid nicht mehr gescheit funktionierte.

    Somit ist meine Schlußfolgerung, nachdem ich dies nun nicht nur gelesen sondern auch erlebt habe, daß eine Nadel aus Stahl durchaus in der Lage ist eine Düsenbohrung aus Messing zu weiten.

    Was spricht denn dagegen? Schließlich muß es ja einen Grund (oder mehrere Gründe) für Düsenverschleiß geben.

    Grüße - Steven

  • Vielleicht ist das ganze ja ein Zusammenspiel von mechanischem Verschleiß durch nadeln und den heißen Gasen (evtl. mit abrasiven Teilchen aus dem Vergaser versetzt) die ja immerhin mit sehr hoher (Schall-?) Geschwindigkeit durch diese enge Bohrung gedrückt werden.

    Wie heißt das schöne Sprichwort? Der stete Tropfen höhlt den Stein... so ähnlich stell ich mir das auch bei der Düse vor.

    VG Matthias

  • Steven.

    Natürlich hast du da recht,hab auch schon Rapiddüsen "gröser genadelt".

    Es kann natürlich alles und jenes sein.

    Wobei ich mich immer frage,wie haben die damals die Düsen hergestellt.

    Gut jetzt haben wir philosophiert.

    Mich hats nur inspiriert. Mal ein Bild vom innern einer Düse zu zeigen.

    Damit Patrick ruhiger schlafen kann:)):tongue:

    Gruß Thomas

  • Wir reden hier bei einer Abnutzung durch Betrieb und Reinigungsvorgänge eher im Bereich der 100stel mm und nicht 1/10mm weise wie bei einer Bearbeitung mit spanabhebenden Verfahren.

    Beide Mal erfolgt ein, wenn auch sehr kleiner Abtrag. Ansonsten würde niemals irgendwo in der Technik etwas verschleißen ("das weiche Wasser bricht den Stein")

    Eine Abnutzung z.B. bei der Düse (Aufweitung des Querschnitts) geht auch nicht einfach linear sondern quadratisch mit dem Abtrag einher (z.B. doppelter Durchmesser ergibt die vierfache Querschnittsfläche)

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Hallo in die Runde. Ich hatte auch schon häufiger das Problem mit den verbogenen Düsennadeln. Schau mal, ob die Nadel, wenn die Düse abgeschraubt ist, zumindest optisch einigermaßen zentriert im Rohr scheint. Meines Erachtens lag dies, zumindest bei mir, an einer nicht zentrisch sitzenden Vergaserstange. Im ausgebauten Zustand glich sie eher einer Banane. Ich weiß nicht wie man herstellerseitig ein so krummes Teil einbauen kann. Dann ist die logische Konsequenz eine verbogene Nadel beim Nedeln oder Abdrehen. Auch habe ich das Phänomen unterschiedlich hoher Düsen, die dann immer eine Neuausrichtung der Düsennadel mit sich bringen.

    Gruß aus Hessen

    Stefan

    Gruß aus Hessen

  • Stell dir vor ,ein 0,2mm "dickes " stahldrähtchen ,das auch noch heiß wird soll dann noch messing abtragen? Und dann bei ein paar mal Nadeln? Nie im Leben.

    Ich denke, dass Thomas da Recht hat. Die Wissensverbreitung durch Foren bringt auch die Bildung solcher "urbanen Legenden" mit sich.

    Wenn so eine Nadel zum Düsenverschleiss beiträgt, dann wohl größtenteils beim (Rapid-) Vorheizen mit geschlossenem Ventil (Kontakt zweier verschiedener Metalle > Spannungsgefälle + Wärmezufuhr, oder schlicht Anbacken und dann beim Öffnen abreissen...) Seit ich meine Lampen bur noch sanft starte, halten die Düsen ewig.

    Und wenn so eine Nadel wirklich mal so eine durch Abkneifen breitgequetschte Schnittkante hat, dann passt sie eher gar nicht durch die Düse. Ist aber auch kein Akt, so eine Nadel mal kurz über den Schleifstein zu ziehen...

  • ...

    Wobei ich mich immer frage,wie haben die damals die Düsen hergestellt.

    Gut jetzt haben wir philosophiert.

    ...

    Hallo Thomas,

    ... nun sind wir über das philosophieren bei einer ganz neuen Frage gelandet ;-)

    Und in der Tat: Die Frage, wie man das seinerzeit machen konnte, habe ich mir auch schon mal gestellt.

    Bzw. auch: wie werden diese feinen Bohrungen heute überhaupt gemacht? Erodiert? Gelasert?

    Vielleicht kann ja jemand eine Auskunft geben oder eine Informationsquelle nennen?

    Grüße - Steven


    P.S. Jetzt konnte ich auch die Bilder der aufgesägten Düse im obigen Post öffnen. Sehenswerte Innenansicht!