• Hallo zusammen,


    nun mein erster fachlicher Post nach der Vorstellung. Wie dort bereits geschrieben, habe ich eine BW-Petromax mit Blechkiste ergattert. Am Freitag habe ich viele (auch Geniol) Teile im Ultraschallbad mit Zitronensäure gereinigt und gestern sind dann auch die Ersatzteile eingetroffen. Heute dann alles zusammengebaut, Petroläum eingefüllt und Drucktest gemacht. Mich dann über Tropfen am Boden gewundert und gleich mal geschaut, ob vielleicht das (neue) Vergaserbodenventil offen ist. - Nein, es war geschlossen.


    Der Blubbertest ergab: Der Tank hat an der Bodenplatte einen Riss bis in den Falz hinein :wallbash:. Weichlöten stelle ich mir schwierig, bzw. nicht haltbar vor, da kein Flussmittel in den Spalt dringen wird und die Oxidschicht an der Bruchfläche nicht entfernt werden kann. Blech aulöten ebenso, da es präzise bis in den Falz gebogen werden müsste.


    Hat jemand von euch soetwas schon einmal repariert und wenn ja, wie?


    Ich habe die SuFu bemüht, jedoch nichts passendes gefunden.


    Gruß,

    Alex

  • Hallo Alex.

    Ja das haben schon einige hier im forum repariert.

    Wie du schon richtig schreibst ,ist es eigentlich aussichtslos dort zu löten. Oder du müsstest die Rundung am Boden erst gerade biegen,löten,und dann wieder umbördeln.

    Da machst du aber noch mehr kaputt.

    Ich nehme dafür Bootslack .

    Der ist Benzin und Öl fest,und dehnt sich mit dem Tank aus,wenn Druck drauf kommt.

    Andere nehmen epoxyd Harz dafür.

    Ich schick dir mal eine pin ,wie ich es genau mache.

    Gruß Thomas

  • Hallo zusammen,


    ich wollte noch kurz Rückmeldung geben, damit Leute, die dasselbe Problem haben, auch lesen können, welche Lösung denn wie gut funktioniert:


    Meinen Tank habe ich, wie von coronavisiert vorgeschlagen, mit Alkydharz-Lack (Bootslack) ausgegossen und sorgfältig trocknen lassen (hat über 3 Wochen gedauert. Nach 2 Tagen habe ich mal kurz Druck draufgegeben, aber dann festgestellt, dass der Lack durch die Risse fröhlich austritt. Die restliche Zeit habe ich ihn drucklos und komplett offen trocknen lassen. Problem war bei mir das Sieb für den Rapid. Das hängt so tief, dass es im Lack hing, obwohl es nur 20 ml waren. Ging aber gut wieder sauber zu machen. Naja, jetzt ist er jedenfalls dicht.


    Die Lampe brennt nicht so schön - recht dunkel und hat sehr starke Helligkeitsschwankungen-, da an ihr einiges verbogen ist. Der Innenmantel sitzt etwas wackelig auf dem verbogenen Tragegestell und das Vergaseroberteil ist auch nicht ganz gerade. Ich werd noch ein bisschen experimentieren und schauen, was ich mit ihr mache. Hab auch schon an Spiritus-Umbau gedacht. Mal schauen - ich werde berichten.


    Gruß,

    Alex

  • Hallo Alex.

    Schön Das du Rückmeldung gibst.

    Das Vergaseroberteil kannst du mit einem schraubendreher mit 5,oder 6mm schaftdicke im Schraubstock richten.

    Schraubendreher einspannen,Vergaser drüber Strecken,und dann entsprechend per Hand drücken,bis er einiger Maßen gerade ist.

    Lass die Lampe mal einige Liter verleuchten,eventuell mal ein Schluck Benzin dazu.

    Das wird schon.

    Gruß Thomas

  • Hallo,

    ich habe kürzlich auch eine '59er Maxe mit Kiste in einem schlechten Zustand gekauft und leider auch feststellen müssen, dass der Tank einen feinen Riss 2cm lang im Boden bis in die Bördelkante hat. Nach einiger Suche habe ich den Tipp mit dem Löten mit Kolophonium-Zinn gelesen. Da ich noch einiges an Kolophonium aus meiner Klempnerzeit hatte, habe ich mit weicher Flamme sachte den Boden erwärmt und reichlich aufgetragen. Natürlich vorher das Messing schön blank gemacht.

    Hat super funktioniert und ist bis heute druckdicht.

    Vielleicht als Tipp für dich als "Plan B"....

    Gruß aus Hessen

    Stefan

    Gruß aus Hessen

  • Das mit dem Löten funktioniert auch, nur bei meiner Lampe hats es mir nach drei Rissen die ich gelötet habe gerreicht.

    Da habe ich Sie auch mit Bootslack ausgeschwenkt.

    Grüße Ulrich

  • Hallo Stefan,


    hatte ich auch in Erwägung gezogen, aber auf Grund schlechter Erfahrungen - ich hab mal einen gerissenen Deckel eines Wärmetauschers auf ähnliche weise flicken wollen - verworfen. Und ich hatte Angst, dass die Lötstelle an der Bördelnaht aufgeht. Aber wenn das hier so viele Leute schon erfolgreich durchgeführt haben, werde ich es wahrscheinlich doch ausprobieren, wenn das mit dem Bootslack mal kaputt gehen sollte.



    Hallo Thomas, danke für den Tipp. Das Vergaseroberteil so zu richten werde ich mal versuchen.


    Die andere 892b hatte ich nur hinsichtlich der Verschleißteile überholt und die leuchtet Einwandfrei mit ganz geringem bis keinem Flackern (scheinbar Tagesformabhängig). Die ist aber auch nicht verbogen. Deswegen galube ich, dass bei der krummen einige Einstellungen eher "volatil" sind ;-).



    Gruß,

    Alex

  • Hallo Thomas,


    da wird nicht mehr viel rauskommen, da ich das Teil schon mit US-Reiniger und Zitronensäure sowie ner Bowdenzug Seele gereinigt hatte

  • Hallo miteinander,

    beim Thema Löten gehen die Meinungen ja mitunter etwas auseinander.

    ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, mit einem Klecks Lötzinn einen Riß oberflächlich zu "verkleben".

    Das Lot selber hat eine relativ geringe Festigkeit.

    Die Festigkeit einer Lötverbindung entsteht durch die dünne Zinnschicht zwischen zwei zu verbindenenden Flächen

    (das Zinn soll bei entsprechender Temperatur über den Kapillareffekt zwischen die zu fügenden Flächen fließen).

    Wenn schon löten, dann würde ich wenigstens ein Stück Messingblech auf den Boden löten.

    Aber wie schon gesagt, die Meinungen gehen da auseinander ... letztendlich soll es damit jeder nach seiner Fasson halten.

    Grüße - Steven

    Einmal editiert, zuletzt von Steven ()

  • Guten Morgen Steven. Bei Alex seiner Maxe war die Stelle in der Rundung, nicht in der glatten Fläche des Bodens.

    Wenn man da versucht einfach zu löten ,wird es dir wahrscheinlich nicht gelingen.

    Da geht eher mehr die Naht auf.

    Ich habe mal einen Tank "geöffnet ".

    Sprich Rundung aufgebogen,Boden ausgelötet,ausgedellt😀.

    Dann wieder zusammen gelötet,Drucktest, und die Rundung wieder gedengelt.

    Der Tank wackelt halt jetzt minimal,macht aber nichts.

    Man kann natürlich auch kiloweise Zinn auftragen,dann ist der Tank "richtig"dicht.

    Hatten auch schon welche gemacht.

    Wenn ich die Bilder noch habe,stell ich sie nochmal rein. Ich glaube ich hatte sie hier mal gepostet. Gruß Thomas

  • Risse im Drucklampentank sind für mich ein KO- Kriterium. Die Risse haben immer eine Ursache, wie Überbelastung, Gefügefehler, Korrosion usw. Ein Drucklampentank muß während des Betriebs ganz schön arbeiten, Ausdehnung beim Aufpumpen, Wärme, Nachpumpen, Druckablassen, usw. Ist wie bei einer Büroklammer, die man häufig auf und zubiegt. Irgendwann ist es halt mal vorbei und bricht. Natürlich kann man den Tank mit Farbe ausschwenken, den Riss mit Lot schließen oder ein Blech drüber löten, es wird aber früher oder später sehr warscheinlich an anderer Stelle ein neuer Riß entstehen. Problematisch ist auch die Tatsache, dass wir im Tank den Brennstoff mit komprimierter Luft vorspannen. Wenn ein mit Flüssigkeit komplett gefüllter Druckbehälter nachgibt, macht es plopp, die Flüssigkeit läuft aus, fertig. Wenn ein identischer Behälter mit Luft zum brechen gebracht wird, scheppert das recht ordentlich, teilweise fliegen da auch Trümmer. Zudem haben wir im Tank mehr oder weniger brennbare Flüssigkeit. Auch eher unschön, wenn die sich unvorhergesehen verteilt. Muß aber jeder für sich selbst entscheiden.

    Gruß, Markus.

  • Muß aber jeder für sich selbst entscheiden.

    Nö, gehört eigentlich sogar verboten.

    Warum im Privatleben Schabernack betreiben, der Leib und Leben gefährdet

    und genau deswegen im gewerblichen Bereich nicht erlaubt ist?


    Auf jedem Druckbehältnis, das man zum Wiederbefüllen bringen kann, wie z.B. Gasbuddeln oder Feuerlöscher usw.,

    steht ein Ablaufdatum drauf und muß erst neu nach gewissen Vorschriften geprüft werden,

    bevor da wieder Druck drauf gegeben werden darf.

    Warum wohl?

    Okay, mit einer Druckbehälter-VO und TÜV jetzt bei Lampen ... ehemm ...

    Unsinn, wenn man einfach ans richtige Leben denkt, einfach mal vernünftig drüber nachdenklen und gut ist.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Auf einem Feuerlöscher oder einer Gasflasche sind dann ja doch andere Drücke drauf als auf einer Maxe. Bring die Kesselprüfer bloß nicht auf dumme Gedanken mit einer Prüfpflicht für Drucklampen...........:rofl:

    Gruß, Markus.

  • Das Problem an der Sache ist, mittlerweile sind die Preise für Starklichtlampen durch die Decke gegangen, die Qualität der Lampen, welche so angeboten werden, wird immer schlechter. Früher, vor ca. 20 Jahren, konnte man eine komplette Maxe im mittleren zweistelligen Eurobereich erwerben, häufig sogar noch darunter. Hat man da mal Schrott gekauft, so what, zerlegen, Teileträger. Heutzutage ist man im dreistelligen Bereich, da schmerzt es wesentlich mehr, wenn man versehentlich Schrott kauft. Umso mehr kann ich verstehen, daß man versucht das Gerät trotzdem ans Leuchten zu bekommen. Ob das dann sinnvoll ist, steht leider auf einem anderen Blatt.

    Gruß, Markus.

  • Das Problem an der Sache ist, mittlerweile sind die Preise für Starklichtlampen durch die Decke gegangen, die Qualität der Lampen, welche so angeboten werden, wird immer schlechter. Früher, vor ca. 20 Jahren, konnte man eine komplette Maxe im mittleren zweistelligen Eurobereich erwerben, häufig sogar noch darunter. Hat man da mal Schrott gekauft, so what, zerlegen, Teileträger. Heutzutage ist man im dreistelligen Bereich, da schmerzt es wesentlich mehr, wenn man versehentlich Schrott kauft. Umso mehr kann ich verstehen, daß man versucht das Gerät trotzdem ans Leuchten zu bekommen. Ob das dann sinnvoll ist, steht leider auf einem anderen Blatt.

    Das leuchtet ein, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Ist ja in vielen anderen Bereichen des Lebens genauso.


    Wobei es sich ja bei einer PX 829 nicht um ein seltenes Gerät handelt,

    für das man nicht doch einen adäquaten Ersatz finden würde.


    Wenn man weiß, was man tut und was man so einem Teil dann noch zumuten darf,

    damit man das Risiko weitgehenst minimiert, ist es ja gerade noch so vertretbar.

    Persé einen Persilschein würde ich dennoch nicht drauf geben wollen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich habe 5 Jahre an der Universität gearbeitet. Was wir da alles getrieben haben, um mit begrenzten Mitteln Ergebnisse zu bekommen, darf man keinem erzählen. An den wenigsten Maschinen waren die Sicherheitsschalter noch funktionsfähig, wenn denn überhaupt welche dran waren. So viel zum Thema im gewerblichen Bereich verboten. Aber ja, man muss dann auch sehr genau wissen, was man tut.


    Aber auch mit sehr alten Lampen geht man doch nur äußerst vorsichtig um, auch wenn sie augenscheinlich intakt sind. Das Material ermüdet nunmal und man weiß nie, was in der Vergangenheit damit alles getrieben wurde. Das heißt, nicht aufpumpen bis zum abwinken, Temperaturen im Auge, bzw. an der Hand behalten und einfach acht geben. Die gleiche Sorgfalt gehört auch einer instandgesetzten Lampe entgegengebracht. Ich sehe so eine Lampe auch nicht als Gebrauchsgegenstand sondern nutze sie eher zum experimentieren.

  • Ok, aber wann weiß man denn ungefähr, was man tut? Woran macht man das fest? Wie minimiert man denn das Risiko, welche gibt's überhaupt? Brauchen wir einen Drucklampenführerschein mit offizieller Prüfung beim Kesselprüferverein? Ich denke nein, gesunder Menschenverstand reicht eigentlich aus. Wenn jemand so einen Tank reparieren möchte, kann er das gerne tun, sollte sich aber im klaren sein, das die Lampe jetzt nicht mehr wirklich betriebssicher ist. Jetzt kann man entweder die Lampe weiternutzen wie bisher, das Ding hat ja die letzten 70 Jahre auch funktioniert, oder man stellt die Lampe in die Vitrine und sucht sich einen besseren Tank oder eine andere Lampe. Vorsichtig, nur noch mit 0,5 Bar betreiben? Wie soll das gehen? Spiritus wäre für mich jetzt auch nicht das Mittel der Wahl, für mich macht es wenig Sinn einen leicht entzündbaren Brennstoff in einen maroden Tank zu schütten. Kann man aber machen, es gibt ja Spiritusumrüstsätze.

    Gruß, Markus.

  • Diese Diskussion wurde schon sehr häufig hier und anderswo geführt.

    Jeder hat ein Stück weit recht, auf Nummer sicherer geht man mit einem intakten, nicht repariertem Tank.

    Und jedes Gerät kann plötzlich defekt werden und dieses Risiko hat man nicht im Griff, man kann nur zusätzliche Risiken verringern wenn man bei Inbetriebnahme nur einwandfreies Gerät nimmt. Ob da ein wie auch immer reparierter Drucktank dazugehört muß jeder selber entscheiden.

    Wie beim Autofahren / Überholen gilt: Im Zweifel NIE.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !