• Moin zusammen,


    möchte euch hier meine erste Hasag (eigentlich meine zweite, die erste habe ich aber gleich an einen Sammlerfreund weitergegeben) zeigen.


    Kenne mich mit Hasag nun gar nicht aus. Durch ein paar Sammlerfreunde konnte ich herausfinden, dass es eine Hasag 51A ist, ist dies korrekt? Diese wird mit Benzin betrieben und ist mit 300 HK angegeben.


    Leider fehlt das angenietet Typenschild. Wir haben doch hier jemanden im Forum der diese nachbaut, oder? Das scheinbar originale Glas ist leider zersprungen und es fehlt ein Stück. Hier suche ich jetzt nach Ersatz.

    Des weiteren sind nur noch Fragmente von dem Aufkleber am Tank vorhanden, den weiß ich aber schon, wo ich den herbekomme.

    Kann jemand das Baujahr genauer eingrenzen, als auf vor 1945?

    Der Tankboden ist aus Messing, das Handrad aus einer Art Pappe? Die schwarze Emailehaube weißt leider Schäden in der Emaile auf


    Schön ist aber die angelötete Händlerplakette "J.M.Sailor München Tal 27".

    Wollte sie jetzt am Wochenende mal komplett zerlegen.


    Gibt es etwas worauf ich achten muss, wie gesagt, bisher nur Petromax, Geniol, BAT, Optimus und Phoebus an Starklichtlampen auf dem OP-Tisch gehabt.

    Gruß


    Julian

  • Heee Julian,

    Du weißt schon dass das Glas mit diesem Logo bereits eingetragen war in 1905...?


    Darf ich hier ein Google Bild ohne Werbung verlinken?

    https://images.app.goo.gl/8dsBn6X8qDAKP1Wj8


    MfG,

    Christophe :rauch:

    Lampen-, Petroleum u. Benzinsucht: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...

    :rauch::thumbsup: * * *Feuerhand, Santrax, Petromax, Hipólito, Hasag, POD, Aladdin, Bialaddin, Tilley, Tito-Landi, Coleman, Turm, AGA, SMP, Ditmar, Wilba, MeWa, Veritas, Vapalux, Osmeka* * * :thumbsup::rauch:

  • Da müssen die Hasag Spezis ran. :))

    Über J.M. Sailor habe Hier schon etwas gefunden...


    MfG,

    Christophe :rauch:

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  • Julian...


    Und ich zitiere:


    "Erst 1974 erlosch die Marke HASAG.

    Nachkriegslampen wurden unter dem Namen HASAG nur noch in der Schweiz von Eugen Schatz und Meinrad Aschwanden vertrieben."


    Quelle:

    https://www.starklicht.com/sam…ressure-lamps/hasag-mewa/


    Sehr frühe Hasag Lampen (Anfang 20.er Jahren) haben runde Lüftunglöcher oben am Haube.


    Diese Lampe hat bereits ein Handrad aus Presspappe statt Bakelit... Also "vermutlich" 1943/44??? Aber da lass ich mich auch gerne beleren...


    MfG,

    Christophe :rauch:

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  • Hallo Christoph, Hallo Julian,


    ich muss mal wieder ein paar historische Korrekturen vornehmen.


    Die Fertigung aller deutschen Drucklampenhersteller endete im März 1943 als man den Herstellern sämtliche Materialzuweisungen

    gestrichen hat. Die sogenannte Wirtschaftsgruppe Metallwaren ordnete dies an. Danach mussten die Hersteller (Graetz, Hasag, Continental

    und Standard Licht) kriegswichtige Güter aller Art herstellen.


    Die Homepage von Martin Scheerer ist leider sehr alt und voll von überholten Informationen. Um historische Informationen aus ihr heraus zu ziehen

    ist sie leider nicht geeignet. M. Scheerer hat übrigens im Jahre 2014 den Markennamen 'HASAG' auf sich angemeldet.


    Zitat aus der HP von Herrn Scheerer:

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen demontiert, die Produktionsstätten teilweise gesprengt.

    Nur auf den Maschinen wurden weiter Lampen produziert.


    Historisch richtig:

    - Fertigung von Drucklampen von Juli bis Dezember 1945

    - Dezember 1945 bis Juli 1946 komplette Demontage der Hasag Werke

    - Die Demontage endet mit der Sprengung sämtlicher Gebäude mit Ausnahme der Hauptverwaltung

    - 01.10. 1948 Gründung des VEB Leipziger Werke, Metallwaren in der Risaer Straße, das Gebäude gehörte der enteigneten

    Firma Mansfeld

    - Zu Beginn des Jahres 1962 wird der VEB Leipziger Werke aufgelöst und geht im VEB Leuchtenbau, Leipzig auf


    Zitat Wikipedia:

    Am 13. oder 14. April wurde das Hauptgebäude in Leipzig in die Luft gesprengt, vermutlich von Paul Budin, der dort zusammen

    mit seiner Frau Suizid begangen haben soll.[5] Die Firmenakten der HASAG sollen dabei ebenfalls verschwunden sein


    Wie man mittlerweile auch weiß ist dies nicht richtig! Das Hauptgebäude steht heute noch und gehört zu einem Wissenschaftspark.

    Man kann keinerlei Schäden, die dort mal repariert worden sind, erkennen. Das Gebäude hat auch nie gebrannt!

    Der Selbstmord von Paul Budin mit seiner Frau ist ein Mythos!!


    Zitat aus der Quelle 11 bei Wikipedia:

    Er nahm ein Bündel Panzerfäuste, band sie zusammen und sprengte damit das Hauptwerk einschließlich des

    Hauptverwaltungsgebäudes in die Luft“.

    Eine Panzerfaust wirkt nach dem Hohlladungsprinzip und arbeitet nur dann richtig, wenn sie auf ein massives Hindernis (Panzer) trifft.

    Mit einer Handvoll Panzerfäuste kann man weder ein einzelnes Gebäude sprengen geschweige denn ein komplettes Werk!!


    Ich war schon mehrfach im StaA Leipzig und habe dort sehr viele Scans angefertigt. Ebenso habe ich die Dokumentationsstätte

    über die Hasag auf dem Gelände des Wissenschaftsparks in der Permoser Straße besucht und mich dort mit der angestellten Historikerin

    unterhalten. Fakt ist, die US-Truppen waren vor den Russen in Leipzig und hielten sich dort mehrere Wochen auf. Unklar ist bis heute wer

    das Hasag Archiv mitgenommen hat, die Amerikaner oder die Russen. Sowohl die Archivarin der Dokumentationsstätte wie auch die Archivarin

    im StaA Leipzig bestätigten mir dass die Geschichte um Paul Budin ein reiner Mythos ist!

    Die letzten Drucklampen die die Hasag in der Fertigung bis 1943 hatte waren die Hasag 351L und die Hasag 355L.


    Grüße

    Jörg

  • Moin Jörg,


    vielen lieben Dank für deine ausführliche Erläuterung zu der Geschichte der Firma Hasag!
    Habe dazu vor einigen Wochen ein Dokumentation vom MDR auf youtube gesehen:

    Da sieht man auch das Verwaltungsgebäude, was sich manche Leute ausdenken :rofl:


    Also ist meine Hasag noch ein früheres Modell, also um 1920 bis in die 1930 er. das Würde auch erklären, warum der Tankboden noch aus Messing gefertigt ist, dies wurde ja im Krieg für andere Sachen benötigt.


    Zu dem Händler konnte ich im Internet folgendes finden:

    Handelsregisterbekanntmachung von 15.08.1996

    M. Sailer Inh. G. Daumenlang, München (Tal 27, 80331 München)


    Registernummer

    1996 HRA 49256 Amtsgericht München


    Löschung
    15. August 1996


    Letzte Änderung
    15. August 1996


    Sprich seit dem 15.08.1996 existiert dieser nicht mehr. Heute ist am dem Standort wohl unter anderem ein Restaurant der Kette KFC und die Firma jobs in time medical GmbH.


    Gruß


    Julian

  • Hallo Julian,


    die erste handliche Drucklampe die die Hasag auf den Markt brachte das war die Hasag Nr. 50. Die kam im September 1921 auf den Markt.

    Die Hasag Nr. 51 erst im Jahre 1923. Ob die Hasag No. 51 A zeitgleich auf den Markt gekommen ist oder erst etwas später kann ich im

    Moment nicht sagen, da ich eine zeitliche Lücke für die Jahre 1922, 1923 und 1924 in meinem Archiv habe.

    Die Hasag No. 50 eignete sich für Petroleum, Benzol, Benzin, Gasolin.


    Da sieht man auch das Verwaltungsgebäude, was sich manche Leute ausdenken

    Genau das Letzere hat mich dazu bewogen ins StaA nach Leipzig zu gehen um dort die tatsächliche Geschichte aus erster Hand zu

    recherchieren. Alles andere machte für mich keinen Sinn.


    Noch ein Beispiel aus der HP von Herrn Scheerer:

    Die Petromax 850 mit 200 HK ist in dreifacher Hinsicht eine besondere Lampe:

    Erstens ist sie eigentlich eine Standard 2422. Graetz hat diese nach Übernahme

    der Fa. Standard ab 1942 einfach unter eigenem Namen weiterproduziert.

    Ebenfalls völliger Blödsinn! Standard blieb unabhängig bis zu deren Löschung im HR im Jahre 1976 (HR Auszüge liegen mir vor)

    Sehr wahrscheinlich, bislang jedoch noch nicht zu 100% zu beweisen, wurde die Petromax 850 bei der Standard GmbH in Frankfurt

    direkt nach dem Krieg gefertigt, als Graetz noch nicht fertigen konnte. Es gab Verträge zwischen den Firmen

    Ehrich & Graetz der Standard Licht gmbH sowie der Schweizer Lampen- und Metallwaren AG, Zürich vor dem Krieg. Selbige Verträge

    dürften nach 1945 eine wesentliche Rolle gespielt haben (diese Verträge liegen mir ebenfalls vor).


    Grüße

    Jörg

  • Moin zusammen,


    stonewasher Ok Jörg, also frühstes Baujahr 1923 und spätestens dann 193?


    Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen der 51 und der 51A?


    Habe die Hasag komplett zerlegt und schon alles gereinigt, bis auf den Tank von Innen.

    Das passiert noch und hoffentlich kann ich sie dann morgen wieder zusammenbauen und testen.


    Gruß


    Julian

  • Hallo Julian,


    auf dem CPL Forum gibt es einen schönen Hasag Katalog zum herunter laden:

    https://classicpressurelamps.c…eads/hasag-catalog.13625/

    Die Unterschiede zwischen der Hasag No. 51 und der No. 51 A waren recht marginal.

    Aufgrund des Decal Aufklebers auf Deiner Laterne würde ich Deine Lampe eher so

    auf Mitte der 1930er Jahre ansiedeln.

    Auch damals passierten schon Fehler. Die Bildunterschriften zwischen der No. 51 und der No. 51 A muss man tauschen.


    Grüße

    Jörg

  • Moin zusammen,


    stonewasher Jörg danke dir für den Link und deine zeitliche Einordnung meiner Lampe. Da habe ich wieder etwas dazugelernt. Ok also ist meine Lampe die rechts im Bild mit der Bildunterschrift von der linken. Sprich in meiner Schale war an diesem Drahtgitter mal Asbest gewesen? Was mich aber wundert, wo kann man denn bei der linken Lampe die Spiritusschale sehen?

    Die Hasag habe ich vorhin wieder komplett zusammengebaut:

    In dem Katalog steht ja, dass die mit Benzin, Gasolin und Petroleum laufen. Womit laufen sie denn am besten? Wegen dem geraden Vergaser hätte ich jetzt gedacht Benzin? Das müsste ich noch besorgen, Waschbenzin ist gerade aus. Petroleum in Form von Grilli hätte ich noch genügend da.


    Gruß

    Julian

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer ()

  • stonewasher

    Tolle info. Sieht aber doch so aus dass die Bildunterschriften korrekt sind.

    Vergleiche die Texte und Anzündschalen von 51A und 5144 AR

    Passt.

    A steht wohl für die Anzündschale

    Die 51 und 5144R haben nur den Asbestwickel um den Vergaser, aber keine Schale.

    Demut tät' uns allen gut.

  • Hallo Peter,


    Du hast Recht! Ich habe mich zu sehr von der Anzündschale mit Asbestfüllung verleiten lassen!

    Ich habe mich dabei zu sehr von der Anwärmschale meiner Hasag 551 von Schatz verleiten lassen,

    die ja über eine ähnliche Anwärmschale verfügt, natürlich mit der Schatz typischen Veränderung.


    Die Bildunterschriften stimmen also!


    Grüße

    Jörg

  • d5506fahrer

    Hat den Titel des Themas von „Hasag 51A ?“ zu „Hasag 51 A“ geändert.
  • Moin zusammen,


    so ich konnte nicht länger warten und musste die Hasag testen:

    Würde sagen sie leuchtet top, total ruhig, recht leise. Habe jetzt Grilli genommen.

    Bin super zufrieden mit der Lampe :) Jetzt noch einen neuen Aufkleber, eine Plakette und irgendwie vielleicht noch einen neuen Klemmbügel für die Haube auftreiben.

    Gruß

    Julian

  • Tach,


    Moin zusammen,


    so ich konnte nicht länger warten und musste die Hasag testen:
    Würde sagen sie leuchtet top, total ruhig, recht leise.


    Gruß

    Julian


    ... was hast Du Anderes von einer Hasag erwartet?


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus