Wiederauferstehung einer Luftzuglampe

  • Vor einiger Zeit habe ich diese Lampe mit Ständer aus der britischen Bucht gefischt:



    Schon auf dem Bild fiel mir auf, dass hier etwas nicht stimmen kann: Die Lufteinlässe am Fuß deuten darauf hin, dass der Tank zu einer Zentralluftzuglampe gehört. Was hat dann aber der Duplex-Brenner dort zu suchen?


    Eine nähere Inspektion nach Eintreffen der Lampe bestätigte den Verdacht: Hier hatte jemand einigen Aufwand betrieben, um den Tank umzubauen. Das Luftzugrohr wurde herausgelötet und das Loch mit einer Messingplatte verschlossen:



    Weiterhin wurde ein kleinerer Gewindering für den Duplex-Brenner aufgelötet:



    Warum man eine technisch weit überlegene Zentralluftzuglampe für einen Duplex-Brenner umgerüstet hat, ist mir allerdings schleierhaft. Ich wusste jedenfalls, dass ich diese Lampe nicht derart verschandelt belassen konnte. :pfui:


    Da traf es sich gut, dass ich noch einen 20-linigen Luftzugbrenner im Fundus hatte, der leider mit einem löchrigen und verbogenen Fuß zu mir gelangt war. Es lag also nahe, den Brenner mit dem neuen Tank zu verheiraten. Dazu musste natürlich das Luftzugrohr aus dem einen Tank heraus und in den anderen eingelötet werden. Hier der alte Tank:



    Der neue nach Entfernen des Messingplättchens:



    Manchmal hat man Glück: Das Loch hatte genau den richtigen Durchmesser, so dass hier nicht mehr zu tun war als das Rohr einzulöten.


     


    Geht sicher noch besser, aber ich bin kein Lötexperte und war damit schon ganz zufrieden.


    Vorher hatte ich schon den aufgelöteten Duplex-Gewindering entfernt. Leider war ich unvorsichtig und habe dabei auch das eigentliche Tankgewinde beschädigt :cursing:, so dass auch das heraus musste.



    Aber ich hatte ja noch das Gewinde des anderen Tanks. Das wurde akkurat mit der Blechschere herausgeschnitten:



    Die noch vorhandenen Überstände wurden danach mit dem Proxxon abgefräst. Zum Einlöten bot sich hier die Backofenmethode an, die ich zum ersten Mal ausprobiert habe.



    Gar nicht mal schlecht für den ersten Versuch.:)

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von Phaidros ()

  • Der Brenner kam mit Docht, wahrscheinlich der originale. Etwas kurz, aber noch zu gebrauchen.




    Die aufwändig konstruierte Flammscheibe erinnert an Veritas- oder Invicta-Brenner.




    Sieht zusammengebaut schon mal nicht schlecht aus.



    Ein Manko hat die Konstruktion: Das Luftzugrohr ist etwas zu kurz für diesen Tank. Länger sägen geht nicht, also musste es so bleiben.



    Die bange Frage: Beeinträchtigt das die Funktion? Nein, die Lampe leuchtet wunderbar mir hoher und stabiler weißlicher Flamme - perfekt!


     


    :wiegeil:


    Fehlt nur noch ein Schirm, und ich habe ein neues Prachtstück in meiner Sammlung.



    Kann jemand den Hersteller des Brenners identifizieren? Auf dem Dochtstellrad findet sich folgendes Symbol:


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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Da hat jemand großen Tank gebraucht für den Duplex.


    Da verfahre ich nicht anders und löte mir 2l Tanks für meine Brenner aus alten Zentralzug Tanks.....


    Einer baut um,der nächste zurück:prost:


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Einer baut um,der nächste zurück

    Ja, so bleiben wir alle beschäftigt. ^^


    Ich habe das hier so ausführlich beschrieben, weil das für mich schon eine größere Aktion war. Nachdem das geklappt hat, werde ich mich mal an einen schwierigeren Umbau heranwagen.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Tanks nur zum auseinander löten in Ofen;)


    280grad und umschubsen reicht für

    Einzelteile.


    Zugrohr fällt normal im Ofen nach paar Minuten alleine hörbar raus.:D


    Im Ofen werden alle Nähte flüssig, da hast du schnell Nudelsieb statt Tank hinterher.


    Zusammen löten würde einzeln wenn du kannst Schritt für Schritt.


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Im Ofen werden alle Nähte flüssig, da hast du schnell Nudelsieb statt Tank hinterher.

    Jetzt wo Du es sagst, leuchtet mir das auch ein. Das Rohr war noch nicht drin, aber die Tanknaht hätte sich lösen können - Glück gehabt.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • In der Regel lösen sich nicht sichtbar solange nicht im Ofen umwerfen tust.


    Aber meist gibt es minimal undichte Stellen im Tank Falz oder ähnlich und nach 24 Stunden sind die dann feucht "geschwitzt" an der Naht, tropft zwar nicht, aber eben feucht.


    Ich löte gerne Zugrohr im Ofen aus, weil die Tanks meist doppelten Boden haben Rohr stabilisieren.


    Aber in der Regel musst du dann noch Tankfalz ect nacharbeiten weil....


    Schau mal hier,gutes Beispiel.




    Ohne nacharbeiten sifft da garantiert.

    Ofen gehen eben alle Lötstellen in flüssig über.


    Das eine lötet sich fest und dafür geht was anderes auf.

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    Einmal editiert, zuletzt von Silvio1981 ()

  • In der Regel lösen sich nicht sichtbar solange nicht im Ofen umwerfen tust.


    Aber meist gibt es minimal undichte Stellen im Tank Falz oder ähnlich und nach 24 Stunden sind die dann feucht "geschwitzt" an der Naht, tropft zwar nicht, aber eben feucht.

    Bei mir sind keine Undichtigkeiten aufgetreten, Glück gehabt.


    Inzwischen hat die Lampe auch einen englischen Kugelschirm bekommen und ist damit komplett.


     

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    Carsten