Vergleich 15mm Flachdochte für schweizer Sturmlaternen

  • Ich habe vor einigen Wochen eine völlig verrostete Petrollampe erworben, die ich jetzt mal vorsichtig als 'schweizer Sturmlaterne' bezeichnen möchte. Sie ist in Grösse und Habitus vergleichbar mit der Helvetia, die in der Schweiz früher weit verbreitet war. Das Stellrad ist mit einem Kreuz verziert, sonst ist keine Bezeichnung angebracht. Deutliche Unterschiede zur Helvetia sind auszumachen:


    - Glasheber kippt nach oben, nicht nach rechts

    - Tank ist oben abgerundet, nicht scharfkantig

    - Füllstutzen ragt seitlich heraus

    - Brenner ist zweiteilig


    Letzteres war mein Problem, als ich das schöne Stück seiner Bestimmung - dem Leuchten - zuführen wollte. Der eingebaute Docht (im Bild der mittlere) ist etwas zu dick und war nur mit viel Kraft herauszudrehen. Da er ausserdem recht kurz ist, wollte ich ihn ersetzen. Also frisch und fröhlich den Docht links eingesetzt, den ich als Meterware im Online-Shop eines Petrollampen-Shops gekauft habe. Dieser Docht wir aktuell von mehreren solcher Shops angeboten. Funktioniert wunderbar bei meinen Helvetia-Laternen mit dem einteiligen Brenner.


    Hier aber war nach 5 Minuten Ende, die Flamme wurde kleiner, der Docht begann zu glühen, es roch nach verbrannter Baumwolle. Also versuchte ich, den Docht saugfähiger zu machen: Mehrmals in Waschmittel gekocht, mehrere Stunden in Javel-Reiniger gebadet, tüchtig geknetet, aufgerauht. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist der zweite von links, der blaue Faden ist perfekt gebleicht - aber die Flamme erstickt weiterhin nach einigen Minuten.


    Nächster Versuch mit dem zweiten Docht von rechts. Diesen habe ich auf Ricardo von einem Trödler erstanden als 'Docht für Helvetia-Lampen'. Fühlt sich weich an, saugfähig, ist etwas dicker und klemmt somit beim Einfädeln. Es brennt nicht schlecht, aber die Spitze des Dochtes glüht ständig, also auch kein idealer Zustand.


    Den Docht rechts habe ich ebenfalls als Meterware auf Ricardo (dem schweizer 'Ebay') gekauft, es gibt denselben auch auf ebay.de (hier: Versand aus China, keine Lieferung in die Schweiz). Dieser Docht ist weich, doppelt (als eigentlich ein flachgedrückter Schlauch), passt klemmfrei in den Brenner - und funktioniert perfekt mit meiner Laterne. Ich habe sie gestern vier Stunden leuchten lassen: Kein Abbrand, kein Flackern, stabile Flamme.



    Dies einfach als Tipp für Besitzer von Lampen mit zweiteiligen Brennern: Ist ein Versuch wert! Gibt es in mehreren Breiten.


    (Anmerkung: Ich kabe keinerlei Beziehung zu Verkäufern und ziehe keinerlei Vorteile aus dieser Empfehlung.)

  • Also, ich muß sagen, daß ich noch keine Probleme mit irgendeinem 15-mm-Docht an meinen Laternen hatte. Immerhin sind das z.Zt. 5 Mischluft- und 3 Frischluftmodelle aus Deutschland, Frankreich, Rußland und England - zwei- und einteilige Brenner...

    Ich meine, viel hängt da auch sebst an dem verwendeten Modell - vermutlich sind einige doch nicht so gut konstruiert wie gedacht.

    Mit 15-mm-Standarddochten (wilke-kerzen) bin ich immer gut klargekommen.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Also, ich muß sagen, daß ich noch keine Probleme mit irgendeinem 15-mm-Docht an meinen Laternen hatte. ...

    Ich meine, viel hängt da auch sebst an dem verwendeten Modell - vermutlich sind einige doch nicht so gut konstruiert wie gedacht.

    Ist da etwas aussergewöhnlich an diesem Brenner, das bei anderen Laternen besser konstruiert ist?


    Ach ja, und erkennt jemand die Prägung auf dem Stellrad und kann somit den Hersteller des Brenners und/oder der Lampe nennen? (Ja, ich habe die Sammlung http://www.wt-pempel.de/dsr.htm durchgesehen)

  • > Ist da etwas aussergewöhnlich an diesem Brenner, das bei anderen Laternen besser konstruiert ist?


    Gegenfrage: An dem verwendeten Docht scheint es ja nicht zu liegen, also was bleibt dann übrig?

    Wenn man nicht gerade Schweröl in den Tank kippt, dann sollte die Laterne auch ordentlich funktionieren.

    Der Brennstoff ist noch unklar - was benutzt du?


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Meine Frage zur Konstruktion des Brenners bezog sich auf Deine Bemerkung

    Zitat

    vermutlich sind einige doch nicht so gut konstruiert wie gedacht

    Zum Brennstoff:

    Ich verwende 'Spezialpetrol - Geruchslos, raucharm - Für Kocher, Lampen, Heizöfen - Entzündflüssigkeit.' Die genaue Zusammensetzung ist nicht angegeben, aber 'Dichte bei 20° zwischen 0.745 und 0.763' und 'Flammpunkt >61°' und 'Aromatengehalt <0.1%'

    Ich verbrenne dieses Zeug seit Jahren erfolgreich in diversen Frischluft- und Mischluft-Lampen, sowie in einem POD Heizofen.

  • > Meine Frage zur Konstruktion des Brenners bezog sich auf Deine Bemerkung


    Da ich das Dingens nicht konstruiert habe, muß du mich das nicht fragen... Ich schrieb oben "vermutlich" - also: kann sein, muß aber nicht...
    Kurze Zusammenfassung: Am Docht liegt's nicht, am Petro liegt's nicht, also nochmal: was bleibt übrig?

    Die Konstruktion.

    Also: überprüfe doch mal, ob die Laterne soweit "frei" ist, also auch überall Luft duchgeht, wo's sein soll.

    Öffne mal die Tankkappe im Betrieb: wenn dann die Laterne weiterbrennt, ist der Tank luftdicht und erzeugt einen Unterdruck, gegen den der Brennstoff sich nicht den Doch hocharbeiten kann.

    Schlechtbrennenden Modellen kann man einen Filzstreifen am Docht (Saughilfe wie bei der FH 276 STK-70 und -120) zur besseren Brennstoff-Förderung verpassen.


    BTW: "Helvetia"-ähnliche Laternen gibt es ja nun recht häufig. Von Brennproblemen wird m.W. nicht berichtet, sonst hätten sich hier schon Verwender gemeldet.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<