Vorstellung einer besonderen Feuerhand Warnfackel

  • Hallo Zusammen,

    bei einer Werkstattausräumung habe ich neben einem Berg von Werkzeug noch diese ungebrannte Warnfackel kostenlos dazubekommen. Die Details an diesem Stück hat man so noch nie gesehen.

    Neben dem seltenen Aufkleber, einem lackierten Tankdeckel und Haltebügel, nicht wie üblich verzinkt, hat sie noch andere Besonderheiten:

    Eine Art Nagel mit Öse, welchen man entnehmen kann:

    Und eine Betriebsanleitung, die an die Seitenwand des Tanks geprägt ist.

    Mir ist erst nach genauerem Betrachten daheim klar geworden, welches Schätzchen mir zugeflogen ist...

    Weiß irgendjemand, ob die Fackel eine frühe/späte/seltene Ausführung ist und wofür der Nagel verwendet wird? Ich habe nach monatelangem Stöbern in den Buchten nach Fackeln noch nie diese Ausführung gesehen...

    Gruß Johannes


    "Sobald ein Optimist ein Licht erblickt, das es gar nicht gibt, findet sich ein Pessimist, der es wieder ausbläst" (Giovanni Guareschi)

  • Moin,


    gehe davon aus, dass es sich um eine von den ersten handeln muss.

    Es ist halt ein Gebrauchsgegenstand der früher bei LKW's vorgeschrieben war zur Absicherung von Pannen- und Unfallstellen.

    Der Nagel könnte dazu dienen den Docht nach oben zu hebeln, so wie bei den alten Öllampen.


    Gruß


    Julian

  • Danke für die schnellen Antworten. Ich habe schon geahnt, dass das für den Docht sein wird. Dann habe ich ja ein schönes Schmuckstück für die Feuerhand Sammlung geangelt.:applaudit:

    Gruß Johannes


    "Sobald ein Optimist ein Licht erblickt, das es gar nicht gibt, findet sich ein Pessimist, der es wieder ausbläst" (Giovanni Guareschi)

  • Hallo Jan,

    das kann natürlich auch sein, dass gewisse Teile getauscht oder "verbastelt" wurden. Aber so ist sie etwas Besonderes:applaudit:. Die rechte Lampe war doch die allererste Ausführung, oder?

    Gruß Johannes


    "Sobald ein Optimist ein Licht erblickt, das es gar nicht gibt, findet sich ein Pessimist, der es wieder ausbläst" (Giovanni Guareschi)

  • Hallo Johannes,


    die erste Warnfackel der Firma Nier beruhte auf einem Gebrauchsmuster von Käthe Hesse, Itzehoe aus dem Jahr 1956:

    DE-1730119-1956.pdf

    Die Firma NIer kauft ihr dieses Gebrauchsmuster recht schnell ab:

    DE-1735118-1956.pdf

    Hier kann man auch sehr schön den Dochtheber erkennen, der bei Deiner Warnfackel noch vorhanden ist.

    Die Dochthalterung wurde von der Firma Nier dann noch im gleichen Jahr weiterentwickelt und geschützt:

    DE-1735119-1956.pdf

    Die Warnfackle mit dem glatten Tank lässt sich bis 1959 verfolgen. Ab 1960 taucht die Warnfackel mit den Versteifungsrippen

    auf. Den letzten Hinweis auf diese Warnfackel habe ich in meinem Archiv aus dem Jahr 1964. Möglich, dass man die Fertigung

    in diesem Jahr eingestellt hat, ebenso möglich ist es jedoch, dass man sie noch ein paar Jahre länger baute.


    'Grabbelkisten' gab es bei der Firma Nier damals nicht. Man konnte jedoch jedes Teil der Warnfackel einzeln nachkaufen.

    Es ist also durchaus möglich, dass einer der Vorbesitzer mal Teile ausgewechselt hat und dadurch mal verzinnte Teile, mal lackierte

    vorhanden sind.

    Auf allen Abbildungen, die mir zur FH Warnfackel vorliegen, wird die Warnfackle immer in brennendem Zustand, sprich ohne Kappe

    gezeigt. Ich gehe mal davon aus, dass man ursprünglich alle Deckel rot lackierte und verzinnte Verschluss Bügel dazu einsetzte.

    So wird es bei einer der mir vorliegenden Werbeannoncen dargestellt. Wie man es dann bei den Ersatzeilen gehalten hat, das weiß

    ich leider nicht.


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg,

    danke für die ausführliche Beschreibung. Ich hätte nicht gedacht, dass noch so viel Wissen über die Fackel überliefert ist. Jetzt weiß ich schon etwas mehr über meine Fackeln. Die Patentschriften sind auch sehr interessant, woher hast du das denn alles?

    Gruß Johannes


    "Sobald ein Optimist ein Licht erblickt, das es gar nicht gibt, findet sich ein Pessimist, der es wieder ausbläst" (Giovanni Guareschi)

  • Hallo Johannes,


    Patentschriften kann man online im Deptisnet aufrufen:

    https://depatisnet.dpma.de/Dep…ontent=index&action=basis

    Mit Hilfe von verschiedenen Suchbegriffen kann man da eine Menge finden.

    Ich war auch schon des öfteren persönlich im DPMA in München und habe dort persönlich recherchiert.

    Seit 2004 sammele ich Informationen + Lampen über die Firma Nier / Feuerhand das hat sich mittlerweile auch ein schönes

    Archiv angesammelt.:) und natürlich auch eine nette Feuerhand Sammlung.

    Grüße

    Jörg

  • Gut zu wissen, dann kann ich da in Zukunft auch mal nachschauen. Mir haben es auch besonders die "Feuerhände" angetan.

    Gruß Johannes


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