Paraffinierung von Dochten

  • Hallo Leuchter,


    ich habe mir eine DHR Schiffslampe gekauft. In der Anleitung steht man solle den Docht einmal im Jahr wechseln weil er sonst paraffinieren würde. Davon habe ich noch nie gehört, gibt es das wirklich und kann man den Docht nicht durch waschen wieder fit machen ? In der Anleitung steht auch nicht ob der Docht schon vorgewaschen ist, sind die DHR Dochte schon betriebsfertig ?


    Grüße

    Makkes

  • Guten Morgen,

    da habe ich tatsächlich auch noch nie von gehört und ich habe schon sehr viel zum Thema Lampen gelesen.

    Ist ein Docht nicht eigentlich dann schon paraffiniert, wenn er mit Petroleum / Paraffinöl vollgesogen ist?

    Vielleicht weiss ja jemand anderes, was es mit diesem Begriff auf sich hat.


    Einen Docht kann man sehr, sehr lange verwenden.

    Wenn er immer mit Petroleum vollgesogen ist und ganz normal benutzt wird,

    muss der nicht herausgenommen und gereinigt werden.

    Eine tolle Masche vom Hersteller, die noch nicht so ganz erfahrenen Lampenbenutzer

    zum kaufen von neuen Dochten zu bringen, finde ich generell wirklich doof sowas.

    Zumal die originalen Den Haan-Dochte meiner Meinung nach sowieso überteuert sind.

    Den Den Haan-Docht musst Du nur dann waschen, wenn er im Brenner das Dochtrohr

    von der Dicke her nicht ganz ausfüllt. Kurzwäsche 30°C ohne Weichspüler.

    Du kannst aber auch einfach den 90mm breiten Docht hier aus dem Pelam-Shop verwenden,

    der ist preislich wesentlich günstiger und funktioniert astrein.

    Den aber auf jeden Fall wie oben angegeben waschen, danach in fünf gleich lange Stücke ablängen

    und Du hast dann 5 Dochte, die Du so schnell keineswegs verbrauchen wirst.

    Einen Docht kann man Jahre lang benutzen ;-)



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Mir ist gerade ausfgefallen das die Dochtenden sich deutlich verschieben. Bei rein und rausdrehen des Dochtes. Der Brenner scheint nicht der Beste zu sein, da ist vermutlich ordentlich Spiel in den Zahnrädern

  • Davon habe ich noch nie gehört,

    Wahrscheinlich wohl bisher nur die Kunden von DHR.



    Eine tolle Masche vom Hersteller, die noch nicht so ganz erfahrenen Lampenbenutzer

    zum kaufen von neuen Dochten zu bringen,

    Sehe ich auch so.


    Mir ist gerade ausfgefallen das die Dochtenden sich deutlich verschieben. Bei rein und rausdrehen des Dochtes. Der Brenner scheint nicht der Beste zu sein, da ist vermutlich ordentlich Spiel in den Zahnrädern

    Das kommt schon vor. Vor allem wenn der Docht noch trocken ist, meine Erfahrung.

    Aber großartig rauf und runter leiern ist ja auch nicht angesagt.

    Welchen Brenner hast Du denn - Kosmos oder Matador?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo,

    Zahnräder haben nur dann zuviel Spiel, wenn durch grobe Gewalt bereits etwas beschädigt wurde.

    Das merkt man dann unter anderem an einer wackelnden oder eiernden Achse des Dochtstellrädchens.

    Auch wenn die Brenner "nur" aus Messing sind, die Mechanik ist durchaus stabiler als man denkt,

    da ist schon statisch einiges an Stabilität vorhanden.

    Ich habe kürzlich einen stark beschädigten Brandscheibenbrenner in alle Einzelteile zerlegt,

    alles gereinigt, anschliessend so gut es ging gerichtet und wieder zusammengelötet.

    So konnte ich einen guten Einblick auch in die Robustheit der Mechanik bekommen.


    Dochtenden verschieben sich auch gerne, wenn der Docht etwas zu dick ist.

    Bei Brandscheibenbrennern kommt es an der Verjüngung oben am Dochtrohr dann zu zusätzlicher Stauchung.


    Ich hatte mal einen neuen, von mir gewaschenen DHR-Docht, der war für meinen originalen Ideal Brenner 20''' wesentlich zu dick.

    Weiss nicht ob die Den Haan Ideal Brenner generell ein etwas dickeres Dochtrohr haben

    aber ich glaube eher nicht, denn die Maschinen auf denen DHR nachfertigt sind soweit ich weiss

    die ehemaligen von Brökelmann, Jaeger & Busse.

    Vielleicht hätte der Docht ungewaschen besser gepasst aber ich bin dann sowieso

    auf gewaschene Pelam-Dochte umgestiegen, da ich zu der Zeit sowieso schon wusste,

    dass ich mit der Zeit ein paar mehr Brenner haben werde und da lohnt sich preiswertes Dochtmaterial.

    Und qualitativ sind die Pelam-Dochte auch sehr zu empfehlen ;-)


    Genau, welchen Brenner hast Du eigentlich?



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Es ist ein Kosmos Brenner. Der Docht ist schön ölig und gekurbelt wird nur ganz wenig, gerade so viel wie zum langsamen hochfahren und runterfahren der Flamme nötig ist

  • Hallo,

    dann kommst Du um das Ausprobieren eines etwas dünneren Dochtes nicht drum herum.

    Versuche mal einen eher dünnen, ich schicke Dir den Link mal zu ;-)



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Moin Makkes!


    > den Docht einmal im Jahr wechseln weil er sonst paraffinieren würde


    Hm - da es sich um eine Schiffslampe handelt, wird die zu Lebzeiten eher mit Schiffsdiesel betrieben worden sein als mit Lampenöl. Früher flockte Diesel bei allen möglichen Gelegenheiten aus, vor allem bei Kälte kennt das der eine oder andere noch, Stichwort: Winterdiesel. Aus dem Netz:

    "Paraffine sind auch im Heizöl (= Diesel) enthalten und flocken bei niedrigen Temperaturen aus, was die Bildung von Ablagerungen begünstigt."

    Das wird es wohl sein, daß sich früher ein lange unbenutzter Docht einer solchen Laterne mit Paraffin(wachs) zugesetzt hat.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Mir ist gerade ausfgefallen das die Dochtenden sich deutlich verschieben

    Hallo makkes


    Ich nähe bei meinen Dochten die oberen Ecken immer zusammen, so wie es fiesie auch in seiner angepinnten Anleitung in Pkt.10 beschrieben hat. Dadurch gehe ich jedem Verschieben von vornherein aus dem Wege.

    Bedingung ist natürlich, daß sie im Dochtrohr problemlos laufen.


    Gruß

    Andreas

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Früher flockte Diesel bei allen möglichen Gelegenheiten aus, vor allem bei Kälte kennt das der eine oder andere noch, Stichwort: Winterdiesel.

    Sogen. Winterdiesel gibt es auch heute noch.

    Ab Oktober bis ?? wird der hierzulande ausgeliefert.

    Als ich noch im alten Beruf arbeitete, mischten wir auch mal Benzin dem Diesel bei.

    Das war in den strengen Wintern um Ende der 70er/Anfang der 80er nötig,

    als es auch tagsüber um die minus 15-20°C hatte.

    Das war zu der Zeit, wo ich noch einen Reihen-Sechszylinder ohne heizbaren Vorfilter fuhr.

    Den heutigen Dieselmotoren darf man kein Benzin-Diesel-Mix mehr füttern,

    daran versterben dann nämlich die Injektoren bzw. Einspritzpumpen.


    Was mich aber stutzig macht, daß man in Skandinavien dem Diesel Petroleum zugemischt/e

    ... oder nahmen die Jet-Kerosin dafür (JP 4/5 das bis minus 60/70°C nicht flockt)?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • > Sogen. Winterdiesel gibt es auch heute noch.


    Erzähl mir was... - ich fahre einen 17 Jahre alten Peugeot 2-Liter Turbo-Diesel... :done:

    Aber der Diesel heute wird mit Additiven zugeschüttet, damit es auch in strengen Wintern keine Probleme gibt.

    Da lob ich mir die Russen, denen ist das völlig egal: die lassen einfach ihren Novosibirski bis zum nächsten Morgen im Standgas weiterlaufen.

    (Neulich gab's ein Doku vom Kältepol der Erde - bis -60 °C - das war schon putzig.)

    Alle Diesel-Infos zu den einzelnden Ländern: https://de.wikipedia.org/wiki/Winterdiesel


    Wo waren wir? Achja - Dochtparaffinisierung... - Tschuldigung!


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Hm, vor einigen Jaren gabs hier im Süden schon ein paar Wintertage hintereinander wo es deutlich kälter als -20 °C war.

    Trotz Winterdiesel und der der ganzen Additive war beim Nachbarn dann Schicht, Filter am 5er BMW war zu. Stand vorher 2 Tage.

    Abschleppen, in Halle, Aufwärmen, Filter tauschen....

    Mein damaliger Dieseltouran stand etwas geschützter (näher am Haus), um ein Haar wäre es auch soweit gewesen, der brauchte schon ne Weile bis der Motor das Stottern einstellte und die Filterheizung gerade noch gereicht hatte. Dabei stand der Wagen nur ca. 11h nach der letzten Fahrt.

    Viel hat da auch nicht gefehlt.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Tach,

    Moin Makkes!




    Hm - da es sich um eine Schiffslampe handelt, wird die zu Lebzeiten eher mit Schiffsdiesel betrieben worden sein als mit Lampenöl.Micha.


    ...eher nicht; allerhöchstens bei Binnenschiffen. Seegehende Schiffe fahren mit Schweröl, siehe Umweltbelastungen in den großen Hafenstädten durch diese Schiffe.

    Und die Binnenschiffer haben aus Kostengründen vermutlich auch Petroleum benutzt, um ihre Lampen nicht zu beschädigen...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Seegehende Schiffe fahren mit Schweröl,

    Haben aber oft noch Dieselgenerator(en) mit Schnelläufermotor drin, die mit leichten Heizöl betireben werden. Abgesehen davon daß
    Schwerölverfeuerung auch in langsamlaufenden Großdieseln in den meisten Häfen mittlerweile verboten ist.


    Guß aus Hamburg, Immo

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Ich habe die Ecken zusammengenäht und das Verschieben hat sich stark reduziert. Beim Leuchten ist mir aufgefallen das die Flamme ungewöhnlich dicht am Docht ist. Von anderen Lampen mit solchen Brennern kenne ich es so das die Flamme 7-8mm über dem Docht ist. Bei dieser ist sie 1-2mm über dem Docht. Wenn ich die Flamme auspuste glüht der Dochtrand. Kann es sein das der Docht nicht richtig zieht und deswegen die Flamme so niedrig steht ?

  • Ja,

    und einige sonstige Fehlerquellen könnten z.B. sein:

    --Dochtförderhöhe zu hoch (großer tiefer Tank mit wenig Brennstoff) oder

    --Brennstoff nicht Vsikos genug und/oder

    --Docht fördert schlecht (wie immer: kann zu dicht gewebt sein, ist mit Schmälzmittel zugesetzt, ist mit früheren Resten von falschen Brennstoffen zugesetzt usw., schlechte Dochtqualität insgesamt, zu dick für den Brenner, blabla usw.)

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • ich habe den Reservedocht von der Hytte gewaschen eingesetzt. Kein Verschieben mehr, Lampe leuchtet einwandfrei. Der Hüttendocht ist aber auch doppelt so dick und sehr weich. Der DHR Docht ist ein Brett dagegen. So richtig empfehlen kann ich die Firma nicht. Der DHR Brenner stammt von der Firma Gaudard und hat eine gewaltiges Zahnradspiel. Kennt ihr die Firma ? Ist da alles so bei denen ?

  • Hallo,

    bei Kosmos-Brennern gibt es unterschiedlich breite Dochtrohre,

    bestehend aus innerer Dochthülse und äusserer Dochthülse.

    Der Abstand zwischen beiden Hülsen bestimmt, wie dick der Docht maximal sein darf, damit er nicht zu stramm läuft.

    Ich habe aber auch schon einen Brenner mit breitem Dochtrohr gehabt,

    wo zwar ein dicker Docht gut hinein passen würde aber die Zahnräder

    waren zu dicht an der äusseren Dochthülse, also passte nur ein dünner.

    Ich habe dann oben aus dem Docht ein paar "Schussfäden" entfernt (die horizontalen Fäden),

    dadurch wurde er oben flauschiger und dann war alles bestens.


    Die Den Haan-Dochte, die ich mal hatte waren auch eher steif.

    Ich habe davon mal einen gewaschen, der war dann viel zu dick.

    Evtl. hätte er ungewaschen gut gepasst aber ich bin dann sowieso auf preiswertere Dochte umgestiegen.

    Kleinvieh macht auch Mist, gerade wenn man viele Brenner besitzt.


    Dein Brenner ist von Gaudard, wie Du sagst, also kann er nicht von Den Haan sein.

    Wahrscheinlich sind nur die bei Dir liegenden Dochte von Den Haan ;-)


    Ich habe vor kurzem einen alten Gaudard-Brenner restauriert, da war alles in Ordnung.

    Mein erster Gaudard-Brenner - ein Nachbau aus aktueller Produktion - hatte auch zu viel Dochtspiel.

    Kann eine Fertigungstoleranz gewesen sein, es müssen also nicht alle neuen Brenner nichts taugen.

    Das alte Original von vor kurzem hat weniger Spiel.


    Gebrauchte Brenner kaufen ist immer ein kleines Glücksspiel,

    man kann was richtig gut intaktes bekommen aber auch mal was ausgenudeltes.

    Sieht man auch auf vielen guten Fotos leider nicht immer...



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

    2 Mal editiert, zuletzt von Magnus ()

  • Kennt ihr die Firma ?

    Ja.


    Ist da alles so bei denen ?

    Nein.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |