Skaterlampe Skaterlaterne No. 4711 von Otto Müller Berlin

  • Moin zusammen,


    hier möchte ich euch meine kleine Skaterlater No. 4711 von Otto Müller Berlin zeigen.

    So sah sie aus, als ich sie bekommen habe:

    Istzustand jetzt:


    Leider ist sie nicht vollständig und er Brenner fehlt. Den Tank muss ich auch noch mit Tankversiegler behandeln.


    Suche akutell einen passenden Brenner um diese kleine Lampe in Betrieb nehmen zu können.

    Gruß

    Julian

  • Ich möchte das Thema gerne noch einmal aufnehmen.


    Denn seit 2 Tagen bin auch ich stolzer Besitzer einer Skaters Lantern von Otto Müller. Auch sie hat die No. 4711. Zudem hat sie das dunkelblaue Glas. Julian hat ja in Beitrag 2 auf diese Lampe verlinkt.


    Leider gibt es zur Lampe die von Otto Müller gebaut wurde, so gut wie keine Infos. Und auch nicht zum blauen Glas.


    Wer kann dazu was sagen?


  • Sehr schöne Lampe, Glückwunsch!

    Mit der 4711 gehört die eigentlich nach Köln...


    :/;)


    Von der Form hat die Lampe eine große Ähnlichkeit mit einer Frowo 250 Liliput, oder?


    Gab es noch andere Hersteller die diese Lampe hergestellt haben?


    Ich hab da mal was mit dem Patent N° 140233 gesehen.

  • Zu den „Blauen Funken“ wegen der Glasfarbe aber auch.


    Markus hat mal recherchiert, aber hier in Deutschland nichts gefunden. Die Skaters Lantern stammen ursprünglich aus Amerika. Dort wurden sie von Schlittschuhläufer/innen auf zugefrorenen Seen genutzt bei Dunkelheit besseres Licht zu haben.


    Hier der Auszug aus dem Katalog. Ist so um 1920.



    Markus meint, dass die in Amerika sehr populär waren. Daher versuchte man sie auch in Deutschland zu vermarkten. U.a. wohl von Otto Müller. Muss allerdings ein Flop gewesen sein. Nur sind die Infos darüber sehr dürftig, ja eigentlich gar nicht vorhanden. Noch rätselhafter ist das blaue Glas. Man könnte ja da fast auf die Idee kommen, dass die im 2WK gebaut wurde, wegen der Glasfarbe.


    Was machen Deine Silikonabdrücke?

  • Hallo Sigi,


    solche Laternen gab es in Deutschland doch recht lange im Angebot! Mir liegen da Aufzeichnungen aus den Jahren 1907 bis 1939 vor.

    Hier bei uns wurden sie als 'Liliput' oder 'Blitz' Laternen verkauft. Der Einsatzzweck reichte von Camping-, Garten-, Haus-, Trockenboden- oder

    auch als kleine Sturmlaterne.


    Neben Otto Müler, wurden sie auch von Carl Meyer (Camerco), Eduard Sommerfeld (Demant Laterne), Osnabrücker Metallwerke (Osmeka),

    den Gebrüder Bing,Nürnberg oder Ludwig Hutzler, Beierfeld gefertigt oder nur vertrieben.


    Neben der 4711 Laterne gab es auch eine 4712 Laterne von Otto Müller. Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher ob die Otto Müller AG diese Laternen

    tatsächlich selbst gefertigt hat oder ob sie bei Ed. Sommerfeld zugekauft wurden. In einem meiner original Kataloge kommt die Demant Laterne

    drin vor und darunter steht '4711'. Direkt daneben ist eine weitere Demant Laterne abgebildet die ein Glas mit dem Virgo Warenzeichen hat und das

    gehörte bekanntlich Ed. Sommerfeld. Die 4711 Laterne hat einen 3''' linigen Docht, die Demant mit Virgo Glas einen 7''' linigen.


    Mir liegen auch Fotos einer Laterne vor, die auf dem Tank mit 'No. 4711 Made in Germany' geprägt ist und ein Camerco Glas hat.

    Ebenso liegen mir Fotos aus Frankreich vor, bei der die Laterne mit 'No. 4711 Made in Germany' auf dem Tank geprägt ist, ein 'Windmühlen' Glas hat,

    also das Warenzeichen von Otto Müller und auf dem Blaker wiederum mit 'Camerco DRGM Made in Germany' geprägt ist.


    Grüße

    Jörg

  • Und dann wollen wir ja mal nicht vergessen das FROWO diese Laternen mit 3''' Brenner ebenfalls fertigte, und zwar nicht nur bis zum WWII, sondern bis in die 1960er Jahre hinein, und auch darüber hinaus gab im Ausland Produktionen.

    Wie sich bei Jörg schon herauslesen lässt gehe auch ich davon aus das diese einfachen aber durchaus eleganten kleinen Lämpchen sehr häufig als Gartenlaternen eingesetzt wurden, also zur Ilumination von Partys usw. Die farbigen Gläser bei diesen Laternen passen da durchaus ins Bild.
    Ob sie in Deutschland ein Flop waren würde ich so nicht sagen, der Einsatz als Scaterlaterne war halt nicht so zuverlässig möglich, die Leute hatten mit Weltkriegen und Wirtschaftskrisen oft andere Probleme, gleichsam waren zugefrorene Flüsse in den Großstatten nicht ganz so zuverlässig wie in einigen friedlichen Gebieten Nordamerikas, also alles relativ..

  • Hallo Rolf,


    die Nummer auf Deiner Laterne ist kein Patent sondern ein DRGM aus dem Jahre 1900. Leider ist es nicht in der Klasse 4 verankert.

    Es ist übrigens die gleiche Nummer die Stefan im Beitrag 5 angeben hatte.


    Grüße

    Jörg

  • Danke Jörg.

    Ja, ich erinnere das du mir 2019 dazu einige Bilder geschickt hattest, und das eine Suche nach der Nummer erfolglos blieb.


    Ein Leuchtbild darf natürlich nicht fehlen.



    Gruß Rolf


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  • Laterne ist kein Patent sondern ein DRGM aus dem Jahre 1900

    so, ich muss den Herrschaften mal leider etwas den Wind aus den Segeln nehmen.8) Diese Nummer ist WEDER ein Patent NOCH ein Gebrauchsmuster mit direktem Laternenbezug. 140233? Hm.


    Das Patent DRGM 140233 von 1903 beschreibt eine Messvorrichtung in Klasse 42b, und ..

    das Gebrauchsmuster DRGM 140233 aus dem Jahre 1900 eine explosionssichere Kanne in Klasse 34l für einen August Bückel in Arnsberg.


    In dieser Klasse tummeln sich so Dinge wie Christbaumlichthalter und Kochgefäße, also jetzt nicht wirklich Lampen...


    Es ist in Erwägung zu ziehen das es, da weder DRP noch DRGM erwähnt wird, es einfach die Artikelnummer ist, das war damals eine übliche Sache, so kamen auch alle Fledermäuse zu ihrer Nummer....

    Ebenfalls in Erwägung zu ziehen ist das die Nummer nur werbenden Charakter hatte. So war die Verwendung von DRGMs und Patentnummern, obwohl diese gar nicht am Produkt angewendet wurden , nicht unüblich. Auch täuschende Werbung ist keine neue Erfindung. Die Nummer suggeriert ein Patent oder DRGM Schutz, aber es ist nur eine Nummer...
    Last but not least - sofern es eine gültige Schutznummer ist muss sie ja nicht aus Deutschland stammen, der Recherchekreis müßte also auf weitere Länder ausgedehnt werden......

    So, bitte schön.... das sind die Freuden der Datierung und Bestimmung, man kann da viel Spaß haben während man den morschen Holzstegen folgt........ :-)

  • Das für die eine Zahl darüber Patent in der Mehrzahl geprägt wurde, also "Patente", könnte auch auf z.B. eine Herstellung im spanischen Sprachraum hinweisen.

    La lámpara tiene la patente 140233 (die Lampe hat das Patent 140233)

    Gruß Rolf


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  • Hallo Rolf,


    Du hast mich da auf eine Idee gebracht und ich habe mal im Espacenet gesucht:

    Leider gibt es keine weiteren Daten dazu!

    In Argentinien gibt es die Firma BRAM Metal die mal alle möglichen Lampen die es in Deutschland gegeben hat nachbaute. Deine Lampe

    könnte eventuell von denen stammen.


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ja, die Möglichkeit besteht sicher, ich werde aber nicht neu anfangen zu suchen.

    Die Suche in der spanischen Übersetzung für Skater Laterne brachte eine Menge solcher Laternen, aber nicht ein weiteres Exemplar der Vorliegenden.

    Gruß Rolf


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