Eisenbahner Laterne

  • Die erste Laterne im neuen Jahr...

    Eine Petroleumlaterne, vergleichbar mit den Einheitslaternen, auch von der Größe her.

    Hier aber nicht wahlweise für Karbid - oder Petroleumeinsatz, sondern konstruktiv nur für den Einsatz der Petroleumlampe ausgelegt.

    Der Tank ist mit einem 3''' Ölbrenner ausgerüstet von Thiel & Bardenheuer (oder sonstigen Herstellern die das Logo genutzt haben).

    Die drei Scheiben sind facettiert, und durch nicht vorhandene Farbgläser nicht vorgesehen als Signallaterne.

    Geöffnet wird sie mittels Türe auf der Rückseite, die auch den herausnehmbaren Reflektor aufnimmt.


    Interessant die gesamte Bauweise, mit Eisenblechkorpus, den aufgelöteten Messingrahmen für die Scheiben, und der durch den Messinghut gesteckten und vernieteten Halterung für das Griffteil.

    Wegen der letzteren Besonderheit konnte ich auch bis dato die Laterne nicht zuordnen.


    Insgesamt ein schöner Erhaltungszustand ohne Rost.






    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ja, Laternen mit facettierten Gläsern liebe ich.

    Die Rechte war mal meine Erste und der Auslöser für´s Lampensammeln.



    Handlaternen

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf.


    Einen sehr schönen Neuzugang hast du da. :]

    Und wie immer super Fotos :thumbup:

    Ich glaube, der kleine Bruder deiner Laterne ist hier bei mir.

    Bei ihm hätte jedoch eher auf eine Verwendung im Bergbau oder im Haushalt getippt.

    Kurze Beschreibung:

    Höhe(ohne Bügel): ca. 13,5 cm / Breite: ca. 8,2 cm / Tiefe: ca. 6 cm / Gewicht: ca. 330 g (voll).

    Glasstärke vorne 7 mm, seitlich 7 mm.   Reflektor ebenfalls nur gesteckt und herausnehmbar.




     


    Auch ich kenne davon weder einen Hersteller noch das genaue Alter. Von der Verarbeitung her könnte es aber der gleiche Hersteller sein.


    Grüße aus Franken

    Wilhelm

  • Hallo Wilhelm,


    Ja, ohne eindeutige Beschriftung kommen sicher mehrere Einsatzmöglichkeiten in Frage, wobei ich bei der Bauart meiner obigen Laterne eher doch vom Gebrauch bei der Eisenbahn ausgehe.

    Von den kleineren Laternen wie dein Modell habe ich auch einige.


    Hier habe ich die für mich schönsten Exemplare mal neben den Neuerwerb gestellt:



    Gruß Rolf


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  • Servus zusammen,


    bei der Laterne von Rolf handelt es sich um eine Brustlaterne für Rüböl.

    Die gab es von verschiedenen Herstellern in ebenso verschiedenen Ausführungen. Natürlich auch weniger feudal ohne den Facettenschliff.

    So gab es diese für "einfaches" Personal nur in Klarglas, also für Bahnsteigpersonal, Helfer etc.

    Dann zusätzlich mit seitlichem Rotglas für Schaffner; mit seitlich grün und rot für Zugführer.


    Diese Laterne stammt noch aus der Länderbahnzeit, Sie hat einen preußischen Ursprung. Ich finde Sie z.B. in Katalogen um 1915. Ich schätze, dass diese Laterne um 1900 entwickelt wurde. Diese wurden dann nach und nach durch die Karbidlampen verdrängt. Diese gab es natürlich auch schon früher, aber so richtig zum Einsatz kamen diese vereinheitlichten Modelle erst um 1930.


    Bei der Laterne von Wilhelm bin ich unsicher. Diese Laternen mit den klappbaren Handgriffen kenne ich eher aus dem militärischen Bereich. Die Eisenbahnerlampen zeichnen sich eigentlich durch den oberhalb angebrachten Handgriff aus, so wie man es auch gut an der Einheitskarbidlaterne von Rolf auf dem ersten Foto sehen kann.


    Egal wie, es sind schöne Stücke. Danke fürs vorstellen!

  • Hallo Eller,


    Herzlichen Dank.

    Deine Einordnung der Laterne bestätigt meine Vermutung.

    Die Ausformung vom Hut, wie auch die Maße deuten schon auf die späteren Karbidlaternen hin.

    Obwohl natürlich schon vom Brenner her auf Rüböl ausgelegt, nutze ich selber doch immer dann Petroleum wenn es die Bauart der Lampen zuläßt und sich durch die größere Hitzeentwicklung keine Weichlotverbindungen lösen können.


    Ob du noch kurz die Hersteller erwähnen und ein Katalogbild spendieren könntest, wenn es deine Zeit zuläßt?

    Gruß Rolf


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  • Hallo Rolf,


    wie gewünscht anbei ein Katalogfoto aus einem Katalog von FFA Schulze Berlin. Daneben gab es die Laternen auch von allen anderen namhaften Herstellern, wie Sartorius oder Knodt.


    Ich wüßte nicht, was gegen den Betrieb mit Petroleum spricht, mir ist das auch lieber. Aber es ist streng genommen eben eine Laterne für Rüböl. Ich wollte aldso mit der Bezeichnung nicht zur Verwendung von Rüböl verdonnern, sondern nur historisch korrekt sein, was den Brennstoff anbelangt.


    Viele Freude mit der Laterne, lass leuchten!

  • Hallo Eller,


    Ich danke dir!

    Ich hatte gehofft den Hersteller meiner Laterne mit dieser markanten Griffbügelbefestigung ausfindig machen zu können, zu der ich bis dato kein identisches Katalogbild finden konnte.

    Ja, der Gebrauch von Rüböl oder Petroleum hängt davon ab wie groß die <Laterne ist, und ob z.B. die Gläser innen mittels weichgelöteten Blechstreifen befestigt sind. Da bin ich dann auch schonmal mit Mischungen aus Rüböl und Petroleum unterwegs.


    Ja, leuchtet schön, das Laternchen.:)

    Gruß Rolf


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  • Die Abbildung ist nicht deine Laterne, sie stammt nur aus der gleichen Modellreihe. Es gibt einen Unterschied zwischen Schaffner und "zivilen" Handlaternen. Guck mal genau hin :-))

  • Wenn ich das Richtig sehe/verstehe, ist Rüböl = Rapsöl, oder ?

    D.H. ich könnte / sollte meine Handlaterne (die ich diese Woche wohl bekomme...) damit betreiben ?

    Waren alle diese Handlaternen für Rüböl / Rapsöl ausgelegt ?

    Gruß: Peter

  • Deshalb schrieb ich:

    "Ich hatte gehofft den Hersteller meiner Laterne mit dieser markanten Griffbügelbefestigung ausfindig machen zu können, zu der ich bis dato kein identisches Katalogbild finden konnte."


    Wie Eller habe ich aber keinen Zweifel das es sich um eine Laterne aus dem Eisenbahnbereich handelt, auch wenn es sich wegen der nicht vorgesehenen Signalscheiben nicht um eine Schaffner/Zugführer Laterne handelt.

    Es gab Bereiche wie Service, Streckenbau usw. wo man keine grüne oder rote Signale zu geben hatte.

    Gruß Rolf


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  • Dieser Spannring am Griffbügel ist wohl bei mehreren Herstellern über die Jahre zu finden gewesen. Als Beispiel sei mal Breitenstein genannt wo eine Werbung damit existiert.


    Ich hatte allerdings nicht auf die Signalscheiben sondern die Konstruktion an sich angespielt. Wenn du einen größeren Katalog zur Hand hast vergleiche mal die Handlaternen und die Schaffnerlaternen, auch wenn sie auf den ersten Blick in der Größe gleich sind.

  • Dieser Spannring am Griffbügel ist wohl bei mehreren Herstellern über die Jahre zu finden gewesen. Als Beispiel sei mal Breitenstein genannt wo eine Werbung damit existiert.

    ...

    Dieser Spannring fehlt ja bei meiner Laterne, weswegen das Katalogbild nicht zutreffend ist.

    Die Halterung geht auf beiden Seiten durch die Hüte und ist unterhalb des oberen Gehäuses vernietet.

    Der "Messingdraht" ist auch wesentlich stärker als bei z.B. der Einheitslaterne oder anderen Laternen, und läßt sich ohne Werzeug nicht aufbiegen, wie bei anderen Laternen, um z.B. den Holzgriff herausnehmen zu können.


    Deshalb hatte ich auf ein Katalogbild gehofft wo diese Besonderheit zu sehen ist.


    PetroleumPeter #


    Meißt sind in den kleineren Laternen Ölbrenner zu finden, die für Rüböl ausgelegt sind, wo man Rapsöl oder auch Sonnenblumenöl nutzen sollte.

    Ich mache mir aber Mischungen mit einem Teil Öl und zwei Teilen Petroleum, oder nutze wie oben bescchrieben nur Petroleum.

    Gruß Rolf


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  • Vielleicht kann ja jemand diese Prägung identifizieren, die von einer gleichen Laterne stammt.

    Dann wüßte ich zumindest ob ich in der richtigen Richtung unterwegs bin...



    images.jpg

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf,


    ja, das kann ich.

    Vielleicht kann ja jemand diese Prägung identifizieren, die von einer gleichen Laterne stammt.

    Dann wüßte ich zumindest ob ich in der richtigen Richtung unterwegs bin...

    Es handelt sich dabei um die Abkürzung für Elsass-Lothringen, also das Einsatzgebiet der Laterne.


    Viele Grüße

    Eller

  • Hallo Eller,


    Danke, dann lagst du - lagen wir mit der Zuordnung Richtung Eisenbahnlaterne ja vollkommen richtig, auch wenn meine Laterne keine Markung und vergleichbare Prägung aufweist. :thumbup::prost:

    ;)Ich weiß ja wer sich hinter "Eller" verbirgt, und es ist gut einen kompetenten Fachmann für Eisenbahnlaternen/Lampen im Forum zu haben.:)

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Eigentlich wollte ich den Aufbau des Hutes dokumentieren, und dann gab es bei genauerer Betrachtung eine Überraschung.

    Im oberen Hut fand sich zur Front der Lampe hin die Prägung E.L., also für Elsass - Lothringen.

    Allerdings von Außen nicht zu sehen, wie beim oberen Bild.

    Es gibt wohl mehrere mögliche Gründe warum die Prägung "unsichtbar" gemacht wurde.

    Das kann man aber nur nach Einblick in die Geschichte klären.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Servus zusammen,


    im Gegensatz zu Rolf seiner Facettenlaterne, die wahrscheinlich auch von der Fa. Knodt produziert worden ist, hat die meinige Ausführung beidseitig die Möglichkeit, eine rote Vorsteckscheibe zu Signalisierungszwecke einzustecken.


    Eine sehr seltene Variante mit einer schmalen, rückseitigen Scheibentasche.


    Die gerahmte, rote Vorsteckscheibe wird seitlich in den Führungsschlitzen und hinten in der Scheibentasche durch Ms-Klemmvorrichtungen fixiert.


    Der rückseitige Blechschuh wird für die Aufnahme in das sog. Brustleder verwendet. Die Verriegelung der hinteren Tür wird, im verschlossenen Zustand, durch das Einklappen in einer Aussparung des Führungsbleches der Vorsteckscheibe erreicht.


    Diese Bauart, mit durchgestecktem Tragebügelhalter, finde ich in keinem meiner Kataloge, dürfte daher evtl. alleinig von der Fa. Knodt verwendet worden sein.


    Gemarkt ist die Schaffnerhandlaterne, rückseitig auf der Abdeckung der Zuluftöffnung, mit Fa. „G. Knodt aus Frankfurt A/M“ und der vorderseitigen Einprägung „E.L.“ für Elsass-Lothringen.


    Das Reichsland Elsass-Lothringen war ein aus Teilen der alten Landschaften Elsass und Lothringen gebildetes Verwaltungsgebiet des Deutschen Reiches von 1871 bis 1918.

    Anders als die Bundesstaaten unterstand das Reichsland unmittelbar dem Deutschen Kaiser.



    Grüße von Alex