Mewa Starklichtlampe Restaurieren (einige Fragen)

  • Hallo allerseits,


    ich habe seit etwa einem Jahr eine demontierte Mewa Lampe im Keller stehen die ich jetzt endlich fertig machen möchte.

    Leider beschränken sich meine Kenntnisse in Sachen Restauration von Tanks und Vergasern und Steigrohen nur auf ein Minimum.


    Am besten ich schreibe einfach wo bei mir die Probleme liegen:

    Der Tank ist äußerlich in einem Rostfreien Zustand (und setzt auch bisher keinen neuen an), im Inneren ist jedoch Rost und den würde ich gerne weg haben wollen. Was wäre hier sinnvoll wenn man nicht ein Sammelsurium an Maschinen hat?


    Der Vergaser (?) ist zu, die Messinggaze sitzt so fest das ich die damals schon nicht raus bekam, Tagelanges einweichen in Benzin hat leider auch nichts gebracht. Wie kann ich das Problem am besten lösen?


    Der Lack vom Tank (weil er großflächig abblätterte) ist runter. Ich würde diesen gerne neu Lackieren, welcher Lack wäre von euer Seite aus empfehlenswert? (Momentan überlege ich Hammerschlag Grün zu nehmen (passt zum Deckel und hat sich bisher als Spritfest erwiesen, nur weiß ich nicht ob Hammerschlag optisch passt?)


    Die Restlichen Teile sind soweit Ok (auch das Pumpenbodenventil ist draußen).


    Als Werkzeug hätte ich da: Akkubohrschrauber und eine Bessere Schraubenzieher/Maulschlüssel, Zangen Ausstattung etc.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alex535 () aus folgendem Grund: Die „Verbesserungen“ der Autokorrektur verbessert.

  • Hallo Alex,

    Der Tank ist äußerlich in einem Rostfreien Zustand (und setzt auch bisher keinen neuen an), im Inneren ist jedoch Rost und den würde ich gerne weg haben wollen. Was wäre hier sinnvoll wenn man nicht ein Sammelsurium an Maschinen hat?

    In solchen Fällen fülle ich den Tank mit Zitronensäure und gebe eine Hand voll alte Schrauben / Muttern hinzu. Ich verschließe dann alle Öffnungen möglichst dicht und schüttle den Tank gut durch. Das wiederhole ich, ggf mit Austausch der Säure, so oft, bis kein Rost mehr anhaftet. Danach den Tank gründlichst und mehrfach mit Wasser spülen, dass keine Säure mehr verbleibt, sonst rostet es gleich wieder. Dann mit Spiritus ausspülen, dass möglichst wenig Wasser verbleibt, schließlich auf der Heizung trocknen, gegebenenfalls einen Fön zur Hilfe nehmen, dass der Luftaustausch erleichtert wird. Ist der Tank trocken, möglichst schnell mit Benzin befüllen, dass er nicht wieder Flugrost ansetzt.


    Der Vergaser (?) ist zu, die Messinggaze sitzt so fest das ich die damals schon nicht raus bekam, Tagelanges einweichen in Benzin hat keiner auch nichts gebracht. Was kann ich das Problem am besten lösen?

    Vielleicht hilft es, den Vergaser zu erhitzen. In einen Schraubstock einspannen und mit einer Lötlampe warm machen. Aber nicht ausglühen und auf gegebenenfalls vorhandene Lötnähte achten! Man könnte es auch erstmal im Backofen bei voller Hitze versuchen. Ansonsten nochmal gut mit WD40 einweichen..

    Der Lack vom Tank (weil er großflächig abblätterte) ist runter. Ich würde diesen gerne neu Lackieren, welcher Lack wäre von euer Seite aus empfehlenswert? (Momentan überlege ich Hammerschlag Grün zu nehmen (passt zum Deckel und hat sich bisher als Spritfest erwiesen, nur weiß ich nicht ob Hammerschlag optisch passt?)

    Lack ist Geschmackssache. Original war es kein Hammerschlag. Vielleicht kennt jemand einen passenden RAL Farbton? Ich glaube nicht, dass der Tank einer MEWA so warm wird, dass es zwingend hitzefester Lack sein muss. Benzinfest sollte er hingegen schon sein.

    Viele Grüße, Louis

  • die Messinggaze sitzt so fest

    wenn alles nüscht nützt, versuche es mal mit einer langen, entsprechend des Innenlumens vom Vergaserrohr passende Schraube mit Holzgewinde (Spax-Schraube) o.ä., auch ein Spiralbohrer könnte funktionoeren

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich habe für meine Tanks moosgrün genommen, seidenglänzend

    Die Tanks habe ich mit Aceton und Muttern von innen gereinigt

    Zuerst würde ich den Vergaser überarbeiten, je nach Bauart kann es knifflig werden, Ersatzteile sind schwer zu finden

    Frohes Schaffen Christian

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten:

    Das Thema Tank wird so hoffentlich dann soweit erledigt sein (alles was dran ist ist ja ab)

    Beim Vergsaser werde ich eure Tipps mal ausprobieren und das beste hoffen.

    (Ausspülen, Spiritus und dann Petroleum als Rostverhinderer)


    Das Thema Lack habe ich anders gemeint, die Farbe habe ich schon bestimmt, mir geht es eher um die Art (Kustharz, Acryl, Nitro etc.) was hat sich bei euch als Brauchbar erwiesen?

    Hammerschlag war eigentlich nur eine Überlegung weil sich das Zeug einfacher verarbeiten lässt.


    Was nehme ich eigentlich für das Gestell (ich habe einige Stahlelemente an der Lampe verbaut) es wird wohl mal Silber gewesen sein, so soll’s dann auch wieder werden. Sollte man da Zink oder Aluspray nehmen?

  • Die Lösung mit langer Holzschraube zum entfernen der Gaze war bei mir mal sehr erfolgreich. In einem noch schlimmeren Fall half nur noch das einspannen auf der Drehbank und ein Bohrer. Das war dann natürlich innerhalb von 10 Sekunden erledigt, benötigte aber Fremdleistung....


    Beim Tank dran denken das da unten noch ein Ventil sitzt im Pumpenschacht. Was aber meist auch nicht mehr raus will, selbst mit offiziellem Werkzeug.


    Das Gestell war nicht lackiert, nur mehr oder weniger gut Oberflächenvergütet. in diesem Bereich würde ich auch von einer Lackierung absehen. Bestenfalls Hochtemperatur silber.

  • Ich nehme für rostige Tanks erstmal im trockenen Zustand ne Stahlkette und mache das gleiche wie oben mit den Muttern beschrieben.

    Dann heiße Zitronensäure rein, Tank aufm Kocher heiss machen.

    Dann ebenfalls mit Sprititus ausschwenken, wieder auf einem Kocher trocknen, nochmal die Kette

    und dann mit 2K Harz versiegeln.

    Dabei alle Gewinde gut abdichten!

  • Das Gestell war nicht lackiert, nur mehr oder weniger gut Oberflächenvergütet. in diesem Bereich würde ich auch von einer Lackierung absehen. Bestenfalls Hochtemperatur silber.

    Stimme dem Sirko zu.

    Nach Möglichkeit metallisch so blank als nur möglich und dann mit farblosem Lack, alternativ "Owatrol" konservieren.

    Habe an zwei meiner "MeWa" die Tragegesteller mit Alu-Silberspray eingesprüht. Das rostet zwar nicht mehr,

    "schön" bzw. authentisch sieht aber anders aus.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Sooo, ich habe fast alle dinge beisammen und kann morgen endlich anfangen.


    Ich habe jetzt schon mit dem Gestell angefangen und dieses entrostet (bzw. bin noch dabei).
    Der Rost hält sich sehr in Grenzen, aber stellenweise ist er dann doch recht tief.

    Zur anschließenden Konservierung (insbesondere des Vorwärmers) habe ich an Zinkspray (von Presto bis 600°C) und anschließend Hitzebeständigen Klarlack (Glanz) gedacht.

    Ich werde allerdings noch testen wie das aussieht, aber wenns passt, mach ich das.


    Bei der Tankentrostung werde ich wie vorgeschlagen vorgehen.

    Wenn sauber ist, kommt als Konservierung etwas Petroleum rein.


    Als Rostschutz habe ich an Rostschutzemulsion (mit Grundierung) gedacht.

    Am ende dann ganz normal Lackieren.


    Was meint ihr?

  • Ich benutze für das Tragegestell der Mewa Edelstahlspray mit 300° Temperaturbeständigkeit.Der Farbton kommt der originalen Vernickelung meiner Meinung nach am nächsten.

    Arnulf



    Eckehaaaaard ich glaub die Vogtländer kommen

  • Zur anschließenden Konservierung (insbesondere des Vorwärmers) habe ich an Zinkspray (von Presto bis 600°C) und anschließend Hitzebeständigen Klarlack (Glanz) gedacht.

    Wenn du den Empfehlungen nicht folgen willst dann musst du das tun :-) .

    Du willst also mit einem Hochtemperaturlack vorlackieren, und mit einem besseren Heizkörperlack auf Acrylbasis decklackieren. Den Vorwärmer. Okay. Klingt unterhaltsam.

  • Ich weiß jetzt schon wie es aussieht wenn du das erste mal die Lampe startet. Dein Vorwärmer wird stinken und qualmen und deine Lackierung sieht nicht mehr so aus wie du dir es gedacht hast.


    Habe keine meiner Vorwärmer behandelt außer entrosten und bürsten. Die sehen alle noch super aus.

  • Du willst also mit einem Hochtemperaturlack vorlackieren, und mit einem besseren Heizkörperlack auf Acrylbasis decklackieren. Den Vorwärmer. Okay. Klingt unterhaltsam.

    Chips und Bier stehen allzeit bereit.



    Ich weiß jetzt schon wie es aussieht wenn du das erste mal die Lampe startet. Dein Vorwärmer wird stinken und qualmen und deine Lackierung sieht nicht mehr so aus wie du dir es gedacht hast.


    Habe keine meiner Vorwärmer behandelt außer entrosten und bürsten. Die sehen alle noch super aus.

    Dito.




    Edelstahlspray mit 300° Temperaturbeständigkeit

    Habe dafür an einer einzigen MeWa von mir dieses Alu-Spray verwendet. Das soll bis zu 600°C aushalten.

    Aber wie schon erwähnt, es sieht aus, wie gewollt und nicht gekonnt. Werde ich nie mehr wiederholen.


    Mit dem Dremel den Rost und alte Farbe entfernen, das Metall so gut es geht, "glänzend" blank "wienern",

    falls man mit dem Teil nach draußen will, evtl. hauchdünn mit harzfreiem Öl, Leinöl oder "Owatrol"

    behandeln und fertig ist die Laube.


    Andrerseits bleibt es dem Geschmack des Besitzers überlassen, wie er seine Lampe farblich gestalten möchte.

    Er muß sich dann davor setzen - und kann sich ärgern oder drauf stolz sein, wie sein Werk gelungen ist.

    Aber silberne Farbe oder gar Hammerschlag-Lack hat nüscht mit Erhaltung historischer Zeitzeugen zu tun,

    das muß dann schon klar sein.


    Wobei das ja bei den "Starklichtlampen mit Normengewinde" so eine Sache ist, was die Farbgebung betrifft,

    denn von Laub-, Moos- bis Froschgrün war ja dunnemals jede Grünschattierung dabei,

    die oberen Lampendeckel gab es ja auch in Blech oder Messing, mal lackiert, mal emailliert

    und sogar Messing wurde nicht nur bei den Vergasern an diesen Lampen verbaut.

    Meines Wissens waren aber die Tragegestelle samt Vorwärmer nie mit irgendwas lackiert.


    Es bleibt also spannend, was der Alex uns berichten bzw. präsentieren wird.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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