Schnauzenlampe

  • Zu den Öllampen hat sich ein neues Exemplar gesellt.

    Eine sogenannte "Schnauzenlampe", deren Art auch als Katzenkopf, Fränksche, Rabbiner oder Märkische Lampe bezeichnet wird.

    Meine Lampe stammt aus einer Familie die hier im Bergischen Land zu Hause ist.

    Ihrer Information nach soll sich die Zinnlampe seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Familie befunden haben.


    Ich habe sie mal neben die Öluhr gestellt, weil sie aus der gleichen Zeit stammt, um 1820/30, mit einer Höhe von 27 Zentimeter.

    Die Schrift auf der "Engelspunze" (die eigentlich keinen Engel darstellt, sondern die Justitia mit Waage und Schwert) im Boden des Fußes ist leider durch die Zinnpest, die den gesamten unteren Fuß befallen hat, vorerst nicht entzifferbar, und kann keinen Aufschluß über den Zinnmeister geben. Auslöser dafür sind meißt Feuchtigkeit, aber auch Ölreste die über einen langen Zeitraum nicht beseitigt wurden. Damit die Schrift vielleicht wieder lesbar wird, ist ein Kochen der Lampe in Natriumhydroxit erforderlich der Auswüchse anlöst, die man dann mit einer langsam rotierenden Messingdrahtbürste unter einer Mischung von Spülmittel und Natriumcarbonat beseitigen kann. Man muß dabei aufpassen die eigentliche Zinnoberfläche nicht zu zerstören.

    Ob ich diese Prozedur, die eine ziemlich sauige Angelegenheit darstellt tatsächlich durchführe muß ich mir noch überlegen.


    Die Form der Schnauzenlampen ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt.

    Ab ca. 1800 wurde unterhalb der Flamme eine kleine Schale mitgegossen, die das Abtropfen des erhitzten Öls verhindert.


    Es fehlt die am Deckelknopf befestigte Kette mit dem Dochtstocherdraht, die ich mir noch besorgen muß.







    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Eine kleine Montage gönnt sich der Fotograf, grins.

    So habe ich die Lampe auf die Plattenkiste vom alten Daguerre gestellt.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Noch ein Bild welches eine Abnutzung zeigt die durch falschen Gebrauch der zwei Ölabflußlöcher in der Auffangschale unterhalb des Dochtes entstanden ist.

    Durch diese beiden Löcher kann das am Docht erhitzte und dann austretende Öl wieder in den Dochtkanal zurück fließen.

    Das rechte Loch hat man durch das Hindurchstecken der an der Kette hängenden Dochtnadel im Laufe der Zeit immer mehr vergrößert, um so den Docht nach dem Putzen weiter nach oben zu schieben.

    Eine Unsitte die ich schon bei anderen Öllampen beobachtet hatte.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...