Laterne - Frankreich um 1800

  • Zu den kleinen Reiselaternen hat sich ein neues Exemplar gesellt.

    Eine der schönsten verzierten Laternen die ich bisher gesehen habe.

    Für mich jetzt schon das Highlight des Jahres.


    Die Beschreibung machte zunächst etwas Kopfschmerzen, denn man schrieb von vermessingten Blech.

    Nach dem Studium von Auktionskatalogen in vergangener Zeit war ich sicher das es sich von der Ornamentik her um eine kleine französische Laterne handeln mußte die vor oder um 1800 entstanden sein mußte.

    Das galvanische Vermessingen von Eisenblech wurde aber erst um 1851 das erstemal durchgeführt.

    Das paßte zeitlich nicht zur Ausführung der Laterne.


    Als ich dann die Laterne vor mir hatte lüftete sich die Ursache der Annahme des Verkäufers.

    Solche feinen Prägungen verlangen nach dünnem Messingblech, wodurch die Laterne insgesamt zu instabil würde.

    Deshalb hat man innen eine Schwarzblechhülse mit Boden gesetzt, die für Tür und Fenster ausgeschnitten ist.

    Darüber hat man die fertig geprägte Messingblechhülse mit der Tür geschoben und vernietet. Oben kam dann noch der Messinghut drauf.

    Es fehlt der Messingfingerring aus einem Messingstreifen den man aber nachmachen kann.

    Bis auf die Glasscheibe, die wohl mal im 20. Jahrhundert ersetzt wurde, ist die Lampe im originalen Zustand - den ich sicher nicht verputzen werde.

    Auf den Boden wurde eine kleine Zackenkrone aufgenietet, auf die man die Kerze steckt.


    Nach sehr vorsichtiger Freilegung der erhabenen Prägungen von der Oxidation mit feinster Stahlwolle leuchtete dann das kleine Laternchen wieder (15 cm Höhe und 6 cm Durchmesser).







    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • In diese kleine Laterne paßt auch nur eine kurze Kerze, deren Brenndauer dadurch begrenzt ist.

    Für ein abendliches Leuchten habe ich einen passenden Tank mit einem Dochthalter versehen, der ein Leuchten von gut dreieinhalb Stunden garantiert.

    Für die Vitrine wird dann wieder die Kerze eingesetzt.;)



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Abnutzung bei über zweihundert Jahren am Messingblechscharnier.

    Das um die 0,5 mm Blech wurde an dieser Stelle hauchdünn und brach teilweise weg.

    Und Details der sehr schönen Prägung.





    Gruß Rolf


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  • In Erwartung der nächsten Lampe fotografiert man halt ein wenig.

    Es liegen zwar rund fünfzig Jahre zwischen der Laterne und der Handlung von James Fenimore Cooper´s Lederstrumpf - Geschichten, aber trotzdem habe ich den Pathfinder mal daneben gestellt weil es mir passend erschien.



    Gruß Rolf


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    Einmal editiert, zuletzt von Rolf G. (✝) ()

  • Und wer ist älter ? :S


    Ich genieße deine Bilder und feier dich für deine Detail-Verliebtheit !

    Danke dafür.

    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Andy, die Figur wurde mal von Franklin Mint 1974 herausgegeben.

    Der Pathfinder spiegelt im Äußeren und allen Details bis zur langen Steinschloßbüchse die Waldläufer zwischen 1796 und 1815 wieder.

    Sie entspricht der Beschreibung Cooper´s vom Lederstrumpf, weshalb ich mir die Figur aus den Staaten besorgt habe.

    Sie steht im Bücherschrank vor der Originalübersetzung der Lederstrumpf - Erzählungen in fünf Bänden aus den dreißiger Jahren.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Also Rolf, jetzt machst Du uns aber den Mund wässrig!


    Stell doch auch den ersten Band als Hintergrund dazu, das wird bestimmt ein geniales Ensemble! 🤩

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Ich stell mal ältere Fotos ein, weil ich auf der Hohlwange gerade was anderes für andere Fotos aufgebaut habe.


    Die Bände sind noch zu bekommen.

    Auf dem zweiten Bild kann man den Verlag lesen in dem diese Ausgabe 1936 erschienen ist.

    In jedem Band sind vorne zwei Stiche eingeklebt.

    Cooper´s Intention war die Indianer, ihre Lebens - und Denkweise den Lesern näher zu bringen, weil sich Mitte des 18. Jahrhunderts der Rassismus gegen die amerikanischen Ureinwohner schon abzeichnete, der dann im 19. Jahrhundert fast zu deren Ausrottung führte.





    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...