Technische Fragen zum Idealbrenner / Problem

  • Hallo zusammen,

    vor kurzem habe ich einen meiner beiden 20-linigen Idealbrenner fertig restauriert.

    Gestern habe ich dann mal meinen 90mm-Docht (von Stuga-Cabana/ Hytta) eingefädelt und ich habe folgendes Problem:

    Der Dochthebemechanismus greift nur beim letzten Zentimeter des Dochtes, also wenn der Hebemechanismus fast komplett eingeschraubt ist.

    Vermutlich genau dort, wo die konische Verengung des Dochtrohres anfängt und der Docht insgesamt enger geführt wird.

    Von dort an lässt er sich dann natürlich nur noch ca. einen Zentimeter hochdrehen, dann ist der Heber ja auch schon komplett eingedreht.

    Das Herabdrehen des Dochtes hingegen funktioniert gar nicht, da finden die Krallen gar keinen Halt.

    Die Zackenkrallen der drei nach aussen drückenden Federstreifen gehen mit ca. 80° nach aussen/oben.

    Meine Vermutung ist, dass der Docht insgesamt etwas zu dünn ist und die Krallen ihn nicht richtig packen können.

    Das würde auch für das nicht funktionierende Herabdrehen sprechen, dort rutschen die Krallen wahrscheinlich

    einfach über den Docht, da diese ja nach unten aufgrund des -100° Winkels noch etwas weniger halt finden.


    Der Docht füllt die Dochtführung eigentlich super und ohne übermässigen Druck aus,

    der kapillare Transport wäre also schonmal gewährleistet aber wenn man ihn nicht

    in der Höhe präzise einstellen kann ist das natürlich auch kein Gewinn...


    Hier sind meine Fragen:


    In einem älteren Beitrag wurde empfohlen die Haltekrallen in einen 90°-Winkel zu biegen.


    - Macht das Sinn oder kann ich den Docht dann bei herabgedrehter Hebemechanik nicht mehr entnehmen,

    da die Krallen dann nicht mehr vollständig unter dem Ring verschwinden?


    - Die beiden Klammern unten an der Hebemechanik sollen den Docht nur führen aber nicht einklemmen, richtig?


    - Oder kann es an meinem Docht liegen und wie kann ich jetzt vorgehen?


    Über Eure Hilfestellung würde ich mich sehr freuen :-)


    Ja, ich weiss, ich habe zwar einen Idealbrenner-Avatar,

    bin aber trotzdem erst seit zwei Monaten mit dabei und muss noch meine Erfahrungen sammeln ;-)



    MfG

    Magnus

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    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Moin Magnus!


    Ich habe in den letzten drei Tagen auch mit einigen breiten Flachdochten zu kämpfen gehabt. Insgesamt habe ich 6 Kosmosbrenner mit neuem Docht versehen - unterschiedliche Hersteller, unterschiedliche Probleme (4x 14'", je 1x 8'" und 10'"). Mein Resultat nach dem ganzen Geschiebe und Gefummel: diese Brenner arbeiten am besten mit einem neuen Docht mit geringerer Materialdicke. Selbst alte Originaldochte haben hier nach der Brennerreinigung ordentlich geklemmt. Das ist bald noch schlimmer als wenn der neue Docht beim Drehen des DSR durchrutscht. Da reicht es, den Docht frischem Petro auszusetzen. Die "Gleitbahn" für den Doch im Innern des Brenners wird gängiger, das Dochtmaterial weicht auf. Gegenüber einer "trockenen" Führung ohne Brennstoff ist das schon ein Unterschied.

    Manche alten Brenner sind im Innern aber auch so ausgenudelt, daß sie den Docht nicht mehr sauber fassen. Ich meine auch, in der gesamten Dochtführung kommt es auf weniger als einen Millimenter Genauigkeit an, ob ein Docht nun eine Engstelle in der Führung passieren kann oder nicht. Ich mußte in den Tagen leider auch ab und an den Brenner nachbiegen. Die alten Teile sind aus weichem Messingblech, und manche sehen gerade an der oberen Dochtführung ziemlich verbeult oder verzogen aus.


    Meine Döchte kaufe ich allermeistens bei "wilke-kerzen" in der Gr. Bucht ein. Vorteil: Briefversand innerhalb von meist zwei Tagen.

    Von 4,5 bis 90 mm reicht da das Angebot.


    Gruß,

    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Hallo,

    ich habe bis jetzt nur einen einzigen, älteren 14er-Kosmos-Brenner hier liegen, der mich mit Dochtklemmerei nervt.

    Und das obwohl die Dochthülsen beide sehr gut ausgerichtet, unbeschädigt und auch sauber sind.

    Wenn der Docht gestaucht wird, läuft das Petroleum schlechter nach und der Brenner müffelt dann im Betrieb.

    Da scheint es wohl entweder Differenzen im Maß des Dochtspaltes zu geben oder aber es gab früher verschieden

    stark verwebte Fasern, also je nach Hersteller irgendwelche anderen Normen, keine Ahnung...

    Die Kombination Kosmos-Brenner (6er, 8er, 10er) von Hugo Schneider mit Docht von Stuga-Cabana/Hytta

    hat bei mir jetzt schon 3 x super funktioniert, da läuft alles bestens, sowohl mechanisch als auch im Nachfluss!

    Deswegen suche ich aktuell noch einen 14er-Kosmos-Brenner von Hugo Schneider, dann ist meine Kosmos-Flotte komplett ;-)

    Ja, Schwergängigkeit ist natürlich komplizierter zu lösen.

    Wenn man dann nicht löten kann, ist das schlecht. Zum Glück kann ich löten, musste es nur bis jetzt noch nicht machen.

    Ich schätze mal ein Brenner hat sogar noch weniger als ein viertel Millimeter Genauigkeit.

    Stimmt, manche Dochtführung sieht wirklich übel aus, als hätte jemand Fussball mit dem Brenner gespielt,

    da schaue ich immer besonders drauf, bevor ich etwas kaufe.

    Eine einzelne kleine Deformierung kann man richten, mehrere machen dann keinen Spass mehr.

    Docht mit Petroleum vollsaugen lassen wird bei meinem Problem nicht helfen,

    denn der Docht wird dann ja weicher, bei mir läuft aber selbst der trockene, festere Docht nicht.

    Bei meinem Idealbrenner sieht eigentlich alles noch erstaunlich gut erhalten und intakt aus, muss mal schauen, wie ich das Problem hinbekomme...

    Danke für den Tip, aber ich habe erstmal genug Dochtmaterial, für jede Brennergrösse 1m, sollte erstmal reichen ;-)


    MfG

    Magnus

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  • Hallo Magnus


    Ein paar Antwort-Versuche zu Deinen Fragen:


    (1) Generell würde ich an Brennern möglichst wenig herumbiegen, ausser um offensichtlich verbogene Teile wieder in ihre richtige Form zu bringen (was auch bei erheblichen Deformierungen gehen kann, aber manchmal ungewöhnliches Werkzeug und Geduld braucht :) ). Intaktes unnötig zu biegen riskiert eher Schäden.


    Den von Dir genannten Beitrag bzgl. 90-Grad-Biegung habe ich nicht auf Anhieb gefunden (Link?), aber mein hier liegender Ideal (vermutlich noch von Brökelmann, Jäger & Busse, ca. 70er/80er Jahre) hat auch etwas schräg nach oben aussen stehende Krallen und befördert einen passenden Docht (s.u.) problemlos.


    (2) Potentiell bekämst Du den Docht immer heraus, da Du die Federn, deren oberen Enden die Krallen bilden, auch von Hand zusammendrücken kannst. Aber nötig ist das ist nicht.


    (3) Die beiden C-förmigen Klammern am unteren Ende der Mechanik dienen definitiv zum Klemmen des Dochts. Wenn Du den Docht dort (noch) nicht dahinter geklemmt hast, wird die Verstellung eher nicht zuverlässig funktionieren (egal ob der Docht selbst gut passend ist oder nicht).


    (4) Ich habe hier nur ein Ideal-Exemplar, aber dieser verträgt und benötigt die dicksten Dochte aller meiner 20'''-Brenner ähnlicher Bauart. Bei meinem messe ich einen Dochtspalt von 4.5mm(!).


    Mit den Dochten von Hytta und einem niederländischen Händler (vmtl. gleicher Hersteller) habe ich in vielen Kosmosbrennern auch gute Erfahrungen gemacht. Diese Dochte fallen aber eher dünn aus, der 90mm-Docht ist soweit ich weiss nur 2.5mm dick.


    Im Ideal gut einziehen lässt sich bei mir der Petromax-Docht (z.B. direkt hier im Shop des Forums-Betreibers oder bei diversen Händlern). Meinem Eindruck nach ähnlich gewebt, aber eher noch etwas gröber und dicker ist der von Den Haan (DHR; dem heutigen Hersteller des Idealbrenners) selbst vertriebene Docht (bei DHR-Händlern, gelegentlich auch in der Bucht). Dieser ist allerdings nicht eben billig und soweit ich weiss nur in 23cm-Stücken erhältlich, nicht vom Meter.


    Wenn Englisch kein Problem ist, so gibt es bei DHR übrigens eine Anleitung zum Dochtwechsel für den Ideal-Brenner:


    https://www.dhr.nl/dhr-decorat…ge-your-ideal-burner-wick


    Ganz generell: Es gibt bei Dochten keine exakten Normen (Dicken und Webarten variieren, selbst die Breiten stimmen nicht immer mm-genau). Es gibt klar unbrauchbare Dochte (brettharte), aber den am besten funktionierenden Docht in einem bestimmten Brenner findet man am ehesten durch Ausprobieren.


    Grüsse,


    Christina

  • Hallo,

    so, ich habe meinen Idealbrenner heute gängig bekommen...

    ...und siehe da - schon musste ich das erste Mal bei einem Petroleum-Brenner zum Lötkolben greifen ;-)


    Das Problem war, dass die drei kleinen Dochthaltekrallen viel zu weit von der äusseren Dochthülse und somit auch vom Docht entfernt waren.

    Da waren über 2mm an Luft, vielleicht sogar noch mehr und der Docht wurde nur an der Oberfläche angekratzt

    und das auch nur beim letzten Zentimeter der Hebevorrichtung, vermutlich durch die konische Verengung im Dochtrohr.

    Konnte man an der abgeschabten Wolle am Docht gut erkennen.

    Also ist dieser Brenner für einen eher dicken, flauschigen Docht geeignet,

    für einen normalen Neuzeit-Docht, wie ich ihn von der Hütte habe wohl eher weniger.

    Wer schon einmal durch die Dochtführung eines einfachen Kosmos-Brenner geschaut hat,

    weiss, dass da weitaus weniger als 2mm Luft zu den Zahnrädern für den Dochttransport sind.


    Kann man aber anpassen, denn was nicht passt...

    ...naja, Ihr wisst schon ;-)


    Als erstes muss die Lötstelle an der Zahnstange unten in der Mitte des "Klemmkorbes" der Hebevorrichtung gelöst werden.

    Ich habe dafür meinen 60 Watt-Lötkolben fürs Grobe genommen, der reicht locker und lässt das Weichlot im Nu dahinschmelzen.
    Einfach die Lötstelle durch Zugabe von etwas fluxhaltigem Weichlot von unten erhitzen und währenddessen das Dochtstellrädchen rechts herum drehen,

    dann zieht sich die Zahnstange nach oben hin aus dem "Klemmkorb" der Hebevorrichtung.



    Vorher natürlich die Hebevorrichtung durch linksdrehen etwas herausdrehen, sonst kann sie auch nicht nach oben hin die Zahnstange herausziehen.

    Danach muss das überschüssige Lötzinn an den unteren Zähnen der Zahnstange sauber entfernt werden,

    damit man die Zahnstange komplett nach oben hin aus dem Brenner herausdrehen und anschliessend entnehmen kann.

    Einfach erhitzen und dann mit der Hand (nicht mit der Zahnstange!) auf den Tisch klopfen, dann spritzt das überschüssige Lot ab.

    Die Hebevorrichtung lässt sich jetzt mit der Hand nach unten ziehen, bis die Haltekrallen ein weiterkommen stoppen.

    Diese drei Krallen drückt man dann gleichzeitig vorsichtig nach innen und zieht dabei die Hebevorrichtung komplett heraus.

    Jetzt habt Ihr die Zahnstange und die Hebevorrichtung einzeln vor Euch liegen:



    Kann man gleich beides mal schön sauber machen, kommt man ja sonst eher schlecht ran.


    Von unten sieht der Brenner jetzt so aus:



    Ich habe dann am Brenner unten gleich die grün markierte Lötstelle etwas nachgelötet und verbreitert,

    dann dreht sich die Hebevorrichtung nachher nicht mehr so weit im Brenner hin und her.

    Da muss man sehr vorsichtig sein, damit man das Ganze nicht versehentlich zulötet

    oder sich der Messingring beim löten komplett löst und abfällt.

    Im Zweifel lieber etwas seitliches (Dreh-)Spiel der Hebevorrichtung hinnehmen,

    falls Ihr noch nicht so viel mit Löterei zu tun hattet.


    Als erstes hatte ich probiert die Krallen einfach in den rechten Winkel zu biegen,

    jedoch hatte das bei meinem Brenner noch nicht gereicht, um den Docht mit den Krallen ausreichend zu packen und sauber führen zu können.

    Also habe ich die Krallen ersteinmal komplett gerade gebogen und dann so nah wie möglich

    direkt hinter den drei kleinen Rampen, die die Federbleche der Haltekrallen in der untersten Position

    zur Dochtentnahme nach innen führen (im Bild blau markiert) neu umgebogen, sodass die Krallen insgesamt länger geworden sind.

    Anschliessend habe ich bei allen drei Dochtkrallen die äusseren beiden Krallenglieder für den Dochttransport nach oben etwas nach oben gebogen

    sowie die inneren beiden Krallenglieder für den Dochttransport nach unten etwas nach unten gebogen (im Bild gelb markiert).

    Keine ganzen 45°, eher 30°, um nicht die gerade eben hinzugewonnene Länge der Krallen gleich wieder zu vergeuden.

    Dadurch ziehen die Krallen den Docht im Optimalfall an sich heran, kann auf keinen Fall schaden.



    Um die Dochtkrallen insgesamt zu stabilisieren habe ich bei allen Dochtkrallen von innen die Übergänge

    von den beiden seitlichen Krallen zu den dahinterliegenden kleinen Rampen miteinander verlötet (auf den Bildern rot markiert).



    Zum Schluss wird die Zahnstange wieder von oben eingesetzt und durch vorsichtiges nach links drehen

    des Dochtstellrades wieder herab gefahren, bis die Zahnstange durch die gesäuberte Aussparung

    in der Mitte des "Klemmkorbes" hindurchreicht. Dort wird sie dann wieder sauber verlötet.



    Ich hätte es fast vergessen:

    Die beiden Klammern unten am "Klemmkorb" habe ich entsprechend zusammengedrückt,

    sodass mein Docht dort gut hält und leicht und gleichmässig befördert werden kann.


    Mein Idealbrenner befördert meinen Docht aus der Hütte jetzt sehr gleichmässig

    und mit gleichbleibendem, recht geringem Kraftaufwand.

    Scheint, als hätte ich alles richtig gemacht :-)


    Ich hoffe Ihr konntet meiner Beschreibung und den Bildern gut folgen.

    Spätestens, wenn Ihr mal einen 20''' Idealbrenner vor Euch liegen habt,

    werdet Ihr die komischen Details bestimmt kennenlernen ;-)


    Ich habe hier noch einen zweiten Idealbrenner liegen und bin mal gespannt, ob dort in Kürze dasselbe zu tun ist...



    So long...

    Magnus

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  • Danke für die hilfreichen Infos, Christina, das ist sehr interessant :-)


    Ich werde bei meinem 2. Idealbrenner auf jeden Fall

    mal den Petromax-Docht ausprobieren ;-)


    Hier ist der alte Thread:

    20 Lieniger Idealbrenner klemmt?


    Bin gespannt, ob Dir meine Lösung oben gefällt...



    MfG

    Magnus

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    Einmal editiert, zuletzt von Magnus ()

  • Ich habe vor Jahren lange mit meinem Idealbrenner gekämpft. Folgendes glaube ich mit Bestimmtheit sagen zu können: Die Brenner von Brökelmann, Busse und Jäger brauchen dickere Dochte als die von DHR. Bei den Brennern von DHR kommt man evtl. mit den neuen 20'''-Dochten zurecht, bei den alten Brennern eher nicht. Das ist nicht nur eine Frage des Dochttransportes. Wenn man den Dochttransport mit List und Tücke geregelt bekommt, treten zwei neue Probleme auf. Einmal stimmt die Petroleumzufuhr nicht, man muss den Docht zu weit herausdrehen, die Flamme wird kleiner, man dreht weiter, der Docht brennt ab, usw., usw. Zudem stinkt die Lampe, weil aus dem kleinen Spalt zwischen Dochtführung und Docht unverbrannte Petroleumgase entweichen. Das ist dann mit keiner Manipulation an Brenner oder Docht (Waschen, Trennen von Schussfäden, etc.) zu verhindern. Das hat auch nichts mit der Frage zu tun, ob die Dochte von Petromax oder DHR etwa nicht in Ordnung wären. Es muss einfach ein dickerer Docht her. Ich habe seinerzeit einen alten, dickeren Docht auf Nachfrage aus der Hütte bekommen. Wenn das nicht klappt, die Seite von Miles Stairs durchsuchen. Dann kann man sich der Suche nach dem richtigen Zylinder widmen...


    Gruß Thomas

  • Hallo,

    Danke für die Infos, das klingt ja eher bescheiden...

    Ich hoffe mein Brenner läuft einigermassen anständig, denn auf Stinkerei habe ich wirklich gar keine Lust.


    Werde ich heute Abend testen, dann berichte ich mal hier...



    MfG

    Magnus

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  • Hallo Magnus und Thomas


    Bin gespannt, ob Dir meine Lösung oben gefällt...


    Zwar traue ich mich bei Lötarbeiten inzwischen auch mehr. Bei Deiner Beschreibung gestern hatte ich allerdings genau den Gedanken, den Thomas/Dochtquäler gerade angesprochen hat: Es hilft nichts, wenn Dein Brenner nun dünnere Dochte gut transportiert, solche Dochte aber den Spalt oben zwischen innerem und äusserem Dochtrohr nicht ausfüllen. Wie Thomas beschreibt, müffeln Lampen dann im Betrieb u.U. heftig.


    Da könntest Du nun schauen/messen, wie breit dieser Spalt bei Deinem Ideal ist und wie gut der durch den Docht ausgefüllt wird. In meinem (mutmasslich alten BJB-)Ideal sind selbst die relativ dickeren Petromax- und DHR-Dochte - und auch erst nach Waschen - bestenfalls gerade so ausfüllend, dicker wäre immer noch besser.


    Grüsse,


    Christina

    Einmal editiert, zuletzt von Nachteule () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Hallo,


    Rolf G. (✝) Danke, aber ob das jetzt Clever genug von mir war und zum Ziel geführt hat wird sich ja erst noch herausstellen ;-)


    Der Spalt ist ebenfalls 4,5mm gross, ist auch ein Brökelmann, Jaeger, Busse-Modell.


    Wäre echt ärgerlich, wenn der jetzt müffelt nach der hingabevollen Arbeit :-(

    Zur Not kann ich die Federkrallen aber auch wieder in den Urzustand versetzen...


    Und ich habe ja noch einen unangetasteten zweiten, in dem ich den Petromax-Docht austesten werde.

    Muss ich heute mal bestellen...


    Wie bereite ich eigentlich den Docht am sinnvollsten vor,

    ist das Abschneiden mit dem Cuttermesser wie im PDF gezeigt denn wirklich sinnvoll?


    Ich würde es jetzt so machen:


    - Docht ca. 3mm herausdrehen

    - Docht oben kurz in Petroleum tauchen

    - Ohne Flammscheibe abbrennen lassen, Asche abwischen

    - 1-2mm herausdrehen

    - Mit dem Cuttermesser bündig abschneiden


    Und das Aufwärmern dauert wie lange, 15 Minuten auf kleiner Flamme?

    Wird bestimmt gut müffeln das Aufwärmen...



    MfG

    Magnus

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    Einmal editiert, zuletzt von Magnus ()

  • Hallo Magnus


    Es kann gut sein, dass Dein Brenner auch nach der Modifikation immer noch dicke Dochte einziehen kann (= Modifikation insgesamt evtl. nicht zielführend, aber auch kein Problem für den Betrieb). Die Docht-Krallen sitzen ja an Federn.


    Müffeln würde er vermutlich noch gar nicht so stark beim Aufwärmen (das tun ohnehin viele grössere Brenner, solange sie noch kalt sind, weil die Verbrennung dann noch nicht sauber erfolgt), sondern bei nicht ausreichend dickem Docht vor allem, nachdem der Brenner warm ist (dann vergast Petroleum u.U. schon im heissen Dochtschacht und gelangt durch den unausgefüllten Spalt heraus). Ausprobieren...


    Um einen gleichmässigen Dochtrand zu erhalten, gibt's verschiedene Möglichkeiten - Eintauchen und Abbrennen ist eine. Selbst schneide ich in der Regel den ungebrannten Docht mit einem sehr scharfen Messer flach auf die Dochtrohrkante gelegt (Vorsicht, Messing ist weich...) und noch mal nach etwas Betrieb mit dem Messer oder einzelne Stellen mit einer sehr scharfen Schere nach. Auf jeden Fall empfielt es sich, vorher den Docht etliche Male auf und ab zu drehen, damit sich eventuell ungleichmässige und/oder schräge Bewegungen legen - aber das kennst Du vmtl. schon von den Kosmosbrennern.


    15 Minuten sind sicher nicht zuviel gerechnet für das Aufwärmen. Es ist ein kontinuierlicher Vorgang, man kann in vielen sehr kleinen Schritten langsam höher drehen, oder in wenigen grösseren Schritten. Sofern die Flamme nach dem Höherstellen wieder kleiner werden sollte, fördert der Docht (im kalten Brenner) noch nicht genug - dann eben länger warten.


    Viel Erfolg!


    Christina

  • Hallo,

    ja, der Gedanke ist mir auch schon durch den Kopf gegangen,

    ich werde es einfach nach dem Einziehen der Petromax-Dochte

    im Direktvergleich meiner beiden Idealbrenner zueinander ausprobieren müssen

    und dann mal schauen, wo der Docht besser läuft...


    Stimmt, bei Betriebstemperatur läuft er dann - wie bei einem Motor - quasi zu fett...


    Ich habe jetzt nach dem Einziehen des dünnen Dochtes auch schon den Spalt im Dochtrohr gesehen.

    Oben, wo der Docht leicht aufgeplustert ist sieht es noch gut aus,

    aber wenn ich den Docht hochdrehe kommt der Spalt zum Vorschein...


    Eine Rasiermesserklinge würde bestimmt auch super zum Kürzen gehen,

    muss man nur sehr vorsichtig sein...


    Ja, das mit dem ungleichmässigen Zug kenne ich.


    Vielen lieben Dank schonmal für Deine Mühe, ich melde mich,

    wenn ich meine Dochte bekommen und ausprobiert habe ;-)



    MfG

    Magnus

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  • Hallo,

    ich habe heute Abend mal meinen Idealbrenner mit dem Docht von Hytta in Betrieb genommen.

    Durch die das Dochtrohr nicht ganz ausfüllende Breite hatte ich Probleme den Docht sauber und gerade zu kürzen,

    denn der ist dem Messer immer ein wenig weggerutscht.

    Selbst wenn ich in Richtung nach aussen geschnitten habe, da ist er dann ein wenig im Kreis abgehauen...

    Aufgrund dessen und aufgrund der Tatsache des ungewollten Spaltes im Brenner

    hatte ich mich schon innerlich auf eine grosse Stinkerei eingestellt.

    Dem war aber komischerweise gar nicht so und während einer ganzen Stunde des Betriebs war nur ein leichter Geruch feststellbar

    und das nur, wenn man aus einem anderen Zimmer in den Raum gekommen ist, wo die Lampe läuft.

    Da hatte ich mit einem Kosmos-Brenner, bei dem ein Docht mal etwas enger sass schon weitaus mehr Stinkerei.


    Und ich sage Euch - DAS war ein magischer Moment für mich heute!

    Alleine schon das Vorwärmen sieht so unglaublich schön aus :-)

    Vor allem auch, da ich den Brenner wirklich mit viel Zeit, Geduld, Liebe und schwarzen Fingern wieder aufbereitet habe :-)


    Ich bin mal gespannt, wenn der Petromax-Docht da ist.

    Den werde ich dann in meinen zweiten Idealbrenner einziehen und dann

    beide Lampen mal im Wechsel betreiben, um einen Direktvergleich zu haben.

    Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass er mit dem Petromax-Docht besser läuft.

    Wie dieses besser aussieht, weiss ich zwar noch nicht, aber ich denke ich werde es dann schon sehen.

    Macht ja physikalisch gesehen auch wirklich Sinn.


    Mein Brenner hat an einer Seite der Galerie am umgehenden grossen Messingrohr,

    das quasi direkt unterhalb des Glases sitzt wohl mal einen drauf bekommen.

    Dort ist der Abstand zum mittigen Dochtrohr des Brenners über eine Länge von ca. 2-3cm um ungefähr 1-2mm geringer

    und an dieser Stelle wurde die Flamme im Betrieb auch am höchsten.

    Wahrscheinlich da dort der Luftstrom durch den Engpass schneller wurde.

    Da muss ich nochmal ran und diese Stelle am Brenner vorsichtig korrigieren.


    Hier ein paar Bilder, lief also schonmal gar nicht so sehr verkehrt nehme ich an ;-)







    MfG

    Magnus

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  • Hallo zusammen,

    gestern ist mein Petromax-Docht angekommen...


    Er ist im direkten Vergleich nicht wirklich dicker als der Hytta-Docht.

    Oben ist der Hytta-Docht, darunter der Petromax-Docht:




    Da ich meine Dochte unten immer ein wenig ausfranse,

    ist mir auch aufgefallen, dass der Hytta-Docht dickere Baumwollfäden hat,

    die sich im ausgefransten Zustand auch wesentlich flauschiger anfühlen.

    Oben ist wieder der Hytta-Docht, darunter wieder der Petromax-Docht:



    Ich möchte jetzt gerne beide Dochte wie vorgeschlagen in der Waschmaschine laufen lassen.

    Wie muss ich das machen?


    Waschmittel, Weichspüler, Temperatur, Waschzeit, alleine in der Trommel

    oder mit Wäsche oder eher in einer Hosentasche?



    MfG

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  • ... und Docht vom Meter idealerweise erst nach dem Waschen zuschneiden: Zumindest Maschinenwäsche franst sonst gerne auch die obere Kante aus.


    Dicken-Messungen sind übrigens nach dem Waschen aussagekräftiger (dem Petromax-Docht wird z.B. nachgesagt, dass er etwas in der Länge einläuft und dadurch dicker wird). Grundsätzlich können viele dünne Fäden auch genauso gut oder besser fördern wie weniger zahlreiche, dickere.

    Grüsse,


    Christina

  • Hallo,

    also bei 30° für 40 Minuten mit Waschmittel?

    Alleine in der Trommel oder mit anderer Wäsche?

    In einer Hosentasche einer Hose macht keinen Sinn oder?


    Sorry für die ganzen Fragen!



    MfG

    Magnus

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  • Besitzt Du Hosen, in deren Tasche ein Meter 90mm-Docht passt? ;)


    Hosentaschen gehen sicher für kleine Sturmlaternendochte o.ä. Selber wasche ich Dochte, wenn überhaupt in der Maschine, dann in einem kleinen Wäschenetz (vermindert Ausfransen, Verknoten und ähnliche Probleme). Das geht mit der regulären Buntwäsche - ist schliesslich Baumwolle, sollte nur nicht so heiss werden, dass er auch in der Breite schrumpft.... Anschliessend kann man noch die Breite kontrollieren und, falls nötig, versuchen, aufs Mass zu ziehen (meiner Erfahrung nach ist das aber eher ein Problem bei antiken Dochten).


    Grüsse,


    Christina

  • Hallo,

    wenn man einzelne 20cm-Stücke waschen möchte, könnte man die zusammenklappen.

    Bei einem ganzen Meter geht das natürlich nicht, also nehme ich jetzt ein Wäschenetz oder ähnliches ;-)


    Sind 40 Minuten ausreichend?



    MfG

    Magnus

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