Feuerhand Atom 75 (Restauration)

  • Nach dem ich in letzter Zeit einige Atom 75 in den Händen hatte, ist mir mal wieder ein altes Exemplar in die Hände gefallen.

    Augenscheinlich keine großen Defekte oder ähnliches. Im Fundzustand habe ich dann gleich erst einmal getestet ob alles geht und dicht ist. Siehe da, Test bestanden. Also auf geht's zum aufarbeiten.


    Lg René


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  • Es gibt ja so Dinge im Leben die man nur einmal macht. Ich glaube das wird so eine Aktion. Ich bin doch glatt über den Dremel mit dem Polieraufsatz gestolpert... So nahm die ganze Sache dann irgendwie seinen eigenen Lauf... Die Einzelteile bis auf den Bügel sind fertig. Die Lampe habe ich heute begonnen...


    Lg René

  • Oh nein - da kreiste der Dremel...:wallbash:


    Und ich wollte eben noch schreiben: Mach sie nur ein bißchen sauber und laß sie dann so!

    Dann sah ich die unteren Fotos. Tja, nun ist die Patina aus 75 Jahren eben weg...

    Wirklich schade! :traurig:

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Ja Winnie,

    jeder möchte seine Lampen eben anders haben. Ich habe bei mir nur aufgearbeitete Lampen stehen. Die 75 ist ja Gott sei Dank nicht so selten, dass es nicht zu schade ist das ein oder andere Exemplar aufzumöbeln.


    Lg René

  • Moin liebes Forum,

    natürlich sind die Auffassungen im Umgang mit unserer Sammelleidenschaft doch sehr unterschiedlich, das muss man respektieren. Das Forum stellt aber auch eine Diskussionsplattform dar und so möchte ich an dieser Stelle gerne für den historischen Erhalt solcher regelrechter Antiquitäten eine Lanze brechen, mir blutet bei solch polierten Stücken jedesmal das Herz! (Und dass sie nicht selten sind, ist relativ zu betrachten, sicherlich werden es nie mehr werden!)

    Oft wird laut gejammert, wenn die neuen Stücke mit Farbe zugekleistert sind, das lässt sich aber mit mehr oder weniger Aufwand oft lösen, die Farbe ist reversibel, darunter kommt die originale Lampe zum Vorschein, die mehr oder weniger einiges durchgemacht hat, das hat m. M. auch ihren Charme. (Alternativ gäbe es fabrikneue Produkte....)

    Für mich -leider- wird dann aber oft runtergebürstet und poliert oder mit ungeeigneten oder Einbrennlacken usw. aufgehübscht. Diese Maßnahmen empfinde ich als wesentlich schlimmer, da irreversibel, im Vergleich zum Vorzustand. Gerade auch, wenn die Lampe voll funktionsfähig ist und ohne Mangel, eine Restauration muss da sicherlich anders bewertet werden. Im Sinne einer Sammlungswürdigkeit ist der Wert damit zunichte gemacht, da nicht mehr original!! Als Beispiel dienen doch auch gut alte Münzen, Patina (Oxidationsprodukte) ist je nach Alter durchaus akzeptiert, mindert den Wert nicht unbedingt, ein Hochglanztrimmen hat einen Verlust der originalen Oberfläche zu Folge, verkratzt zudem oft den Spiegel, im Ergebnis ist die Münze "nix" mehr Wert.

    Wie erwähnt, es gibt unterschiedliche Auffassungen und Aspekte einer Sammlung (Gebrauch, Vitrine, Kellerregal, Sammlungskiste usw.). Vielleicht sollten wir aber nicht zu schnell und zu radikal die sichtbaren 80-100 Jahre an den Lampen beseitigen. Wenn sich die/der ein oder andere inspirieren lassen möchte, fände ich das ja schon sehr schön..

    Grüße Horst

  • Tach,


    ... oft habe ich aber gesehen, daß die "Patina" einfach nur Dreck, eingetrocknetes Petroleum mit eingebundenem Staub und Schmutz, ist. Und wenn da ungeschützte Metallflächen während der Restaurationsarbeit schon anfangen zu rosten, dann muss da die passende Farbe drauf...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • ich bin eigentlich starker Verfechter des "So-Lassens", kann aber bei dem einen oder anderen Stück durchaus verstehen, dass ein Sammler eine glänzende Optik bevorzugt - deshalb ja auch mein entsprechendes Signatur-Postskriptum

    Sammlergrüße Chris


    :) natürlich kann jeder, so wie er es mag, die Funken sprühen lassen…

  • Ja das Leben ist bunt...

    Ich respektiere da natürlich jedem seine eigene Philosophie, warum auch nicht. Ob da jemand die Lampen lackiert um die zu erhalten oder nur saubermacht und konserviert, ist mir persönlich vollkommen Wurst.

    Wenn ich ein paar Schuhe im Laden sehe die mir nicht gefallen, schau ich die nicht weiter an, versuche den Verkäufer nicht dazu zu überreden andere Schuhe zu verkaufen nur weil mir das Paar nicht gefällt, kaufe diese natürlich nicht und verurteile dafür auch den Verkäufer nicht... Ich gehe einfach weiter.

    Leider wird heute dank Internet sehr schnell und sehr oft wüst losgepulvert. DAS IST HIER JA NICHT DER FALL. SOLANGE ALLES SACHLICH DISKUTIERT WIRD IST ALLES SUPER!

    Ich habe für mich entschieden Lampen von ihrem Rost und der nicht originalen Farbe zu befreien und das übrig gebliebene Metall und Glas so gut es geht in seiner ursprünglichen Form ohne den Anhaftungen zu konservieren. Im Fall der Atom ist sehr viel Verzinnung erhalten die ich aufpoliert habe. Damit die Lampe einheitlich aussieht wird sie nun ganz poliert.


    In diesem Sinne, weiter machen ✌️


    Lg René

    2 Mal editiert, zuletzt von BAT_ler ()

  • Es gibt da kein richtig und falsch. Wer eine 120 Jahre alte Lampe vor 60 Jahren lackiert hat, der hat aus der einen Perspektive sicher falsch gehandelt, jetzt, als heutiger Sammler, sag ich Gott sei Dank, denn nur dadurch hat die Substanz überhaupt noch überlebt.

    "Konservierung" , "Restauration" , und "Modernisierung" haben in allen Fällen eine Daseinsberechtigung und wurden schon immer in allen Ausprägungen durchgeführt, unterlagen dabei Geschmack, äußeren Zwängen, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Ich persönlich versuche für jedes Objekt eine Einzelfallentscheidung zu treffen, und da sagt mir meine Erfahrung das zwischen Restauration und Konservierung auch fließende Übergangsbereiche liegen können. Ich habe letztens eine weitere kleine Reiselampe aus Messing aufgearbeitet. Die hatte weder Beulen noch Kratzer, die war einfach nur dreckig und oxidiert. Für mich erzählte sie da keine Geschichte, also glänzt sie jetzt wieder in strahlendem Messing. Die Geschichte von Dreck und Ranze durfte sie schon die letzten 100 Jahre erzählen, jetzt erzählt sie wieder die Geschichte wie es ist ein schickes teures glänzendes Reiseassesoir zu sein, in einer Welt ohne Autos und mit matschigen Straßen. Diese Geschichte ist genau so viel Wert wie jede andere.

  • Ich hab´s da relativ einfach indem ich einen akademischen Restaurator in der Verwandschaft habe dessen Ratschlägen ich weitestgehend folge.

    Ansonsten erhalte ich gerne den originalen Zustand, nicht nur von Lampen, und da kümmert mich Schmutz und Rost nicht wirklich.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Tach zusammen,


    ... ich kümmere mich da auch nicht wirklich drum; dafür aber meine Holde. Wenn ein neuer Wohnzimmer- Bewohner ankommt, werden entsprechende Anweisungen erteilt. Und ich werde regelmäßig zum Staubfeudeln abkommandiert. O- Ton

    meiner Frau: "Die originalen Zylinder für die Esso- Glühlichter schmeiss mal selber kaputt."


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von Fisherman () aus folgendem Grund: RS

  • Fertig ✌️

    Ich habe erst nach den Fotos machen gemerkt das ich den Bügel vergessen habe. Der ist aber vorhanden und sieht genauso aus wie den Rest der Lampe 👌

    Aus einer der Rostnarben läuft etwas Petroleum heraus. Also wird der Tank nächste Woche noch von innen noch abgedichtet.


    Lg René


  • Hallo René, ich habe ähnliches mal mit einem Phoebus-Kocher gemacht und kann nur dazu raten, dass Du die Oberfläche schnellstmöglich versiegelst, da allein die Luftfeuchte ausreicht, um ganz fix das wirklich schöne Arbeitsergebnis mit Flugrost zu versauen. Den Tank klarzulacken ist zwar nicht das Problem, aber alle Teile oberhalb der Flamme werden schon ziemlich heiss, da wirds interessant, wie Du dem Gammel begegnen willst. Gruß, Tino

    Unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und Religion sind die drei schönsten Worte, die Dir ein Mensch sagen kann: "Schnitzel ist fertig!" :done:

    :besserwisser: Geschmacklich lässt sich ein Salat einfach und effektiv aufwerten, indem er kurz vor dem Verzehr durch Gulasch ersetzt wird.

  • Hallo René, ich habe ähnliches mal mit einem Phoebus-Kocher gemacht und kann nur dazu raten, dass Du die Oberfläche schnellstmöglich versiegelst, da allein die Luftfeuchte ausreicht, um ganz fix das wirklich schöne Arbeitsergebnis mit Flugrost zu versauen. Den Tank klarzulacken ist zwar nicht das Problem, aber alle Teile oberhalb der Flamme werden schon ziemlich heiss, da wirds interessant, wie Du dem Gammel begegnen willst. Gruß, Tino

    Die Lampe ist schon so wie sie ist mit Owatrol behandelt 😊. Ich mach das mit Ohrenstäbchen, da kommt man in fast jede Ecke.

  • ich mach mal meine frage mal hier rein , weil es zu dieser Feuerhand Atom 75 frühe Version mit frühen Beschriftung passt


    gab es tatsächlich diese frühe Atom 75 OHNE Firmen Namen und den Anderen Prägungen auf dem Tank ???


    in der grossen Bucht wird gerade solch eine angeboten , Artikelnummer: 164335893843

    nur Tankdeckel mit Logo - hab ich noch nie gesehen - und ich hab doch so einige Atömchen :-)


    kann mir einer ( der Experten ) dazu was sagen


    hatte nur mal eine KaesterToebelmann da waren statt dem sont vorhandenen Firmenschriftzug nur Striche zu sehen und kein Hersteller Logo sonst mehr zu sehen - war das in Kriegszeiten, damit der "Feind" nicht gleich den Hersteller ausfindig machen kann ???

    Einmal editiert, zuletzt von NT-Tom ()

  • äääh - nö wobei gerade diese gestrahlt und mechanisch bearbeitet aussieht


    habbich halt noch nieeeeee vorher gesehen ohne Firmenlogeo auf dem Tnk in den letzten 14 Jahren ( mit Unterbrechung von 10 Jahren )


    deshalb ja die Frage an die Experten ob eine frühe Atom 75 ohne Firmenlogos bekannt ist