info wegen scheunenfund karbidlampe "Laternenfabrik Heinrich gillet bergzabern"

  • Hallo zusammen

    ich habe bei einer Entrümplung eine Karbidlampe der Firma "Heinrich Gillet Bergzabern" gefunden

    habe diese erstmal von einer dicken schicht Silberbronze und roter Lackfarbe befreit

    der Wassertank und der karbidbehälter sind tatsächlich noch dicht

    nun würde ich sie gerne auch in betrieb nehmen

    hierzu bräuchte ich zuerst aber eine düse (war leider nicht mehr vorhanden)

    kann mir jemand sagen welche düse ich für die lampe brauche und wo man so etwas noch bekommt?

    Ausserdem brauche ich noch Karbid

    welches nimmt man hierzu grob oder fein und woher bezieht ihr euer karbid?

    Kann mir auch jemand sagen ob es sich bei meiner lampe um eine eisenbahnerlampe oder was handelt

    und in etwa wie alt?

    ich weiss das sind jede menge fragen auf einmal aber ich habe übeerhaupt keine Ahnung von der Materie bin aber seit ich die lampe am sonntag gefunden habe bin ich infiziert:D

    freue mich schon auf antwort

  • Hallo Oli,


    wie Andy schon schrieb, handelt es sich hier um eine Einheitslaterne aus Zeiten der DRG. Diese Laternen wurden so grob ab 1932 gebaut.

    Vorher hatten die Laternen noch einen separaten, außenliegenden Karbidbehälter.

    Damals gabs viele Firmen die für die Bahn produzierten, neben Gillet auch Osmeka, Eger&Blicke, Sartorius etc.


    Leider lässt sich das Alter schwer schätzen, der Karbideinsatz ist jedenfalls noch die alte Bauart, gut zu erkennen an den kleinen angelöteten Haltern auf dem Wassertank. Das quadratisch eingeschobene Blech ist jedenfalls nicht korrekt, da gehört kleiner runder, gewölbter Reflektor rein. Ebenso fehlt einer der Halter auf der rechten Seite. Der Karbideinsatz kann aber auch ausgetauscht werden, er muss also nicht von Beginn an in dieser Laterne gewesen sein.


    Falsch ist auch der Verschlussstopfen vom Wassertank, aber er erfüllt den gleichen Zweck.


    Je nach Verwendungszweck, also Schaffner oder Zugführer, sind die Scheiben unterschiedlich. Beim Zugführer hinter den Blendtürchen grün und rot, beim Schaffner rot und klar. Das Frontglas war immer klar ausgeführt.


    Üblicherweise waren die Laternen aus Messing oder Stahl bzw. Weißblech. Bei Stahlblech hat man diese dann meist neutral schwarz lackiert, in Zeiten von WKII aus in dem damals weit verbreiteten Grau. Waren diese nicht lackiert, so wurde aber die Innenseite der Blendtürchen schwarzmatt lackiert, um falsche Signalgebung durch spiegelndes Licht zu verhinderrn.


    Beim ausprobieren aber Vorsicht walten lassen, und alle Dichtungen kontrollieren, die sind meist porös und somit Müll. :besserwisser:


    Infos gibts auch auf der Webseite von EAW Kredenbach.


    Bei weiteren Fragen gerne löchern :welcome: