Hunter´s Lamp 1911

  • 1911 ließ sich der Amerikaner Rudolph C. Kruschke seine Idee einer Karbid - Kopflampe mit vorklappbarer Sammellinse patentieren.

    Befestigt wird die Lampe an einem ledernen Kopfband, und das Acetylengas kommt über einen Schlauch zum Brenner, aus einem Entwickler der am Gürtel befestigt wird.

    Mit einer vorklappbaren Blende kann das Licht ganz abgeblendet werden.

    Der Brenner wird von unten in die Lampe geschoben und über einen Bajonettverschluß arretiert.

    Am Brenner sitzt ein zusätzliches Ventil, was vermuten läßt das man auch einen Acetylenbehälter anschließen konnte.

    In Verbindung mit dem Karbidbehälter muß dieses Ventil natürlich voll geöffnet werden.


    Entwickelt für die Jagd, machte eine spätere Werbung deutlich das diese Lampe auch zum Fischen, Klettern Camping usw. gut geeignet sei.

    In der Mine muß sich aber das Teil nicht durchgesetzt haben.


    Beim Leuchtversuch mit einer Karbidfüllung ergaben sich gut viereinhalb Stunden. Die vorgeklappte Linse erhellt eine mittlere Entfernung ganz brauchbar. Beim eigentlichen Schuß auf das Wild wurde wohl die Blende vorgeklappt.

    Durch die Wärmeableitung des geschachtelten Kamins bleibt das Kopfband kalt.


    Insgesamt ein sehr gut erhaltenes Exemplar einer insgesamt hervorragend durchdachten Karbidlampe.









    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Danke Bernd.


    Andy, das sähe heute sicher anders aus, grins.


    Interessierte mich ja doch mal wieviel Licht mit dem Rothenberger Multigas 300 herauskommt. ;)



    Gruß Rolf


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  • Andy, na, da habe ich als Humanist sicher nicht daran gedacht.


    Der Link wäre sicher für ein anderes Forum zielführender Herrmann. ;)

    Gruß Rolf


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  • Hallo Rolf,


    ich betrachte mich zwar nicht als Sammler, sondern nur als Nutzer. Aber bei solchen Sachen könnte ich schon mal ins Schwärmen kommen.


    Lieben Gruß, Peter

    PX-pleibs xund

  • Peter, es ergibt sich halt mit der Zeit das sowas wie eine Sammlung zusammenkommt, obwohl ich das nicht anstrebe.

    Von großem Interesse ist für mich, und löst immer wieder auch Neugier aus, zu sehen wie man damals Ideen umgesetzt hat, und ob dabei nicht unerheblicher Hirnschmalz eingesetzt wurde, oder ob bei der Umsetzung etwas hingeschludert wurde.

    Diese Kopflampe ist sicher ein gutes Beispiel für fachlich glänzenden Ideenreichtum.


    Eine Detailaufnahme verdeutlicht das.

    Angefangen von der Brennerbefestigung über ein Bajonettstecksystem, über die Art der Befestigung am Kopfgurt, die ein schnelles Wechseln der Lampe in eine Fahrradhalterung ermöglicht, bis hin zum Zusammenfügen der einzelnen Teile über Vernietungen, die durch Hitze gefährdete Verlötungen vermeidet. Dazu dann eine sinnreiche Befestigung der abgeklappten Blende nebst Sammellinse, damit sie bei Kopfbewegungen nicht wieder vor die Lampe schwingen können.

    Aus diesen Gründen, neben der allgemeinen Formgebung ist diese Lampe für mich eine Augenweide.

    Um den gerade gereinigten Karbidbehälter nicht nochmal nur für diese Aufnahme zu verschmutzen habe ich kurzerhand nur das Multigas angeschlossen.



    Gruß Rolf


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  • Sehr schön Rolf, genau diese Liebe zum ausgeklügelten Detail macht die älteren Sachen interessant. Das zieht sich bis in die frühen sechziger Jahre, wo bei industriell gefertigtem Gerät dazu oft auch noch die leichte Reparierbarkeit/Demontage konstruktiv berücksichtigt wurde.

    Übrigens, zur Vermeidung großer Verschmutzung bei den Karbidentwicklern git es den Tip mit dem Nylonstrumpfstück, welches gefüllt mit den Karbidbrocken in den Behälter kommt. Die Reste lassen sich dann leichter entfernen; spart zwar nicht die ganze Reinigung aber erleichtert sie deutlich.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Danke Andy, auch für den Tipp der mir bekannt war.

    Ich reinige immer direkt unter fließendem Wasser, unter Zuhilfenahme von Stahlwolle, ehe es zum Beton ähnlichen Zustand antrocknet.

    Ich hatte aber vorher poliert, und das Teil nur mittels Einweghandschuhen angefaßt, damit keine Fingerabdrücke die langsam einsetzende Patinierung zum goldgelben Ton stören.

    Gruß Rolf


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  • Moin Rolf,


    wirklich sehr interessant was du immer so ausgräbst und vielen Dank, dass du uns daran mit deinen tollen Fotos teilhaben lässt.

    Mit der Lampe müsste ich bei nächsten Jagd mal auftauchen 🤣


    Gruß


    Julian

  • Danke, die Fotografie ist halt mein primäres Hobby.:)

    ...

    Mit der Lampe müsste ich bei nächsten Jagd mal auftauchen 🤣

    Grins, und dann Stilecht mit der Winchester, wie auf der Patentzeichnung zu sehen.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...