Acetylenlampe SAM für Motorrad Oldtimer

  • Also, nach erneutem Anschauen des Typenschilds und dem darauf stehenden "rechargee" ist das definitiv ein mit Azetylengas nachfüllbarer Tank.


    Die Vermutungen mit einem zusätzlichen Entwickler sind damit m.M. nach hinfällig. Die Innereien/Füllung des Tanks werden so wie im 1. Link in Beitrag 2 geschrieben sein, es sei denn, man hatte früher noch andere Techniken verwendet um die Handhabungssicherheit zu erreichen. Der Acetonanteil im Tank dürfte im Laufe der Jahrzehnte durch Zersetzung deutlich abgenommen haben und muss sicher vor einer Neubefüllung wieder auf Soll gebracht werden. Das ist wirklich nur was für Expertern wenn sich diese auf eine Befüllung einlassen.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Außerdem müsste für das Konzept Pufferspeicher noch ein zweiter Anschluss am Tank sein.


    Mal etwas gegoogelt: In einer 40 Liter Flasche sind bis zu 8 kg Acetylen; wenn der Tank 2 Liter fasst, dann passen da 400 g Acetylen rein. Das sollten bei Normaldruck ca. 338 Liter sein.

    Das reicht vermutlich schon für ein paar Stündchen Licht?

    Viele Grüße

    Richard

  • ...

    Das ist wirklich nur was für Expertern wenn sich diese auf eine Befüllung einlassen.

    Solche Experten findet man sicher in der fraglichen Oldtimerscene, und damit meine ich keine Bastler, sondern Leute die gewohnt sind zig tausende Euro für Restaurationen in die Hand zu nehmen, und viel Wert darauf legen das u.A. gerade auch solche Beleuchtungsanlagen in den originalen Zustand versetzt werden.

    Denen wird das fachgerechte Befüllen solcher Tanks sicher eine Kleinigkeit bedeuten.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Wußte ich es doch noch richtig:


    Habe hier einen Thread mit was vergleichbarem (Feuerwehrlampe mit Azetylen "Ethin" Gastank) gefunden.

    Robert Suter & Co. Feuerwehrlampe


    Der alternative Begriff für Azetylen, das Ethin, hilft auch sonst beim suchen im Netz weiter.


    Und ja Richard, bei der Gasmenge von 338l käme man mit der 7,5l Düse der Einheitslaterne schon gute 40 Stunden weit.

    Selbst bei einer doppelten Literzahl so einer Schweinwerferdüse sind das 20h, das ist stimmig für den Verwendungszweck.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

    Einmal editiert, zuletzt von Netzwerk ()

  • Moin Moin


    nochmal, ich bin begeistert, dass mein Problem auf soviel Interesse trifft.

    So, und jetzt erst einmal Asche auf mein Haupt, denn wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

    Bzw wer einen Googleübersetzer bedienen kann.

    Also auf der linken Seite des Firmenschildes steht, lt Übersetzer.

    "Diese Flasche muss von der Firma Maondeaux Appliances oder ihrem Händler aufgeladen

    werden"

    Das ist im Prinzip schon die Antwort auf die Fragen ob ein Entwickler dazu gehört oä.

    Der Behälter wurde also wieder befüllt.

    Nach meiner Berechnung, 360mm lang und 65 mm Durchmesser, müsste das Volumen ca 1,1 Liter betragen.

    Auch habe ich ein Foto von der Seite des Tank´s unterschlagen.

    Hier

    Man sieht , dass dort eine Öffnung ist. Da ich nicht glaube, dass sie zu dieser Zeit schon Imbuss hatten, vermute ich, das wurde nachträglich geändert.

    Wie auch immer, wie der Thread, den Andy beigefügt hat zeigt, gab es also Lampen mit Behältern/Tanks, die befüllt wurden.

    Die Schwierigkeit wird darin bestehen, jemanden aus der Branche zu finden, der da helfen kann/will:rolleyes:

    Na wie schon gesagt, ich gebe nicht auf.

    Gruß

    Achim

  • In dem alten Thread aus 2012 steht was von einem ehem. Feuerwehrmann in CH, der einem Mitglied so einen Tank befüllt hat.

    Wie auch immer, Du wirst nicht der einzige mit so einem Gerät sein. Von daher besteht durchaus noch Hoffnung wen zu finden.

    Die Sammlerzene Feuerwehr, Oldtimer dürften die erfolgversprechendste Richtung sein. Frankreich selbst evtl. auch aber da muß man die entsprechenden Sprachkenntnise besitzen.


    P.S. lt diversen Angaben im Internet soll der Inbusantrieb (im engl. Sprachraum nach dem Erfinder auch Allenkey genannt) um 1910 erfunden worden sein.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Wenn der Scheinwerfer aus den 1920er Jahren stammt (siehe die Links unten), käme das mit dem Inbus hin - sofern dies tatsächlich eine mechanische Funktion hat. Ist das erkennbar?


    Ansonsten wird in Frankreich selbst das Sechseck auch mal als Symbol für Frankreich verwendet (siehe z.B.: L'Hexagone in der französischen Wikipedia ),
    was vielleicht auch nicht völlig abwegig wäre, da die Firma offenbar von einem nach Frankreich zurückgekehrten Auswanderer gegründet wurde.


    Relativ viel findet sich im Netz hier:


    https://derelicta.pagesperso-orange.fr/lampesnouveau.html

    http://www.aga-museum.nl/page/…s-maatschappij-magondeaux (dort ist auch ein 170-Liter-Lenkertank abgebildet, der Deinem mindestens ähnlich sieht).


    Vielleicht wäre es eine Idee, mal freundlich auf Englisch beim AGA-Museum anzufragen, ob es dort Ideen oder Kontakte zur Wiederbefüllung gibt (noch besser vielleicht auf Niederländisch oder Französisch :) )?


    Grüsse,


    Christina

  • Hey Christina

    Danke für die super Hinweise. Auf der AGA Seite ist als erste Lampe genau meine SAM abgebildet. Da werde ich auf jeden Fall mein Glück versuchen und zumindest neue Erkenntnisse zu meiner Lampe gewinnen.

    Ja , der Inbus scheint wirklich irgendeine Funktion zu haben, aber ich weiß nicht welche. Als der Tank noch nicht vernickelt war, habe ich mit einem Inbusschlüssel versucht die Schraube zu lösen. Es ist mir aber nicht gelungen und mit riesen Rohrverlängerung wollte ich nicht ran. Wenn ich Literatur dazu bekomme werde ich ja vielleicht erfahren ob und wenn ja welche Funktion das Teil hat.

    Ich lasse euch natürlich dann an meinem neu erworbenen Wissen teilhaben.

    Bis dahin

    Gruß Achim

  • Auch wenn ich eigentlich keinen blassen Schimmer von solchen Gerätschaften habe, wäre die Ausführung als Imbussschraube für mich ein Hinweis, das nicht jeder selbst daran rum machen sollte, sondern ein Fachbetrieb dieses erledigen sollte. (Damals waren Imbusschrauben, noch nicht so üblich)


    Dessen ungeachtet, eine wirklich schöne Lampe! :thumbup:


    P.S: Das als Motorradfan seit 1984

    Gruß, Hermann

    Einmal editiert, zuletzt von lampenpuzzer ()

  • Hallo Achim


    Lass dir vorab mal zum Besitz dieses schönen Krads gratulieren. Da kannst du wirklich stolz darauf sein. Und die Lampe wirkt wie eine strahlende Krone auf königlichem Haupt. Sagte man früher wohl nicht ganz ohne Grund "Radsonne" zu den Zweiradgleuchten.


    Aber versuche bitte keinesfalls diesen Acetylentank wieder zu befüllen. Oder von jemand Ahnungslosen füllen zu lassen. Dir und deinen Mitmenschen zuliebe nicht. Denn es könnte dann ganz schnell passieren, dass du und deine Lieben und auch andere Menschen einen sehr hohen Preis dafür zahlen müsstet. Eigentlich den höchsten Preis, den man bezahlen kann. Den mit deinem/euren Leben nämlich!


    Das war es erst mal theatralisch auf den Punkt gebracht. Und nun versuche ich das auch, mit vereinfachten Worten, zu begründen.


    Es ist nämlich ein gewaltiger Unterschied, ob man Acetylen direkt von einem Erzeuger/Generator weg verbraucht, oder ob man versucht fertiges Acetylen zu speichern.


    Acetylen (Ethin) ist ein biestiges Zeug. Es kann sich schon bei trivialen Einflüssen selbsttätig langsam oder schlagartig zu zersetzen beginnen. Das kann bei fachlich richtiger Handhabung jedoch unterbunden werden. Aber auch bei falschem Umgang mit dem Zeug gefördert werden.


    Acetylen darf als Gas weder zum Transport noch zur Lagerung in hohlen Behältern gespeichert werden. Punkt.


    Denn schon bei heftigeren Schlägen, elektrostatischen Entladungen, höheren Sommertemperaturen und/oder daraus resultierenden Drücken über 1,5bar kann ein sehr schnell ablaufender Selbstzerfall einsetzen, der letztlich in einer gewaltigen Explosion endet.


    Das Wissen darum, dass dieses Problem durch Speicherung des Acetylen (C2H2) in einer Art porösen Füllmasse (da waren in der Vergangenheit anfangs Torf, Holzkohle, Bimsstein, Kieselgur, später auch Asbest, Kalk und Zementpulver in Verwendung) und Bindung ("gelöstes" Acetylen) an eine Chemikalie wie Aceton (C3H6O), später auch Dimethylformamid (C3H7NO), unterbunden werden kann, gibt es seit etwa 1900.


    Diese porösen Füllmassen haben natürlich unterschiedliche Eigenschaften. Vor allem das Aufnahmevermögen und die mechanische Stabilität sind da von Bedeutung. Oft stellt man sich da ein einfaches Schüttpulver bzw. Granulat vor, meist handelt es sich aber um eine Art luftigen Schwamm oder eine Art gesinterten, also thermisch zusammengebackenen Kuchen.


    Je nach poröser Füllmasse kann unterschiedlich viel z.B. Aceton aufgenommen werden. Und entsprechend auch unterschiedlich viel Acetylen darin gebunden werden. Ohne Wissen welche poröse Masse da wirklich gefüllt ist, bzw. in welchem Zustand sich diese Masse befindet, kann man weder abschätzen wieviel Aceton damit aufgenommen, noch wieviel Acetylen damit gebunden werden kann.


    Aceton hat einen sehr großen Volumsausdehnungskoeffizienten von 1,5. Das bedeutet, dass das Volumen bei einer Erwärmung von 20°C auf 65°C bereits um die Hälfte zunimmt. Das ist eine Temperatur die ein Metallkörper im Sommer in praller Sonne schon gern mal erreichen kann. Daher darf so ein Druckbehälter auch nur zu 2/3 mit Aceton gefüllt werden. Das schränkt das Speichervermögen für Acetylen natürlich ein. Ein deutliches Überschreiten dieser Temperatur führt, da sich Flüssigkeiten bekanntlich ja nicht komprimieren lassen, auch unweigerlich zu einem hydraulisch Zerknall des Druckbehälters.


    Selbst wenn man das Material der porösen Masse genau kennen sollte, kann man nach Jahrzehnten nichts darüber sagen, in welchem Zustand sich diese in so einem Druckbehälter befindet. Sie kann sich durch Vibrationen gesetzt haben, sie kann durch Schläge zerbrochen sein, oder sie kann auch einfach nur in sich selbst zerfallen oder vergammelt sein. Die ursprüngliche Menge des enthaltenen Acetons kann teilweise ausgelaufen sein, kann teilweise beim Verbrennen vom Acetylen mitgerissen worden sein, oder kann sich auch teilweise einfach nur verflüchtigt haben, auch die Qualität kann im Laufe der Zeit ganz einfach gelitten haben.


    Wir haben also KEINE AHNUNG welche poröse Masse sich in welchem Zustand in dem Druckbehälter befindet bzw. sich befinden sollte, Wir haben auch KEINE AHNUNG wieviel Aceton in welchem Zustand sich im Druckbehälter befindet bzw. sich befinden sollte, und können daher folgerichtig auch KEINE AHNUNG haben, wieviel Acetylen man letztlich in so einen unbekannten Druckbehälter füllen kann, ohne das einem das ganze System bei nächster Gelegenheit um die Ohren fliegt !


    Ist nämlich nicht alles Acetylen gebunden ("gelöst"), kann schon ein einfacher Flammenrückschlag zur Zündung des freien Gases führen, kann schon ein heftiger Schlag oder ein Sturz, eine kurze starke Erhitzung, ein längere moderate Erwärmung oder eine heftige statische elektrische Entladung zum Beginn der Selbstzersetzung führen. Und weil man das nicht unbedingt bemerken muss, was da im Inneren eines solchen Behälters in Gang gesetzt wurde, kann es dann noch Stunden dauern, bis es dann in einer Katastrophe endet!


    Um es auf den Punkt zu bringen:

    NIEMAND mit entsprechendem Sachverstand und auch nur einem einzigen Funken Verantwortungsbewusstsein wird in einen Druckbehälter unbekannten Zustandes Azetylen füllen!

    NIEMAND mit entsprechendem Sachverstand und auch nur einem einzigen Funken Verantwortungsbewusstsein wird versuchen in einen Druckbehälter unbekannten Zustandes Azetylen füllen zu lassen!


    Auch wenn irgendwelche alte und senile Feuerwehrleute mit abgewrackten Flaschenfüllanlagen in irgendwelchen Privatsammlungen dazu bereit sein sollten, oder irgendwelche ahnungslosen Amateur- und Profirenovierer das schon mal gemacht haben, lass es trotz der großen Versuchung bitte ganz einfach bleiben. Damit produziert man richtige Zeitbomben! Ein so ein Kesselzerknall endet im Regelfall immer tödlich für in der Nähe (bis zu 300m) befindliche Menschen. Nicht alles was technisch machbar ist, sollte auch gemacht werden. Zumindest nicht, wenn man keinen „Darwin Award“ erhalten will.


    Ich erlaube mir auch darauf hinzuweisen, dass ich auf den Fotos weder einen Druckminderer noch ein Rückschlagventil zu identifizieren vermag. Das zu sehende Absperrventil ist zwar relativ klobig, aber meiner Erfahrung nach für einen DM zu klein. Das Manometer weist jedoch ziemlich eindeutig auf einen Druckbehälter hin. Befremdlich ist die horizontal-radial zur Mitte der Längsachse des liegenden Druckzylinders weisende Entnahmestelle. Die widerspricht eigentlich allem was mit Aceton und Füllung mit poröser Masse zu tun hat. Da darf keine liegende Entnahme erfolgen, weil sonst Aceton mitgerissen wird. Die seitliche Wurmschraube mit Innensechskant weist wiederum auf eine Füllmöglichkeit für eine poröse Masse hin. Alles ziemlich widersprüchlich. Vor allem, "damals" wusste man eigentlich schon, auf was da zu achten war. Ob das Ding nicht schon total "verbastelt" ist, kann und will ich nicht bewerten. Was bleibt sind Fakten: Entnimmt man einem Druckbehälter Brenngas ohne Druckminderer hat man einen Flammenwerfer. Bei Nachlassen des Drucks wird sich die Flamme auf Grund des fehlenden Rückschlagventils mit einem zart pfeifenden Geräusch ins Innere des Behälters zurückziehen. Ist dort keine oder zu wenig funktionierende poröse Masse bzw. Aceton, wird die Flamme deshalb auch nicht erlöschen. Danach ... "B U M M !" Ob das Ding in dem Zustand wie es zu sehen ist eher ein Flammenwerfer oder doch mehr einem Pulverfass gleicht, das kann diskutiert werden ... aber als Mopedlicht würde ich es nicht in Erwägung ziehen.


    ps.:

    Auf die diversen Kessel-Gesetze und wiederkehrenden Prüfung von Tanks und Druckbehältern bin ich auf Grund der länderspezifischen Unterschiede bewusst nicht eingegangen. Was im Frankreich um 1920 Usus war, muss heute in DACH nicht unbedingt noch zulässig sein. Wer da allerdings ein wenig reinschnuppern möchte, welchen Stellenwert der Gesetzgeber z.B. bei uns in Felix solchen "Transportbehältern" zumisst, der kann sich ja mal ein wenig das https://www.ris.bka.gv.at/Doku…1996_368_0/1996_368_0.pdf zu Gemüte führen. Da kriegt man dann auch ein bisschen ein "Gespür" für die anderen Risiken im ganzen Themenkreis.


    Nachtrag:

    Im Beitrag #28 kann man lesen "Als der Tank noch nicht vernickelt war, habe ich mit einem Inbusschlüssel versucht die Schraube zu lösen". Daraus schließe ich, du hast tatsächlich einen teilgefüllten Acetylendrucktank vernickelt oder vernickeln lassen. Galvanisch? Wie schafft man das, dass sich da die Gewinde nicht zugesetzt haben? Und das montierte Absperrventil danach noch funktioniert hat bzw. dicht geblieben ist? Und welcher Lohn-Vernickler so einen geschlossenen Tank mit ihm unbekanntem Inhalt überhaupt in Auftrag genommen hat? Täte mich echt interessieren ... im Beitrag #13 sehen die blau nummerierten Anschlussverschraubungen auch nicht vernickelt, sondern eher nach poliertem Messing oder polierter Bronze aus. Wie kann man das beim Vernickeln so toll abdecken, dass da nicht mal in den Gewindegängen was zu sehen ist? Das täte ich echt gerne verstehen wollen ... Ginge man aber davon aus, dass beim Vernickeln ohnehin alles zerlegt war, dann wäre das auch leicht verständlich. Aber dann wäre das angebliche Rest-Azetylen erst wieder hintennach von irgend einem HaraKiri-Künstler reingemacht worden ... und davon ist irgendwie nirgends die Rede. Mal sehen, ob es da Antworten geben wird. Oder ob ich meine Gedanken zu Ende führe ...

    Um es mit den Worten meines ehemaligen Chefs zu sagen: "Schwierig, schwierig ... da müssen die klügsten Köpfe ran ... ich kümmere mich am besten selber darum" (Das ist mir wirklich mal passiert! :wallbash:)

    11 Mal editiert, zuletzt von Schmiedinger ()

  • Danke für diese ausführlichen Hinweise und Warnungen!


    Nur mal so am Rande erwähnt ...

    Nicht umsonst werden den Feuerwehrleuten die oben angeführten, besonderen Gefahren von Acethylenflaschen

    in Lehrgängen und Fortbildungen eingebläut.

    Druckbehälter haben es immer in sich - im wahrsten Sinne des Wortes!

    Erst recht, wenn brennbare Gase darin gelagert werden.

    Bei Acethylen-Gasflaschen ist das, wie oben nachzulesen, eine ganz besondere Nummer.


    Deine Ausführungen zufolge,

    erklärt sich mir jedenfalls jetzt auch die Skala auf dem Manometer.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo und nochmals Dank für die wertvollen Hinweise

    Zuerst zu den aufgeworfenen Fragen. Ich habe die Lampe und alle Anschlüsse vom Tank, sowie das Meßgerät komplett demontiert. Das waren über 20 Einzelteile.

    Lampe, Tank und Manometer wurden dann vernickelt und die Anschlüsse vermessingt.

    Ich hatte vorher natürlich angefragt, ob die Gängigkeit der Gewinde erhalten bleibt und mir wurde versichert, dass es da keine Probleme gibt. War auch so, funktioniert alles super.

    Ja und das noch Gas im Tank ist, kann aber wirklich nur noch ein Rest sein, habe erst gemerkt, als ich das Teil nach dem veredeln zusammengebaut und eine gängige Düse aufgetrieben hatte.

    Also ja, die Galvanikfirma hat den Tank so bearbeitet.:rolleyes:

    Ich habe mich ja auch schon damit abgefunden, dass die Acetylengeschichte viel zu heiß ist.

    Trotzdem bin ich immer noch auf der Suche nach einer sicheren Variante die Lampe mit Gas zu betreiben.

    Ich lasse euch an meinen Bemühungen und evtl Ergebnissen teilhaben.

    Bis dahin

    Gruß Achim

  • Hallo,


    ich habe da mal eine kleine Frage.

    Könnte es sein dass der Druckbehälter lediglich eine Art Pufferspeicher ist?

    Angenommen ich fahre durch die Gegend und mache einen Halt, wo ich ne Weile mal kein Licht brauche.

    Dann geht die Chemische Reaktion im Entwickler ja munter weiter und dauert auch noch eine Weile, selbst wenn das Wasser abgedreht wird.

    Da ich aber dunkel haben will, drehe ich das Licht ab und das Gas lasse ich in den Druckspeicher weiterlaufen.

    Da das Wasser ja abgedreht wurde und der Lampeninnendruck bereits eingependelt war, kann nur eine gewisse Menge an Druck in den Behälter kommen.

    Fahre ich nun wieder weiter müsste ich bei einer Normalen Karbidlampe ja erst wieder warten bis sich der Druck mit der chemischen Reaktion eingependelt hat.

    Das dauert ja. Aber wenn ich das schon fertige Gas aus dem Druckbehälter nehme und dazu das Wasser aufdrehe, bin ich flott mit Licht unterwegs.

    Wäre das eine Möglichkeit?

  • Jan bei diesem System gab es keinen Entwickler.

    In den Tank wurde Acetylen gefüllt und nach dem Verbrauch wurde er dann wieder neu befüllt.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Jan ? und Rolf

    Genau, es ist ein Tank der mit Acetylen befüllt wurde und autark wirkte.

    Aber ich bin durch den "Puffer" auf eine Idee gekommen, die ich als Frage mal an " Schmiedinger", der offensichtlich Profi auf diesem Gebiet ist, richten möchte.

    Wenn ich den Tank ganz leer mache und es mir gelingt die Inbusschraube zu entfernen würde ich anstelle der Inbusschraube ein Schlauchanschlußstück einschrauben.

    Dort jetzt einen Karbidentwickler anschließen.

    Damit der Tank dann wieder leer wird kann ich den Entwickler ja ausstellen und dann warten, bis der Brenner ausgeht.

    Nur so eine Ider, aber ich will die Lampe auf jeden Fall als ganzes an meinem Oldtimer dran haben.

    Gruß Achim

  • Hallo Achim

    In dem Fall würde ich den Schlauch direkt an die Lampe legen. Ansonsten füllst du ja wieder den ganzen Tank. Das T-Stück würde ich unter der Kugelkopf (3) dezent einbauen und der Tank bliebe als Ganzes erhalten.

    Wie es technisch zu lösen wäre ... ?

    Dazu müsste man es in "der Hand" nehmen und gucken.


    Gruß Andreas

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Ich würde die Überlegungen diesen Tank wieder in Betrieb nehmen zu wollen ad acta legen, denn zur möglichen Gefährdung kommt das rechtliche und versicherungstechnische Problem bei einem heute nicht mehr zugelassenen Acetylenbehälter.

    Nachfolgender, älterer Artikel verdeutlicht das hohe Gefährdungspotential: https://www.schadenprisma.de/w…/pdf/1985/sp_1985_3_2.pdf

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Achim,


    ... "Frage mal an " Schmiedinger", der offensichtlich Profi auf diesem Gebiet ist" ... Der Schein trügt. Jeder richtige "Profi" würde dieses Fachwissen um teures Geld verkaufen. Aber es bringt mir Freude, wenn ich für die Weitergabe meiner Kenntnisse Interessenten und etwas Anerkennung finde.


    Gemäß deinen Ausführungen wurde das Geleucht in Teilen vernickelt. Wie es da sein kann, dass da noch Reste von Acetylen im dabei geöffneten Tank sein sollen, entzieht sich echt meiner Vorstellungskraft. Denn beim Vernickeln, egal ob galvanisch oder chemisch, sind immer mehrere Flüssigkeits-Tauchbäder im Spiel. Erst eine Reinigung, dann verkupfern, dann wieder Reinigung, dann vernickeln, dazwischen vielleicht noch aktiviern, passivieren, ein oder zwei mal neutralisieren. Der Tank wurde dabei sicher mehrfach geflutet und gespült. Da gibt es dann kein Aceton und kein Acetylen mehr im Tank. Belassen wir es dabei, ich muß ja nicht alles verstehen.


    Tatsache ist jedoch, dass nun nach dem Vernickeln kein Aceton mehr im Tank sein kann, da sich Aceton gut mit wässrigen Bädern verdünnen läßt. Ziemlich wahrscheinlich gibt es auch gar kein oder zumindest keine brauchbare poröse Masse mehr im Tank. Dem Tank fehlen also alle Voraussetzungen um darin Acetylen zu speichern.


    Also, noch mal, auch wenn der innere Zwang des Restaurators nahezu unüberwindbar scheint - LÖSE DICH VON DIESEM GEDANKEN.


    Und versuche bitte auch keinen Dummen mehr zu finden, der dir das vielleicht doch machen täte. Von wegen "... schicke den Behälter an jemanden der helfen kann" aus deinem Eröffnungsbeitrag #1. Auch nicht in anderen Foren. Du hast zwischenzeitlich ausreichend Kenntnisse über die Zusammenhänge und Risken erlangt. Das wäre daher verantwortungslos. Und bei einem Unfall wahrscheinlich auch strafbar.


    Für mich wäre die Sache nun eigentlich zu Ende. Denn eigentlich war dazu bereits in meinem Beitra #30 mit "Acetylen darf als Gas weder zum Transport noch zur Lagerung in hohlen Behältern gespeichert werden. Punkt." alles gesagt. Da das Thema aber vielleicht auch von Herrgottsschnitzern gelesen wird, die über Guggel hierher geführt wurden, die nicht alles zuvor schon gesagte lesen wollen, erlaube ich mir auf die konkrete Frage doch kurz einzugehen.


    Von wegen "Puffer" ... das wäre kein Puffer, sondern das wäre eine rechte Höllenmaschine! Vor allem auch wegen der seitlichen Entnahme!


    Jegliche Idee diesen Luft enthaltenden Tank in irgend einer Art und Weise mit Acetylengas befüllen zu wollen wird unweigerlich in einer Explosion enden, denn die effektiven Explosionsgrenzen von Acetylen in Luftumgebung liegen zwischen nur 2,3% und satten 82%. Azetylen und Luft gemeinsam bilden also eigentlich fast immer ein hochexplosives Gas! Das ist so, daran kann man nichts ändern.


    Sobald man beginnen würde, diesen Tank seitlich (oder irgendwie anders) mit Gas zu befüllen käme es bereits an der Eintrittsöffnung zu einer Verwirbelung und Durchmischung von zugeführtem Gas und im Tank befindlicher Luft und es würde sich dabei schon sehr rasch ein durchzündfähiges Gemisch bilden. Entzündet man dieses, es kann schon ein Flammenabriss oder ein kurzer Flammenrückschlag genügen, kommt es zur Explosion. Vergiss also jeglichen Ansatz Azetylen "puffern" oder "speichern" zu wollen. Es würde in einem Fiasko enden !


    Was da abgeht, findet man auf "youtube" unter "Karbidschießen" zuhauf. Lauter https://de.wikipedia.org/wiki/Darwin_Award Kandidaten. Selbes Prinzip, Azetylengas- und Luft in einem Tank zünden. Bei einem geschlossenen Tank fliegt allerdings nicht bloss der Korken ...


    Damit sollte eigentlich genug, und vor allem auch deutlich genug, alles zu dem Thema gesagt sein. LASS ES EINFACH BLEIBEN !


    Sollte jedoch jemand auf die Idee kommen, damit zu spekulieren, dass sich das zündfähige Gasgemisch im Tank im Laufe der Zeit auf Grund der unterschiedlichen Dichten von Azetylen und Luft wieder entmischen täte, und da dann eigentlich nur an entsprechender Stelle entnommen werden müßte, der sollte dabei allerdings auch berücksichtigen, dass es schon bei nur eher geringen Temperaturänderungen bereits wieder laufend zu neuen Durchmischungen kommt. Denn Während Acetylen eine Dichte von 1,17 g/cm³ hat, hat Luft bei 20°C eine Dichte von 1,20g/cm³ und bei 35°C nur mehr eine Dichte von 1,15g/cm³. Es also im sommerlichen Tagesgang zu ständiger neuer Durchmischung der Gase kommt, da sich Morgens die schwere Luft am Boden und das Gas oben im Tank befinden täte, aber Mittags die nun leichtere Luft nach oben steigen täte und das Gas nach unten drücken würde. (Diese Gesetzmäßigkeit macht/e man sich übrigens auch beim Befüllen von Azetylenflaschen zugute, um sich das teure Evakuieren vor einer Neubefüllung zu ersparen) Es findet also ständig eine Durchmischung von Luft und Acetylen statt, wir haben praktisch immer hochexplosives Gas im Tank. Das gesagte gilt nicht nur für den einen speziellen Tank fürs Bike, sondern gilt für jeden Tank, jeden Behälter, jede Flasche, jeden Schlauch, in dem sich Luft und Azetylen zugleich befinden!


    [Off Topic]

    Ich selbst würde mir nie eine Azetylenflasche in die Werkstätte stellen. Weil es mir trotz gewisser Grundkenntnisse zu der Thematik einfach viel zu riskant ist. Was aber nicht heißt, dass meine Schweißbrenner nur der Zierde dienen.

    img3320modl9j7g.jpg

    Interessanterweise ist es aber jedem absolut ahnungslosen Dölli, ohne Nachweis jeglicher Fachkenntnisse, ohne weiteres möglich, so eine Flasche zu mieten oder zu erwerben. (Siehe die besoffenen Feuerwerker auf Youtube) Wird schon gut gehen. Dafür brauche ich für meinen Hund aber eine Führberechtigung. Seltsame Wichtung.

    Um es mit den Worten meines ehemaligen Chefs zu sagen: "Schwierig, schwierig ... da müssen die klügsten Köpfe ran ... ich kümmere mich am besten selber darum" (Das ist mir wirklich mal passiert! :wallbash:)

    4 Mal editiert, zuletzt von Schmiedinger ()

  • Hallo " Schmiedinger"

    Ich habe begriffen, dass du eine Aversion bzgl Acetylen hast.

    "Ich selbst würde mir nie eine Azetylenflasche in die Werkstätte stellen"

    Allerdings helfen mir seitenlange, schulmeisterhafte , theoretische Abhandlungen ( Sorry- die verdammt nach Google klingen) nicht wirklich weiter.

    Bitte sei mir nicht böse, aber bei deinem ersten Betrag habe ich nach den ersten 150 Zeilen das Gefühl gehabt, Ace wird nur von suizidgefärdeten, des Lebens überdrüssigen Dödeln benutzt.

    Wenn ich mich irre bitte ich um Entschuldigung, aber so professionell das auch alles klingt, kurze Beiträge mit Vorschlägen was ich machen könnte ( wie die von Rolf, Jan, Andi...) helfen mir mehr, als seitenlanges Belehren was ich nicht machen soll.

    Schönes WE und Gruß

    Achim