Bitte um Hilfe bei Recherche


  • Ein freundliches "Hallo" und "moinmoin" in die Runde von einem Neuling,


    als Laie komme ich gleich mal mit der Bitte um euren fachmännischen Rat daher.

    Es betrifft die Identifikation von zwei Lampen - nähere Infos wie z.B. Hersteller, Alter etc. wären natürlich auch interessant.


    Die Lampen sind Fundstücke aus einem früheren Mühlen- und Landwirtschaftsbetrieb.

    Ich hoffe, dass die wenigen Bilder und Daten für eine Bestimmung ausreichen, ansonsten lege ich natürlich gern mit Kamera und Zollstock nach.


    Beide haben eine Höhe von ca. 40 cm und sind ohne erkennbare Hersteller-Markung.

    Auf der weniger gut erhaltenen Petroleumlampe könnte diese evtl. schon in Rost aufgegangen sein.

    Die andere trägt eine Prägung mit einer DHI-Nummer (deutet die darin enthaltene "68" evtl. auf das Herstellungsjahr?) und ein aufgenietetes Schild mit (vermutlicher?) Seriennummer.

    Eine recht ähnliche Lampe konnte ich auf der Homepage eines Sammlers unter der Bezeichnung "Ankerlampe" finden. Da sie offenbar keinen Tank für Flüssigbrennstoff hat und an der Unterseite offen ist (Einschub für Kerzen o.ä.?), stellt sich mir die Frage, wie diese maritimen Lampen betrieben wurden bzw. ob sie nicht vollständig ist?


    Viele Fragen...!?...und demnächst kommen bestimmt noch mehr zu Restaurierung-Tipps u.ä.


    Vorerst sage ich euch für viele Antworten im Voraus schon mal "vielen Dank"...


    Grüße an alle aus dem schönen Innerstetal/Ambergau

    Helmut

  • Moin Helmut!


    Willkommen im Forum!


    Bei der Stalllaterne solltest du mal die Oberseite vom Tank mit einer Wurzelbürste freilegen. Vielleicht wird dann die Prägung erkennbar. Auf Entfernung sieht mir das nach einer "Rhewum St1" aus. ( https://sirkosdrive.jimdofree.com/laternen/rhewum/ )

    Das andere ist tatsächlich eine rundum leuchtende Positionslaterne***. Die Zulassung aus dem Jahr 1968 wurde vom "Deutschen Hydrographischen Institut" (heute "Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie", Hamburg) vergeben. Das andere ist die Seriennummer, das nehme ich auch an.

    Diese Laternen besaßen zunächst entnehmbare Einsätze mit Petroleumtank und -brenner. Dieser fehlt hier anscheinend. Meistens wurden sie auch von oben eingesetzt. Später sind die Petroleum-Varianten dann auf Strom umgerüstet worden bzw. es gab diese Laternen nur noch mit Stromanschluß. Das wird hier der Fall sein - nur dann fehlt die Lampenfassung unten und die Leitung.

    (Die Laternen waren genormt, ein Hersteller läßt sich u.U. nur über die DHI-Nummer ermitteln. Andere Modelle tragen Hersteller-Plaketten an der Außenseite.)


    Gruß,

    Micha.


    *** "Ankerlaternen" haben klares Glas. https://de.wikipedia.org/wiki/Lichterf%C3%BChrung

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

    Einmal editiert, zuletzt von winnie ()

  • Jup. Die Stallaterne ist eine Rhewum St1( Rheinische Werkzeug- und Maschinenfabrik / Remscheid ) , und vermutlich die ungemarkte Ausführung. Entweder waren das die sehr frühen Modelle oder jene für den eher militärischen Militäreinsatz, Rhewum hat ja da auch geliefert. Frühes Nachkriegsmodell.

  • Hallo Micha,


    danke für die Antwort und die Infos, die mich weiter in die Tiefen des WWW führen werden... 8)


    Schade, dass meine Vermutung bezüglich der Unvollständigkeit der Positionslaterne offenbar richtig war - andererseits ist es aber auch ein Ansporn, mich weiter im Thema zu vertiefen.


    Ich freue mich schon auf die Restaurierungs-Arbeiten.


    Gruß

    Helmut

  • Positionslaterne

    Die gezeigte Lampe ist streng genommen keine Positionslaterne,

    sondern eine sogenannte Ankerlaterne ... weil sie 360° rundum abstrahlt in weiß.

    Sie darf nur von still-liegenden Wasserfahrzeugen verwendet werden.


    Selbstfahrende Wasserfahrzeuge die sich auf der Fahrt befinden, müssen sogen. Positionslichter anhaben:

    Top- und Hecklicht jeweils weiß, Toplicht 225°, Hecklicht 135° (jewils hälftig zu den Seiten abstrahlend);

    Steuerbord = rechts = grün, Backbord = links = rot, jeweils 112,5° zur Seite.

    Schlepp-/Koppelverbände sowie Sonderfahrzeuge (Fähren, Arbeitsgeräte, Gefahrengut-/Tankschiffe)

    haben zusätzl. Lichter zur Kennzeichnung zu führen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • > sondern eine sogenannte Ankerlaterne ... weil sie 360° rundum abstrahlt in weiß.


    Tja, und wo ist an der Lampe das weiße / klare Glas?

    Wenn du mal meinem Link zu Wikipedia folgen würdest, siehst du, daß es durchaus auch rundum abstrahlende Lichterfarben gibt (rot und grün).

    (Die Lampenfarbe oben kann ich wegen Rot-Grün-Sehschwäche nicht zuordnen, abe sie wird eine der Farben haben.)

    Schau bspw. mal unter "Lichter zur Signalisation von Manövrierbehinderungen".


    Poe:

    > die sehr frühen Modelle oder jene für den eher militärischen Militäreinsatz,

    > Frühes Nachkriegsmodell.


    Wie "früh". Nach dem 2. WK war für 10 Jahre Schluß mit Militär in D. Die Bundeswehr wurde erst 1955 gegründet.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • daß es durchaus auch rundum abstrahlende Lichterfarben gibt (rot und grün).

    Habe ja ausgeführt, daß es auch Sonderformen,also anderen Farben gibt z.B. auch blau.


    Wobei in der Tat (noch) nicht geklärt ist, um welche Farbe es sich handelt

    und ob die original, also das Glas durchgefärbt ist oder nachträglich aufgebracht wurde.


    Denke, das müssen wir erst mal so stehen lassen ...


    PS:

    Der Meinige ist Ex-Binnenschiffer ...

    - hat das mal gelernt und ne Prüfung gemacht (Matrosenbrief).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Micha, hallo Rüdiger (Gruß übrigens nach Ascheburch, war früher oft beim Billard-Verein Schweinheim unterwegs),


    bevor ihr euch noch in die Haare geratet - ich hab grad mal genau nachgesehen, das Glas ist bzw. war tatsächlich rundum klar, es ist innen lediglich sehr stark verrußt...


    Gruß

    Helmut

  • ich hab ja von Marine gar keine Ahnung aber hab auch so ne Lampe und da ist für die Farbe ein glaseinsatzt drin, bei mir rot. In der kleinen bucht waren letztens drei Einsätze in rot gelb und blau. Man möge mir fals ich falsch liege verzeihen. Mfg Thomas

  • Hallo Helmut.

    Mach mal das Glas richtig sauber,und schau mal ganz genau auf's Glas,

    Oft wurde das Baujahr ,und manchmal der Ort eingeritzt.

    Das Loch unten dient zur arretierung des Tanks, der eine ausbeulung hat.

    Das nennt sich "Prägung ".

    Ich mach morgen mal Bilder für dich.

    Gruß Thomas

  • Hallo an euch beide (Thomas und Thomas),


    danke für die Infos und für die Bilder im Voraus.

    Meine Frau guckt schon etwas irritiert, weil ich grad ein neues Hobby entwickle...die Reinigung und weitere Aktivitäten zur "Erleuchtung" müssen wohl noch etwas warten... (grins).


    Gruß

    Helmut