Viton Dichtungen - Woher, Wohin, Gebrauch?

  • Vermutlich eine blöde Frage, aber weder Google noch die SuFu hier haben für mich befriedigende Antworten geliefert:


    Meine erste Petromax (bj. 2019) zickt herum, da müssen diverse Teile nochmal ins Laugen/Säurebad und erhitzt, geglüht und abgeschreckt werden und wurde von mir zur "Experimentier-Maxe" erkoren (vorallem weil sie eher funzelt statt hell brennt).


    Gibt es Erfahrungsberichte, wo diese Flourkautschuk-Dichtungen funktionieren und wo man besser Abstand davon nehmen sollte?


    Eher "brutalst fest anziehen" (wie bei den Bleidichtungen über mehrere Stunden) oder langt bereits "sitzt, passt, wackelt, hat Luft"?


    Bleidichtungen gehen mir mittlerweile auf die Nerven weil es - gerade bei Restaurationsobjekten - viel zu lange dauert, die alten Bleidichtungen herauszupuhlen (hat da auch vielleicht jemand einen Tip? Mit dem Dremel herausfräsen geht nicht weil das Weichblei halt sofort den Fräskopf "verstopft")


    Möge jeder seine Erfahrungen posten, ich kann das gut einordnen.


    Danke,

    Bernd

  • Bernd.

    Die Dichtungen aus viton dichten/funktionieren da,wo sie sollen.

    Im pubove, Rapid ,vefufe .

    Sowie bei kocher,und lölas.

    Ich verstehe nicht was daran schwer sein soll,mit einem Schraubendreher die Bleidichtung abzuspülen.

    Bedenke: unser Hobby hat mit Zeit zu tun.

    Wenn du viton brauchst,ich kann dir Platten 20x10 cm in 3mm schicken.

    Ich stanze dir auch gerne dutzendweise dichtungen

    Gruß Thomas

  • In die Verschraubung von Vergaser und Rapid gehören INHO nur die Belidichtungen.

    Kein Viton, kein NBR, keine Kupfer-, Alu- oder sonstwas-Ringe

    und schonmal kein Teflonband, sondern nur Blei.

    Rauspuhlen geht sowas von easy, da braucht man keine Maschine

    und das Eindrehen vom Vergaser in die richtige Endstellung ist auch keine Hexen-Wissenschaft,

    vom Rapif sowieso nicht.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Rauspuhlen geht sowas von easy, da braucht man keine Maschine

    Ich befürchte fast, dass ich mal bei Dir vorbeikommen könnte/müsste/sollte damit Du mir das mal anhand 30 Jahre alten Dichtungen im Detail erklärst - denn ich verzweifele da regelmässig dran und habe noch ca. 10 Dichtungen zum herauspuhlen vor mir.


    Bernd

  • ... wenn die alten Dinger nicht richtig wollen, einfach mal kurz anwärmen

    und dann mit einem Dorn oder echt spitzen Schraubendreher anritzen.

    Das Blei gibt dann schon mal irgendwann nach ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • ... wenn die alten Dinger nicht richtig wollen, einfach mal kurz anwärmen

    und dann mit einem Dorn oder echt spitzen Schraubendreher anritzen.

    Das Blei gibt dann schon mal irgendwann nach ...

    Anwärmen werde ich versuchen (Heissluftföhn) , bislang gingen die Dichtungen nur Millimeterweise aus ihrem natürlichem Element.


    Bei "frischen" Dichtungen (< 5 Jahre) war das bislang kein Problem: Dorn drunter und im Gesamten aushebeln.


    Aber bei den "alten", gut abgelagerten Teilen wirds nervig.


    Bernd

  • Ich verstehe nicht was daran schwer sein soll,mit einem Schraubendreher die Bleidichtung abzuspülen.

    Du wohnst um die Ecke (Nordende unseres Hausberges), darf ich vorbeikommen und Du zeigst mir wie es geht?


    Ich habe noch 10 festgefressene Bleidichtungen auf Vorrrat.


    ABurger hat sich der Challenge nicht stellen wollen :)


    Bernd

  • Da habe ich mich wohl etwa falsch ausgedrückt ,Rüdiger 😇😉

    Gruß Thomas

    Ne, nee - passt schon Thomas.

    Habe nur verdeutlichen wollen, wo ich keinen "Gummi" empfehlen würde.

    Kenne jetzt auch niemanden, der dort anstatt Blei mit "Gummi" glücklich wurde.


    Du wohnst um die Ecke (Nordende unseres Hausberges), darf ich vorbeikommen und Du zeigst mir wie es geht?

    Ach? Thomas, Du bist umgezogen - vom Rhein in die NMähe der Wetterau??


    ABurger hat sich der Challenge nicht stellen wollen

    ... weil er derzeit wohl eher kurzfristig dafür keine Zeit entbehren kann.

    Er arbeitet im 3-Schicht-Dienst, auch an Wochenenden und Feiertagen und muss sehen,

    daß er "sein" Ehrenamts-Projekt bis Mitte/Ende Februar hinbekommt und noch bisserl Zeit

    für sich selbst dazwischen schieben kann. Ins Frühjahr hinein sieht es dann etwas lockerer aus.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Nur mal so, wenn man die Funzel ordentlich montiert, regelmäßig nutzt, hin und wieder den Tank komplett ausleert und spült, muss man frühestens nach 5 Jahren wieder mal komplett auseinander nehmen. Da macht die Bleidichtung Sinn, einmal dicht, bläst da auch die nächsten zig Jahre nix raus. Kann man mit Kupfer ähnlich erreichen, kostet aber Höhe für die Einstellung des Mischrohrabstand. "Gummidichtungen" altern, werden früher oder später undicht, koten auch Höhe, und der ganze Vergaser "wackelt".

    Gruß, Markus.

  • Moin zusammen,

    Vergaser und Rapiddichtungen Blei gegen Gummi austauschen ist keine dauerhaft

    abdichtende Lösung!

    Durch den mechanischen Druck quetscht sich die Gummidichtung heraus. Zudem

    wackelt ein Vergaser mit Gummiabdichtung herum und erschwert das saubere

    ausrichten der Bauteile nach einer sauberen Fluchtlinie.


    Bleidichtungen haben diese Probleme nicht.

    Wer das arbeiten mit Dichtungshanf richtig beherrscht, könnte z.B. am Vergaserfuß

    sauber mit Hanf und Schmierfett eindichten. Das funktioniert, ist stabil und dauerhaft

    dicht.


    Zum herausfriemeln von alten Weichdichtungen aus Blei, Papier oder Kunststoff nehme

    ich immer eine einfache Anreißnadel aus dem Baumarkt (ohne Hartmetallspitze).

    Dazu noch einen Satz Linoleum oder Holzschnitzmesser aus dem Regal für Billigwerkzeug.

    Die Messer werden passend umgeschliffen und dann als Schaber verwendet.


    Gruß Thomas

  • wenn Freebyte Bernd einen Lötkolben besitzen sollte kann man mit dessen Spitze ein Rauspuhllöchlein in die Bleidichtungt schmelzen zwecks leichterer Entfernung selbiger.

    So schnell lötet man da anderes an der Lampe nicht mit aus (ich rede von einem Elektronik-/Elektrotechnik Lötkolben um die 20...50W Leistung!)

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • wenn Freebyte Bernd einen Lötkolben besitzen sollte kann man mit dessen Spitze ein Rauspuhllöchlein in die Bleidichtungt schmelzen zwecks leichterer Entfernung selbiger.

    DAS ist der beste Tip zum Thema, den ich je vernommen habe - manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.


    Probiere ich Dienstag gleich aus - meine Lötstation geht bis 480°C


    Cudos an Dich und Danke!

    Bernd

  • DAS ist der beste Tip zum Thema, den ich je vernommen habe - manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

    Um das Problem zu visualisieren: Die Dichtung liegt nicht mehr auf dem Gewinde auf sondern ist hineingeflossen. Da ist mit Schraubendreher unterhebeln kaum was zu machen (die Rapiddichtung hingegen war problemlos)..

  • du wärst jetzt der erste der zu dumm ist ,so eine verschissene Dichtung auszuhebeln.

    "Gib mir einen Punkt, wo ich hintreten kann, und ich bewege die Erde" sagte mal Archimedes - aber wenn es keinen Punkt gibt, kann man auch nicht hebeln.


    Der Tip von Netzwerk hat funktioniert: mit einem feinen Elektroniklötkolben auf 480° eingestellt, an einer heilen Stelle etwas unter die Dichtung kriechen, abkühlen lassen und dann kann man mit einem feinen Dorn (ich hab was aus dem Dentalbereich genommen) das Blei packen und die Adhäsionskräfte überwinden.


    Man darf also ruhig dumm sein, solange man sich zu helfen weiss :-)


    Bernd

  • Naja, 5 Mann haben dir in 17 Beiträgen ,5 Methoden, mit 3 Hilfsmitteln gezeigt," wie du dir zu helfen weißt "😇😉

    Das mit dem Lötkolben UNTER die Dichtung zu kommen ,muß ich mal probieren💪😄

    Da bin ich mal gespannt, was noch so kommt.

    Gruß Thomas

  • Das hättest du mit der von mir angegebenen Reißnadel auch ohne Lötkolben rauspopeln können ;-)

    Um coronasivert zu zitieren: Dafür bin ich zu dumm und ehe ich mir die Reißnadel durch die Hand steche, nehm ich ein Werkzeug was mir 40 Jahre vertraut ist.


    Habe ich halt die 4711+1ste Methode gefunden, eine Bleidichtung zu entfernen - wann hast Du das letzte mal was neues Erfunden? :)


    Bernd