Bericht und Fragen zur Instandsetzung einer BW Petromax 1962

  • Edit zu Pumepnadapter ...

    Jetzt muß ich aber doch mal Asche auf mein Haupt streuen ...

    Das mit dem "Adapter" habe ich elegant überlesen - sorry.

    Natürlich ist mir das jetzt klar, wie es gemeint war.

    Danke & Frieden!


    Traditionelle Handpumpe werde ich demnächst mal an einer der wenigsten zickenden Maxen testen - hat was von "Königsklasse" und ich kann verstehen, dass viele Käufer die Leuchte nach den ersten Fehlstarts wieder günstig in der kleinen/grossen Bucht verticken.


    Bernd

  • Tach Bernd,


    ... und ich kann verstehen, dass viele Käufer die Leuchte nach den ersten Fehlstarts wieder günstig in der kleinen/grossen Bucht verticken.


    Bernd


    ... die, die sich aber mühen und hartnäckig die Erkenntnis suchen, werden mit Erfolg und mit strahlendem Licht im Dunkeln belohnt und verfallen sofort dem "rauschenden Licht"...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Nicht mit dem Brenner warm machen, sonst lötest duden Anschluß aus dem Tank!

    Gruß, Markus.

  • Sodele,


    drei BW-Maxen (eine für mich, die anderen für einen Kollegen) später...


    Folgendes dazugelernt:


    1) Es gibt für 3D-Drucker ("0.2mm Düsenreiniger") und SMD-Platinen Bohrer mit 0.2mm für kleines Geld bei den Amazonen. Mit ruhiger Hand (ggf. 2 Herrengedecke) und guten Augen (habe dafür eine Brille mit +4 Dioptrien) kann man damit den letzten Dreck aus Vergaser- und Rapid raspeln.


    2) Rapid und Vergaser haben (zumindest bei den BW Versionen) "Standard-10mm Feingewinde Baumarkt-Schraube". Statt eine Bleidichtung zu verschwenden eine Drehung Teflonband auf eine solche Schraube und damit die Dichtigkeitsprüfung in der Wanne durchführen.


    3) Feine Risse an nicht tragenden Teilen (hier war es an einer BW-Maxe an der Rapid-Verlötung)? Mit dem Dremel und spitzer Fräse die Lötstelle am Ort des "Blubberns" freischleifen, 2mm drumherum anrauhen und mit Toluol entfetten. Dann vorsichtig etwas Pattex Stabilit Express auftragen und ggf. nach dem durchhärten mit passender Farbe (BW-Maxen steht Zinkfarbe ganz gut) retuschieren.


    4) Rapid-Brenner kennen nach Restaurationen anscheinend nur 2 Zustände: zu wenig Luft weil die obere Düse angewatzt werden muss damit es nicht sabbert oder perfektes Luft-Gasgemisch und dafür sabbert es am Gewinde heraus. 4 Umdrehungen gutes Teflonband und dann mäßig fest anziehen. Langzeittest steht noch aus, aber ein Stück Teflonband in Petroleum hat sich bei mir in den letzten 14 Tagen nicht verändert.


    5) Leidiges Thema "Düsennadel zentrieren". Habe dazu nichts in den div. Anleitungen hier gefunden und einen Zufallsfund gemacht: Die Stange mitsamt Nadel ins Oberteil und eingeschraubter Düse mit ständigen 360° Drehungen vorsichtig eindrehen und damit zentrieren. Nach 5-6 Rotationen hat das seine Form gefunden. Muss nicht immer funktionieren, so manche Vergaser sind krummer als man denkt.


    Fehler die man macht und es danach selber nicht glaubt:


    Habe es tatsächlich geschaft, den Dorn vom Ventilrad auf die Backe (statt dazwischen) zu setzen. Beim Probelauf ohne Glas, Deckel etc. war alles gut - nach dem finalen Zusammenbau hatte ich ein "open only" Ventil (ging auf, aber nicht richtig und auch nimmer zu).


    Die nächste BW-Maxe (Codename "Freitag") war heute in der Wanne zum laugen - mal schauen, was da noch für Überraschungen kommen :)


    Bernd

  • hat nicht mal einer gesagt teflonband hat nicht als Dichtung verloren?

    Habe ich auch so in Erinnerung, das bezog sich aber eher auf Dichtungen direkt am Tank.


    Am Rapid sehe ich das eher als Vorteil weil man die Oberdüse nicht mehr so brutal anschrauben muss und in dem nun entstandenen Spalt eine bessere Durchmischung stattfindet.


    Ich habe zumindest das "Gefühl" dass bei diesen Rapid-Brennern der Arbeitsbereich vom benötigten Druck im Tank sich nach unten verschoben hat.


    Näheres kann ich erst sagen, wenn ich die Manometer der Sammlung referenziert habe (vulgo: Abweichung "das zeigt es an, das ist es wirklich").


    Bernd

  • Für den Rapid habe ich meine persönliche Problemlösung im Geldbeutel liegen.

    Ein-Cent-Münze ... das hält bis über meinen Tod hinaus.

    Nettes Gimmick zwar und macht viel her bei Radaubrüdern,

    mir ist das aber zu stressig, damit die Lampe zu starten.

    Und siehe da: Andere Fabrikate kennen sowas gar nicht.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich persönlich halte von Kleber und Teflonband an der Maxe nichts. Der Rapid verklebt innen nach längerer Nichtbenutzung durch Brennstoffreste, da muss man hin und wieder mal ran. Heißt also auch Teflonband erneuern. Ist orginal nicht dran und muss auch nicht bei richtiger Montage und ohne Bauteildefekt. Zu den mit Kleber abgedichteten Lötnnähten, kann halten, muss aber nicht, in der Zeit, die du ins Kleben und mit Farbe kaschieren investierst, kannst du sowas auch löten. Wenn es richtig gemacht ist, ist es auch dauerhaft dicht. Auch hier: war original nicht dran, muss auch nicht.

    Gruß, Markus.

  • Ich gebe auch zu, mit Kleber und Dichtmittel angefangen zu haben - alles Mist und nicht fachgerecht. Mit ein bisschen Übung und dem richtigen Werkzeug ist löten überhaupt kein Problem. Gestern habe ich dann erstmals seit etwa 20 Jahren wieder hartgelötet und mir einen 250er Wendelvergaser gebaut. Alles kein Hexenwerk.

  • Für den Rapid habe ich meine persönliche Problemlösung im Geldbeutel liegen.

    Ein-Cent-Münze ... das hält bis über meinen Tod hinaus.

    Nettes Gimmick zwar und macht viel her bei Radaubrüdern,

    mir ist das aber zu stressig, damit die Lampe zu starten.

    Und siehe da: Andere Fabrikate kennen sowas gar nicht.

    Gut, wenn man sagt, ich stelle das Ding nur mal so im Garten oder im Haus auf und betreibe die Lampe nur, weil ich gerade Lust darauf habe, dann kann man auf den Rapid verzichten. Wenn man die Lampe einsetzt, weil man muss, ist der Rapid das herausragende Merkmal zur Kokurenz! Man muss keinen Spiritus bevorraten und kann direkt loslegen, nach ca. 2min ist die Funzel an! Ich vermute, das gerade die 829 auch gerade wegen des Rapid so häufig von Anchor usw. "Kopiert" wird und wurde. Wäre der Rapid vom Kunden nicht gewünscht, wäre er nicht dran. 😉

    Gruß, Markus.

  • Ich gebe auch zu, mit Kleber und Dichtmittel angefangen zu haben - alles Mist und nicht fachgerecht. Mit ein bisschen Übung und dem richtigen Werkzeug ist löten überhaupt kein Problem.

    Wäre das reines Messing, Blech oder Neusilber und drumherum nichts was bei Erwärmung sofort abfällt, wäre es kein Problem für mich.


    Vor dem Rapid-Sockel der BW-Maxe hab ich aber ehrlich gesagt ganz grossen Respekt: das wurde bei der Produktion erst ganz dünn gelötet und dann vernickelt.


    Wenn ich das nachlöten will, muss ich erstmal den Nickelüberzug wegschleifen und dann beten, dass mein Lot schneller fließt als dass die alte Lötstelle drumherum aufweicht.


    Oder besser gesagt: Mir fällt keine Heimwerkermethode ein, bei diesen Blechmassen eine Fläche von ca. 3mm² auf +300 °C fürs löten zu erhitzen und gleichzeitig dafür Sorge zu tragen, dass drumherum nichts wärmer als 200 °C wird um die alte Lötstelle zu erhalten.


    Wenn Du/Ihr was habt - immer her damit.

  • Nettes Gimmick zwar und macht viel her bei Radaubrüdern,

    mir ist das aber zu stressig, damit die Lampe zu starten.

    Und siehe da: Andere Fabrikate kennen sowas gar nicht.

    Wie Schmiddla so schön sagt "war original nicht dran, muss auch nicht" - die BW-Maxen haben alle Prallteller und keinen Spiritustopf.


    Aber hier liegt gerade eine schöne verchromte Lady im Ultraschallbad, die ist dann wieder für Spiritus geeignet.


    Damit wären Montag-Freitag mit Rapids voll, Samstag und Sonntag nur Spirituelle und für die Feiertage ... mal schauen was da als nächstes angehe.


    Bernd

  • Der Rapid verklebt innen nach längerer Nichtbenutzung durch Brennstoffreste, da muss man hin und wieder mal ran. Heißt also auch Teflonband erneuern.

    Bei allem Respekt vor der Wahrung der Traditionen: die meissten Lampen hier sind für mich "hübsche, technische" Gebrauchsobjekte.


    Wenn ich im Winter unter der Woche bei -5 °C auf der Terasse zum grillen stehe, müssen die in spätestens 30sek laufen und wenn 3 Umdrehungen Teflonband den Rapid noch heisser machen, soll es mir recht sein.


    Da jetzt bei der Wartung auch das Band zu erneuern ist jetzt nichts, was mich schockieren sollte .-)


    Vieleicht bin ich zu pragmatisch :)


    LG,

    Bernd

  • Prallteller und Spiritusschale schließen sich nicht aus.

    Ist der Prallteller das Stück Blech mit grossen Löchern, was unten im "Topf" und am Tank festgeschraubt wird?


    Dann meine ich das dünne Blech was oben auf dem Topf aufliegt (BW-Maxen)


    Bernd

  • Der Rapidstutzen imTank ragt ca.5mm in die Tankglocke, die ist auch ca.5mm nach innen gebördelt. Zum Löten auch einfach Wasser in den Tank mit möglichst kleiner Luftblase, ausrichten. Dann nach Möglichkeit eine längs durchgebohrte Schraube oder einen Rapid ohne mittlere Düse reindrehen und etwas auf zug belasten. Jetzt kann man nach Herzenslust erwärmen und der Anschluss fällt nicht in den Tank. Ein wenig Lötpaste vorher schadet nicht und ein wenig Fittingslot zuführen. Fertig.

    Gruß, Markus.

  • Der Rapidstutzen imTank ragt ca.5mm in die Tankglocke, die ist auch ca.5mm nach innen gebördelt.

    Ich sollte doch mal einen Tank in der Mitte durchsägen damit ich mehr Orientierung bekomme.


    Danke für die Hinweise, die nächste Lötarbeit in dieser Ecke widme ich Dir :)


    Bernd