Hartnäckiger Rost

  • Passt thematisch auch zu Bat Nr. 159:


    Wie geht Ihr denn bei hartnäckigem Rost vor?

    - mehr Chemie, bspw. Zitronensäure

    - gröbere mechanische Werkzeuge, wie Stahldrahtbürsten

    - einfach drauf lassen?


    Ich habe nur samstags Zeit zur Restauration. Wenn da abends kein Korrosionsschutz auf der Lampe ist, muss ich in der drauffolgenden Woche fast von vorne beginnen...

    Hier ein Beispielfoto einer Bat 159:


    Mandi

  • Hallo Manfred,

    Wie geht Ihr denn bei hartnäckigem Rost vor?

    mit Zitronensäure gut reagieren lassen, neutralisieren und mit Stahlwolle

    abreiben. Danach muss die zuvor korodierte Fläche natürlich sofort

    vor neuem Rost geschützt werden. Ich lackiere gerne, andere benutzen lieber

    das vielgerühmte Owatrol.:)


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Moin Mandi!


    Zitronensäure ist bei Rostbefall die erste Wahl, klar. Es kommt immer auf den Einzelfall und die persönlichen Vorlieben an, wie so etwas behandelt wird. Oben auf dem Lampendeckel wird Owatrol auch nicht viel helfen, dazu wird die Stelle einfach zu heiß. Entweder hitzebeständiger Lack nehmen oder man läßt die Stelle später unbehandelt. Wenn die Laterne in Innenräumen eingesetzt wird, ist mit neuem Rostbefall weniger zu rechnen...


    Gruß, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Wie geht Ihr denn bei hartnäckigem Rost vor?

    [...]

    Ich habe nur samstags Zeit zur Restauration. Wenn da abends kein Korrosionsschutz auf der Lampe ist, muss ich in der drauffolgenden Woche fast von vorne beginnen...

    Wenn man es richtig machen will: Warmes Zitronensäurebad und dann zum geeigneten Zeitpunkt Ammoniak und ggf. einen Oxidator einleiten, dann entsteht Ammoniumcitrat welches als Komplexbildner das Eisen passiviert.


    Zitronensäure alleine ist so eine Sache: wenn im Blech nicht genügend (oder gar kein Chrom) vorhanden ist, löst es nur die Oxidschicht ab und rostet weiter (bei Chromlegierungen wird der Rost herausgeätzt und das verbleibende Chrom bildet eine schützende Oxidschicht).


    Nicht schön, aber vermutlich besser für deine Samstagsarbeit: Phosphorsäure wandelt Rost in stabiles Eisen(III)-phosphat um. Das sieht dann eher Schwärzlich aus - ist aber die Schutzschicht bis zur nächsten Woche, dann kannst Du weiterschleifen und polieren (und am Ende wieder mit Phosphorsäure den weiteren Rost deaktivieren). Gut Spülen nicht vergessen.


    Phosphorsäure findet man im Baumarkt als "Zementschleierentferner" getarnt, da sind auch gleich Tenside drin die das Auftragen mit dem Pinsel
    erleichtern.


    hth,

    Bernd

  • Owatrol oben auf dem Lampendeckel geht schon, Hauptbestandteil ist ja Leinöl.

    Das qualmt dann beim anheizen was sich aber nach kurzer Zeit legt.

    Danach ist der Deckel so in etwas das, was man "schwarzgebrannt" z.B .bei Schmiedeerzeugnissen nennt.

    Da wird das Gut auch in heißem Zustand in Leinöl getaucht und der Vorgang teilweise mehrfach wiederholt. Übrig bleibt eine Schutzschicht, die zumindest bei draußen unter Dach befindlichen Lampen ein großartiges Rosten durch Luftfeuchtigkeit verhindert. Hab ich bei einigen Arbeits-Sturmlaternen so gehandhabt und funktioniert.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Danach ist der Deckel so in etwas das, was man "schwarzgebrannt" z.B .bei Schmiedeerzeugnissen nennt.

    Danke für den Tip, an Brünieren hab ich bei solchen Fällen noch gar nicht gedacht.


    Bernd

  • Nun ja, da gibbet es natürlich einige brauchbare Ansätze, sogar für Heimwerker.


    Wenn wir mal davon ausgehen, dass in einem gut sortierten Haushalt jedenfalls Zitronensäurepulver C6H8O7 und Natronpulver NaHCO3 (Als Gemenge auch unter "Brausepulver", "Samarin" bekannt) als Universalmittelchen jeweils in ausreichender Menge vorhanden sind, dann bietet sich natürlich die Verwendung dieser Wunderpülverchen auch für's Entrosten an. Da hat man schon mächtige Tools zur Hand.


    Eine gesundheitlich relativ ungefährliche Geschichte ist dabei das Entrosten mit der Zitronensäure. Da wurde schon viel darüber gesagt, da spare ich mir weiteres. Außer dem Hinweis, dass das Ganze eigentlich nur die halbe Miete ist. Denn es fehlt dabei einfach der nötige Rostschutz. Und egal wie wenig Zeit auch vergeht, zwischen der direkten Behandlung mit Zitronensäure und einem nachfolgenden Oberflächenschutz, in dieser Zeit oxidiert das blanke Material unweigerlich. Neutralisierungszwischenbäder wären zwar möglich, sind aber aufwändig.


    Es geht aber auch anders. Dabei geht es dann aber richtig zur Sache. Keine halben Sachen, keine Kompromisse. Es kommt nämlich hoch konzentrierte ~85%-ige Phosphorsäure ins Spiel, kein bis fast zur Wirkungslosigkeit abgeschwächtes Mittelchen wie Zementschleierentferner. Aber Achtung ! Das ist dann aber wahrlich kein Spielzeug mehr, da braucht es Verständnis der Zusammenhänge, da braucht es Umsicht und Besonnenheit. Dabei UNBEDINGT Schutzbrille und Gummihandschuhe verwenden.


    Die Phosphorsäure wandelt nämlich DIREKT Rost in eine schützende Phospatschicht um. Vorigen Satz bitte noch mal genau lesen! Damit nämlich Phosphorsäure aus Rost eben eine Phosphatierung herstellen kann, wird eben auch ausreichend Rost benötigt! Das überliest man gerne. Kein Rost, keine Phosphatschicht. Also grobe Rostlinsen zwar entfernen, aber die Teile vorher keinesfalls blank machen!


    Um den Umgang mit der hoch konzentrierten Phosphorsäure (so ca. 85%ig) zu vereinfachen und das Unfallrisiko zu minimieren, empfiehlt es sich jedenfalls die Säure in natürlichem Kieselgur zu einer Art Creme zu binden. Diese läßt sich dann dick direkt mit einem Pinsel auf die zu behandelnden Stellen auftragen, ohne das dabei die gefährliche Säure durch die ganze Gegend spritzen kann. Und die Säurecreme bleibt dann auch dort wo sie aufgetragen wurde und kann auch nicht so leicht verrinnen. Minimiertes Risiko, minimierter Materialeinsatz!


    Es kann je nach dicke der Rostschicht nötig sein, diesen Vorgang mehrfach zu wiederholen, da sich die Phosphorsäure trotz der hohen Konzentration doch irgendwann einmal "erschöpft". Vor jeder Wiederholung einfach die alte Creme mit einem Lappen entfernen.


    Wenn der Rost erst mal fertig umgewandelt ist, dann gilt es danach die Phosphorsäure auf der Oberfläche zu neutralisieren. Und da kommt dann wieder ein harmloses Hausmittelchen zum Einsatz. Einfach gelöstes Natronpulver auftragen. Dieses wandelt dann die Phosphorsäure in ungefährliche Tenside um. Nach dem Trocknen bleibt dann auf der Oberfläche nur mehr eine Art Waschpulver übrig. Wenn man das dann wegbürstet bleibt eine dunkelgraue/schwärzliche Schicht über. Diese kann belassen werden wie sie ist.



    Es gibt sicher eine ganze Menge anderer guter Ansätze um hartnäckigem Rost den Garaus zu machen. Die von mir aufgezeigte Möglichkeit hat sich für meine Bedarfe als guter Kompromiss zwischen Effizienz, Flexibilität, Arbeitsaufwand, Kosten und Platzbedarf erwiesen. Seit ich damit die rostenden Türfalze eines Yeti in den Griff bekommen habe, schwöre ich allerdings darauf. Und wenn man dann mal etwas genauer nachhakt, dann kommt man drauf, dass es wohl auch gute Gründe dafür geben könnte, warum die Autoindustrie ihre Karossen ebenfalls phosphatieren.



    Ad brünieren/schwarzbrennen:

    Beides ist kein effektiver Rostschutz. Eher wohl "aufhübschen". Eine Bad-/Streich-Brünierung stellt eigentlich nur eine Art "Edelrost" dar ...



    001img3216n4jm9.jpg


    Und, ach ja, ich arbeite wirklich mit dem Zeugs. Zu sehen das Quattro-Infernalissiomomaximo ;-)

    Um es mit den Worten meines ehemaligen Chefs zu sagen: "Schwierig, schwierig ... da müssen die klügsten Köpfe ran ... ich kümmere mich am besten selber darum" (Das ist mir wirklich mal passiert! :wallbash:)

  • Hallo Bernd


    Wie muß ich mir das passivieren als "Heimwerker" vorstellen?

    Füge ich in mein Zitronenbad Ammoniak ein, wenn mein Entrostungsgrad erreicht ist. Würde da Salmiak-Geist ausreichen ?


    Hallo Schmiedinger

    Deine Variante hört sich genial an. Bei der Säurekonzentration habe ich allerdings einen Flattermann, hab's aber mal auf meine Liste für spätere Versuche geschrieben 😊


    Andreas

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • [...]

    [...] kein bis fast zur Wirkungslosigkeit abgeschwächtes Mittelchen wie Zementschleierentferner.

    Mit Verlaub, aber ich verstehe weder Deinen Rant und auch Dein Problem nicht: Handelsüblicher "Zementschleierentferner" hat einen pH-Wert von ca. 9,8 - das ist zwar ein gutes Stückchen entfernt von 86%tiger Phosphorsäure, aber was Konzentration nicht vermag überlässt man der Zeit.


    Und um Deine zukünftige Frage zu beantworten: Die in Deinem Bild gezeigten Objekte habe ich ebenfalls im Keller - und ja, ich habe die entsprechende Ausbildung und auch Genehmigungen für die Lagerung.


    Der Höflichkeit und Machbarkeit geschuldet beschränke ich mich aber - genauso wie die Meissten hier in diesem Forum - auf Lösungen, die "Otto Normalverbraucher" nachvollziehen kann und deren benötigte Zutaten via Baumarkt, Drogerie und Apotheke erwerbbar sind.


    Mehr Demut...


    Bernd

  • Wie muß ich mir das passivieren als "Heimwerker" vorstellen?

    Viele erfahrene Fachleute aus dem Bereich Metallurgie, Chemie und Physik - dazu einen riesigen Park aus Messgeräten.


    Defacto gibt es (meiner! Erfahrung nach) bei Rost für den unerfahrenen Heimwerker nur zwei Methoden:


    1) Ist das Problem eine Legierung mit entsprechend viel Chrom (oder anderen Metallen die eine stabile Oxidschicht bilden können, wie zb. Aluminium) "intus", dann ätzt man halt den Rost (Eisenoxid) mit irgendeiner Säure ("Hausmittelchen") solange weg bis das Chrom (siehe oben) an dieser Stelle hinreichend präsent ist um eine Schutzschicht zu bilden.


    2) Ist es keine Legierung (siehe oben) halt einfache, schnöde "Passivierung" via Phosphor- oder Oxalsäure oder Tanninen.


    3) "Wundermittel" aus dem Baumarkt - Phosphor- oder Oxalsäure mit Verdickungsmitteln - weitestgehend ungefährlich in der Anwendung wenn man dem auf der Flasche angebrachten Produkthinweis folgt. Örks :-(


    HTH,

    Bernd

  • Freebyte

    "... beschränke ich mich aber - genauso wie die Meissten hier in diesem Forum - auf Lösungen, die "Otto Normalverbraucher" nachvollziehen kann und deren benötigte Zutaten via Baumarkt, Drogerie und Apotheke erwerbbar sind"


    Die von mir genannten Mittelchen sind alle frei erhältlich und sogar über den Versandhandel beziehbar. Da braucht es weder irgendwelche Bezugsscheine, noch Ausbildungen, noch Lagerberechtigungen, noch sonst irgendwas. Außer vielleicht etwas Hausverstand.


    Der Grund für meinen Hinweis "bis fast zur Wirkungslosigkeit abgeschwächtes Mittelchen wie Zementschleierentferner" begründet darin, dass bei Verständnis der Wirkungsweise der Rost-Phosphatumwandlung, es eigentlich eher mehr als kontraproduktiv wäre, dafür ein Mittel zu verwenden in dem Phosphorsäure/Natronlauge-Neutralisierungsrückstände (Tenside) als angebliche Erleichterung fürs Auftragen mit dem Pinsel vermarktet werden.


    Andi39218

    Gesunder Respekt und eine ordentlich angewandte PSA ist bei konzentrierter Chemie immer angebracht. Aber die Vorteile liegen halt auch auf der Hand. Denn warum zum teuren "Schmiedl" (Bauchemie, mit anderer Zielwirkung) gehen, wenn der "Schmied" (reiner Wirkstoff, ohne Ballast) sogar um kleineres Geld zu haben ist. Und mit dem Umweg über die "Gelierung" nimmst du dem Biest die Giftzähne. Übrigens, wenn du da mehr darüber in Erfahrung bringen möchtest, dann lies dich mal bei den professionellen Oldtimer-Renovierern ein. Die legen ganze Fahrzeuggestelle, Achsen, Blattfedern und ähnliches in große (dann aber verdünntere) Bäder ein ...

    Um es mit den Worten meines ehemaligen Chefs zu sagen: "Schwierig, schwierig ... da müssen die klügsten Köpfe ran ... ich kümmere mich am besten selber darum" (Das ist mir wirklich mal passiert! :wallbash:)

  • Hab ich bei einigen Arbeits-Sturmlaternen so gehandhabt und funktioniert.

    Kann ich sogar für dem Wetter ausgesetzte Feuerhändchen (176 StK) bestätigen,

    es waren allerdings mehrere Behandlungen nötig (LG an Greta!).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin zusammen!


    > abgeschwächtes Mittelchen wie Zementschleierentferner


    Auf solche Spezialmittel braucht man doch nicht zurückzugreifen. Unsereins hat früher in Jugenttagen die Fahrradspeichen mit Alufolie und Cola abgerieben. Das hat hervorragend gegen Rost funktioniert. Im "gesetzteren Alter" (tm) nutzt man da eher ein virtuelles Kaufhaus und besorgt sich Phosphorsäure in der Literflasche. Gar nicht mal allzu teuer...


    Als ich das Chemikalienfoto oben gesehen hatte, mußte ich leicht grinsen: was sich bei mir unter der Spüle angesammelt hat, ist eine ähnliche Kombination. Z-Säure und Natron kaufe ich mittlerweile auch nur noch im 5-kg-Eimer, dazu auch noch manchmal Soda und Essig in ähnlichen Gebinden. Diese Hausmittelchen sind nicht nur für das Lampenhobby hilfreich. Letztens habe ich solche Sachen im hiesigen Supermarkt im Waschmittelregal gefunden: Z-Säure, Essig-Essenz, Soda und Natron in 1-kg-Gebinden. Das gab es früher schon so und kommt alles wieder.


    Gruß, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Phosphorsäure mit einem pH-Wert von 9,8?

    :rofl:

    Uups ... man sollte auch beim Abtippen von Datenblättern prüfen ob man die richtige Zeile erwischt hat - pH von 1 bei 20° wäre korrekt.

  • Freebyte

    "1) Ist das Problem eine Legierung mit entsprechend viel Chrom (oder anderen Metallen die eine stabile Oxidschicht bilden können, wie zb. Aluminium) "intus", dann ätzt man halt den Rost (Eisenoxid) mit irgendeiner Säure ("Hausmittelchen") solange weg bis das Chrom (siehe oben) an dieser Stelle hinreichend präsent ist um eine Schutzschicht zu bilden."


    Es klingt interessant, was du da sagst, aber ich habe da ein Verständnisproblem. Vielleicht kannst du mir da ja auf die Sprünge helfen. Wenn wir davon ausgehen, dass bei besagten Metallen halbwegs homogene Legierungen gegeben waren/sind, wie soll das denn dann bitte funktionieren, dass die selbe Legierung die da über lange Zeit vor sich hin rostet(e) nach dem entfernen des Rostes plötzlich eine Schutzschicht bildet ? Ich würde meinen das das im Kristallgefüge verteilte Chrom keinen Grund hat, sich bloß wegen des plötzlichen Fehlens anderer Legierungsbestandteile (die da ja weggemacht wurden) sich plötzlich zu einer gleichmäßigen Schutzschicht zusammen zu schließen ? Wenn man um ein Chromkristall rundum Eisenoxid wegätzt, was soll da der Grund sein, dass sich die dann verbleibenden nun rundum losgelösten Chromkristalle miteinander verbinden ? Tschuldigom, für meine wenig präzisen Beschreibungen der Vorgänge in den Kristallstrukturen und bei metallischen Gefügeumwandlungsprozessen, aber ich hoffe das meine Frage dadurch auch für Nichtchemiker/Nichtmetallurgen nachvollziehbar bleibt.

    Um es mit den Worten meines ehemaligen Chefs zu sagen: "Schwierig, schwierig ... da müssen die klügsten Köpfe ran ... ich kümmere mich am besten selber darum" (Das ist mir wirklich mal passiert! :wallbash:)

  • ich bin ja schwer begeistert das hier einige voll den Plan haben, aber kann man denn auch konkreter werden?

    Ich verwende ein eher niedrig dosiertes Zironensärebad ( 1kg Zitronensäure auf 10l). Was in welcher Menge und welcher Konzentration kann ich zusätzlich dazugeben um den sofortigen Flugrostbefall schon während der folgenden Spülung weitgehend zu unterbinden ?

    a) in Form eines "Hausmittelchens"

    b) in Form einer industriellen Chemikalie? Ich hab Zugriff auf alles was der Markt an Laborchemikalien hergibt.


    Eine dunkle Schutzschicht durch umgewandelten Rost ist für mich eher unattraktiv, interrressant wären Mittelchen die der Wirkung von einigen kommerziellen Bädern entsprechen.


    Ihr müßt ja coole Supermärkte haben, beim hiesigen Diskounter hab ich noch keine 20kg Eimer Natron gesehen :-)

    http://www.sirkosdrive.de

    Nichts zu wissen versetzt einen noch nicht in die Lage die richtigen Fragen zu stellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Poe ()

  • Poe

    "aber kann man denn auch konkreter werden?"


    Natürlich kann man konkret werden. Wenn man denn konkrete Anforderungen (sprich Werkstoffzusammensetzung) kennen täte, dann könnte man auch ganz konkrete Lösungen entwickeln. Ähnlich wie beim Schweißen ... da gibt es für die Döllis Universalelektroden die zwar für Vieles aber dafür auch nur ein klein Wenig geeignet sind, und aber auch für Experten Spezialelektroden für nur ganz genau eine einzige Werkstoffnummer bei einer Lage. Kommt halt auch immer auf die Mengen und Häufigkeiten drauf an, ob man sich nun einen Spezialisten oder einen Allrounder nimmt. Könnte eine interessante Herausforderung werden, ein 75 Jahre altes Stahlblech für Billigsdorferlaternen aus Mangelzeiten zu analysieren, um ein "konkretes" Mittelchen für eine Flugrost verhindernde Spüllösung empfehlen zu können.

    Um es mit den Worten meines ehemaligen Chefs zu sagen: "Schwierig, schwierig ... da müssen die klügsten Köpfe ran ... ich kümmere mich am besten selber darum" (Das ist mir wirklich mal passiert! :wallbash:)

  • Die Entrostung von Lampen ist für meinen Bedarf hier oft genug beschrieben worden und führt letztendlich auch zum Erfolg wie viele eingestellte Bilder der User zeigen.

    Welches Mittel ich einsetze kommt darauf an ob noch original vorhandene Farbe vorhanden ist die erhalten werden soll, oder ob die ganze Lampe entrostet werden soll.

    Dazu gibt es in der großen Bucht preisgünstig 5 und 3 kg Eimer an Natron - oder Zitronensäurepulver, also die Mittel die hier von den Lampenfreunden erfolgreich mit und ohne Strom genutzt werden.

    Will ich die originale Patina erhalten bin ich mechanisch mittels Petroleum und Öl unterwegs, welche mit dem Pinsel partiell auf die Roststellen aufgetragen werden und ca. eine halbe Stunde einwirken können, um dann mit feiner Stahlwolle 000 vorsichtig behandelt werden. Mit Papier der Küchenrolle wische ich den gelösten Rost weg. Ist danach noch Rost vorhanden wiederhole ich den Vorgang. Zum Schluß trage ich mittels Lappen fein Öl auf und lasse die Lampe draußen brennen, wodurch zumindest am Kamin der Lampe das Öl teilweise einbrennt.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Nochwas - und auch gerade gestern wieder gelesen: das Märchen von den "Neutralisationsmitteln" für Z-Säure... - oben wurde AFAIR Amoniaklösung (Samiak) erwähnt. Das ist ein ziemlich scharfes Zeug (meine Mutter erwähnt es immer, daß sie es als Kind aus der Apotheke holen mußte. Es riecht extrem petetrant und wurde seinerzeit zur Kloreinigung eingesetzt) - und es reicht bei Z-Säure wirklich, die Laterne danach im Spülbad zu neutralisieren. Durch das Spüli ist die Oberflächenspannung des Wassers herabgesetzt und so kommt die leicht basische Waschlauge auch überall hin.

    Also bitte: nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen!


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<