Nutzt sich ein Docht eigentlich ab...?

  • Da ich zwar einige Aussagen in anderen Zusammenhängen hier gelesen hab, aber nicht wirklich etwas konkretes finden konnte, muss ich jetzt doch mal doof fragen:


    Nutzt sich der Docht eines gut brennenden Flammscheiben-Brenners im Betrieb ab? :/




    Wenn ich mir die Flamme so anschaue, hat sie keine Berührung mit dem Docht und die sichtbare Flamme beginnt erst ein Stück oberhalb der Dochtkante.



    Natürlich kann ich mir vorstellen, dass beim Leerbrennenlassen des Tanks der Docht verbrennt, wenn er nicht mehr genug Brennstoff fördern kann.

    Eventuell kann auch beim Entzünden, bevor der Zylinder aufgesetzt wird, der Docht leiden, aber sonst?


    Der Hintergrund meiner Frage ist: Meine Lampe brennt oft und lange, ihr Betrieb macht mir enorme Freude und genau für den Betrieb wurde sie vor über hundert Jahren schließlich auch konstruiert und gebaut, nicht für Deko.

    Ich betreibe sie mit einem seeehr alten Docht, vermutlich sogar noch dem originalen, wer weiß... Jedenfalls reichen die Fransen des Dochts im Betrieb gerade noch bis zum Boden des Tanks. Es wäre schade, wenn er durch meinen häufigen Betrieb innerhalb kurzer Zeit zu kurz würde, um die Lampe damit noch anständig zu betreiben.

    Ich weiß, ein Docht ist Verbrauchsmaterial, aber trotzdem fände ich es schade, zumal ich nicht weiß, ob der Brenner mit einem anderen (neuen) Docht weiterhin sein hervorragendes und gutmütiges Brandverhalten besitzt.



    Gruß,


    Fifone

    Elektrisch Licht ist voll doof :zwille:

  • Hallo


    - nix hält ewig...


    kauf dir 'nen passenden guten neuen / teste / und wenns funktioniert

    -- vakuumier den alten ein und leg ihn inne Vitrine.


    und wens nich funktioniert -- such weiter ( man findet schon was, was geht... )



    matthias

  • Wenn der Docht noch bis zum Tankboden reicht, hast Du aber noch Luft. Selbst wenn er dann in der Luft hängt, dann tankst Du halt etwas früher nach. Du kannst daraufhin in aller Ruhe nach einem neuen schauen. :)


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Wenn der Docht einen perfekten Sitz im Dochtrohr hat und guter Brennstoff verwendet wird, dann brennt da nur sehr langsam etwas weg. Und wenn der Docht etwas zu kurz, dann näh unten halt eine Saughilfe an. Z.B. irgend einen anderen Docht.

    Damit kannst du das Dochtleben nochmals ordentlich verlängern

    Grüße
    Markus

  • Und wenn der Docht etwas zu kurz, dann näh unten halt eine Saughilfe an. Z.B. irgend einen anderen Docht.

    so mache ich das auch.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Bei mirnutzen sich die Dochte eher am Zahnradantrieb ab, so jedenfalls bei mir. Dann lassen die sich nicht mehr gut verstellen.

    Ich versuche zwar weitestgehend ohne dauerndes herumstellen die Lampen zu betreiben und den Docht in der für mich optimalen Stellung zu belassen (also anzünden und löschen in derselben Stellung) nur ab und an muss man doch etwas nachstellen.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Bei mir nutzen sich die Dochte eher am Zahnradantrieb ab, so jedenfalls bei mir. Dann lassen die sich nicht mehr gut verstellen.

    Ich versuche zwar weitestgehend ohne dauerndes herumstellen die Lampen zu betreiben und den Docht in der für mich optimalen Stellung zu belassen (also anzünden und löschen in derselben Stellung) nur ab und an muss man doch etwas nachstellen.

    Das kann ich mir vorstellen, wenn immer die gleiche Stelle von den Zahnrädern "massiert" wird. Aber das Problem hab ich durch den Zahnstangenabtrieb gottlob nicht.



    Kann man denn in etwa ein Maß benennen, z.B. bei täglichem Gebrauch nutzt sich der Docht etwa 3 cm im Jahr ab, oder so ähnlich?

    Es muß doch aus früheren Zeiten Erfahrungen geben...



    Gruß,


    Fifone

    Elektrisch Licht ist voll doof :zwille:

  • Nun ja.... wie Du schon beobachtet hast _ es brennt nicht der Docht, sondern das Petroleum, welches durch ihn hochgesaugt wird und vergast. Zuerst kleinflächig durch Anhalten einer Flamme, im Betrieb dann durch die Eigenwärme der Flamme und die Hitzeabstrahlung der Flammscheibe.

    Es ist dabei wie bei jeder anderen Dochtlampe auch, das Dochtmaterial leidet unter der Hitze und wird schwarz und bröselt weg und muß nachgeführt werden. Nun ist es bei einem solchen Brenner jedoch nicht so verschleißträchtig, wie bei einer Sturmlaterne, wenn da noch 15 cm Dochtmaterial nach unten in den Tank ragen, feuerst Du bestimmt noch 5 Jahre.....

    Trotzdem sollte man "Verbrauchsmaterial" auf Lager haben.


    Es gibt im Netz etliche Quellen, evtl wirst Du bei hytta punkt de fündig.


    Ich hoffe, das hilft. Axel

    :welcome:

  • Die Erfahrungen aus vergangenen Zeiten mag es geben, die sind eben so unterschiedlich wie die Menschen, die sie gemacht haben

    Hängt u.a. vom Brennstoff ab, Einstellung Dochthöhe im Betrieb, immer Tank leerlaufen lassen oder nicht , Dochtqualität etc.ab.

    Eine quantitative Aussage ist schlicht nicht möglich, eine verfügbare Aufstellung mit gemessenen Werten des Dochtverbrauchs unter kontrollierten Bedingungen ist mir jedenfalls nicht bekannt.

    Und wie schon oben angedeutet, ist das nach eigener Erfahrung auch vom Brennertyp abhängig.


    Meine diversen Kosmos (8, 10, 14 linig) und ein 15"' Matador laufen abwechselnd etwa jeder so um die 60h-100h im Jahr, Verschleiß liegt gefühlt unter 3 mm.

    Brennstoff ist Franzosenpippi oder Grillanzünder div. Marken.


    Sturmlaternen (meistens 5"') um die 70h p.a.: Verschleiß höchstens 5mm; egal ob Marke oder Chinalampe, hier leuchtet alles mögliche an Sturmlaternen je nach Laune, bei den Kosmos auch Weichenlaternen, Zugschlußlampen, Sh2 und Schiffslaternen.

    Dochte gewechselt habe ich eigentlich nur bei Neuzugängen wenn der alte hinüber war.


    Fazit: Wie von Axel in Nr. 8 schon angemerkt, ein wenig (so 0,3..1m) an Ersatzdocht entsprechend den Lampen im Vorrat haben falls der Tank doch mal leerbrennt oder eine dochtlose/Schrottdocht Lampe den Weg zu Dir findet.

    Ansonsten ist Dochtverschleiß im Alltag für mich jedenfalls kein Thema

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Die Erfahrungen aus vergangenen Zeiten mag es geben, die sind eben so unterschiedlich wie die Menschen, die sie gemacht haben

    Hängt u.a. vom Brennstoff ab,

    Der Brennstoff dürfte dabei wohl eine der wichtigsten Rollen einnehmen...


    ...denn das was früher unter dem Begriff "Petroleum" zur Verfügung stand, hatte einen geringeren Flammpunkt und Zündtemperatur als das was heute verkauft wird - d.h. gerade der Dochtverschleiß kurz nach dem Anzünden war geringer weil der Zeug einfach leichter brannte und schneller gefördert werden konnte da es dünnflüssiger war.

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

  • Eine Absolut-Angabe dürfte aufgrund der vielen Einflussgrössen, wie Andy sie genannt hat, unmöglich sein.


    Im Vergleich ...

    Dochte an Matadorbrennern nutzen sich kaum ab.

    Dochte an Kosmosbrennern etwas schneller.

    ... ist das hier aber eher nicht mein Eindruck. Bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass Dochtabbrand (ausreichende Brennstoff-Förderung vorausgesetzt) hauptsächlich von der Temperatur im Bereich vom Dochtrohr-Rand abhängt.


    Hier ist ein kleiner Vergleich von vier Brennern, deren Dochte meinem Eindruck nach alle gut transportieren (und die soweit ich erinnere nie leergebrannt sind):


    (1) Kosmos 8'''

    (2) Kosmos 14'''

    (3) E&G Iris 20''' (matador-artiger Flammscheibenbrenner; ohne Flammscheibe, damit man was sieht)

    (4) K&T Intern 20''' (Weisslichtbrenner; ohne Flammscheibe und Galerie)


     


    (1) und (2) sind mittel- bis dunkelbraun, (3) und (4) mehr oder weniger deutlich schwarz. Zumindest ohne Infrarotthermometer o.ä. würde ich von Anfassen, Lichtfarbe und -stärke davon ausgehen, dass die Hitze bei (3) und (4) deutlich grösser ist als bei (1) und (2) und damit auch der Dochtabbrand.


    (Alle Bilder sind übrigens gerade soweit überbelichtet, dass der weisse Hintergrund weiss wiedergegeben wird, also untereinander vergleichbar.)


    Grüsse,


    Christina

  • Hallole Christina,

    sehr schöne Darstellung mit deinen Bildern.

    Schwarze Krusten hatte ich schon bei gebrauchten Dochten von Lampenn, bei denen mutmaßlich ungeeigneter Brennstoff verfeuert wurde.

    Nach einigen Stunden Brenndauer mit dem richtigen Sprit und entfernen der Kruste reduzierte sich die Krustenbildung dann deutlich.

    Ich hatte diese Dochte nicht ausgewaschen sondern es darauf ankommen lassen, da das Brennverhalten subjektiv i.O. war.


    Insgesamt ist, wie schon gesagt, ein Dochtwechsel aufgrund zu schnellem Abbrand bei mir die absolute Ausnahme; im Normalbetrieb geht eher mal ein Tankdeckel beim Gartenleuchten verloren oder ein Glas kaputt als dass ein Docht ersetzt werden muss.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Ich selber beschäftige mich mit Petroleumlampen erst seit drei/vier Jahren und habe in der Zeit noch keine Dochte erneuren müssen.

    Eine Ausnahme sind die kleinen Handlaternen mit Ölbrennern, die bei reinem Rapsöl z.B. wahre Dochtfresser sind, weil da die Dochte verkrusten und ständig gereinigt/gekürzt werden müssen.

    Das ändert sich mit einer Zugabe von Petroleum, was dann zu weniger Verkrusten führt.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Der Docht meiner Lampe sieht ähnlich aus wie der auf Christinas Iris-Bild (Nr.3).

    Das liegt aber daran, dass ich den Docht nach dem Reinigen und dem Einziehen in den Brenner nach alter Anleitung eingebrannt wurde.

    Danach ist die Dochtkante absolut eben mit der Oberseite des Brenners, aber auch schwarz verkokt.



    Gruß,


    Fifone

    Elektrisch Licht ist voll doof :zwille: