Masson - Kerzenlampe

Da ist mir eine schöne kleine Kerzenlampe ins Netz gegangen.

Hergestellt vor 1900 von der französischen Firma Masson in Paris hat sie im zusammengeschobenen Zustand nur eine Größe von 14,5 X 7 X 5 cm und kann gut in eine Manteltasche gesteckt werden.

Zieht man die Kerzenhülse mit Standfuß heraus hat dann die Lampe eine Höhe von 22 cm.

Eine vordere Schutzklappe dient nach dem Öffnen gleichzeitig als bauchig geformter Reflektor, mit dem das Licht auch nach unten zum Lesen gelenkt werden kann.

Diese Schutzklappe ist an einem Halter für das Frontglas befestigt der sich nach dem Öffnen des Lampendeckels nach vorne neigt und oben dann den nötigen Luftspalt für die Abwärme bildet.

Im Deckel befindet sich eine Öse zum Aufhängen und zwei ausklappbare Krallen um die Lampe irgendwo einhaken zu können.

So eine Kralle befindet sich auch auf der Rückseite der Lampe unterhalb von zwei ausklappbaren Handbügeln.

Im Boden hat man eine kleine Dose angebracht die wohl kurze Zündhölzer enthielt.

Reste von Versilberung lassen vermuten das die Lampe ursprünglich versilbert war. Leider hat man diese vollständig weggeputzt.

Eine Recherche über die Lampe ging zunächst vollständig ins Leere.

Erst Jörg (stonewasher) und vor allem Ralph brachte über Sammlerkontakte in Frankreich mit einigen Unterlagen Licht ins Dunkel.

Von hier aus nochmal mein ganz herzlicher Dank.

Nachdem soll die Lampe in Fernreisezügen, Kutschen und Automobilen als Leselampe gedient haben, bis dann später z.B. in den Eisenbahnwaggons Petroleum - und Gasbeleuchtung installiert wurde.

Sehr sauber hergestellt ist diese Kerzenlampe nach der Restaurierung ein Leckerbissen für die Vitrine.

Danke Julian fürs Verschieben.

Hier habe ich die Lampe mit der hinteren Kralle an die Tür vom PC - Schrank gehängt.

Thomas, für altes Werkzeug kann ich mich begeistern.

Der Stangenzirkel ist von 1780, darunter ein Stechzirkel von 1600, und neben dem Lambrechts Polymeter von 1910 altes Uhrmacherwerkzeug. Ein Rundlaufzirkel, Zehntelmaß und Schraubenkürzer. Es paßt halt nicht alles in Vitrinen, und an der Wand siehts auch gut aus.

Inzwischen hat die Lampe auch einem Motiv für einen Adventskalender gedient.

Hallo Jan,

danke fürs Lob. Die Bilder die dir gefallen kannst du gerne für diesen Zweck herunterladen.

Passend zu dem Zirkel habe ich mal ein Replikat von einem Vollkreiswinkelmesser von 1570 angefertigt.

Das Original liegt in Dresden, im Mathematisch Physikalischer Salon der Staatlichen Kunstsammlungen.

Die Restaurierung der Lampe wird aufwändiger als zunächst gedacht.

Denn was ich für Messing gehalten habe ist eine Vergoldung wie der Test mit der Prüfsäure ergab, und was ich für Reste einer Versilberung ansah ist eine Vernickelung.

Die Lampe besteht aus Kupfer die galvanisch vergoldet wurde.

Da bei einer Vergoldung direkt auf Kupfer das Kupfer durch die dünne Goldschicht diffundiert und an der Goldoberfläche oxidiert, hat man wie üblich vor der Vergoldung vernickelt. Dieses galvanische Vergolden ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts üblich geworden.

Ein Magnettest ergab übrigens das man wohl in die Reflektorränder zur Verstärkung Stahldraht eingebördelt hat.

Da mir für die Vernickelung und auch für die anschließende Vergoldung die technischen Geräte fehlen gebe ich das in Auftrag, was eh bei der Vernickelung ratsam ist, da das Elektrolyt in der Zusammensetzung wie auch die Badtemperatur in engen Grenzen liegen muß.

Hallo Andy,

ja, es geht dabei auch nicht mehr um eine Erhaltung der Restpatina, denn so sieht das Teil in der Oberfläche einfach unschön aus.

Wenn man sich in die Zeit zurück versetzt und schaut wer sich damals Fernreisen leisten konnte kann man schon von einer eher kleineren Anzahl von gefertigten Lampen ausgehen, und da stecke ich gerne etwas Geld hinein um das ursprüngliche Finish wiederherstellen zu lassen.

Es gab übrigens eine vergleichbare Lampe des englischen Herstellers Miller & Sons, die versilbert war.

Zitat von Wanderer

Grins, dankeschön Rolf!

Hatte aber eher an einen rechten Winkel mit Zirkel gedacht...

Ach das meintest du.

Kommt mir als Feingeist und überzeugter Humanist schon nahe, aber Mitgliedschaften in welchen Vereinigungen auch immer sind nicht mein Ding.

Ja, ich bin auch gespannt darauf, wird nur in diesem Jahr nichts mehr damit.

Man steckt da gerade mitten im Weihnachtsgeschäft.

Na ja, nicht wirklich.

Ich hatte schon mit einer schnelleren Gangart gerechnet.

Aber man muß sich wohl gedulden...

Jan, ich will´s mal so formulieren:

Es hat in dieser Vereinigung seit Jahrhunderten weltweit große Denker und Humanisten gegeben die mir selber zum Teil Vorbilder waren und sind.

Gerade jetzt, wo in den letzten Jahren auch hier in unserem Lande keine Weiterentwicklung in Sachen Humanismus zu bemerken ist, sondern eher Rückschritt,

wäre wichtig das man in den Logen die auferlegte Geheimhaltung sehr lockern würde um mehr in der Öffentlichkeit gegen z.B. Rassismus und braunes Gedankengut zu wirken.

In dem Falle würde ich um eine Aufnahme gerne anfragen.