(Spiritus) Unregelmäßige Feuerstöße

  • also nur für mein Verständnis:


    die Düse dient als Dosierer oder als Zerstäuber?


    ich hab ihre funktion als Zerstäuber gesehen, daher meine annahme, dass man mit einem geringeren durchmesser mit weniger druck/verbrauch arbeiten kann.


    soll sie allerdings nur den durchfluss begrenzen macht es natürlich sinn die größere bei geringerem druck zu verwenden, zwecks lautstärke vor allem

  • Moin,


    da sollte wohl nichts zerstäubt werden, da der Treib- bzw. Leuchtstoff dort sowieso vergast sein sollte. Der Düsendurchmesser sollte dem Luftverbrauch angepasst sein. Oder umgekehrt. Welchen Betriebsdruck du brauchst, wirst du dann in der Praxis sehen.


    Gruß, Gerald

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. (Jean Anouilh)

  • Moin,


    da sollte wohl nichts zerstäubt werden, da der Treib- bzw. Leuchtstoff dort sowieso vergast sein sollte. Der Düsendurchmesser sollte dem Luftverbrauch angepasst sein. Oder umgekehrt. Welchen Betriebsdruck du brauchst, wirst du dann in der Praxis sehen.


    Gruß, Gerald

    ^^ So ist das. ^^


    Weil das Verhältnis Luft-Brennstoff aufgrund des geringeren Energiegehaltes von Luft-Alkohol ein anderes ist, als bei Luft-Benzin oder Luft-Petroleum muss man die Luftzufuhr verringern und setzt die Regulierschraube ein.

    Desweiteren brauchst Du, eben wegen dem niedrigen Energiegehalt auch eine Düse mit mehr Durchlass, um auf ein einigermaßen passendes Mischungsverhältnis zu kommen.


    Anders ausgedrückt:

    Passend zu der von Dir verwendeten Luft-Regulierschraube nützt Dir die (noch fast neue?) 500er-Düse wenig bis gar nicht, um auf das notwendige Verhältnis von Luft zu Spiritus zu kommen. Du brauchst mehr Sprit, als die 500er-Düse durchläßt, aber auch wiederum nicht zuviel. Deswegen der Hinweis auf eine Düse für ~600 HK ... Ergo solltest Du schon die dem Umbauset beigelegte Spezial-Düse verwenden.

    Unsereins hatte damals eine alte 500er Düse genommen und sie vorsichtig "aufgenudelt" und zur Luftdrosselung keine Luft-Regulierschraube genommen, sondern den Lufteinlaß am Innenmantel mit einem Blech verschlossen und dann eine Bohrung zum Lufteinlaß gesetzt, die dann minimal erweitert, bis "es paßte".

    Die Geräuschentwicklung war deutlich geringer, als mit dieser Regulierschraube. Das verglich ich mit einem Umbau für einen Camperkumpel, der seine Bw-Maxe unbedingt mit dem Set aus dem Shop umgebaut haben wollte.


    Weiß nicht, ob Du schon mal im Netz gestöbert hast nach "Spiritusumbau nach L. Gebauer"?

    Kannst ja mal der größeren Verwirrung wegen, mal gucken: http://www.lampenmaxe.de/spiritus.php


    Weiterhin viel Spaß beim Frickeln!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Die geförderte Gasmenge steigt mit der fünften Potenz des Düsendurchmessers.

    Die geförderte Gasmenge steigt nur unterproportional mit deR Druckdifferenz (Tankdruck).


    Die Düse ist also eine Mengenbegrenzung.

    Demut tät' uns allen gut.

  • Hallo Forum!


    Passend zu der von Dir verwendeten Luft-Regulierschraube nützt Dir die (noch fast neue?) 500er-Düse wenig bis gar nicht, um auf das notwendige Verhältnis von Luft zu Spiritus zu kommen. Du brauchst mehr Sprit, als die 500er-Düse durchläßt

    Das würde ich so nicht sagen!

    Mit der originalen Düse (0,24 mm) kann man selbstverständlich genausoviel Brennstoff fördern wie mit einer mit größerem Durchrmesser!


    Der springende Punkt ist, daß man halt mehr Druck benötigt.

    Mehr Druck macht das Luftmanagement aber aufwendiger!


    Je höher der Druck, desto größer ist die Austrittsgeschwindigkeit des Brennstoffs aus der Düse.

    Die höhere Austrittsgeschwindigkeit hat zur Folge, daß die Luft vor den Mischrohr vehementer mitgerissen wird.


    Ich besitze ja Anchors, die ich auf Spiritus umgebaut habe.

    Nehme ich eine, die mit einer auf 0,33 mm geweiteten Düse gut Licht macht und setze eine originale Düse ein, dann ist das Ergebnis sehr ernüchternd.

    Es ist sogar ein "Lichtsaum" im Strumpf sichtbar, wie er sonst beim Druckablassen kurz auftrtt.


    Wenn ich dann die Luftzufuhr weiter begrenze, dann leuchtet die Lampe heller!

    In meinen Augen ein klarer Fall, daß höhere Druckdifferenzen in der Drossel herrschen.


    Das Problem bei kleineren Düsen ist nicht zuwenig Brennstoff, sondern das Luftmanagement!

    Das gilt aber sicher nur in bestimmten Grenzen, irgendwann spielen dann auch andere physikalische Effekte eine Rolle.


    Die geförderte Gasmenge steigt mit der fünften Potenz des Düsendurchmessers.

    Hast Du dazu mal eine (DIE) Formel?

    Danke!



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Das würde ich so nicht sagen!

    Mit der originalen Düse (0,24 mm) kann man selbstverständlich genausoviel Brennstoff fördern wie mit einer mit größerem Durchrmesser!


    Der springende Punkt ist, daß man halt mehr Druck benötigt.

    Mehr Druck macht das Luftmanagement aber aufwendiger!

    Was dann dazu führt, daß ich die Forderungen aus dem Lastenheft nicht mehr erfülle,

    die doch die Intention waren, den Spiritus-Umbau zu veranstalten - oder?

    Gefordert waren (sind):
    * Alkohol als Brennstoff, um nur eine Sorte mitschleppen zu müssen > Trangia als Kocher

    * Leiserer Betrieb als mit Petroleum durch weniger Druck auf dem Kessel > Spiritusbetrieb = nur 0,5 bar (bzw. wenig mehr)

    * weniger Hitze, weniger Helligkeit


    Würde ich nun eine kleinere Düse, als die aus dem Umbau-Kit verwenden,

    müßte ich logischerweise den Betriebsdruck erhöhen und hätte wohlmöglich mehr Spektakel auf den Ohren,

    als bei Petroleumbetrieb - verursacht durch die harten Abreißkanten,

    welche die Luft in dieser Regulierschraube passieren muß.

    Richtig?


    Ergo: Ich nehme eine Düse mit größerem Durchsatz (die, welche dem Kit beiliegt) und es paßt.
    Auf etwas anderes wollte ich nicht hinaus, weil hier die Luftregulierschraube aus dem Umbauset verwendet wird.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß dieses Umbaukit nicht der Burner ist, d.h. ich betrachte ihn eher als Kompromiß,

    mit dem Vorteil, einen einfacheren Rückbau zu Petroleum/Benzinbetrieb bewerkstelligen zu können.


    Was alles noch geht und nicht geht, ist mir auch bekannt.

    Das wurde bereits in unzähligen Abhandlungen hier im Forum und anderswo hinlänglich durchgekaut

    und eine Wiederholung dessen, ist IMHO für den Fragesteller und die Lösung seines Problemes wenig zielführend

    (es sei denn, er bekundet sein näheres Interesse daran).

    Alles andere stifet möglicherweise nur mehr Unsicherheit und Verwirrung.


    Du wirst mir verzeihen, daß ich mich an dieser Stelle aus der Diskussion zurück ziehe

    - was dem Fragesteller helfen könnte, wurde ausreichend erläutert

    und ich selbst möchte mich auf meine geplante Teilnahme am nächsten Lampentreffen vorbereiten.


    :rauch:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ramses226

    Hier schon mal die Herleitung für den Zusammenhang in der 4.Potenz zwischen Düsendurchmesser und Volumendurchsatz.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesetz_von_Hagen-Poiseuille


    Da Gas ein komprimierbares Fluid ist und bei sehr kleinen Querschnitten der Einfluss der laminaren Grenzschicht zunimmt, gelten dort noch etwas andere Zusammenhänge die letztlich bei unterkritischer Strömung zur Abhängigkeit in der 5.Potenz führen.

    Finde die Zusammenfassung der Herleitung gerade nicht.

    Demut tät' uns allen gut.

  • Hallo Forum!


    Hier schon mal die Herleitung für den Zusammenhang in der 4.Potenz zwischen Düsendurchmesser und Volumendurchsatz.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesetz_von_Hagen-Poiseuille


    Da Gas ein komprimierbares Fluid ist und bei sehr kleinen Querschnitten der Einfluss der laminaren Grenzschicht zunimmt, gelten dort noch etwas andere Zusammenhänge die letztlich bei unterkritischer Strömung zur Abhängigkeit in der 5.Potenz führen.

    Finde die Zusammenfassung der Herleitung gerade nicht.

    Danke schön!

    Man findet haufenweise Formeln zu Strömungsdurchsätzen. Da ich nicht DER Profi darin bin, ist es nicht so einfach, die richtige Formel dafür zu finden.


    ABurger

    Ich habe nicht geschrieben, daß die Verwendung größerer Düsen der falsche Weg ist, sondern daß man den erforderlichen Brennstoffdurchsatz auch mit höherem Druck erzielen kann.

    Dein Fristenheft kenne ich allerdings nicht. : - )



    Alles Gute!


    Ramses226.

  • Herrlich, Willi,

    You´ve made my day! :applaudit:

    Die Zeiten meines Gophysikstudiums sind geschmeidig 30 Jahre her, aber die Erinnerung an die Hydrodynamik und ihre doch recht unhandlichen Formelwerke noch allzu präsent ....


    Die einzige Anmerkung, die ich zu machen hätte, ist die, dass allein auf Grund der recht komplexen Konstruktion des Vergasers und der Düse die Betrachtung der Vorgänge als laminare Strömung eh obsolet ist.


    In diesem Sinne


    A guts Nächtle!

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo


    ...wenn die Strömung nicht "laminar" ist -- dann wirds noch schlimmer (Verwirbelungen -> höherer Widerstand )


    d.h. man nehme einfach die für Spiritus berechnete/ getesstete Düse

    und gut is.


    gruß

  • Ok, jetzt mal ohne Flachs. Ich würde erstmal den Umbausatz so einbauen, wie er sein soll, mit passender Düse. Dann würde ich auf Bioethanol für Zimmerkamine als Brennstoff wechseln, der hat mehr Alkoholgehalt und weniger andere Panscherei drinnen als Brennspiritus. Und dann kann man mal schauen, was das Ding so macht.....

    Gruß, Markus.

  • Genau so. Man muss nicht immer wieder versuchen das Rad neu zu erfinden. Ich habe vor Jahren mal zum ausprobieren eine meiner drei 500derter die ich eh nie nutze mit dem Umbausatz umgerüstet. Nutze nur Bioaethanol also den auch da rein. Die Lampe funktioniert absolut problemlos und macht was sie soll. Rel. leise Leuchten. Die steht nun als Stromausfall Lampe bereit. Passiert hier aber schon seit Jahren kaum noch :-)

    Bernd

  • soo nach ein paar probierereien nun ein kleines Update


    ich habe nun die Spiritus Düse drinne, die Nadelstange samt Nadel raus genommen und alles (den kompletten Vergaser bis unter die Düse) mit altem Lautsprecherkabel ausgekleidet.


    zudem habe ich die Scheibe eingebaut und mit der Luftzufuhr gespielt


    das Ergebnis war ernüchternd. die Feuerbälle waren immernoch da.


    beobachtet habe ich, dass die Feuerbälle erst ab einer bestimmten laufzeit, also sagen wir, nach 5 minuten "gutem lauf" auftreten. der Druck ist egal. sowohl bei 1 also auch 2 bar betriebsdruck erscheint dieses Phänomen.


    jetzt habe ich beim jetzigen Durchlauf das Handrad nach ca. 15 minuten Betrieb einmal geschlossen und dann gaaanz leicht nur geöffnet (handrad steht auf ca. 2 Uhr) und siehe da: die Feuerbälle sind weg.


    ich habe jetzt ein work around für mein Problem, aber es wirkt leider sehr berührungsempfindlich, da das Handrad ja nun um nur wenige grad weiter gedreht werden müsste um die Lampe wieder zum Feuerspucken zu bewegen.


    habt ihr einen Tipp? kann man das Vergaserventil irgendwie im durchlass permanent drosseln? vielleicht eine der Bohrungen dicht löten oder sowas...

  • Hallo Wolfington,


    du wirst nicht um den Ausbau des unteren Vergaserteils herumkommen, irgend etwas ist da verdreckt oder defekt.


    Lieben Gruß, Peter.

    PX-pleibs xund

  • Hallo,

    Ich nehme an du hast die Anleitung auf Lampenmaxe durchgelesen.

    Egal welche Variante ich da bisher nachgestellt habe alle haben tadellos funktioniert.

    Am besten aber immer noch die Variante Gebauer ohne Vergaserstange und Nadel und Ofendichtschnur als Stopfung und aufgepopelte Düse mit Kugelschreiberdraht und die Luftzufuhränderung am Mischrohr.

    Somit war schon ab 0.3bar der Betrieb möglich.

    Ich an diesem Punkt deines Teilerfolges würde mal die Stopfung überarbeiten.


    Gruß

    Murat

  • nochmal hi,


    Wenn du jetzt das Vergaserfußventil ausbaust und die Lampe über Softstart zum leuchten bringst, dann ist das Ventil als Ursache ausgeschlossen.

    Nach dem Ausschlussverfahren gibt es dann nur noch da du ja auch schon die richtige Düse drin hast.


    1. Luftzufuhr

    2.Stopfung

    3.Brennstoff


    Gruß

    Murat

  • Ich zerleg für dich grade meine Spiritus Maxe das ich mal Bilder machen kann wie ich die Gebauer Variante so als Werkzeugmechaniker gelöst habe ist bei mir ein Messing Einsatz der direkt ins Mischrohr eingepresst wird mit Luftfeinregulierungsschraube.

    Denn bei Spiritusmaxen hat meiner Erfahrung nach das orginal Mischpaddel und der mischrohrabstand kaum auswirkungen auf den Betrieb.

    Ist fast immer die Luftmenge die es ausmacht

    P.S ein Name wäre schön damit man dich beim Namen anschreiben kann.


    Gruß

    Murat

    Einmal editiert, zuletzt von muratbabba ()