Benzin frisst Tank durch?

  • Moin Gemeinde,


    meine erste eigene PX 500er aus etwa 2000 ist tot. Plötzlich stank es im Keller bestialisch, terpentinartig, und erst an Hand einer Pfütze unter der hängenden 500er konnte ich die Ursache zuordnen.


    Am Tank hing ein grüner Tropfen, und kehrte nach wegwischen immer wieder zurück.


    Aber von Anfang an, die PX erstand ich 2005 auf dem Flohmarkt, beinahe neuwertig.


    Bei mir hat sie etliche Liter Pöl, Grilli und Ultimate verleuchtet, stets zuverlässig. Gegen 2011 bekam sie einen Umbau auf Benzin, und 2017 hab ich sie wohl das letzte mal getankt und benutzt. Tankstellen-Sprit, Super 95 Oktan. Seitdem hängt sie drucklos im Keller neben ihren geschätzt 50 Schwestern.


    Jetzt scheint der Sprit im Tank schlecht geworden zu sein, stinkt bestialisch terpentinartig und sauer, es sickert auf der unteren Tankfalz einfach so langsam durch die Nickelschicht. Da ist weder ein Vor-Schaden, noch Werkzeug- oder Prägespur.


    Ich fürchte, der Sprit hat den Tank von innen angegriffen und sich durchgefressen.


    Bei E10 und BMW-Alutanks kennt man das ja, aber dem Messing-Tank hatte ich mehr zugetraut:aua:


    Genaue Diagnose folgt noch, wenn möglich wird sie natürlich gerettet, gelötet o.ä..


    Aber bis dahin.. hat noch jemand solche Erfahrungen gemacht? Wird Benzin schlecht? Ja, aber nach nichtmal 2 Jahren<X Blödes Zeug, ich mag Diesel!


    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Oha!

    Das ist ja merkwürdig.


    Habe ja eigentlich fast nur ältere Vergaser-Laternen im Bestand, eher weniger welche aus der "Neuzeit".

    Die meisten davon betankt mit allem möglichen: Alkohol, E85, E10, Grilli, Waschbenzin ...

    Aber inkontinent ohne Vorschäden (Spannungsrisse usw.) ist keine davon.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ist die Gummidichtung in der Tanksicke in Verbindung mit Bioethanol...

    Normaler Vorgang. Wundert mich eher, das es so lange gehalten hat.


    Die Sprittleitung meines A6 musste ich letzte Woche auch wegen Lochfraß tauschen. Auch n 2000er Baujahr.

    MFG Andy



  • Ist die Gummidichtung in der Tanksicke in Verbindung mit Bioethanol...

    Normaler Vorgang. Wundert mich eher, das es so lange gehalten hat.

    Ähhh Gummidichtung ? Tanksicke ? Seit wann hat eine Px 500 denn sowas ? :rolleyes:

    Frauen haben ihre Tage, Px Besitzer Mischrohrglühen ! :D


    Sacrilegia minuta puniuntur, magna in triumphis feruntur.

  • Normaler Vorgang. Wundert mich eher, das es so lange gehalten hat.

    Unabhängig davon, dass die Px keine Gummidichtung in dem Falz hat...


    ...warum liest man dann seit sich in versch. Foren über Px'en (die es mittlerweile seit fast 20Jahren geben dürfte) mit alternativen Brennstoffen beschäftigt wird nix, zu derartigen Problematiken bei der Verwendung von (Bio)Ethanol als Brennstoff?

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

  • Ich denke Newman meint den Tank eines Autos!


    Genau das gleiche was Björn beschreibt habe ich auch bei einer Maxe gekauft 2006 bei Pelam (also neuere Fertigung).

    Da hing auch mit aller Regelmäßigkeit ein klebriger stinkender grüner Tropfen an der Tankfalz, jedoch lief die bei mir immer mit Grillanzünder oder Aida Parafin. Ich denke die grünliche Farbe ist Grünspan vom Messing und die Tankfalz drucklos nicht ganz dicht.

    Seitdem lagere ich meine Lampen immer ohne Brennstoff.


    bazooka

    Dort wo das Licht schwindet, obsiegt das Böse

  • Ich habe schon ein paar Gebrauchtlampen auf dem Tisch gehabt, bei denen der Inhalt umgekippt ist. Da weiß ich aber nicht, wie lange oder was da drin war. In einer 829 hatte ich selbst mal Grillanzünder eingefüllt und ca ein halbes Jahr drin gelassen. Da ich immer mal wieder den Tank komplett ausleere habe ich dann gesehen, das die Brühe grün verfärbt war. Vom Geruch her unauffällig. Aber es scheint sich wohl Kupfer in dem Grilli gelöst zu haben. Evtl. war das schon die Vorstufe zum Zersetzen des Grillis. Ich könnte mir vorstellen, das sich bei der Zersetzung irgendwelche Säueren bilden, die das Messing angreifen. Wer mal den Vergaser von einem länger stehenden Gerät wie einem Stromerzeuger geöffnet hat, weiß was ich meine, da ist häufig auch der Guss geschädigt.

    Gruß, Markus.

  • Unabhängig davon, dass die Px keine Gummidichtung in dem Falz hat...


    ...warum liest man dann seit sich in versch. Foren über Px'en (die es mittlerweile seit fast 20Jahren geben dürfte) mit alternativen Brennstoffen beschäftigt wird nix, zu derartigen Problematiken bei der Verwendung von (Bio)Ethanol als Brennstoff?

    Kanns sein, das ick das ggf. mit Feuerhände verwexlt haben könnte? Dann nehm ick allet zurück und behaupte das Gegenteil.:hicks:

    MFG Andy



  • Nö, in meinem Fall definitiv nicht. Ich habe den Tankinhalt in einen durchsichtigen Messbecher geschüttet. Das Zeug war homogen grün, also nach dem Umfüllen kein Wasser abesetzt oder so.

    Gruß, Markus.

  • Meiner Erfahrung nach wird Messing in Kontakt mit Ölen und Fetten früher oder später immer grün...insofern ist es als Material zur dauerhaften Aufbewahrung von solchen Substanzen nicht besonders geeignet. In den Lampentanks findet ja aber in der Regel keine langfristige Aufbewahrung statt, so dass die Reaktion in der Gesamtschau zu vernachlässigen ist.


    Gruß

    Marc

    :zwille:

  • Richtig. Mich würde aber trotzdem interessieren, was den Prozess des "Umkippens" auslöst, was dann für eine Substanz entsteht, die das Messing schädigt, ab wann der Prozess eintritt und was man evtl. Dagegen machen kann. Ich denke, daß da Bakterien am Werk sind.

    Aber wie begegnet man dem Problem, jedes mal Tank ausleeren und mit Waschbenzin ausspülen kann ja eigentlich nicht die Lösung sein. Die Lampen wurden früher ja auch meist vollgetankt gelagert, und das teilweise über Jahrzehnte, durchgerottete Tanks, gerade bei BW Lampen sind da ja eher die Ausnahme. Vermutlich waren die dort eingesetzten Betriebsstoffe mit irgendwelchen Mitteln stabilisiert.

    Gruß, Markus.

  • Moin,

    beim Bund wurde nichts stabilisiert. Wenn etwas geklemmt hat, wurde es in die Instandsetzung gegeben. Da wurde ohne Gnade alles

    gegen Neuteile ausgetauscht. Bei einem Unimog genau so wie an einer Px Lampe oder einem Stromgenerator.

    Wobei Abfallvermeidung selbst in den 70ern maximal befolgt wurde. Die Altteile wurden sehr häufig wiederverwendet ;-)


    Gruß Thomas

  • Moin moin

    Da war doch was z.B. mit Ballistol- öl und Messingölern die völlig mit Grünspann überzogen waren .

    Könnte ja ähnlich sein, so als Denkanstoß.


    Gruß Oliver

  • Ich hab mal ein wenig gegoogelt, als Suchbegriff "Rost im Tank Ursachen". Da bekommt man einige interessante Ergebnise dazu von Liqui Moly oder von Tankversiegelung.de. Die beschreiben, das der Zusatz zum Verbessern der Klopffestigkeit in Verbindung mit Wasser zu Essigsäuere zerfällt. Da wundern die Zerfallserscheinungen der Tanks nicht.

    Ich könnte mit vorstellen, das sowas auch mit Grillanzünder oder Lampenöl, Diesel usw. passieren kann, im Endeffekt ist ja relativ unbekannt, was da so wirklich drin ist.

    Gruß, Markus.

  • der Inhalt umgekippt

    Was meinst Du mit "umgekippt"?


    Dort, wo Wasser oder sonstiger Schmutz eingeschleppt wurde, kann ich mir vorstellen,

    daß dies bei längerer Standzeit dazu führen kann, daß sich Undefinierbares zutage fördern läßt.


    Wo Luft ist, kann auch die darin enthaltene Feuchtigkeit kondensieren, abtropfen und sich mit dem Kraftstoff vermischen, siehe Wasserfilter an Dieselmotoren bzw. die Entstehung von Dieselpest vor allem in Tanks von Wasserfahrzeugen.


    Ansonsten gehe ich davon aus, daß es sich bei den petro-chemischen Stoffen (Diesel, Heizöl, Paraffinöle, usw.) um Kohlenwasserstoffe handelt, die eigentlich soweit "sauber" sind, denn die Hersteller haben ja bestimmte Normen zu erfüllen.

    Was anderes wären dann Verschmutzungen auf dem Vertriebsweg bis in den Verbrauchertank. Oder sehe ich da was falsch?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • Genau wie du schreibst, eine undefinierbare Pampe. Ich gehe davon aus, das nur noch der Blitzschlag fehlt, und man kann aus der Pampe seinen eigenen Dinosaurier züchten. 8o Ich meine, gerade bei Ottokraftstoff ist das Problem, dass er in den Lagereigenschaften stark nachlässt, in den letzten 2 Jahrzehten stark gestiegen. Früher hat man beispielsweise sein Moped vollgetankt zum einwintern, mittlerweile muß man schauen, das man alles trocken legt und mit Öl einsprüht.

    Jetzt haben wir hier ein relativ spezielles Problem mit den Funzeln, wir pumpen ja, dadurch das wir ja den Tank auf Überdruck bringen müssen, die ca. 1,5- 2fache Menge an Luft in den Tank, als beispielsweise in einen Mopedtank. Dementsprechend auch die quasi doppelte Menge an Wasser, die dann innen niederschlägt. Noch dazu bringen wir ja Verbrennungsrückstände in den Tank ein, die aus dem Vergaser der Schwerkraft folgen. Die Temperaturschwankungen kommen auch noch dazu, und diese Mischung lässt den Tankinhalt recht schnell verderben. Wenn sich durch die Zersetzung Essigsäure bildet und die mehrere Monate auf das Messing einwirkt, ist da recht schnell ein Loch drin, bzw. der Tank defekt. Und das ist mit Verlaub, sehr unschön, gerade wenn die Lampe frisch überholt ist, betriebsbereit gelagert wird und dann einfach hin ist. :wallbash:

    Gruß, Markus.

  • Hallo Forum!



    Die beschreiben, das der Zusatz zum Verbessern der Klopffestigkeit in Verbindung mit Wasser zu Essigsäuere zerfällt. Da wundern die Zerfallserscheinungen der Tanks nicht.

    Ich könnte mit vorstellen, das sowas auch mit Grillanzünder oder Lampenöl, Diesel usw. passieren kann, im Endeffekt ist ja relativ unbekannt, was da so wirklich drin ist.

    Naja, im Grillanzünder sollten aber keine Antiklopfmittel enthalten sein. Auch nicht gewollt anderes als Alkane.


    Wo Luft ist, kann auch die darin enthaltene Feuchtigkeit kondensieren, abtropfen und sich mit dem Kraftstoff vermischen..

    Wobei sich Wasser nicht mit Petroleum/Alkanen mischt.

    Wasser findet sich dann als Satz unten im Tank.


    Tatsächlich fördert man die Kondensation der Luft durch Druckablassen!

    Man schaue mal in den Tank, nachdem man relativ schnell den Druck über die Entlüftung abgelassen hat.

    Nebelkammer, sage ich da nur.


    Man fördert durch den Druckablass außerdem die Verschmutzung im Tank. Der heiße, vielleicht schon teilzersetzte Brennstoff fließt dann nämlich wieder zurück.


    Ich hatte vor einiger Zeit eine Lampe, die völlig verschmutzt war durch eine klebrige Substanz, die außerdem übel roch.

    Das Zeugs löste sich aber sehr gut mit Spiritus - was wiederum zu Problemen führte, da ich mit der Lampe Spiritus verleuchten wollte.

    Der Dreck wurde also in hoher Konzentration in den Vergaser befördert...


    Natürlich hatte ich den Tank vorher schon mit Brennspiritus gereinigt.



    Alles Gute!


    Ramses226-

  • Nutzt aber nix, diese Erkenntnis.

    Der Druck muss zum Löschen bzw. Abstellen (Einlagern) aus der Lampe raus.


    Erklärt aber alles noch nicht die Ursache für das Problem des TE (Themen-Eröffners).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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