Bialaddinlampe restaurieren

Hallo liebe Mitglieder und Freunde

Ich bin gerade überfordert und suche nach Hilfe. Bin vom Petrolamp-Virus hochgradig infiziert (dass ich ein schwaches Immunsystem habe, ist wohl bereits bekannt). Ich habe meine beiden Bialladin 305 Laternen aus der Umzugs-Lager-Kiste befreit, mal angesehen und Glühstrümpfe gefunden. Die Dichtungen verstecken sich noch irgend wo, sollten aber bald wiederentdeckt werden.

Nun zu meinen Problemen:

1. Das oder besser die beiden Vorwärmrohre beinhalten die Düsennadel, die sehr lang ist. Leider sind diese Nadeln in einem beklagenswertem und völlig verbogenen Zustand + Korrosion. Kann man das richten?, oder braucht man Ersatz.

2. Habe keine Ahnung wo man Ersatzteile in Deutschland bekommt.

3. In Taiwan oder so, gibt es anscheinend Ersatz-Vorwärmrohre mit Gewinde am Ende und einschraubbarer kurzer Düsennadel. Die Düse wäre austauschbar. Taugt das was und lohnt sich da der stolze Preis?

4. Wie gehe ich planvoll vor?

5. Die beiliegenden Socken - passen die? Die habe ich damals als Unwissender mit dazu bekommen.

Ich hoffe meien Identifizierung passt.

6. Was kauft man sich vorsichtshalber als Verschleißteil in die Wartungsbox

Kann/mag mir jemand zur Seite stehen?

Vorab vielen Dank

Rafer

Hallo Bernd

Vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Da Ihr euch im Forun sicher etwas (sehr viel) besser auskennt als ich, schätze ich, dass Du Recht hast und es Vapalux M320 Lampen sind. Wurden mir aber von einem britischen Militärhändler verkauft. Der hatte dutzende, gleiche Lampen (wie bei Landrover jedoch mit geringen Unterschieden - da kannst Du auf ein Treffen Fahren und bei 100 Fahrzeugen sind nicht 2 identische dabei und wenn nur bei einem V2a Schrauben werkmäßig verbaut sind und beim anderen verzinkte). Also was ich sagen will ist, dass er mir glaubhaft EX-Armeelampen angeboten hat. Ich vermute da das Gleiche wie Varta, Eisemann und Co bei der Bundeswehr, die auch nach einer Ausschreibung arbeiten.

Bei dem Grillanzünderverhältnis meinst Du 20% Benzin und 80% Grillanzünder?

Ich verbrenne den Grillanzünder erfolgreich in meinen Dochtlampen, da er wesentlich geruchsneutraler ist als jedes Petroleum das ich gefunden habe. Zudem ist er preislich sehr günstig. Da sich Waschbenzin gerne verflüchtigt und gefährliche Gasmischungen (z.B. in meinem Lagerraum) hervorrufen kann, kommt mir die 2.Variante sehr entgegen. Vielleicht kann man das Benzin ja auch erst vor dem Betrieb beigeben...na das werde ich schon noch auf die Reihe bekommen.

Werden bei Dir die Lampen bei Nichtgebrauch entleert? Macht das Sinn?

Als ich die beiden Lampen für etwa 60€ übernommen habe, habe ich noch eine kleine Dose Dichtungen und eben diese Socken herausgehandelt. Die Dose suche ich noch. Ob diese Dichtungen natürlich benzinfest sind weiß ich nicht. Da Benzin und Petroleum sowie Grillanzünder der gleichen Stoffgruppe "Erdöldestillate" angehören, sollte das eigentlich weniger das Problem sein. Anders wäre es wohl bei Biodiesel.

Ich habe mir auf You Tube englische Videos zur Inbetriebnahme und Wartung angesehen, da sehen die Socken kleiner und engmaschiger aus. Kann gut sein, dass das bei mir die Falschen sind.

Ich schau mal nach Deinen Peerless und vergleiche, im Notfall melde ich mich nochmal.

Ich mache erst mal alles richtig schön sauber und fette alle Gewinde und Dichtungen mit Vaseline. Die Dichtungen mache ich natürlich neu. Und teste danach die Dichtheit der Lampe im Wasserbad.

Mal sehen wie ich das zeitlich hin bekomme. Ralf verkauft mir ausserdem einen Original-Vergaser zu einem echt fairen Preis. Dann bleibt wenigstens eine Lampe im Originalzustand. Vielleicht bekomme ich noch einen Vergaser der Lampen in Gang. Aber dafür lasse ich mir als Laie erst mal Zeit, bis ich genug Erfahrung habe und weiß wie alles funktioniert und vor allem safety first. Wenn man nicht weiss wie´s sein soll erkennt man den Unterschied zum Anbahnen eines Disasters nicht. Ich möchte Freude an meinem Hobby haben, lieber erst mal langsam machen, dann klappts sicher.

Liebe Grüße und einen schönen Feiertag

Rafer

Hallo Klaus

Danke für Deine Unterstützung.

In den Verdampfern lassen sich die (ich nenne es Dorne) nur schwer bewegen. Ausserdem sind die Dorne sehr stark verbogen, in alle Richtungen. Zeugt von Diletantismus oder Ausschlachtung, meines Erachtens. Oben ist noch ein kurzes Stück Düsennadel erkennbar, kommt aber meines Erachtens nicht oben raus.

Dies kann nun an der inneren Verschmutzung liegen. Ich mache das mal die nächsten Tage. Ich würde versuchen mit einem Draht das Rohr innen sauber zu bekommen und mit Druckluft auszublasen. Die Dorne würde ich säubern und Richten, damit sie wieder gerade sind und so volle Länge hergeben.

Die Vitondichtungen stellst Du wahrscheinlich selbst her? oder kann man die kaufen?

Ich bewege mich noch etwas unbeholfen im Forum, aber die Zeit wird das schon machen. Ich hab halt studiert, da ist viel Erklärung hilfreich . Ich brauch halt für alles etwas länger, wenn ichs aber mal geschnallt hab, kann man mich echt brauchen.

Gruß Rafer

Lieber Lothar, lieber Rüdiger II

Danke für die Unterstützung. Für Tips bin ich sehr zugänglich und dankbar. Der Lampenverkäufer hat mich da als Laien kalt erwischt. Die Lampen waren aber für 30€ nicht teuer, glaube ich.

Ich habe Rolf einen Originalvergaser abgekauft. Der kommt in die bessere Lampe, und einen im Gegensatz sehr teueren aus Fernost der kommt in die weniger gute Lampe zum öftergebrauch.

Ich will beide Lampen zum funzeln bringen, dann werde ich sehen wie das so funktioniert, da ich einen Vergleich habe. Dann kann ich auch mal probieren die beiden alten Vergaser, die ja noch nicht schwanger sind, zu benutzen, bis diese im Eimer sind. Dann sollte ich das Rentenalter weit überschritten haben und bis dahin wird mir noch das ein oder andere Ersatzteil zulaufen.

So wie ich vermute ist der Vergaser das kritische Teil der Lampe und evtl. das Glas. Wenn auch teuer, aber noch erhältlich. Da werde ich mir eines auf Weihnachten vom Christkind schenken lassen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich die Vergaser beim Kauf mal auseinandergeschraubt.. hätte hätte Fahradkette...

Aber Danke!

Gruß Rafer

Hallo Frank

Das ist ja Klasse, da hast Du mir eine große Freude gemacht. Jetzt weiss ich wie das Ding innen aufgebaut ist und es ist leichter für mich zu reparieren (zumindest versuche ich es).

Nach dem Bild scheint es sich bei mir um den Tilley-Typ (auf Grund des oberen Düsenabschlusses) zu handeln. Oberhalb der Einschnürung ist das Teil also nicht mehr zerlegbar, das habe ich jetzt schwarz auf weiß. Da hat bei einem der Vergaser schon mal jemand mit einer Zange o.ä. probiert zu schrauben, so sehen die Spuren wenigstens aus. Der Untere Teil mit dem Feder-Widerlager scheint ein Gewinde zu besitzen.

Kann man das vielleicht mit erwärmen vorsichtig lösen?

Hat das schon mal jemand (erfolgreich) gemacht? geht das leicht oder nur mit Gewalt und Risiko?

Bevor ich etwas kaputt´mache lasse ich es lieber. Die Dinger sehen eh´schon sehr verhaut aus.

An sonsten bleibt mir nur spülen und ausblasen.

Die Nadeln beider Vergaser sind leider in sehr bemitleidenswertem Zustand. Total verbogen und ich vermute zu kurz, obwohl ich es noch nicht mit Vertauschen der beiden Nadeln versucht habe. Wenn ich genügend Input gesammelt habe, mach ich erst mal alles gründlich sauber, richte die Nadeln so gut es geht und vergleiche mal die Länge. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man das untere verdickte Ende heiß´machen (Gasbrenner-Lötlampe) und die Nadel ein bisschen längen, damit die Düsennadel wieder oben aus der Abschlußhülse herauskommt.

Aus was ist denn der Mantel des Vergasers üblicher Weise hergestellt, Messing oder Stahl. Oder Stahl vermessingt? Ich bin der Meinung Rost im oberen Teil identifiziert zu haben, da kann ich aber auch falsch liegen (verbranntes Messing könnte ja auch so ähnlich rotbraun aussehen). Bitte klärt mich darüber auf, wenn ihr was wisst. Ich bin um jede noch so kleine Info dankbar. Zum Erhalt dieser schönen Lampen.

Danke lieber Frank für die Zeichnungen

Gruß Rafer

Mist jetzt fällt mir noch eine Frage ein.

Die Düsennadel wird nur zur Reinigung durch drehen an der unteren Schraube oder zum Löschen der Lampe nach oben durch den, ich nenne es, Deckel geschoben. Bei Betrieb kann immer Gas/Luftgemisch oben (durch das Düsenloch) austreten, und die Lampe würde auch mit den Vergasern so wie sie sind funktionieren?

Hintergrund: eine Lampe lässt sich noch unter Druck setzen (ohne dass ich an den Dichtungen was gemacht habe). Jedoch hört man oben am Vergaser einen Luftaustritt, der sich nicht stoppen, nur verringern lässt (wenn man am Drehknopf unten auf "Aus" regelt).

Kann das jemand verstehen, was ich meine?

Ich will nur den Prozess verstehen, ich baue erst mal Neuteile in eine der Lampen und lerne wie das alles richtig geht und sein soll.

Aussedem

Bei beiden Nadeln ist die Messing-Verdickung etwas abgewinkelt. Dient das dafür, dass die Nadel nicht herausfallen kann, weil sie ja unterkalibrig im Bodenstück ist?

Es tut mir leid, ich habe einfach noch viele Fragen bis ich das Ding ganz verstanden habe. Hin und wieder erschliesst sich dann was.

Gruß Rafer

Zitat von ABurger

Eine Düsenreinigungsnadel dient niemals zum Löschen einer Lampe,

sondern folglich nur dem Sinn ihres Namens: Düse reinigen!

Vielen lieben Dank ,

so komme ich stets ein wenig weiter und lerne es richtig, bevor ich mit dem Rumbasteln anfange. Ich will ja die Lampe reparieren, warten und Instand setzen und nicht kaputtbasteln. Das haben wohl schon genügend andere daran versucht.

Ich fühle mich immer mehr unter guten Freunden, das muss ich euch mal sagen!

So viele liebe Kameraden im Forum!

Dank an alle Helfer. Ich hoffe, dass bis ende nächster Woche alle restlichen Teile gefunden und/oder da sind, dann wird´s ernst und ich muss euere Tip´s richtig umsetzen. Da wird sicher noch der ein oder andere Hilferuf gestartet werden...

Rafer

Lieber Frank,

auch Dir möchte ich herzlich für die schöne Kurzanleitung, auf nur einer Seite mit den interessanten Tip´s, danken.

So langsam bekomme ich die Sicherheit, dass es klappt und ich am Ende zwei wunderschöne gut und sicher funktionierende Lampen bekomme.

Diese Anleitung kommt auf jeden Fall mit in meinen, in Planung befindlichen, Lampenkoffer!

Ihr seid spitze!

Gruß in das schöne NRW

Rafer