Bing Faltlaterne

Vorab mein Dank an Ben (Ben0815) für sein günstiges Angebot und die schnelle Zusendung!

Dem Angebot konnte ich nicht widerstehen, zumal ich eine Faltlaterne zu den bis jetzt gesammelten Laternen hinzufügen wollte.

Bing ist mir vom Blechspielzeug her, speziell von den Spur 0 Eisenbahnen ein Begriff, und die vorliegende Laterne taucht sicher seltener auf als etwa die Schweizer Faltlaternen.

Der erste Hinweis zur zeitlichen Einordnung stammt von einer Seite aus einem Bing - Katalog von 1908, wo diese Laterne unten rechts abgebildet ist.

Zunächst müssen zur Restauration die Rahmen ausgelötet werden die den Micafolien Halt geben. Dabei ist darauf zu achten das die Federn nicht heiß werden und dadurch erlahmen.

Zur Reinigung werde ich kein Bad benutzen, sondern nur vorsichtig neben dem groben Schmutz die Roststellen beseitigen, damit die Patina der Laterne weitgehend erhalten bleibt.

Dazu habe ich erstmal die Laterne zerlegt.

Wird etwas dauern bis sie fertig ist.

Zitat von Poe

...

vor allem da du noch die Tasche dazu nähen musst , vorzugsweise auf einer Singer oder Saalfeld

Kein Problem, da man zufälligerweise eine Schneiderei betreibt (meine Frau) und als Antiquität eine von mir restaurierte Singer - Sattlermaschine da stehen hat.

Trotzdem werde ich aber darauf verzichten.

Obwohl die Laterne im Bing - Katalog von 1908 unter der Rubrik "Touristen - oder Taschenlaternen" aufgeführt ist, mit dem Hinweis "Weißblech blank", zeugen Reste einer gräulichen Lackierung wohl darauf hin das diese Laterne auch im ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Sicher ein lukratives Geschäft was auch andere Hersteller nutzten, und teilweise spezielle Kataloge herausgebracht haben mit dem Hinweis auf "Heereslaternen".

Schritt 2 der Restaurierung ist abgeschlossen.

Das Auslöten der Rahmen ging mit einem kleinen Trick problemlos.

Die drei Seitenteile der Laterne nacheinander mit den Rahmen nach unten auf einen tiefen Porzellanteller gelegt, und dann mit kleiner Flamme des Karger - Brenners von oben rund um die Fensterränder erhitzt bis die Rahmenteile in den Teller fielen.

Beim Mittelteil wurden die beiden Öffnungsfedern durch Wärmeableitung mittels Schweißzangen geschützt.

Die Originalpatina blieb erhalten.

Kleinere Flugroststellen wurden nach der Einwirkung von Petroleum einfach mit Stahlwolle 000 weggewischt.

Für´s Finale warte ich nun auf die neuen Micagläser von Chef Breidenstein.

Ja, fiel mir auch erst nach genauerer Betrachtung auf.

So ging das Auslöten relativ schnell.

Und wegen der hakeligen Geschichte des Zusammensetzens der drei Seitenteile setzte ich die "Fenster" auch so im geöffneten Zustand der Laterne ein, damit die Micascheiben heil bleiben, die durch das Zusammensetzen doch ziemlich gefährdet wären.

Da kommt dann der Lötkolben zum Einsatz, und nicht mehr der Brenner.

Nachdem Stuga Cabana relativ zügig die Micascheiben geschickt hatte, wurden drei Stück zurechtgeschnitten.

Danach wurden sie eingelegt und die Rahmen mit einem 100 Watt Lötkolben darüber gelötet.

Damit war zu meiner Zufriedenheit die Laterne fertig. Allenfalls der Gewindering des Kerzenhalters wird bei Gelegenheit etwas nach unten versetzt damit die Flamme im Gehäuse etwas höher brennt.

Hallo Andy,

die Laterne wird sehr schnell heiß, sodaß man zumindest den oberen Teil nicht mehr anfassen kann.

Danke für den Hinweis zu den Kerzen. Werde ich mir beim nächsten Besuch der Elchhütte mitnehmen.

Danke Ben.

Na ja, das Teil wird sicher nicht so oft genutzt werden und wandert in die Vitrine.

Ich habe ja keinen Vergleich zu anderen Faltlaternen. Aber dadurch das dieses Ding schon nach kurzer Zeit enorm heiß wird ist das Händling nicht so doll.

Ich hatte den Kerzenhalter heraus geschraubt und dann die Kerze ausgeblasen.

Ja, stimmt.

Ich hatte vorhin mal nach den Katalogabbildungen geschaut, und die Halter stehen wohl so tief das die Flamme nur kurz über dem Fensterrand stehen.

Vom ästhetischen Gesichtspunkt her sollte eigentlich die Flamme in der Mitte des Fensters stehen.