Rost ablösen per Ultraschall?

  • Auf einer großen Handelsplattform, deren Name einem großen Fluss ähnelt, gibt es Ultraschall-Reinigungsgeräte aus chinesischer Produktion zu kaufen. Die etwas größeren kosten ca. 100€. Es gibt zahlreiche Anbieter, aber vmtl. nur einen Hersteller, weil sich alle billigen Geräte stark ähneln.


    Kann man mittels Ultraschallreinigung Rost von Sturmlaternen ablösen, nachdem man ihn elektrolytisch "gelockert" hat? Hat das schon mal jemand versucht?


    Die Forums-Suchfunktion findet den Begriff Ultraschall oft in Petromax-Threads, selten in Dochtlampen-Threads, dort oft im Zusammenhang mit Jörg.


    LG, Manfred

    :nacht:

  • Kann man mittels Ultraschallreinigung Rost von Sturmlaternen ablösen, nachdem man ihn elektrolytisch "gelockert" hat?

    Hallo Manfred,

    loser Rost müsste funktionieren, fester Rost definitiv nein.

    Äußerlich dürfte Säurebehandlung, elektrolytisch oder normal,

    gefolgt von abreiben mit Stahlwollepads das Maß der Dinge bleiben.

    Interessant könnte Deine Idee für unzugängliche Stellen, zum Beispiel

    im Tank oder in den Luftrohren sein. Nur müsste man um das Ergebnis

    zu überprüfen, schon mit einem Endoskop nachsehen.:/


    Grüße


    Marcus

    Dochtlampenfreak

  • Selbstverständlich funktioniert das, mehrere Sammler haben entsprechende Geräte. Ich selbst ein kleines altes Profibecken, passt ne FH175 rein, oder halt Kleinteile. Ob es ""festen Rost" gibt.. nun, das sei mal Ansichtssache.


    Aber ich hab den Eindruck deine Vorstellung der Reinigungswirkung ist unrealistisch. In einem Ultraschallbecken kommen mehrere Faktoren zusammen die die Reinigungswirkung beeinflussen, das gilt auch für die Rostentfernung.

    primäre Ultraschallwirkung , Kavitatioseffekte

    Erhöhung der Reinigungs oder Rostlösewirkung durch die Vibration und "frische" Reaktionselemente an den Grenzflächen

    Erhöhung der Wirkung durch sekundären Temperaturanstieg


    Für die reine Ultraschallwirkung ist zu berücksichtigen das die Ultraschallleistung niemals homogen ist, selbst in einem leeren Becken nicht und schon gar nicht wenn was drin liegt was dreidimensional und komplex ist. Das Objekt sollte also regelmäßig gewendet werden.


    Typische Reinigungsbecken haben je nach Größe 2-6 Generatoren verbaut, meistens auschließlich am Boden. Gute, leistungsfähige Markengeräte, bringen es auf etwa 40W Ultraschalleistung pro Liter. Für eine große Laterne braucht man etwa ein 30L Becken, wobei das Hauptproblem ist das viele Becken ziemlich flach sind.

    Die reine Ultraschallleistung müßte also bei 1KW liegen, und unzählige Generatoren rundum wären eine gute Sache. Für sowas liegst du im 0beren 4stelligen Bereich.


    Das Gute ist jedoch, dass man mit weniger Leistung hinkommt wenn man sich halt NICHT NUR auf die Ultraschallwirkung verläßt, sondern sich für Reinigungs und einfache chemische Reaktionen wie bei der Entrostung überwiegend auf die chemischen Vorgänge verlässt, auf die der Ultraschall eine sehr - sagen wir- beschleunigende Wirkung hat.

    Und dann gibts da noch die Sache mit den Zusätzen zur Leistungseinkopplung..... Ultraschall und seine Wirkung ist in verschiedenen Kontexten ist ein bisschen wie halbwissenschaftliches Hexenwerk.


    Ich hab ein Markenbad auf Arbeit mit über 40 Liter, dem würd ich gerne zu Hause Rente gewähren... :-)


    Was ist dein Plan? Ein Ultraschallbecken mit Wasser in das du eine Laterne wirfst und nach 30 min sauber und rostfrei rausholst ? So einfach ist es leider nicht :-)

  • Genau so! Aber Ultraschall ist immer eine ideale Ergänzung im Arsenal der Reinigungsprozeduren. Nachdem mein Profigerät leider abgeraucht ist nutze ich auch so ein „Billig“ Fabrikat. Hat nicht die Leistung wie vorher aber macht seinen Job doch ordentlich und hilft in vielen Fällen. Aber Ultraschall kann auch zerstörerisch sein. In meinem Labor hatte ich früher ein 200 Liter Becken mit 15 KW. Da hat ein Kollege mal eine Alufelge drin reinigen wollen und die dann über Nacht vergessen. Die war dann am Morgen zu 80% aufgelöst und zerbröselt :-). Eine versehentlich (unbemerkt) reingefallene Stifttaschenlampe wurde bis auf den Glaskolben der Birne und den Metallclip zum anstecken völlig aufgelöst. Also mit entsprechender Leistung geht schon einiges aber die Grenze zur Materialzerstörung ist fliesend. Selbst mein billiges Ding hat es geschafft einen dusseliger Weise mit reingelegten Tankverschluss aus Druckguss zu zerlegen. War allerdings auch ein Zitronensäurebad das wohl das Seine dazu getan hat.

    CU Bernd