Kleben und/oder abdichten mit Kernseife

  • Hallo miteinander,


    ich habe hier im Forum ein wenig über das Abdichten des Gewindes von Tonbrenner, Mischkammer und Vergaserdüse mit Kernseife lesen können.

    Klingt interessant.

    Kennt das sonst noch jemand näher und hat schon damit gearbeitet? Erfahrungen?

    Kann mir jemand eventuell die chemischen und/oder physikalischen Hintergründe dieser Dichtungsfunktionalität erklären?

    Leider habe ich im Netz nichts dazu gefunden.


    Schon mal Danke an eventuelle Schreiber und Grüße - Steven

  • Seife und speziell Kernseife haben schon unsere Altvorderen

    zum Schmieren und Abdichten benutzt - neu ist das also nicht.

    Aber ob es dazu auch empirische Forschungen und wissenschaftliche Erklärungen dazu gibt?

    Ich weiß nur, daß es funktioniert - das reicht mir.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Seife und speziell Kernseife haben schon unsere Altvorderen

    zum Schmieren und Abdichten benutzt - neu ist das also nicht.

    Aber ob es dazu auch empirische Forschungen und wissenschaftliche Erklärungen dazu gibt?

    Ich weiß nur, daß es funktioniert - das reicht mir.

    Ja, ich bin ja auch mehr der Praktiker.

    Aber dies fand ich so genial einfach wie auch einfach genial … da hätte mich halt noch ein bisschen Hintergrundinfo dazu interessiert.

    … heutzutage wird einem dann halt statt dessen dann eine "Hochleistungs-Dichtungspaste in Weltraumqualität" verkauft ;-)

    Steven

  • Steven

    Hat den Titel des Themas von „Abdichten mit Kernseife“ zu „Kleben und/oder abdichten mit Kernseife“ geändert.
  • Hallo nochmal,


    ich habe derweil ein paar "Selbstversuche" mit der Kernseife gemacht:


    Gibt man ein kleines Stückchen Kernseife in ein Schälchen mit Wasser, so löst sich die Seife auf.

    Gibt man diese hingegen in ein Schälchen mit Petroleum, so löst sie sich nicht auf.

    Es scheint also zu stimmen, das man damit z.B. einen Benzintank abdichten kann (hab das im Netzt mal als einen Trick aus dem WW2 gefunden);

    allerdings habe ich es mit Benzin abschließend jetzt nicht getestet.


    Interessant wird es, wenn man die Seife erhitzt.

    Ich habe dazu mal das Gewinde einer Schraube M10 mit der Kernseife präpariert und dann eine Mutter aufgeschraubt.

    Anschließend habe ich das am Brenner ein wenig erhitzt.

    Die Seife färbt sich schwarz und fühlt sich dann wachsartig an - nur härter.

    Die Mutter ließ sich auch mit reichlicher Fingerkraft nicht mehr von der Schraube lösen; erst mit Werkzeug konnte man die Verschraubung lösen.

    Das ganze hat dann im "geöffneten" Zustand so ausgesehen, daß der schwarze "Belag" auch in den Gewindegängen lag.

    Ich gehe somit mal davon aus, das die Kernseife in einem "Heißbereich" wie z.B. Mischkammer- oder Brennergewinde sowohl als Dichtungs-

    wie auch als Klebstoff wirksam ist. Deswegen habe ich den Titel des Threads noch angepaßt.


    Wollte Euch die Ergebnisse meiner Versuche nicht vorenthalten …


    Grüße - Steven


    By the way: man kann die Seife natürlich auch ganz einfach zum Hände waschen nehmen ;-)

  • Hallo Steven,

    nach meinen bescheidenen Informationen wurde Seifenpaste bereits in den 20er Jahren von der Firma Aida zum Sichern der Vergaserdüse, also gegen Lockerung, eingesetzt.

    Kernseife besteht aus organischen und anorganischen Bestandteilen, wobei die organischen Teile bei Erhitzung verbrennen.

    Im Zuge der Erwärmung bildet sich eine eine zähe Masse, welche aushärtet.

    Ich kann mich noch erinnern, daß ich bei der Montage von Leitungen Hanf eingesetzt und diesen mit Kernseife bestrichen habe und das bei Dampfheizungen. Dicht waren diese Muffungen alle!

    Kernseife kann daher getrost als Schraubensicherungslack der 20er Jahre bezeichnet werden.


    Viel Spass bei der Anwendung wünscht

    Lampendoktor