Feuerhand 176E aufgearbeitet

  • Moin zusammen!


    Hier noch der Aufarbeitungsbericht meiner letzten FH 176E, die doch länger gebraucht hatte, bis sie einsatzfähig war.

    Zunächst ging die Laterne durch ein Spülbad, um den groben Dreck los zu werden. Hier zeigte sich dann das ganze saubere "Elend" der gewagten Farbgebung (gold/silber - siehe Foto-1). Kein Wunder, daß in der Bucht kaum jemand diese Lüchte haben wollte. Bei mir ging sie dann erstmal ins Elektrobad, um den Lack los zu werden. Danach habe ich sie über eine Woche im Z-Säurebad vergessen - vorweihnachtlicher Streß! :sleep: Kurz nach dem Fest mußte es weitergehen, also die Laterne von den letzten Rückständen befreien und nochmals im Spülbad behandelt.

    Nun kam mein Forscherdrang zutage, ich wollte an dieser Laterne die Wirkung von Phosphorsäure zur Passivierung gegen Rost ausprobieren. Die Laterne habe ich unter Vollschutz :baby: eingepinselt und die Säure zwei Stunden einwirken lassen. Das Ergebnis sah spannend aus, aber leider habe ich davon kein Foto gemacht. Eigentlich hätte die 176 auch so bleiben können, denn nun stand das FL an.

    Es ist immer ein Roulettespiel, wenn man so alte Laternen das erste Mal seit langem mit Grilli befüllt. Auch hier blieb ich von einer Überraschung nicht verschont: die Laterne war inkontinent, leckte aber diesmal aus dem mittleren Bodenbereich. Von außen sah das betreffende Gebiet völlig intakt aus, aber als ich in den Tank reinleuchtete, schien das Licht ganz leicht durch die Tankmitte (oha!).

    Hier mußte also noch mit Tankdichtharz nachgeholfen werden. Drei Schichten habe ich aufgetragen, danach alles zum Aushärten eine Woche in Ruhe gelassen...

    Zwischenzeitlich kam ich auf die Idee, diese Laterne mit schwarzem, mattem Ofenlack einzupinseln, denn die nur mit P-Säure behandelte Oberfläche sah doch etwas zu rattig aus. Der Ofenlack ließ sich gut verstreichen (ich bin sowieso nicht der Maler vor dem Herrn) und mit dem Ergebnis bin ich nun zufrieden. Auf Foto-2 sieht man den Endzustand, leider auch durch das Blitzlicht jede Fehlstelle. Außerdem ist die Laterne in natura deutlich "schwärzer" als es das Foto zeigt.

    Das erneute Firstlight gestern war erfolgreich, die Laterne ist endlich dicht. Die Flamme habe ich so geregelt, daß sich der Ofenlack an die Temeraturen im Betrieb anpasen konnte. Dieser Lack rauchte nicht und auch die Geruchsbelästigung beim Erstbetrieb hielt sich sehr in Grenzen.

    Dies ist nun meine zweite FH 176E im Bestand, einige andere haben neue Besitzer.


    PS: Diesem Exemplar konnte ich noch ein besonders schön erhaltenes Brennerglas verpassen (Foto-3) - ich mag sowas! :done:


    Gruß, Micha.



    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

    Einmal editiert, zuletzt von winnie ()

  • > Hast du Brenner und Tankdeckel metallisch blank gelassen?


    Ja - nur in Z-Säure eingelegt, um den Lack loszuwerden. Danach mit Messigbürste bearbeitet.


    Meine zweite 176E habe ich übrigens im Originalzustand belassen: der originale Lack war größtenteils erhalten, die Lampe zeigte auch nur sehr wenig Korrosion, die man vernachlässigen kann. Unten noch der Vergleich.


    Micha.



    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

    Einmal editiert, zuletzt von winnie ()