Fledermaus Handlaterne

  • Zu den kleinen Handlaternen mit den facettierten Gläsern hat sich eine Neue gesellt.

    Hergestellt um 1910 von der Sturmlaternenfabrik Fr. Stübgen & Co. in Erfurt.

    Im alten Katalog mit der Nummer 1017 bezeichnet, in der lackierten Ausführung ganz aus Weißblech gefertigt.

    Der originale Zustand, auch der Lackierung, hat sich erfreulicherweise erhalten, der so bestehen bleiben wird.

    Lediglich das Rosten wird gestoppt.

    Ich beobachte ja schon länger solche Laternchen, aber das war die Erste mit Fledermaussymbol die ich bewußt wahrgenommen habe.







    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • :done::applaudit:

    Hüppsches Teil

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ja, ein Schnäppchen war es vom Preis sicher nicht, aber paßte sehr schön in die kleine Laternensammlung mit den facettierten Gläsern.




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Danke Berthold. Das Lob muß weitergehen an jene Firmen die damals solche tollen Laternchen gebaut haben.


    Ja Julian, daher stammt sie. Nicht so günstig, aber ich wollte sie unbedingt haben, und wer weiß wann das nächste Exemplar auftaucht.


    Ja Marcus, war auch einer meiner ersten Gedanken bei der Betrachtung des Hutes.


    Hier noch die Seitenansicht:




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • ich hab mich schon gefragt wer da wieder im Bieterbattle ist, also günstig war was anderes. Hätte befürchtet sie ist überlackiert, aber schön wenn der Originalzustand doch so gut war, vor allem die Scheiben sind gut in Schuß!

  • Das mit so einem relativ hohen Preis relativiert sich für mich angesichts der Tatsache das ich bis jetzt kein anderes Exemplar gefunden hatte.

    Der clevere Hinweis des Verkäufers auf "BAT" hat natürlich zum Hochschnellen des Preises geführt. ;)

    Für mich ein schönes Exemplar in der ursprünglichen Form die durch jeden Kratzer, jede Delle die Geschichte der Laterne über zwei Weltkriege bis heute erzählt. Anders als entlackte und neu bemalte Lampen, denen dadurch jede Geschichte genommen wird.


    Danke Julian. Ja, ich erfreu mich an dem Teil.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ich finde diese Lämpchen auch optisch sehr ansprechend.

    Weiß jemand etwas mehr über die Facettengläser bze. deren Funktion zu berichten?


    Ich meine damit, war das eher eine Frage des wertigen Aussehens / der Optik insgesamt oder gab es handfeste technische Gründe (die Fertigung ist ja um einiges aufwendiger)?.

    Aus dem Prospektbild von Rolf geht hervor, dass mehrere Varianten angeboten wurden, heißt, der Markt fragte dies auch nach.

    Ich selbst tendiere dazu, daß es keine technischen Vorteile bot sondern eben die "Luxusvariante" darstellte (mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Lampe!)

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Ich finde diese Lämpchen auch optisch sehr ansprechend.

    Weiß jemand etwas mehr über die Facettengläser bze. deren Funktion zu berichten?

    ...

    Aus dem Prospektbild von Rolf geht hervor, dass mehrere Varianten angeboten wurden, heißt, der Markt fragte dies auch nach.

    Ich selbst tendiere dazu, daß es keine technischen Vorteile bot sondern eben die "Luxusvariante" darstellte (mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Lampe!)

    Hallo Andy,


    Ich denke das man diese Gläser nutzte weil dadurch die Laternen dem Zeitempfinden entsprachen. Diese Facettgläser findet man zu dieser Zeit ja nicht nur bei solchen Handlaternen, sondern auch bei Kutschenlaternen usw. bis hin in den Möbelbereich bei Spiegeln, Vitrinen usw.

    Ob es sich um Luxusvarianten handelte kann man aus heutiger Sicht schlecht nachvollziehen.

    Zur Zeit der Herstellung der Laternen verdiente ein Eisenbahnarbeiter am Tag durchschnittlich 1,30 Mark. Das war der Gegenwert z.B. eines Brathuhns.


    Ich habe mal die Lichtkegel aufgenommen die mit diesen Facettgläsern entstehen. Eine Lichtverstärkung durch den schrägen Kantenschliff der Gläser kann man allenfalls am linken Seitenkegel der Laterne ausmachen, wo es so scheint als wäre an den Kanten mehr Licht vorhanden.

    Aber ein wirklicher Vorteil der Facetten läßt sich nicht wirklich erkennen.

    Diese Scheiben sehen halt schön aus, auch nach heutigem Empfinden.

    Unter dem Auflichtmikroskop sieht man die Schleifspuren als Zeugnis der damaligen Handarbeit, anders z.B. als etwa bei heutigen nachempfundenen Spiegeln mit Facettierung, die nämlich nur gegossenes Glas aufweisen.




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf,

    danke für Deine Einschätzung, die ich teile.

    Der Gedanke Luxusausführung kam mir beim betrachten des Prospektblattes aus Beitrag 1, weil eben von den beiden Griffvarianten jeweils auch Versionen mit glatten Scheiben bzw. die gemischte Version glatt/geschliffen angeboten werden und diese sicherlich etwas günstiger erworben werden konnten.

    Habe selber eine alte Kutschenlampe mit Facettenglas und konnte dort außer der gefälligeren Optik auch keinen eindeutigen technischen Vorteil der Kanten erkennen.

    Es sind ja nun keine Fresnellinsen oder Brechungslinien (vgl. Autoscheinwerfer) die einen technischen Sinn bei der Lichtstreuung/Bündelung ergeben würden.

    Die Lichtbündelung an den facettierten Kanten sieht eben einfach schick aus.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Also die Gesetze der Optik gelten schon noch, selbstverständlich erzeugen Laternen mit Facettenglas eine andere Abstrahlcharakteristik. Und eigentlich kann man das an Rolfs Aufnahme auch ansatzweise erkennen. Allerdings ist der Ansatz die Wirkung der Facetten mittels einer Projektion in der Standebene der Laterne sichtbar zu machen zwar optisch reizvoll, jedoch nicht optimal. Man müßte einen Zylinder mit etwa 0,5-1m Durchmesser hinstellen, aus halbtransparenten, wenig streuenden Material, dann könnte man das visualisieren. Oder man nimmt halt ein Goniometer.....wie uncool :-)


    @ Rolf: Übrigend hab ich ein Foto von dem Zeiss Linienspektographen gemacht. Ist wohl doch nicht so alt, dem Qualitätszeichen nach. Muss ich mal ans Smartphone für. Dem Kasten nach war er mal Eigentum der Experimentalphysik der TU Dresden.

  • Klar haben die Abschrägungen an den Glaskanten durch den Facettschliff Auswirkung auf den Lichtkegel. Er führt zu einer Verstärkung an den Rändern.

    Durch den Reflektor und die schmaleren Seitenscheiben der Fledermauslaterne ist das nicht besonders sichtbar geworden.

    Ich habe mal eine Laterne genommen mit vier gleichen Facettscheiben wo man es besser erkennen kann. Die Laterne steht im weißen Hintergrund einer Hohlkehle, die nach einer Rundung nach hinten senkrecht steht. Da kann man dann von der hinteren Scheibe der Lampe den Lichtkegel abgebildet sehen.

    Zudem steht die Flamme ziemlich hoch in der Laterne, sodaß auch in der Waagerechten mehr zu erkennen ist.


    Edit: Vielleicht kannst du das Foto über PN zeigen?




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • die eigentliche Wirkung sieht man an dem Bild gut an den ersten cm des Strahlkegels direkt vor der Laterne. der ist durch den unteren Facettenschliff deutlich heller, da sieht man quasi richtig die Facette.

    Und wie immer top Bild. Ich investiere einfach nicht genug Aufwand in sowas, leider......

  • Hallo Rolf,

    wirklich eine wunderschöne Bat.


    Die Facettengläser finde ich unheimlich reizvoll.

    Meine Schiffslaterne hat ebenfalls dadurch ein wunderschönes Licht.


    Vielleicht läuft mir ja auch noch so eine Lütte zu:]

    Gruß

    Manny