Seltsames Feuerhand Glas ?!

  • Letzte Woche kam eine alte Feuerhand 305 bei mir an , welche ich restaurieren möchte.

    Beim ausbauen des Glases ist mir aufgefallen das die Markung viel feiner ist als üblich.

    Also Glas gereinigt und mal ein Standard Glas Nr. 451 rausgeholt ( für 201 , 305 , 323 ) und

    nebeneinander gestellt.

    Dabei viel mir an dem neuen Glas auch die untere Wulst auf.


    Hoffe das die Fotos alles klärend wiedergeben.


    Meine Frage, gibt es eine bestimmte Laterne für dieses Glas ???


    Gruß, Andy

    Man lernt mit dem Projekt indem man anfängt..., einfach machen !!!

  • Feuerhand Gläser wurden auch von ausländischen Glasmanufakturen in Lizenz hergestellt. ( Und dazu wohl auch immer mal welche ohne Lizenz wenn Nier nicht dazwischen kam ).

    Gläser mit unterer Glaswulst kenne ich zB auch aus Nordeuropäischer Produktion.

    Was ich sagen will ist - ich würde nicht darauf spekulieren das dieses Glas für eine bestimmte Laterne gedacht war,sondern eher vermuten das es ein originalgemarktes Ersatzglas ist.

    Sofern jetzt nicht jemand aus dem FH- Lager das Glas einer Nierschen Produktionscharge zuordnen kann :-) ...

  • Da hab ich ehrlich gesagt gar nicht drüber nachgedacht das auch Nier Gläser im Ausland herstellen ließ..., oder anders gesagt das Länder

    außerhalb Deutschlands welche Feuerhand - Laternen importierten bei ansässigen Glashersteller Gläser ordern.

    Denke dabei beispielsweise an BAT / Fledermaus für England oder Dietz für die USA.

    Oder ist das wieder ein anderes Thema ?

    Warum aber solch eine schon aufwändigere Wulst verarbeitet wurde erschliesst sich mir noch immer..., mag das eventuell das "Markenzeichen"

    für den jeweiligen Glashersteller sein ?

    Fragen über Fragen.


    Hab in meinem Lager noch ein Glas für eine FH 270 mit gleicher Markung...die Wulst aber oben entdeckt.

    Gruß, Andy

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  • Hallo Andi,


    der untere Wulst bei diesem Warmluftglas geht auf ein Patent von Fr. Stübgen aus dem Jahre

    1912 zurück. Damit sollte das Heraus schwenken des Glases erleichtert werden wenn man es

    z.B. zum Putzen heraus nehmen wollte. Umgekehrt ging es dann natürlich auch einfacher.


    Grüße

    Jörg

    DE-Glas-257321-1912.pdf

  • Hallo Jörg,

    ich glaube, dass der Wulst, um den es hier geht, nichts mit der "Auskehlung" zu tun hat, die in deinem Patent beschrieben ist. Auf den Fotos hier ist nur ein verstärkter Rand zu sehen, der m.E. die Stabilität verbessern soll. Einige Gläser sind am unteren Rand sehr dünn und einfach abgeschnitten, so dass eine große Gefahr des Zerbrechens beim Einsetzen besteht. Insofern hat es natürlich schon etwas miteinander zu tun...

    Gruß, Martin

    No electrons were harmed in the posting of this message. However, several may have been accelerated against their collective will.

  • Hallo Jörg,


    vielen Dank für das Patent und die Erklärung !

    Denke mal das beim 270er Glas dann wohl produktionsbedingt ein Fehler unterlaufen ist, da dort die Wulst oben ist.

    Bild folgt noch...

    Gruß, Andy

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  • Martin,


    vielleicht ist das nicht auf dem Foto zu sehen...vergrößere das Bild mal.

    Es ist nicht nur etwas breiter zur besseren Standfähigkeit, es ist eine "Nut" eingearbeitet was das einführen schon logisch erscheinen lässt.


    Ich war wohl mal wieder zu vorlaut gewesen..., bein lesen und betrachten vom Patent stellt sich dar das es nicht mit meinem Glas

    übereinstimmt. :wallbash:

    Gruß, Andy

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    Einmal editiert, zuletzt von Andy66 ()

  • Das erste Bild zeigt die Nut.

    Die beiden anderen zeigen das 270er Glas, wo oben nur eine Wulst ohne diese Nut ist.


    Gruß, Andy

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  • Hallo Martin,


    der Wulst beim FH Glas hat den gleichen Sinn wie der beim Bat Glas.

    Zufälligerweise habe ich ein Bat 2850 Glas hier und es mal umgedreht

    ab gelichtet.


    Der Wulst beim 201er Glas ist größer, daher liegt auch keine Patentverletzung vor.

    Nach dem Krieg wurden die Bat Gläser mit genau dem gleichen kleinen Wulst in England

    wieder neu gefertigt:


    Fachleuten sagt der Name George Wild natürlich etwas. Wild war seit mindesten Mitte der

    1920er Jahre Generalvertreter für Stübgen Laternen in England. Als Stübgen seine Laternensparte

    an die Hasag verkaufte, arbeitete er bis 1939 auch für die Hasag.

    Nach dem Krieg arbeitete er dann von 1946 an für die Firma Chalwyn!

    Ein Leben für die Sturmlaternen!


    Grüße

    Jörg

  • Hallo Andy, hallo Jörg,

    das war mir schon so in etwa klar. In dem Patent wird aber konkret der etwas eingezogene Bereich unterhalb der Ausbauchung des Glases beschrieben, siehe markierte Bereiche im Bild:


    Dort ist gerade nicht die umlaufende Nut dargestellt, die Andy auf deinen Bildern anspricht. Deshalb gehe ich davon aus, dass die etwas anderes zu bedeuten hat (vmtl. Stabilität/Robustheit eben).

    Gruß, Martin

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  • Ich kürz die Sache jetzt mal ab.


    Das von dir gezeigte Glas inkl. Rand unten taucht auf im Glaskatalog von STS Abel 1936. Selbiger fertigte Sturmlaternengläser für FH, Stübgen, Eigenmarke, und weitere.....

    Weitere Produktionsquellen kann ich jedoch nicht ausschließen. Gläser mit Rand unten kamen auch aus Dänemark, hier fehlt allerdigns der FH Nachweis.

  • Moin moin,


    danke an alle für die hilfreichen Kommentare ! :hail:


    Als Neuling in diesem Sammelgebiet bin ich natürlich froh über jeden Hinweis wo ich was finde.

    Mangels ausreichender historischen Unterlagen die offen im Netz zur Verfügung stehen ist das schwierig

    ausreichend Info´s zu finden.


    Deshalb bin ich froh, das hier Gleichgesinnte sind die unterstützend zur Seite stehen. Danke ! :done:

    Gruß, Andy

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