Feuerhand 276 STK aufgearbeitet

  • Moin zusammen!


    So nebenher und zwischendurch sind vor einigen Tagen zwei FH 276-STK bei mir eingetroffen, die ich günstig aus der Bucht geangelt hatte. Solche "Problemfälle", die keiner sonst mehr anfaßt, hole ich mir ganz gern mal an Bord, denn man erlebt die dollsten Sachen. So auch hier...


    Als das Paket ankam, hörte ich beim Bewegen ein verdächtiges Klappern aus dem Innern. Na, dachte ich, dann ist wohl ein Glas zu Bruch gegangen. Nach dem Auspacken kamen zwei ordentlich "gebrauchte" Laternen zum Vorschein - die Gläser waren aber intakt. Da es sich um die 276er STK-Modelle mit den Prägungen DBP a. und DBP (Baujahre 1953/54) handelte, hatt eiich schon fast die Befürchtung, hier im Forum wieder nach den zeitgemäßen Auer-Gläsern fragen zu müssen. Doch Pustekuchen, beide Gläser waren intakt. Es handelte sich in beiden Fällen übrigens um Klarglas, nicht wie man vielleicht denkt, um etwas Rotes - so verdreckt kamen die Gläser hier an.


    Das Klötern aus dem Paket stammte übrigens aus der Laterne rechts im ersten Foto - sowas habe ich auch noch nicht erlebt. Nachdem ich den Korken rausgefriemelt hatte, leuchtete ich mit der TL in den Einfüllstutzen: Im Tank befand sich zu mehr als einem Drittel eine Ladung Gips! =O Alte Dochte habe ich ja nun schon oft in alten Laternen gefunden, aber das war neu. Ich denke, die Laterne diente zuletzt nur noch als Gartendeko zum Verrotten, und damit der Wind die Lüchte nicht umwirft, wurde Gips in den Tank gekippt... - Diese Laterne aufzuarbeiten lohnte sich also nicht. Ich habe also nur Brenner und Glas gerettet.


    Die andere Laterne hatte dagegen einen fast werksneuen Brenner verbaut und auch das Tankinnere blitzte im blanken Zinn. Das Exemplar stand also er nur rum und war kaum benutzt. Tage später (das "Nachher"-Ergebnis auf dem anderen Foto) sollte nach der Reinigung ein (in Hohenlockstedt gekaufter) Originaldocht in den Brenner eingefädelt werden, doch der weigerte sich konsequent und klemmte. Zum Glück hatte ich noch einen Docht mit genau 12 mm Breite rumliegen - der funktionierte einwandfrei. (Habe ich auch noch nicht erlebt.) Da es sich bei dem Laternemodell um eine der ersten Varianten (ohne Löcher im Kamin) handelte, muß man also gefaßt sein, daß die heutigen 12,5 mm breiten Original FH-Dochte nicht passen. Zum Glück war das nun alles mit den Überraschungen. Die Laterne lag gut vier Tage in 12%iger Z-Säure. Seitdem ich die Konzentration der Lösung erhöht habe, gibt's auch kein Problem mehr mit dem schnellen Rostansatz beim abschließenden Trockenföhnen. Das Teil habe ich also unbehandelt gelassen.




    So, was kommt als Nächstes? Eine mit Gold- und Silberfarbe dichtgekleisterte FH 176E liegt, nachdem sie in der Galvanik den meisten Lack verlor, auch schon in Z-Säure. Das wird dann wohl der Fall fürs kommende WE. - Heute bekam ich eine Buddel Phosphorsäure für ein Versiegelungs- bzw. Entrostungsprojekt zugeschickt. Ich möchte doch mal sehen, wie dieses Mittelchen auf einer FH 175 mit Flugrost funktioniert. Wenn das Ergebnis herzeigbar ist, berichte ich darüber.


    Bis hierher erstmal, Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<