Karbid Petroleum Mischung

  • Guten abend liebe Gemeinde

    Das Virus hat wieder voll zugeschlagen. Hab ne günstige Karbideinheitslaterne gekauft voll unwissend und siehe da Behälter ab alles tot drinne. Kurzerhand Rechere im Netzt was ich da überhaubt habe und Feststellung ersatzteile gibt es nicht. Bin dann in der kleinen Bucht auf ne Sammlung getroffen hab jetzt mit neuen Wissen den Zustand der 2 Lampen Feststellenlassen und gleich den Ganzen Haufen gekauft. Nebens 2 Karbidlaternen eine optisch unbenutzte BAT 158 zwei Einsätze für Weichenlaternen und irgend nen Kocher. Wer weiß wie Alt die BAT ist und wer könnte was zum Kocher sagen. MfG Thomas

  • Die Bat kann nicht älter sein, als der 2. WK zu Ende war.

    Also irgendwann aus den sozialistischen Zeiten der östl. Bundesländer,

    der Kocher scheint die gleiche Herkunft zu haben.

    Dem fehlt aber noch was ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • hatte bis jetzt noch nix mit Kochern zutun. Was fehlt den

    Na der Brenner, mein Guter.

    Sonst wirds nix mit Feuer & Kochen.

    Gabs als Roarer- oder Silent Burner, also Geräusch- oder Leise-Brenner.

    Die Schraube, welche jetzt das Steigrohr verschließt,

    wird (gegen Verlieren) auf den Tankverschluß geschraubt.

    War denn kein Brenner mit im Konvolut?

    Falls nicht, gibbet noch nachzukaufen.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ich weiß jetzt war nicht welches Problem Du mit den Einheitslaternen hast. Aber selbst restlos vergammelte Karbideinsätze können mit mehr oder weniger Aufwand repariert werden. Stahl- und Messingentwickler, sowie die Wassertanks kann man problemlos weich löten. Die müssen lediglich dicht halten! Und sind die Entwickler mit Kalk und Zubehör kann man grob reinigen und mit Wasser, notfalls Kalkreiniger frei bekommen. Den Betriebsdruck in einem Karbidentwickler kannst Du getrost vernachlässigen, bei Karbidlampen liegt der Druck ungefähr bei 0,1 Bar, dann öffnet das Wasserventil (ordnungsgemäße Funktion vorausgesetzt) und die Lampe bläst über den Tank ab. Und sollte die Düse defekt sein, kein Problem, ein Messinggewinde auf ein passendes Röhrchen aufschneiden. Den Brennereinsatz kann man aus Speckstein herstellen und in das Röhrchen vorsichtig einpressen. Bei der Einheitslampe Bohrung 0,3 bis 0,4 mm. Und lass Dich nicht erschrecken, Karbid ist, wie von manchen Internethändlern behauptet, keine Mangelware, es wird bei er Herstellung von Gummi und zum Frischen von Rohstahl in der Bessemerbirne verwendet, es gibt nach meinen Informationen in Europa noch 6 Werke, welche den "geilen Stoff" aus Kalk und Koks in einem Elektrolichtbogen herstellen, Du bekommst es ab rund einem halben Kilo bis hin zu ganzen LKW_Ladungen.

    Karbidlampen sind unproblematisch und werden auch heute noch gerne in der Höhlenforschung eingesetzt, sowohl als Grubenbombe wie auch als Helmlampe.

    Also viel Spass beim Reparieren
    wünscht


    Lampendoktor

  • Das Sieb kann man aus einem feinmaschigen Edelstahlsieb herstellen, z.B. aus dem Haushaltsbereich. Es dient dazu den Karbidschlamm von der Düse fernzuhalten, damit diese nicht verstopft, man kann unter das Sieb auch ein Stück Fließ von einer Abzugshaube legen. Der Trichter, welcher mit dem Rohr in die Karbidfüllung gesteckt wird erfüllt zwei Zwecke, zum einen leitet er das Wasser auf den Boden des Entwicklers, damit wird die Karbidfüllung von unten nach oben zersetzt. Die Füllung wird mit diesem Verfahren besser genutzt als wenn das Wasser auf die Füllung tropft und der Schlamm den Gasabzug nach oben blockiert. Außerdem fungiert der Trichter als Abstandhalter. Wird versehentlich der Entwickler zu weit gefüllt, dann wird zuerst der Trichter zerquetscht bevor es zur Lampensprengung kommt. Karbidfüllung bei der Einheitslampe nie über 2/3 des Entwicklervolumens, eher weniger!

    Und möglichst feinkörniges Karbid, jedoch kein Karbidpulver verwenden.

    Den Trichter kann man übrigens auch selber, aus einem Stück Stahlblech von einer dünnwandigen Stahlblechdose herstellen. Trichter und Rohr werden weich verlötet.

  • ......hat aber auch den Nachteil, daß die Pufferfunktion nahezu vollständig verloren gehen kann und demzufolge die Belastung im Bereich einer Überfüllung zu Lasten des Karbidbehälters geht.

  • Wesentlich ist neben der Wasserzuleitung auf den Boden des Tanks doch das durch den Trichter freigehaltene Volumen, sprich vermeiden einer Überfüllung im Normalbetrieb.

    Wenn von vorneherein gleich zu viel Wasser zugegeben wird, mit entsprechend heftiger Gasentwicklung, wird die zusätzlich geleistete Verformungsarbeit an einem Metalltrichter nicht mehr allzuviel bringen falls die gewollte Druckentlastung bei Überdruck durch den Wassertank wegen z.B. zugeschraubter Spindel nicht mehr gegeben ist.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • ....die Ausführungen sind grundsätzlich richtig, das Problem hast Du allerdings bei jeder Karbidlampe. Die Konstrukteure haben hier allerdings die Normalfunktion unter Berücksichtigung einer Überfüllung berücksichtigt. Das Versagen der Ventilfunktion der Spindel hätte einen Druckanstieg zur Folge, gut sichtbar am Hochbrennen der Flamme. Baut der Druck nicht über die Düse ab, dann wird bei der Einheitslampe in der Regel der Blechkörper des Brenners verformt. Dies führt dann in der Regel dazu, daß die Gummidichtung nachgibt und der Druck dann abbläst, Vorsicht wegen starker Flammenentwicklung.

    Ein volumenmässiges Überfüllen des Entwicklers kann besonders bei sehr feinkörnigem Karbid oder bei der Verwendungen von größeren Karbidsteinen auftreten. Bei Erstgenanntem würde eine Überfüllung ur Deformation des Trichters führen, bei Zweitgenanntem hast Du in der Regel das Problem den Trichter einzuführen, z.B. bei kleineren Brocken von Schweisserkarbid.


    Grüsse


    Lampendoktor

  • ihr macht mir ja freude. Werde erstmal ganz vorsichtig probieren mit kleiner menge und nur der einsatz. Hab noch ne komplette bw einheitslaterne für 35 euro bekommen sah unbenutzt aus kann es noch kaum glauben

    Mfg Thomas

  • Thomas,

    um Dich mit Azetylen ein wenig vertraut zu machen kannst ja mal ein erbsengroßes Stück Karbid in eine Konservendose geben, mit ein paarTropfen Wasser benetzen und dann ein brennendes Streicholz reinwerfen.... das gibt mehr Gefühl, mit was man da arbeitet.


    Danach den gesunden Menschenverstand einsetzen, de Behälter mit max. 2/3 Karbid befüllen, Wassermenge (in Tropfen/min bemessen) einstellen und die Lampe leuchten lassen. Letztlich hantiert man hier mit Gas.

    Der Unterschied ist, man kann die Gasentwicklung nicht einfach per Handrad beenden sondern muss die Lampe ausbrennen bzw. im Freien ausgasen lassen.

    P.S. der Karbidschlamm selbst ist dann problemlos zu entsorgen.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • ......in Bezug auf die sogenannte Gefährlichkeit muß man anmerken, daß dies nicht das Karbid selbst sondern das Acetylengas betrifft. Nur hast Du dieses Problem bei keiner ordnungsgemäß funktionierenden Lampe, da kommst Du bestenfalls auf 0,2 bar. Und Acetylengas zerfällt erst explosionsartig bei einem Druck von mehr als 1,5 Bar. Betroffen sind hier lediglich Gasentwickler zur Erzeugung von Schweißgas für Autogenschweissgeräte und die auch nur dann wenn das Überdruckventil versagt (Wartungssache). Die Funktion des Überdruckventils Deiner Lampe kannst Du ganz einfach überprüfen, Wassertank anfüllen, den Entwickler bis maximal zur Hälfte füllen. Wasserspindel öffnen und warten bis es aus der Düse zischt, kurz zünden, Flamme ausblasen und Düse mit einem handschuhbewehrtem Finger zuheben. Wenn es kurze Zeit später im Wassertank blubbert ist das vollkommen normal, die Lampe bläst über die Spindel und den Tank ab, die geöffnete Wasserspindel hat die Zusatzfunktion eines Überdruckventils.

    Etwas mehr Vorsicht ist bei der Lagerung von Karbid geboten. Es reagiert auch mit Luftfeuchtigkeit! Daher immer trocken und möglichst luftdicht verschlossen in gut belüfteten Räumen lamgern.

    Also gesunden Menschenverstand wahren lassen und keinen Unfug machen. Unfälle passieren gerne beim Karbidschiessen oder -fischen. Das Letztgenannte ist übrigens verboten.

    Viel Spass

    Lampendoktor

  • ich denke mir auch das wir alle vernüftig sind. Und frei nach dem motto wer viel angst hat muss viel zittern. Wer sich den umgang mit entzündlichem betriebsstoffen nicht zutraut kauft besser ne batterielampe