Pumpenschacht fixieren zum Löten

  • Hallo!


    Ich will mich jetzt mal langsam ans Löten ranwagen und mal an einem durchgegammelten Tank üben. Raus ist sicher kein Problem. 😁

    Aber wie fixiere ich ihn an besten, damit ich ihn beim einlöten nicht festhalten muss? Meine Suchbegriffe spucken leider nichts Hilfreiches aus. Ich habe mal gelesen, dass man das mit einer Gewindestange machen kann, die man etwas weiter reindreht als das PuBoVe lang ist.

    Wie macht ihr das, und welches Gewinde müsste die Gewindestange haben. Von den Baumarktgrößen passt irgendwie nix richtig.


    Und muss man den Tankstutzen auch fixieren oder hält der von allein?


    Vielen Dank für eure Hilfe.

    Frank

  • Gewinde ist normal M8x0,75 bekommt man im Schraubenhandel. Man kann auch das Ventil ohne Dichtung einschrauben und den Schacht am Boden anliegen lassen. Wenn man es mit Dichtung im eingelöteten Schacht montiert, sollte es wieder passen.

    Gruß, Markus.

  • Hi Frank,


    mit den Begriffen Pumpenrohr einbauen/ausbauen etc. findet man den ein und anderen Tip schon hier im Forum, z.B. Pumpenschacht 829B

    Wichtig ist gründliche Tankspülung und Wasser oder ähnliches zur Volumenreduzierung (Verpuffungsgefahr beim Löten).


    Markus (Schmidla) hat ja gerade beschrieben wie das mit dem Abstand (einlöten ohne montierte Bleidichtung) funktioniert.


    Einer hat das Pumpenrohr mit einem Schraubendreher durch die Tanköffnung fixiert, ein anderer schlägt das Einfüllen von Vogelsand dafür vor.

    Aufpassen musst Du beim Wärmeeintrag bzw. der Wärmeabführung von z.B. Rapid, der sich sonst in den Tank verabschiedet und wohl von innen gelötet ist.


    Vielleicht hilft auch ein freundlicher Forenkollege in deiner Nähe mit einschlägiger Erfahrung.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Moin zusammen,

    Rapid und Vergaser sollten montiert sein beim einlöten des Pumpenschachts. So kann man verhindern,

    das später die Pumpe mit anderen Bauteilen im Tank kollidiert. Wenn der Tank am Boden mit feinem

    Sand gefüllt wird, kann man die Pumpe mit montiertem Ventil oder einer passend justierten

    Gewindestange gut ausrichten. Selbst mit einer M6 Gewindestange kann der Schacht ausgerichtet werden.


    Erst den Schacht ausrichten und mit einer Reißnadel an der Lötkante sauber anzeichnen. Dann den Schacht

    wieder ausbauen und exakt am Anriß säubern und verzinnen. Dann die Innenkante am Tank reinigen und

    ebenfalls sauber neu verzinnen. Teile zusammenfügen, ausrichten und dann sauber Weichlöten. Mit den

    vorverzinnten Flächen geht das sehr schnell.


    Rapid und Tankstutzen kann man mit einem feuchten Lappen umwickeln. Dann sind sie ausreichend

    gekühlt beim löten der Pumpe.

    Gruß Thomas

  • Tach auch,


    ...bisher musste ich den Pumpenschacht garnicht fixieren. Die Schächte ließen sich bisher immer unter leichtem Druck in den Tank einsetzen und ausrichten. Danach einfach festlöten.

    Aber vielleicht habe ich auch nur immer Glück gehabt...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Eben.

    Wenn man so vorgeht, wie von Thomas, dem Wüstenfuchs, vorgeschlagen,

    dann "klemmt" das Teil eh schom leicht und hält eigentlich ohne besondere Fixierung.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Vielen, vielen Dank für die tolle Hilfe. Auf den Sand wäre ich nie gekommen und danke für den Tipp, die anderen Bauteile zu montieren.


    Dann werde ich mich mal die nächsten Tage an meinen Testtank wagen.


    Viele Grüße

    Frank

  • Tach auch,


    ...das Problem beim Sand ist nur, den anschließend wieder aus dem Tank herauszubekommen. Das ist definitiv erhöhter Reinigungsaufwand. Ich würde bei nicht ausreichender Klemmung vorsichtig den "Flansch" enger zu machen...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von Fisherman ()

  • Das mit dem enger machen vom Flansch ist ein wichtiger Punkt! Der Lötspalt sollte ja zwischen 0,04mm und 0,1mm breit sein, bei unter 0,03mm geht die Kapilarwirkung verloren, bei 0,04mm wird die größte Festigkeit ereicht, darüber nimmt die erreichbare Festigkeit der Verbindung wieder ab. Heißt also beim Pumpenschacht, daß der so 0,1mm kleiner sein sollte wie die Aufnahme. Diese sollte beim Messen natürlich bis aufs Messing blank sein.

    Wenn man den Schacht mit Lötpaste einsetzt, sollte das sich " saugend" anfühlen, dann passt es. Dann langsam anwärmen, bis die Paste anfängt silber zu glänzen und ein wenig Lot zuführen. Das Lot sollte sich jetzt schön gleichmäßig selbst in der Fuge verteilen. Nach dem Abkühlen noch die Flussmittelreste entfernen, fertig.

    Gruß, Markus.

  • Moin Knarf,


    so wie von Wüstenfuchs beschrieben, würde ich es machen.


    Ich durfte der Prozedur bei ihm schon einmal beiwohnen und es klappt.


    Die Ventilinhalte (Ventilgummis und Federn) solltest Du natürlich vorher rausnehmen. Bei eingebauten Teilen (Vergaser / Ventile) hast Du auch die Abstände, die zum Betrieb der Lampe benötigt werden. Es macht keinen Spass, noch einmal den Schacht ein- und auszulöten, weil der Abstand der Bauteile zum Boden usw. nicht passt ...


    Die Sandfixierung des Pumpenschachts ist eine geniale Idee und Du kannst das Ganze dann auch allein machen; denn Du brauchst dann keine zusätzlichen 2 Hände zum Halten oder Fixieren.


    Den feinen Sand musst Du halt mit Wasser vollständig gut ausspülen, damit Dir das Zeug nicht im Vergaser und damit vor die Düse kommen kann.


    Brummel

    ... Thomas Anders kann besser kegeln als Dieter bohlen ...

  • Es hat funktioniert. Ich hab mich gestern gefreut wie ein kleines Kind. Mein erstes Mal.... Und sie ist dicht.


    Der neue (gebrauchte) Schacht hielt ohne Sand. Und weil ich nicht zu viel umherbiegen wollte, war der Spalt oben recht groß. Dadurch ist da echt viel Lot reingeflossen und die kleine Nase zurück geblieben (Bild 1). Die ließ sich aber wieder entfernen. Nach dem Schleifen und Polieren sieht sie zwar nicht mehr aus wie neu, aber für's erste Mal sehr passabel, finde ich (Bild 2).


    Damit ist die Schweizerin gerettet und darf wieder leuchten. :)


    Vielen Dank für eure Tipps.


    Frank





  • Schaut doch fürs erste Mal gar nicht schlecht aus! Vielleicht mit leichten Abzügen in der B-Note, da wo der Klecks Lot sich befindet, scheint die Temperatur ein wenig zu gering gewesen zu sein, da hier das Lot nicht glatt verlaufen ist. Auch ließ sich der Klecks wohl recht leicht kalt entfernen, das zeugt davon, daß das Lot nicht mit dem Messing legiert hat. Das nächste mal ein wenig mehr Temperatur, dann sollte es passen.

    Gruß, Markus.

  • An der Stelle mit dem Klecks, habe ich das Lot rangehalten. Der Schlitz hat richtig aufgesaugt. Richtig viel, weil der Spalt recht groß war. Der Klecks blieb, als der Spalt "satt" war.


    Wie gesagt, ich wollte nicht zu sehr zusammendrücken, weil genau an der Stelle der Überhang vom Tank auch am kleinsten ist.


    Der Klecks ging tatsächlich leicht ab. Aber da war auch Nickel - kein blankes Messing - und auch kein Flussmittel. Also eigentlich auch gewollt. Im Spalt selbst, sollte die Verbindung hergestellt sein.


    Bin auf jeden Fall angefixt. Jetzt wird mehr gelötet.


    Viele Grüße

    Frank

  • Darf ich nochmal was fragen...?


    Ich übe hier gerade wie doll und verrückt und habe jetzt 2 kaputte Tanks, einer mit undichtem Tankstutzen und einer mit ausgerissener Rapidaufnahme.

    Bei beiden habe ich das Problem, dass ich die Lötstelle kaum sauber bekomme, weil man so schlecht ran kommt. Insbesondere das lose Teil, was dann durch den Tank fliegt. Halbherzig putzen, Flussmittel draufgehen und "kiloweise" Lot fließen lassen bringt nix. Ich bekomme keine vernünftige Verbindung zwischen Metall und Lot hin.


    Wie macht ihr sowas? Oder sind das hoffnungslose Fälle?


    Vielen Dank!

    Frank

  • Hallo Frank, kannst du mal ein paar Fotos machen? Rapidanschluß und Einfüllstutzen komplett ab hatte ich noch nicht.

    Wenn die Anschlüsse nicht verbogen sind und wieder sauber in Position zu setzen sind, würde ich es mal über Kopf probieren, also den Tank mit dem Boden nach oben aufhängen, die Anschlüsse ausrichten und wie beim Pumpenschacht mit Lötpaste einlöten.

    Gruß, Markus.

  • Hallo Frank.

    Du darfst mit der Flamme nicht zu lange auf einen Punkt bleiben.

    Lieber mit der Flamme von links nach Rechts "streichen" so wie ein Dirigent mit seinem Stöckchen 😃

    Und lieber weg mit der Flamme vom Tank,als zulange draufhalten.

    Wenn das Lot nicht halten will,einfach mal mit einem Schraubendreher, Nagel, etc. an der lötstelle

    entlang kratzen.

    Du kannst auch ein Stück Draht so biegen ,wie sie oft an Schraubdeckeln bei Dochtlampen verbaut sind biegen.

    Dann ins Tankloch gesteckt,kannst du den Tank aufhängen und bequem Löten.

    Oder du schickst mir beide zu,ich löte es dir.

    Gruß Thomas

  • Vielen Dank für eure Tipps. Und vielen Dank für das Angebot, Thomas. Aber ich will es selbst lernen, daher kommt machen lassen (noch) nicht in Frage. :S


    Ich werde eure Tipps mal ausprobieren. Aber erst nächste Woche. Wir haben aktuell Waffenruhe vereinbart. :]


    Bisher habe ich den Rapid ganz gut mit einer Zange fixiert. Hieß aber auch, dass ich viel Hitze brauchte, da ich nur eine Hand für Lötlampe und Lot hatte.


    Vielleicht nochmal zum Hintergrund der Tanks. Der Rapidpatient ist ein BW tank, bei dem einer mit zu viel Gewalt den Rapid reingedreht hat. :stark: :wallbash: Der hängt da auch noch dran. :prost:

    Den hab ich für Übungszwecke überlassen bekommen. Ist aber auch etwas verbogen. Mal schauen, ob ich den wieder dicht bekomme.

    Beim zweiten Fall war ich der Holzkopf. Ich wollte den neunen Lack an meiner Mewa einbrennen und hab natürlich nicht auf die Temperatur im Kugelgrill geschaut. Nach der Prozedur lag der Pumpenschacht im Tank und der Tankstutzen war undicht. :wallbash:


    Viele Grüße

    Frank

  • Moin Thomas,

    ich denke der Frank ist Bastler mit Ehrgeiz.

    Der lässt sich seine Lötungen nicht abnehmen ;-)


    Zum Thema:

    Rapidstutzen und Tankgewinde haben sehr viel Wärmeaufnahme. Da muss man bei der Materialmasse

    sehr stark anwärmen. Erst wenn diese Teile richtig erwärmt sind, kann man das Blech erwärmen.

    Es ist immer gut, wenn man die Teile fest klemmen oder mechanisch fixieren kann. Wenn man

    den Tank möglichst hoch mit Sand füllt, kann man Gewindestangen einstecken und mit Scheiben und

    Muttern die Stutzen passend fixieren. Dann muss man sich nur noch auf den Lötvorgang fixieren.


    Wenn die Bauteile penibel Metallisch blank gereinigt werden, kann man vor dem Lötvorgang die Flächen

    verzinnen. Durch den zusätzlichen Materialauftrag kann man die Teile evtl. sogar Zusammenklemmen.

    Beim eigentlichen Lötvorgang wird die vorverzinnte Fläche nicht so schnell oxidieren, wenn man mit

    zu hoher Temperatur das Flussmittel verbrennt.


    Solche Lötungen sind schon gehobene Leistungsklasse. Da gibt es reichlich Frust, bis es richtig funktioniert.

    Da muss man durch ;-) -> Weitermachen!


    Gruß Thomas